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Thema: Von Schleuse zu Schleuse

  1. #1

    Deutschland Von Schleuse zu Schleuse

    Eine ungewöhnliche Art zu reisen hat sich der Köpperner Lutz Kunze ausgesucht: Er will entschleunigen und fährt auf Lastkähnen mit.

    Von Schleuse zu Schleuse
    https://binnenvaartlog.nl

  2. #2

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    "... Der Main-Donau-Kanal ist eine ... Wasserstraße, die als einzige in der Welt ein Mittelgebirge überquert ..." - stimmt das? Wenn man die französischen Kanäle betrachtet, definitiv nicht, man denke nur an den Tunnel in Mauvages und an viele andere.

    Und wie sieht es mit den Wasserstraßen der heutigen Großschiffahrt aus? Spontan fällt mir da Rußland ein, wo es weit spektakulärere Gebirgsüberquerungen gibt, als in Franken.

    Wenn irgendetwas das angeblich "(irgendein Superlativ) auf der Welt" ist, dann ist das fast immer falsch, da kann man die Uhr nach stellen.

    Gernot

  3. #3
    Moderator Avatar von McRonalds
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    @Gernot; irgendwie lieben die Bayern (oder eher die Franken) schon ihren Kanal - und den lassen sie sich auch nicht schlecht reden. Aber Du hast schon recht - ein Superlativ ist er nicht. Höchstens vielleicht dass man so lang um ihn gekämpft und rumdiskutiert hat. Da könnte er schon rekordverdächtig sein...

  4. #4
    Super-Moderator Avatar von Heidi Franz
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    Ich denke das ist Auslegungssache. Der RMD überquert ein Mittelgebirge. Die französischen Kanäle gehen durch Tunnel also überqueren sie nicht. Und die spektakulären Gebirgsüberquerungen in Russland gehen die über ein Mittelgebirge oder sind das keine Mittelgebirge mehr . Auf jeden Fall scheint der RMD auch die Hessen zu Superlativen greifen zu lassen.

    Gruß
    Heidi
    Ich bin süß und nett, doch der Schein trügt!
    Ich hab' die Scheiße jahrelang vorm Spiegel geübt.

    Manche Menschen sind mit einer solch herrlichen, ignoranten Dummheit gesegnet,
    daß sie ihre eigene Lächerlichkeit gar nicht bemerken

  5. #5

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    Bei allem, was recht ist: das klingt ja fast wie in einem Brief eines Juristen ...

    Es gibt auch französische Kanäle ohne Tunnel, Canal du Centre z.B oder den Rhein-Rhone-Kanal (dessen zwei Tunnels unten liegen und Flußschleifen abkürzen). Aber wenn man keinen Tunnel braucht, dann doch nur deswegen, weil die Wasserscheide relativ EINFACH zu händeln ist und man mit einem Einschnitt auskommt. Gerade Mauvages ist ein Musterbeispiel für einen einen Höhenzug erklimmenden Kanal, und man wird es den Franzosen verzeihen, daß sie auf den letzten Metern nicht noch einmal fünfzig Schleusen hoch und drüben wieder runter gebaut und oben eine Pumpstation für nicht vorhandenes Wasser hingestellt haben, sondern lieber einen vier Kilometer langen Tunnel gebaut haben. Ich finde den RMK in Mauvages viel mittelgebirgiger als den MDK in Beilngries.

    Gernot

  6. #6
    Im ewigen Hafen
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    Hallo Gernot,
    rekordverdächtig ist bestimmt die Planungs- und Bauzeit von fast 100 Jahren. Aber das scheint für Deutschland normal zu sein. Die B 42 in Hammerstein wird jetzt endgültig hochwasserfrei ausgebaut, angedacht war das schon in den 1930er Jahren.

    Gruß
    Friedhelm

  7. #7

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    Hallo Friedhelm,

    da hast Du zweifellos Recht! Aber auch da kann Frankreich mithalten - der Canal du Nord ... ich müßte nachsehen, aber auch der hat, bedingt durch die beiden Kriege und was noch mehr, eine groteske und superlange Entstehungsgeschichte und deswegen auch diese seltsamen Schleusendimensionen.

