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Thema: Binnenschiffe sorgen für reichlich Feinstaub in NRW

  1. #11

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    Ich hab eine kleine Rechnung gemacht, bei einem schweren LKW gehe ich mal von 150 kw Antriebsleistung bei 80 km/h aus. Mit den aktuellen Euro 6 Grenzwerten (0,01g/kwh http://www.umweltbundesamt.de/sites/...zwerte-lkw.pdf) ergibt sich dann ein Partikelausstoß von etwa 2g/100km.

    LKW Reifen haben ca. 800 mm Durchmesser bei 500 mm Breite und halten mit Nachschneiden (12 mm) ca. 150.000 km. Daraus läßt sich bei 10 Reifen in etwas die Abriebsmenge aus den Reifen abschätzen. Mit einer Dichte von etwa 1,6 kg pro LIter und einem Profilanteil von ca. 30 Prozent komme ich dann auf eine Reifenstaubmasse von ca. 100 g auf 100 km. Das ist um den Faktor 50 mehr als die Abgase, das heißt die Abgasemissionen sind beim Feinstaub gar nicht das Problem sondern der Reifenabrieb. Bei PKW gibt es ähnliche Rechnungen, dort ist es immerhin noch der Faktor 5. Wichtig ist auch, dass der Reifenabrieb gesundheitsgefärdender als Ruß aus dem Auspuff ist (finde die Quelle nicht mehr). Diese Tatsachen werden gerne verdrängt weil man das E-Auto pushen möchte, dabei produziert ein Tesla mit seinen über 2 Tonnen Gewicht ne Menge Feinstaub...

    DIe Motoren von Binnenschiffen stoßen sicherlich mehr Ruß pro kwh aus als LKW Motoren, aber einerseits benötigen Schiffe deutlich weniger kWh pro Transportkilometertonne und, was noch viel wichtiger ist, sie produzieren keinen Reifenabrieb. Die Zahlen sind überaschend deutlich, kann aber gerne ein anderer nachrechnen.

    Gruß
    Dominik

  2. #12
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    Hallo Dominik,

    hier ist ein Artikel zum Reifenabrieb, vielleicht hilft der weiter. http://www.kfz-betrieb.vogel.de/reif...icht-a-138429/

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    Gruß

    Friedhelm

  3. #13
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    Da wir schon mal dran sind, Stichwort Autobahnbrücke Leverkusen oder Belastung der Fahrbahndecken durch LKW. Da redet dann auch keiner drüber.
    Zu fällen einen schönen Baum, braucht 's eine halbe Stunde kaum.
    Zu wachsen, bis man ihn bewundert, braucht er, bedenk' es, ein Jahrhundert.

    Eugen Roth

  4. #14

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    Hallo Friedhelm,

    da hab ich ja richtig gerechnet, zumindest was die Menge angeht. Falls, wie in Deinem Artikel beschrieben, nur 10 % der Reifenabriebspartikel gesundheitsschädlich sind und man bei Abgaspartikel 100 % ansetzen würde (20% wären realisitsch), dann wären beim LKW immer noch 5x so viel gesundheitsschädlicher Feinstaub durch Reifenabrieb wie durch Auspuffabgase (Der Reifenabrieb enthält zudem besonders gefährliche Komponenten wie PAK und Schwermetale). Hinzu kommt der aufgewirbelte Staub, hierdurch wird schon abgesezter Staub noch ein weiteres mal in die Atmosphere gebracht. Ich denke, realisitsch betrachtet schneidet das Binnenschiff wesentlich besser ab.

    Gruß
    Dominik

  5. #15

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    Noch was, wenn man sich bei Wikipedia die Größenverteilung der Dieselrußpartiken ansieht, sieht man dass bei Motorabgasen ebenfalls deutlich unter 10% der Partikel im kritischen Größenbereich von unter 10 Nanometern liegt, also durchaus vergleichbar zu Reifenabrieb. Der Anteil der Abgase an den gesammten Feinstaub beträgt lt. Wikipedia 17%, der Reifenabrieb laut Friedhelms Artikel 15%, das ist derzeit auf dem selben Niveau, wobei mit zunehmend moderneneren Autos die Abgasemissionen sinken und der Reifenabrieb gleich bleiben wird. Da kann man mit absolut guten Gewissen auf dem Rhein Herne Kanal durchs Ruhrgebiet schippern...

  6. #16

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    Hallo,
    jetzt kommt doch nicht mit Fakten, die will man bei den "Umweltschützern" doch gar nicht hören.
    Ich finde es auch spannend, dass man es als Vorteil ansieht, dass Lastkraftwagen mit Dieselmotoren vergleichsweise kurze Lebenszyklen haben. Die verursachten Umweltemmissionen, die durch die Herstellung der Fahrzeuge zwangsläufig entstehen, spielen wohl auch keine Rolle bei der Umweltbilanz.
    Da sind wir wieder bei der Ehrlichkeit. Da geht es um Ideologien, nicht um Fakten.

