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Thema: Umsteuerrad

  1. #21
    Im ewigen Hafen
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    Hallo Fynn,
    ist das in Rummelsburg?
    Schöne Grüße aus dem Rheinland.
    Jürgen
    Alle Menschen sind klug....die einen vorher, die anderen nachher. (Voltaire)

  2. #22

    Standard Umsteuerung

    Jürgen II - ich verstehe die Frage nicht. Wenn das gelinkte Bild gemeint ist, daß ist nicht von mir und soll nur zeigen, was ich meine. Auf dieser im übrigen sehr umfangreichen und informativen Seite sind einige Bilder davon, leider aber keine Beschreibung :-(.

    Die Beiträge von mir als nicht registrierter User und Fynn sind leider infolge der Verzögerung beim Freigeben durch den Admin (mein Fehler, war nicht freigeschaltet weil noch Daten im Profil fehlten) chronologisch falsch. Aber dank der Bilder von grotefend hat sich die eine Mail ja erledigt. Nun hoffe ich daß jemand mir noch den SKL-Steuerstand erklären kann.
    Gruß,
    Fynn

  3. #23
    Im ewigen Hafen
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    Anfänger oder Hektiker versuchen die unausgependelte Maschine anzulassen .Der Nocken steht dann auf einem toten Punkt,die Maschine läßt sich nicht mehr anlassen.Höchste Gefahr bei Manövern.Da gibt es nur noch ,runter in den Maschinenraum ,Indizierhähne auf ,und mit der Turnstange von Hand ,die Maschine turnen ,um die Kolben und Ventile in eine andere Stellung bringen. (Zitat)

    Wenn so etwas passiert, ist mit der Anlage etwas nicht in Ordnung, dann würde ich mal einen Fachmann zu Rate ziehen. Ich bin auch auf den alten Böcken gefahren, aber so etwas habe ich noch nie gehört. Vielleicht ist der Anlassstern defekt? Das ist ja lebensgefährlich.

    Gruß
    Friedhelm

  4. #24

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    Zitat Zitat von Unregistriert Beitrag anzeigen
    Hallo,
    rein aus technischem Interesse an alten Schiffen suche ich im www derzeit Infos über den auf mehreren Fotos bei ddr-binnenschiffahrt gezeigten Motorfahrstand für SKL-Motoren (u.a. http://www.ddr-binnenschifffahrt.de/...au-bea-002.JPG). Bislang erfolglos...

    Vielen Dank!
    Hallo Fynn,
    Nun hier ist ja eine ganze Menge zum Thema geschrieben worden, was den Steuerstand der Motorgüterschiffe der DDR und dabei ganz speziell die Baureihe Boizenburg und Rosslau angeht, nehme ich an konnte dir das bisher nicht so richtig weiterhelfen.
    Nun dann...

    Der im Link zur BEA ex Glauchau gezeigte, ist nicht besonders dazu geeignet die Sachlage zu erklären, das der Eigner später ein Elektroduder und weitere Veränderungen vorgenommen hat und die restlichen Einbauten nur aus nostalgischen Gründen belassen hatte.
    Daher in Anlage der Orginalsteuerstand dieer Baureihen.
    Der Steuerstand der baureihen Boizenburg und Rosslau hatte 3 Bedienräder im nachstehenden Foto mal farblich makiert !!
    der rote Pfeil deutet auf das Hauptsteuerrad hin, (HASPEL) damit wurde über Seilzuganlagen auf den Ruderquadranten die 3 Schiffsruder bedient. Dient also auschließlich zur Fahrtrichtungsänderung.
    der grüne Pfeil markiert das UMSTEUERRAD - damit wurde die hauptmaschine mittels Luftflaschen angelassen, je nach Drehrichtung auf vorwärts (nach vorn zur Fensterfront drehen) oder auf Rückwärts (entgegengesetzte Drehrichtung) - begleitet durch ein zischendes Geräusch wurde Pressluft aus Luftsflaschen im Maschinenraum über Steuerventile auf die Kolben geleitet - nach dem beschriebenen Druckpunkt wurde das Rad schnell in die gewünschte Richtung gedreht um den vollen Luftstrom zu gewhrleisten - nach Anlassen des Motors, welches am Auspuff hinten am Heck meistens ducrh einen lauten Mehrfachluftstrom (und teilweise durch starke Rußentwicklung begleitet wurde) lief die Maschine - damit war dieser Vorgang beendet, die Luftflaschen wurden durch starke Kompressoren wieder aufgeladen.
    Nun kommt das dritte kleinere Rad am Steuerpult ins Spiel (blau markiert) - damit wurde dann die Geschwindigkeit geregelt - einfacher ausgedrückt die Umdehungszahl der Hauptmaschine gesteuert, was einen langsamen Lauf oder eine volle Drehzahl bescherte.