    Gernot

  8. #8
    Moderator Avatar von Norbert
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    Hallo Zusammen,

    ich denke solche Projekte wie der RDM brauchen ihre Zeit und viel Geld zur Realisierung und dazu muss das politische Klima noch passen.
    Für meine Recherchen zu den Artikeln über RHK und MLK in der "Leinen Los" bin ich tief in der preußischen Geschichte gelandet. Was da teilweise hinter den Kulissen abgelaufen ist, da stehen einem heute noch die Haare zu Berge. Von den Kanalgegnern im preußischen Landtag wurde dabei knallharte Lobbyarbeit geleistet. Die Geschichtlichen Einflüsse durch den 1. und 2. Weltkrieg haben ihr übriges dazu beigetragen. Wahrscheinlich haben sich die beiden Kriege auch den Bau des RMD beeinflusst.

    Man sollte dabei aber nicht die Leistung der Wasserbauer und Ingenieure und ihre Möglichkeiten beim Bau vergessen. Ob bei der französischen Kanäle mit oder ohne Tunnel, den RDM der über ein Mittelgebirge führt oder die nordwestdeutschen Kanäle um nur einige zu nennen.

    Gruß Norbert
    Zu fällen einen schönen Baum, braucht 's eine halbe Stunde kaum.
    Zu wachsen, bis man ihn bewundert, braucht er, bedenk' es, ein Jahrhundert.

    Eugen Roth

  9. #9
    Super-Moderator Avatar von Heidi Franz
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    Zitat Zitat von Gernot Menke Beitrag anzeigen
    "... man denke nur an den Tunnel in Mauvages und an viele ande
    Hallo Gernot,

    na wenn sich meine Antwort schon nach dem Brief eines Juristen anhört, wie hört sich das dann erst in Juristendeutsch an?

    Du in deinem Beitrag die Tunnel der Kanäle genannt, nichts von den Kanälen ohne Tunnel und ich habe genau darauf geantwortet. Eins ist sicher, der Rhein-Main-Donau-Kanal , ist mit 406 m ü. NN der höchste Punkt des europäischen Wasserstraßennetzes. Der Canal du Centre liegt mit 301 m ü. NN bei weitem nicht so hoch.

    Die lange Planungs- und Bauzeit kam ja auch durch den Abbruch der Arbeiten am Kanal 1942 zustande. Nach Gründung der Bundesrepublik Deutschland trat die Rhein-Main-Donau AG im September 1949 wieder in ihre vorherigen Rechte ein, um den Ausbau der Wasserstraße fortzuführen. Parallel zum Mainausbau wurden in den 1950er Jahren mit der Weiterplanung des RMD-Kanals begonnen. Baubeginn war dann 1960 nach 32 Jahren Bauzeit wurde der Kanal dann am 25. September 1992 eröffnet.

    Gruß
    Heidi
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    Manche Menschen sind mit einer solch herrlichen, ignoranten Dummheit gesegnet,
    daß sie ihre eigene Lächerlichkeit gar nicht bemerken

  10. #10

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    Hallo Heidi,

    was ich meine: diese ganzen Abgrenzungen sind willkürlich, das ist insoweit Wortspielerei, es kommt eben auf die Definitionen an: was sind Mittelgebirge, was ist "überqueren" oder "durchqueren ... was ist denn dann z.B. mit Tunnels wie in Mauvages, die ziemlich hoch oben den Berg durchbohren? Und die Höhe alleine, was sagt die schon aus - es kommt doch auch darauf an, was davor kommt. Das Problem mit den Abgrenzungen gibt es ja auch bei den Schleusentreppen: wo fangen die an und wo hören die auf? Ich halte nicht viel von Federfuchserei und versuche immer, eine angemessene, pragmatische Lösung zu finden. Der Main z.B. ist für mich keine Schleusentreppe, ganz klar, aber wer wollte jemandem verbieten, ihn so zu nennen!

    Ich bewundere immer die Leistung der Techniker, die sich mit den seinerzeitigen Meßvorrichtungen an den Bau kilometerlanger Tunnels herangewagt haben - man glaubt nicht, wieviel Abweichung da auf einer längeren Strecke schnell zusammenkam. Deswegen die Brunnenschächte über dem geplanten Tunnel, sonst wäre das gar nicht machbar gewesen. Heute im Laserstrahl-Zeitalter bräuchte man keine Brunnenschächte mehr. Und wenn man sich die Millionen von Hand behauener Steine mit ihren Meißelspuren anguckt ....

    All solche "Details" relativieren die nackten Daten. Klar, die höchste europäische Wasserscheide, das hat was. Das Oberwasser von Valdieu liegt aber nur 60 m tiefer, alles gebaut noch von Hand und ohne Beton und 15 m-Schleusen. So wie der Ludwigskanal ja auch. Aber die Aussage war gewesen, daß der MDK die einzige Überquerung einer Wasserscheide im Mittelgebirge sei und das ist nun einmal falsch.

    Gernot

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