    Ich hatte mal vor Jahren nach dem vorletzten Jahrhunderthochwasser im Osten der Republik vergleichbare Diskussionen. Da wurde ernsthaft vom BUND behauptet, dass die Ausbaggerung der Elbe Schuld wäre am Hochwasser. Der Versuch zu erklären, dass eine Vergrößerung des Abflussquerschnitts eines Flusses wohl eher gegenteilige Wirkung hat, wurde vehement abgestritten. Auch die Tatsache, dass nicht der schifffahrtsrelevante Wasserbau die größten Hochwasserprobleme verursacht, weil die meisten schifffahrtsrelevanten Wasserbauwerke auf Niedrig- und Mittelwassererhöhung abzielen wurde ignoriert.
    Es ist der dort betroffenen Bevölkerung einfach leichter zu vermitteln, dass die Schifffahrt schuld ist. Die Wahrheit, dass es am Bau von Wohngebieten in jahrhundertealten Überflutungsgebieten oder die übrige Verkleinerung der freien Hochwasserabflussquerschnitte aus Gründen der Städteplanung liegt, wollte niemand hören.

    Leider wird in unserer Politik auch lieber nach ideologiebedingten Thesen gehandelt, nicht mehr nach unvoreingenommen erhobenen Fakten.

    Bis dann

    Dominic

  7. #17

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    Schau mal über die Grenze nach NL: Nach den Jahrhunderten Hochwassern 1993 und 1995 (Evakuirung von 250.000!! Leuten inkl. Kühen und dgl) wurde entschlossen dass da was gemacht werden muss: die Behörde Rijkswaterstaat kam mit dem Plan "Ruimte voor de rivier" (Platz für den Fluss). Da waren auch Krankenhaus (Venlo!) und andere Gebäude im Überschwemmungsgebiet. Aber es werden grossräumig extra Stromrinnen gebaut. Siehe Nijmegen-Lent (u.a. mehrere Wohnhäuser abgerissen und umgesiedelt), ist jetzt fertig. Geldersche Yssel, Grensmaasprojekt mit teilweise Kiesverladung in neuen Häfen Geulle und Schipperskerk. Auch dort waren Proteste aber es wird durchgesetzt. Was ist in Deutschland? Ausser diese Stromrinne in Reeser Eylandt (für die Vögel) wo die seit 30 Jahren versprochene Übernachtungshafen immer noch nicht gebaut wird, passiert wenig. Naturschützer liegen quer; dazu kommt der Föderalismus : die Badenzer und Hessen sagen was sollen wir Polder fluten, damit die Kölner trockene Füsse behalten.
    Dann Sturmflut Nordsee: Hamburg 1962, man redet immer noch davon, 300 Leute ertrunken, schlimm genug. Was würde seitdem gemacht? Ich weiss es nicht aber bei jedem höheren Wasserstand steht der Hamburger Fischmarkt unter Wasser.
    In NL: Sturmflut 1953 (de Watersnood) 1850 Menschen ertrunken, danach führte Niederlande das Deltaplan aus, die Wasserhaushalt vom ganzen Lande würde neu gestaltet inklusive Dämme , Stauschleusen, Sperrtore u.dgl. Ausser Plan wurde später doch ein Sperrwerk vor Rotterdam gebaut. Und die Provinzen haben da wenig vorzubringen. Brücken werden neu gebaut und renovirt, siehe Nijmegen de Oversteek und 2. Autobahnbrücke Ewijk.
    Da kann das "Reiche Deutschland" noch sehr viel lernen. Gruss vom Main, Jozef.

  8. #18

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    Hallo Dominic,

    ich hoffe man wird uns jetzt nicht ständig verwechseln, daher weise einfach mal auf das "k" am Ende von meinem Namen hin ;-)

    Die "Umweltschutzverbände" brauchen Kampangen mit klarer Rollenverteilung von Gut und Böse. Wenn man nur ein bishen Verstand hat und sich anshieht wie breit und tief die Elbe bei dem Hochwasser war, dann müsste es jedem klar werden dass ein paar instantgesetzte Buhnen darauf keinen Einfluss haben können. Ich hab irgendwi mal gelesen dass die Instanthaltungsmaßnahmen zu einem ca. Millimeter niedrigerem Wasserpegel bei Hochwasser geführt haben...

    Ähnlich war es bei der bereits gestauten Havel, hier wurde durch die Quershnittserweiterung alles mögliche befürchtet (einstürzende Schlösser durch faulende Fundamente z.B.) , dabei ist der Einfluss auf ein seenartiges Gebiet mit onehin kaum Strömungsgeschwindigkeit völlig vernachlässigbar

    Gruß
    Dominik

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