Der Großsegler ist die zweite, 1989 gebaute KAIŌ MARU. Auf der Bordwand steht zwar KAIWO MARU, aber von den drei Schriftzeichen 海王丸 (Meer, König und "maru", der traditionelle Zusatz für japanische Schiffe) wird das zweite, ein langes o, nun einmal als ein o mit einem Querstrich oben drauf ("Makron") umschrieben und nicht als "wo".
An der Lesung selbst kann es keinen Zweifel geben, zumal sie auf dem angehängten Foto mit dem japanischen Alphabet oben zu lesen ist (hier von rechts nach links, nämlich von vorne nach hinten auf der Steuerbordseite eines Rettungsboots. An der Backbordseite steht es entsprechend von links nach rechts), während untendrunter die - eigentlich falsche - westliche Schreibweise "Kaiwo" steht (die nun aber von links nach rechts! Eben "westlich".). Wieso die Japaner zu der Schreibweise Kaiwo kommen, weiß ich nicht, vielleicht irgendeine Tradition oder Gewohnheit, die man ganz einfach beibehält, oder man will bei dem Schiffsnamen den häßlichen Querstrich nicht haben. Die korrekte Umschrift des japanischen Namens in der westlichen Schrift ist Kaiwo aber eigentlich nicht, sondern es müßte Kaiō heißen.
Nebenbei finde ich es ganz interessant, daß auf dem Rettungsboot der Zusatz "Maru" fehlt. Ob das allgemein so gemacht wird, da bin ich überfragt - vielleicht fehlte hier auch ganz einfach der Platz.
ich wusste gar nicht, dass es in Japan Binnenschiffe gibt (von den historischen Booten auf dem Biwa Kanal mal abgesehen). Hab mal gegoogelt und das hier gefunden:
Ich vermute dass die Schifffahrt nur von Osaka/Kobe bis zum Biwa See stattfindet/stattfand, am Uji hab ich auf google so etwas wie ein Hafenbecken entdeckt mit mehreren kleineren Schiffen drin (vermutlich. überdachte Ausflugsboote). Schleusen gibt es keine und Hafenanlagen hab ich auch keine gesehen.
die Schiffe in # 11 würde ich nicht als Binnenschiffe bezeichnen, eher als Hafenleichter, die auch mal ein paar Kilometer irgendwo reinfahren. Traditionelle Binnenschiffahrt hat es hingegen überall in Japan gegeben, das war zum Teil reine Talfahrt auf wildwasserähnlichen Flüssen. Am Zielort wurde neben der Ladung auch das Holz der Schiffchen verkauft - das gab es am Rhein einstmals ja auch (die Lauertannen).
Es gab aber auch regulären Schiffsverkehr zu berg und zu tal auf dem Yodogawa zwischen Kyoto und Osaka, der recht bedeutend war und auch Schiffahrt auf einigen weiteren Flüssen, vor allem in der Kanto-Ebene. Heute ist davon praktisch nichts mehr übriggeblieben.