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Thema: AIS - Berufer vs. Sportboot

  1. #1

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    Standard AIS - Berufer vs. Sportboot

    Hallo zusammen,

    seit ein paar Tagen haben wir an Bord unseres Sportbootes ein AIS Class B eingebaut, weil ich davon überzeugt bin, dass das wichtig ist. Mich würde allerdings die Meinung der Berufer zum Thema AIS auf Sportbooten interessieren. Ist das für ein Berufsschiffer von Bedeutung wenn Sportboote AIS haben oder stört es und wird sowieso unterdrückt (ich kann mir vorstellen, dass z.B. im Gebiet Dordrecht oder Rotterdam so viele Signale sind, dass man Sportboote unterdrücken muss um noch was zu erkennen - während in unserem Bereich (Oberrhein) das mangels Masse vielleicht nicht notwendig ist.

    Wie ist denn da so die Meinung der einzelnen? Würde mich interessieren, denn ich habe es u.a. auch deshalb eingebaut, um auf Flüssen mit vielen Kurven wie z.B. Neckar oder Main oder bei unübersichtlichen Ein- und ausfahrten "wahrgenommen" zu werden bzw. mich nach den Kollegen der fahrenden Zunft zu richten, um so einen reibungsloseren Ablauf zu gewähren.

    Bin mal auf Eure Sichtweise gespannt.

    Gruss
    Peter

  2. #2

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    Hallo youk,

    Zuerst mal schön dass sich doch mal jemand von den Sportlern Gedanken macht.
    Ich finde aber nicht das AIS ein gutes Mittel ist um besser wahrgenommen zu werden, hier wäre eine bessere Ausbildung (praktisch wie auch theoretisch) hilfreicher. Das AIS zu unterdrücken stellst du dir auch zu einfach vor. Ich wüsste nicht wie ich nur Sportboote unterdrücken kann. Einzig hilfreich wäre m.E. das Kürzel MY vor den Namen zu stellen, das man direkt beim Namen auch den Typ des Fahrzeugs sieht.

    VG Padler
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  3. #3

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    Danke für den Hinweis mit dem "MY". Das werde ich noch machen, kann nicht schaden auch wenn auf der Anzeige eigentlich Pleasure Craft erscheinen sollte. Passt schon.

    Aber das mit dem Unterdrücken geht ja mit den Class A Transpondern. Das wird von dem ein oder anderen schon gemacht, wenn ihn die vielen Sportbootsignale nerven.

    Klar, das Argument mit der Ausbildung wird immer wieder gerne genommen weil es ja auch stimmt. Aber da wird der Wunsch Vater des Gedanken bleiben.

    Warum ist aber AIS kein gutes Mittel, um besser wahrgenommen zu werden? Ich stelle mir vor, dass es doch auch einem Berufer angenehmer sein muss, wenn er in einem nicht ganz so übersichtlichen Fahrwasser das Sportboot schon weit voraus sieht (Radar ist doch nicht immer an) und so z.B. klar Anweisung geben kann was er von mir erwartet (Begegnungsabsprache usw.). Erleichtert oder entspannt das die Sache nicht?
    Geändert von youk (20.05.2015 um 12:46 Uhr)

  4. #4

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    Man guckt da ja auch nicht ständig auf das ais drauf. Und auf der ecdis karte wird die Anzeige meist auf Namen und Geschwindigkeit ggf. mit Richtungsvector eingestellt. Sonst wird das zuviel Information.
    Und klar wäre es manchmal schön und hilfreich wenn ein Sportboot eine Richtungsanweisung befolgen würde, aber das meinte ich ja mit Ausbildung ... Es hilft nix wenn ich ein Sportboot auch (neben dem bloßen Auge) auf dem AIS sehe, dieses eine Kursanweisung aber nicht befolgt weil der Bootsführer die blaue Tafel nicht kennt.
    Und AIS ist bei weitem nicht mit RADAR zu vergleichen. Das RADAR lügt einfach nicht und AIS ist nur eine zusätzliche Information aber nie ein Navigationsinstrument.
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  5. #5

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    Ok, verstanden. Es ist sicherlich ein Problem, dass Sportboote Richtungshinweise z.B. durch blaue Tafel nicht befolgen. Aber das ist dann in der Tat auch ein Fehler der Veröffentlichungen. Denn hier steht immer ein "kann" und nie ein "muss". Wir tun das seit wir auf dem Wasser sind und fuhren bisher gut damit. Aber glaube mir, es gibt auch Kollegen von Dir, die bei Beachtung völlig entgeistert schauen. Aber das ist ein anderes Thema.
    Dass AIS kein Navmittel ist, ist klar. Aber Radar auf einem Sportboot ist gerade auch im Hinblick auf das Flussradar too much - allein vom Platz. Aber für Dich ist AIS auf Sportbooten dann eher nice to have und nicht zwangsläufig wichtig?

  6. #6
    Avatar von Robert67
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    Das Thema ist nicht so ganz einfach.

