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Thema: Containerschiff kollidiert bei Surwold mit einer Brücke

  1. #11

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    Hallo,
    Es gibt wohl ein System welches per Laser die Brückenhöhe mit der Höhe des Steuerhauses vergleicht und warnt, kosten liegen so bei 20 000 €. Wie ich gehört habe ist das System wohl auch relativ genau, solange das Schiff ruhig fährt. Bei schneller Gegenfahrt (Bugwelle rtc.) gibt es natürlich auch Fehlalarme. In dem Fall wie bei der Emelie D. hätte es wohl die Anfarung verhindert und der Schiffsführer noch am leben. Aber wie wäre es wenn wir alle solche Brückenollisionswarner hätten, würden wir uns dann womöglich so daran Gewöhnen, daß uns eine freundliche Stimme oder eine laute Sirene daran erinnert: Hey da kommt ne Brücke, fahre das Steuerhaus runter! ; und wenn das System ausfällt wird das Steuerhaus vergessen, man hat sich ja daran gewühnt, daß man auf die Brücke hingewiesen wird. Fehler, auch tödliche passieren aus welchen Gründen auchimmer. Auch Überwachungstechnik kann versagen oder wird bei häufigen Fehlalarmmen ausgeschaltet. Auch Fehlbedienung macht es nicht sicherer. Es gibt kein Allheilmittel um solche Unglücke zu verhindern. Das Wichtigste ist wohl bei der Sache zu sein, sich nicht Ablenken zu lassen, aber das sagt sich so leicht. Schon das Telefonieren, auch nach Hause lenkt das eine oder andere Mal vom Fahren ab.

    Gruß
    Tankermann

  2. #12
    Avatar von rrindke
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    eine Möglichkeit wäre, die TVs im Steuerhaus während der Fahrt zu verbieten. Man stelle sich mal vor wenn ein LKW Fahrer während der Fahrt Fernsehen schaut.
    Ich möchte aber klar stellen, das ich hiermit nicht behaupte das das in diesem Falle zum Unfall beigetragen hat.

  3. #13

    Deutschland Matrose nach Brückenkollision noch nicht vernommen

    Nach dem tödlichen Schiffsunfall auf dem Küstenkanal im Emsland ist das zweite Besatzungsmitglied noch nicht vernommen worden.

    Matrose nach Brückenkollision noch nicht vernommen
    https://binnenvaartlog.nl

  4. #14
    Im ewigen Hafen
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    Hallo, das Thema "Steuerhaus" ist ein dauerndes und oft leider auch tragisches. Tragisch, wie in diesem Fall, wenn Menschen zu Schaden kommen oder sogar getötet werden.
    Der Ruf nach noch mehr Technik hilft aber nicht weiter. Denn wie sehr, sehr häufig ist der Mensch die Schwachstelle im System.
    In alter Zeit hatten Schiffer Streckenkunde. Heute haben sie Radar, Inland-ECTIS, Funk und weiß der Deibel was noch. Nur sind heute meist nur noch zwei Menschen an Bord, die sich um alles kümmern müssen! Das ist nämlich das Problem und nicht fehlende Warntröten ! Der Schiffer muss fahren und gleichzeitig aber noch mit Spediteur, Disponent, Bunkerdienst, Entsorger usw. in Kontakt bleiben, damit das Schiff nur fährt und fährt und fährt.
    Ich vermute, dass der Schiffer dieses Schiffes nicht das erste mal auf dem KK fuhr. Er sollte also die Strecke kennen und wissen musste, dass hier kurz nacheinander zwei Brücken kommen. Dass er TV-gesehen hat, möchte ich in diesem Fall nicht glauben. Er war wohl eher in der Vorbereitung für den Bestimmungshafen (Dörpen ?). Obwohl ich auch schon erlebt habe, dass ein Schiffer bei Nebel "volle Pulle" fuhr und nebenbei TV glotzte, ohne Radar und Inland-ECDIS!!!!!

    Tragisch für den Schiffer, seine Angehörigen und den Bootsmann, der in dieser Situation Stärke bewiesen hat.
    Hoffentlich lernen die Schiffer etwas aus dem Unfall. Ich vermute aber leider nicht.
    PEgasus

    P.S. Ich kaufe das Radar, das mir zeigt, das vor mir eine Brücke kommt !!!!! Ich sehe nur "Balken oder Mauern". Das eine Brücke kommt (kommen könnte/sollte) sagt mir der Streckenatlas oder meine Erfahrung.

  5. #15

    Standard Bridgescout – brugdetectie

    Bridgescout helpt op binnenschepen bij de tijdige detectie van bruggen. Gemonteerd op de stuurhut, meet Bridgescout in de ruimte tot op 300 meter voor het schip.

    Bridgescout – brugdetectie
    https://binnenvaartlog.nl

  6. #16

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    Ich stelle hier einmal eine Äußerung dazu, die mir schon vor einigen Monaten, also nicht in unmittelbarem Zusammenhang mit diesem tragischen Unglücksfall, begegnet ist und die nachdenklich macht:

    "… Instinkt. Tiere besitzen ihn (noch), während die Menschen ihn selbst abbauen. Abbauen, ja, in erschreckendem Maß. Als ich 1946 begann mit meiner Lehre auf kleinen Hafenbugsierbooten, gab es auf diesen Schiffen fast keine wirklich auffallenden Sicherheitsvorschriften. Mit zunehmender Jahreszahl entstanden zuhauf Vorschriften, die alle Bereiche der Schiffskörpers betrafen. So mußten Deckspartien im Umfeld von Pollern und eiserne Treppenstufen mit Schweißpocken versehen werden. Offene Zahnradpartien erhielten Schutzabdeckungen. Gangborde mußten mit Reling versehen, Pollerdeckel farblich abgesetzt werden. Bei meinem Abgang Ende 1993 hatte ich den 4. Satz Positionslaternen an Bord. Steuerräder durften keine (klappbaren) Handgriffe mehr enthalten. Dazu eine Anmerkung:

    Die Schleppkähne auf dem Rhein hatten viele Jahrzehnte zum Steuern die "liegende Haspel". Ihre Griffe (Pinne) standen frei aus dem Umfang heraus. Ließ man, nachdem man die Halpel nach einer Seite heftig ausgedreht hatte, die Haspel los, lief man ernsthaft Gefahr, durch einen Pinn der umlaufenden Haspel an Hose oder Jacke erfaßt zu werden und herum geschleudert werden. Ich selbst war auf so einem Schleppkahn als junger Matrose 1949 ein halbes Jahr und 7 Reisen. Wenn man bedenkt, wieviele Menschen in jener Zeit unter allen erdenklichen Umständen an diesen Haspeln gestanden haben, müßte es doch schon zu damaliger Zeit als Gefahrpunkt erster Klasse genannt worden sein. Heute sind Geländer und Unterzüge an Steigerbrücken bis ins Kleinste ausgetüfftelt, selbst vom Boden hoch bis zum darüber liegenden Unterzug müssen die ersten 10 cm geschlossen sein. Treppengeländer an noch so kleiner Stufenfolge, fast alles muß farbig markiert sein, hoch lebe die Vernichtung des menschlichen Instinkts. Gerne bestätige ich jedem, das in meinem Schifferberufsfeld keine nenenswerten Arbeitsunfälle vorgekommen sind."

    Gernot


  7. #17

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    Hallo Gernot, auch ich möchte mich Äußern. Sie haben natürlich recht. Denn die Menschlichen Instinkte sind geweckt, wenn die Gefahren offensichtlich groß sind. Daher kann man schon von der Vernichtung der Instinkte sprechen, wenn die Sicherheitsstandards steigen. Allerdings kann man Schifffahrt wie zu ihrer Zeit beschrieben, mit der heutigen Zeit nicht vergleichen. Die Anforderungen haben sich geändert. 1850 km, 3-Reisen in einer Woche, sind keine Ausnahmen. Alles mit 4 Besatzungsmitglieder, selbst verständlich rund um die Uhr. 135mx11,40m wird bald zum Standard, auch auf Nebenwasserstrassen und Kanälen. Die Brückendurchfahrtshöhen liegt aber immer noch bei 5 Meter im WDK, RHK, DEK etc. Hier wurde seit ihrer Zeit, nur Instand gesetzt. (Ausnahmen bestätigen die Regeln) Daher macht es Sinn, automatisierte Notsysteme in größere Schiffe einzubauen, die viel in Fahrgebieten mit niedrigen Brücken verkehren. Aber wie vieles im Leben, eine Frage des Geldes. Bei den aktuellen Frachtraten für viele nicht finanzierbar. Gruß sprenk13
    Geändert von sprenk13 (18.01.2017 um 23:14 Uhr)

  8. #18

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    Hallo Rrindke,

    Das LKW-Fahrer während der Fahrt fernsehschauen oder ein Video, konnte man letzte Woche in einem Bericht über Verkehrskontrollen auf den Autobahnen sehen.

    Gruss

  9. #19
    Avatar von RudiB
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    Hallo Forumskollegen,
    wäre der Beitrag Nr. 15 von "binnenvaart" hier nicht eine Hilfe und ein Grund
    sich über das System mal kundig zu machen?
    Natürlich darf die eigene Aufmerksamkeit deshalb nicht nachlassen.
    Grüße
    RudiB

  10. #20

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    Wie Gernot schreibt: früher war es auch nicht ohne: aber im Kanal Steuerhaus abgebaut da stand man im Freien. und bei Nebel oder Decklast Ausguck vorne. Habe ich in meiner Matrosenzeit, Anfang der 80 er auch noch gemacht. Man passte unter der niedrigste Brücke durch, wenn nicht noch ein bisschen Ballast pumpen gruss vom Main, Jozef.

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