    Der Aufsatz am Umsteuer / Geschwindigkeitspult beinhaltete weitere Steuerelemente - so den Generatorsatz, Anzeigen für Drehzahl und Luftvorrat, denn häufiges Umsteuern sorgte oftmals für zuwenig Druck in den Luftflaschen.

    zur Bemerkung am Rande:
    die baureihen der Typen Oderberg hatten diese Doppelfunktion nicht - dort wurde die Drehzahl und das Anlassen über ein Handrad bewerkstelligt.
    Nach dem Anlassen wurde somit durch weiteres Drehen gleichzeitig die Geschwindigkeit geregelt - bei "Hektikern", ging somit die Maschine immer nach dem Anlassen auf volle Drehzahl, da sie das Gefühl für das Handrad nach dem Druckpunkt nicht hatten und somit immer voll "aufdrehten"

    Ich hoffe das beantwortet nunmehr deine Frage !
    Ich selbst kenn allerdings nur den Typ Oderberg, da ich dort als Junge sebst Hand anlegen durfte - die Boizenburger/Rosslauer mit Ihren spartanischen Führerstanden sind mir eher fremd, das gabs bei unseren Typen nicht da hatte man noch einen richtigen Fahrstand über die gesamte Steuerhausbreite, gut angeordnete Instrumente und Schalter für die gesamte Elektrik.

    MfG UGI
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Name:	Steuerstand Typ Boizenburg und Rosslau.jpg 
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    Ostdeutsche Binnenflotte -Totgesagte - leben länger !!

  5. #25

    Standard Umsteuerung

    Vielen Dank für die ausführliche Antwort.

    Ich hätte wohl deutlicher herausstellen sollen, daß es mir ausschließlich um den Motorfahrstand ging, mein Fauxpas. Ich wollte aber in einem Forum über Binnenschiffahrt nicht nur den Fahrstand der ESPER ORT (SK-64-Typ, ein Seezeichenkontrollschiff) posten sondern einen Bezug zum Forenthema herstellen. Und die BEA eignete sich meiner Ansicht am besten, weil nur die elektrische Ruderbetätigung sichtbar ist und damit die Frage nach den "Rädern" sich nicht aufs Steuerrad beziehen konnte.
    Na ja egal, hat sich ja trotzdem aufgelöst. Wieder was dazugelernt. Nur aus Interesse - wie war die Betätigung der Umsteuerung bei den Oderberg-Schiffen? Links=Rückwärts, Rechts=Vorwärts, abgeleitet von der "typischen" Gashebelbewegung zum Körper hin = weniger Gas, vom Körper weg = mehr Gas?. Bezogen auf http://www.ddr-binnenschifffahrt.de/...erberg-003.JPG .

    Hier ein Link, in welchem die beiden Umsteuerprinzipien (Umsteuerung& Drehzahlregelung getrennt bzw. kombiniert) an einem amerikanischen Diesel recht anschaulich auch für Nichtingenieure wie mich erklärt werden.
    http://www.oldtacomamarine.com/Atlas/manual.html (Sektionen 6&18, leider nur in Englisch).
    Geändert von Fynn (28.04.2009 um 07:42 Uhr)

  6. #26

    Deutschland Bund

    Bin auch mal auf solch ein Dampfer mit gefahren (Martina) sie hat noch den alten Deutz von 57 drinn so wie der Schiffmann berichtete!Ist schon ne tolle alte sache wenn der Schmelzer alle 2 Stunden mit der Öelkanne rennen muß!

  7. #27

    Standard

    Zitat Zitat von Fynn Beitrag anzeigen
    Nur aus Interesse - wie war die Betätigung der Umsteuerung bei den Oderberg-Schiffen? Links=Rückwärts, Rechts=Vorwärts.
    Hallo Flynn,
    das ist korrekt erkannt.
    Handrad auf Mittelstellung = Stop
    nach rechts gedreht (Steuerbordseitig = Fahrt voraus)
    nach links gedeht (Backbordseitig = Fahrt zurück)

    kleine Eselsbrücke für Landratten - wie unterscheide ich Steuerbord von Backbord
    ... Steuer... schreibt sich mit dem Buchstaben "R" also rechts !!
    ... Back.. kommt kein "R" vor also links

    Gruß UGI
    Ostdeutsche Binnenflotte -Totgesagte - leben länger !!

  8. #28

    Standard

    Vielen Dank!

    Backbord = links = rot = Herz (=Blutkreislauf). Aber das mit dem R ist auch gut.

  9. #29

    Standard

    Zitat Zitat von Fynn Beitrag anzeigen
    Vielen Dank!

    Backbord = links = rot = Herz (=Blutkreislauf). Aber das mit dem R ist auch gut.
    Oder Backbord=Backpfeife dann hast ne rote Backe!

  10. #30

    Standard Umsteuerung

    http://www.nautisches-lexikon.de/b_div/eselsbr/f.html

    Interessant und kurzweilig, auch wenns ein bischen am Thema vorbei ist.

    Gruß,
    Fynn
    Geändert von Fynn (28.04.2009 um 19:38 Uhr) Grund: Eselsbrücken

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