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Thema: Umsteuerrad

  1. #41
    Im ewigen Hafen
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    1. Antrieb ist mit Wendegetriebe ausgerüstet, Umsteuern der Maschine entfällt.
    2. Schiff hat Verstellpropeller, Umsteuern erfolgt durch Verdrehen der Propellerblätter unter Beibehaltung der Drehzahl
    3. Schiff hat Schottelantrieb
    4. