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Thema: 2009 - Brückenanfahrung Oberhausen -10.02.09-

  1. #1
    Moderator Avatar von Norbert
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    Standard 2009 - Brückenanfahrung Oberhausen -10.02.09-

    Tankmotorschiff stieß in Oberhausen gegen Straßenbrücke

    Steuerhausdach eines Tankmotorschiffes abgerissen

    Am 10.02.09, gegen 17.15 Uhr, stieß ein mit 1562 Tonnen Dieselkraftstoff beladenes Tankmotorschiff aus Zandvliet / Niederlande auf dem Rhein-Herne-Kanal in Oberhausen gegen die Sterkrader Straßenbrücke. Dabei wurde das Steuerhausdach des Schiffes abgerissen, rutschte über die Schiffswohnung und riss anschließend das Beiboot und den Bootskran über Bord. Personen kamen nicht zu Schaden. Durch die beschädigte Schiffselektrik fielen die für das Manövrieren notwendige Aggregate aus. Mit Hilfe eines anderen Schiffes konnte das manövrierunfähige Schiff an das Ufer gedrückt und festgemacht werden. Wegen treibender Trümmerteile musste der Rhein-Herne-Kanal bis 19.40 Uhr gesperrt werden. Durch die Sperrung mussten 5 Schiffe ihre Fahrt unterbrechen.

    Quelle: Homepage WSP Nordrhein-Westfalen
    Zu fällen einen schönen Baum, braucht 's eine halbe Stunde kaum.
    Zu wachsen, bis man ihn bewundert, braucht er, bedenk' es, ein Jahrhundert.

    Eugen Roth

  2. #2

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    Standard Warum

    Ich hoffe, ich stoße jetzt niemanden mit meiner Frage vor den Kopf. Es geht auch nicht um diesen aktuellen Fall sondern es ist eine Frage genereller Art:

    Warum passieren soviele Brückenanfahrungen mit den verheerendsten Folgen?? Ich kann mich dran erinnern, dass es letztes Jahr sogar Broschüren von der WSP zu diesem Thema gab....eben weil soviel passiert.

    Als Landratte denkt man doch, der Schiffsführer kennt doch sein Schiff?!

    Sicherlich, auch LKW Fahrer bleiben immer wieder unter Brücken hängen....da kennt der Fahrer wohl nicht die Maße seines Gefährts.

    Ich hoffe jetzt nicht, dass die Fachmänner hier sich über mich stürzen aber es erschüttert mich immer, dass es da auch durchaus Todesfälle gab.

    Danke und Gruß

    Ela

  3. #3

    Standard

    Es gibt "schlafende" LKW Fahrer und sicher auch das gleiche bei den Schiffleuten...

  4. #4
    Avatar von Jürgen F.
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    Laut Statistik halten sich menschliches und technisches Versagen die Waage. Kann ich nicht bestätigen, weil ich 3 Steuerhausabfahrungen erlebt habe. Davon waren 2 auf die Technik zurück zu führen.

    Schöne Grüße Jürgen F.
    Wer nicht ans Ruder darf, der wird auch das Fahren nicht lernen

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  5. #5

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    Ich bin mal gespannt, wann die Technik nachzieht und es im Steuerhaus piept und blinkt, wenn das Steuerhaus für die herannahende Brücke zu hoch ist.

    Wie wird denn die Höhe des Steuerhausdaches rechnerisch in der Praxis ermittelt? Es kann doch eigentlich nur so sein, daß sich die Höhe des Schiffes (z.B. 4,40 m von der WL bis zur höchsten Stelle auf dem Steuerhausdach) auf ein leeres Schiff mit runtergefahrenem Steuerhaus bezieht. Hat man abgeladen (z.B. 1,90 m), geht die Höhe bei einem geradeliegenden Schiff entsprechend runter: hier also auf 2,50 m. Dieses Maß klebt man sich dann wohl am besten irgendwo sichtbar hin.

    Dann müßte noch im Steuerhaus eine Anzeige anzeigen, um wieviel Höhe man das Steuerhaus gerade ausgefahren hat. Fährt man es 1,30 m hoch, hat das Schiff jetzt eine Höhe von 3,80 m über der Wasserlinie. 2,50 + 1,30 ist eine einfache Rechnung, aber dann muß man oft noch erst die Höhe der Brücke a) wissen und b) womöglich erst von einem Bezugspunkt aus je nach Pegel ermitteln. Und wenn man überrascht wird, weil man telefoniert oder einfach nur nicht mit einer Brücke gerechnet hat, steht man unter Zeitdruck, und das stört u.U. beim genauen Rechnen.

    Insofern wundert es einen nicht, wenn es öfters mal knirscht. Vieles sind wohl ganz einfach Rechenfehler, weil die angeblich so einfache Rechnung in Wirklichkeit so einfach dann doch nicht ist.

    Könnte man nicht so etwas Ähnliches wie die automatische Scharfeinstellung einer Kamera auf dem Steuerhausdach montieren, die sich immer genau waagerecht ausrichtet und - wenn nicht sogar das Steuerhaus bedient - so doch wenigstens auf Knopfdruck vom Kopf an gerechnet vielleicht 50 Meter nach vorne peilt, ob die Höhe frei ist? Wenn nicht, könnte es Alarm tuten und der Schiffer könnte noch schnell auf den "runter"-Knopf des Steuerhauslifts drücken.