    AIS hat zu einer grossen Maulfaulheit geführt.

    Viele meinen wohl, das melden über Funk ist unnötig geworden, hat ja eh jeder AIS und man kann damit im Gegensatz zum Radar auch um die Ecke schauen.

    Aber es sind auf den nicht AIS pflichtigen Strecken auch noch Berufsschiffe, Wasserbau und Fahrgastschiffe unterweg, die eben kein AIS an Bord haben.

    Gibt dann doch immer mal wieder die eine oder andere Oha Effekte.

    Radar auf Sportbooten ist kaum durchführbar.
    Radarpatent lässt sich nur noch von Patentinhabern erwerben, eine zugelassene Radaranlage mit Wendezeiger ist im Verhältnis viel zu teuer.
    Vom Platzbedarf mal ganz zu schweigen.
    Und wenn ich Radar benötigen würde mit dem Sportboot, also unsichtigem Wetter, dann bleibe ich lieber gleich liegen im Hafen.
    Also abhaken.

    Ich habe ebenfalls einen AIS Transponder auf dem Sportboot montiert, einfach um auf mich aufmerksam zu machen.

    Und natürlich auch um selber rechtzeitig Gegenverkehr erkennen zu können.
    Das ist in den Gräben Main und Neckar fast wichtiger als auf dem Rhein.
    Auf dem Rhein kann man meist weit genug vorraus schauen.
    Gruss
    Robert

  7. #7

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    Also ich wäre eher für Radar ...

    Ich kann aber nicht beurteilen ob und wie evtl. Sport-Radargeräte geeignet sind. Wenn wirklich plötzlich schlechte Sicht auftritt, aber wahrscheinlich trotzdem besser als ein AIS ...



    Es heißt zwar das ein Kleinfahrzeug übrigen Fahrzeugen Raum lassen muss, was wohl bedeutet nicht an die Begegnungsanweisung gebunden zu sein.

    Zitat Zitat von Beispiel (Mosel)
    Es fährt ein großes Motorschiff mit blauer Tafel ca. 10 m vom rechten Fahrrinnenrand zu Berg.

    Das Sportboot passiert BB-BB und kommt aufgrund des Schwalls außerhalb der Fahrrinne auf einen Felsen und sinkt.


    Bei einer StB-StB Begegnung wären 30m mehr Platz gewesen ... Und die Versicherung ist so hoch erfreut.



    VG Padler

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  8. #8

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    Danke Robert! Das mit dem Main, Neckar usw. sehe ich ja auch so. Wenn ich mir vorstelle, wie ich früher den Ladenburger Kanal entlang schlich und dann immer wieder die Luft angehalten hatte, wenn genau beim Chemiewerk einer kam. Heute (oder besser am Samstag) werde ich es früher sehen und kann mich danach richten.

    Aber welche Strecken sind denn nicht AIS-pflichtig? Ich dachte nicht, dass das auf Strecken beschränkt ist sondern dass seit 2014 alle AIS fahren müssen und es somit Revierunabhängig ist.

    Gruss

    Peter

  9. #9

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    @Padler: die Seeradargeräte sind ja oftmals auf den Sportbooten drauf. Zwischenzeitlich gibt es die ja sogar schon als App. Ungeachtet meiner Meinung über solche Mini-Radar-Spielzeuge (mir kommt so ein Teil nie und nimmer an Bord) sind diese Radargeräte aber für Flussfahrten nicht geeignet weil zu ungenau. Da wird zwar immer wieder überall erzählt "ich seh alles", aber das ist Quatsch. Hat man einmal den Unterschied live gesehen, dann weiß man, dass ein Seeradar nur sehr bedingt geeignet ist. Also kommt das Flussradar mit seinen doch großen Ausmaßen zum Einsatz. Und dafür ist auf den meisten Sportbooten gar kein Platz UND es hat keiner Lust, ein richtiges Radarpatent zu machen - was m.E. aber zwingend ist.

    Bei allem Respekt, aber Dein Beispiel ist haarsträubend. Da fährt doch kein normal denkender Mensch noch durch bei 10 Meter. Da würde ich eher den Berufer fragen ob er die Tafel vergessen hat und auf der anderen Seite entlangfahren.

  10. #10

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    Zitat Zitat von youk Beitrag anzeigen
    Bei allem Respekt, aber Dein Beispiel ist haarsträubend. Da fährt doch kein normal denkender Mensch noch durch bei 10 Meter. Da würde ich eher den Berufer fragen ob er die Tafel vergessen hat und auf der anderen Seite entlangfahren.

    Hmm ... Ich glaub du solltest mein Beispiel nochmal lesen und verinnerlichen ... Vielleicht findest du den Fehler in deiner Antwort selber.

    Für alle die jetzt denken das Beispiel ist weit hergeholt: Ich hab es letzte Woche mehrmals an einem anderen wesentlich ungefährlicherem Gewässer erlebt
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