    Gernot
    Geändert von Gernot Menke (13.02.2009 um 02:20 Uhr)

  6. #6
    Avatar von Jürgen F.
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    Eigentlich dürfte es im 21sten Jahrhundert kein Problem sein die Hub-Senkvorichtung der Steuerstände mit einer Lichtschranke zu sichern. Wenn es einen Alarm gibt, der anzeigt das die Hütte zu hoch ist, könnte so auch eine Art Notablass angesteuert werden.
    Andererseits sollte man sein Schiff und die Höhe der Brücken so gut kennen, daß die Steuerhäuser dann z.B. direkt auf die passende Höhe festgesetzt werden. Was mich am meisten erstaunt ist das auch beladene Fahrzeuge anecken, dafür fehlt mir echt das Verständnis. An 2 unserer Sicherheitstore (4.25m) kommt es ständig zu Anfahrungen. Im vergangenen Jahr hatten wir einen Tanker der mit Leerschiff am Montag durchgefahren ist und Donnerstag mit Ladung das Steuerhaus abgefahren hat. Gottseidank hatten wir kaum Personenschäden.

    Beste Grüße aus Riesenbeck
    Jürgen F.
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  7. #7

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    Standard Schappes

    Hallo zusammen,
    in diesem Zusammenhang habe ich Ende 2008 einen Bericht gesehen/gelesen über LKW's/Truck's in Grossbritannien. Da ging es darum, dass übermässig viele dieser Fahrzeuge die Durchfahrtshöhen von Brücken nicht beachten, sei es aus Schläfrigkeit, durch fehlende Angaben in Strassenkarten etc. Vor allem aber hiess es, ist es darauf zurückzuführen, dass viele der Fahrer sich blindlings auf ihre Navigationssysteme verlassen, die allerdings nicht über Höhenangaben informieren.
    Nun möchte man das verständlicherweise ändern und Navi's so programmieren, dass solche Angaben zu erkennen sind. Gleichzeitig möchte man aber auch elektronische Systeme entwickeln, ähnlich den Systems in Fahrzeugen/PKW's der gehobenen Mittelklasse, die Abstände zum Vordermann oder Hindernissen erkennen und einen Bremsvorgang dann einleiten, wenn es zu solch gefährlichen Situationen kommen kann.
    Ich nehme mal an, solche Systeme wird es bei der schnellen Entwicklung auf diesem Sektor auch für andere Fahrzeuge geben, vor allem sollte das in jeden LKW als Pflichtteil eingebaut sein, um diese vielen oft tödlichen Auffahrunfälle zu vermeiden.
    Bei Schiffen wären solche Systeme(Bremsvorgang) wohl fehl am Platze, aber ich könnte mir gut vorstellen, dass es auch da Wege und Möglichkeiten verschiedenster Art gibt, um solche Unfälle durch rechtzeitiges Erkennen zu verhindern.
    Hier sind auch die fähigen User dieses Forums gebeten, sich Gedanken zu machen und/oder zumindest Tipps an die Industrie weiterzuleiten, denn hier sind die Menschen, die diese Problematik kennen und Lösungen anbieten können.

    es grüsst euch freundlichst...der schappes
    Wer nicht vom Weg abkommt - bleibt auf der Strecke

  8. #8

    Standard

    Leider ist es auch nicht so einfach herauszufinden wie hoch die Brücken wirklich sind.
    Ich konnte noch nirgendwo nachlesen wie hoch die einzelnen Brücken z.B. am RHK oder WDK sind.
    Es ist keine Hilfe etwa im WESKA oder auf der Homepage von ELWIS, WSD, ccr oder sonstwo zu suchen.
    Ich rief mal bei der WSD in Münster an um verbindliche Brückenhöhen zu erfahren. Es gab weder einen zuständigen Beamten, noch konnte man mir sagen wo ich dies nacchlesen kann!
    Also bleibt eben nur Rantasten!

    Gruß,
    Stefan

  9. #9
    Avatar von Jürgen F.
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    Im Bereich des WSA Rheine sind alle Brücken und Sperrtore welche niedrig sind durch rot weisse Schraffen gekennzeichnet. Außerdem sind Schilder mit der Durchfahrtshöhe aufgestellt die Nachts beleuchtet sind. An den Schraffen sind ebenfalls Lampen angebracht. Wenn nur eine Neonröhre ausfällt wird der Teuto angefordert um mit den Elektrikern vom Bauhof Bergeshövede die Fehler zu beheben. Dabei spielt es keine Rolle wo wir gerade mit dem Teuto sind. Da kommt es auch vor, daß ich von Gleesen mal nach Hamm fahre um nur eine Lampe zu tauschen. Das WSA ist zwar nicht immer das schnellste, aber was Verkehrssicherung anbelangt sind wir fast unschlagbar.

    Schöne Grüße vom nassen Dreieck
    Jürgen F.
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  10. #10
    Historische Bilder Avatar von Ernst
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    Hallo, wenn man mal in ein Steuerhaus von heute schaut entdeckt man mehrere Funkgeräte und Handys.
    Gerade die Handys haben es in sich, wenn man in ein Gespräch vertieft ist beachtet man seine Umgebung nicht mehr so konzentriert.

    Ich habe da ein gutes Beispiel.
    Als die ersten tragbaren Funktelefone aufkamen habe ich einem Kunden eins im Auto installiert. Der Dr. sowieso fuhr jeden Tag ca. 70 km zur Arbeit und zurück und das sei 12 Jahre ohne Unfallschäden!
    Nachdem Er Telefon im Auto hatte baute Er in nur 5 Wochen 3 Unfälle !!!
    Darauf hin angesprochen antwortete Er mir „ja dann hab ich den Hörer am Ohr (dabei legte Er den Kopf auf die Seite) und bin so in das Gespräch vertieft das ich scheinbar nicht genug auf die Straße achte“.

    Tja und warum soll es einem vielbeschäftigten Kapitän nicht auch so gehen ?

    Gruß Ernst
    Wer glaubt alles zu wissen ist dumm. © by E.Krobbach

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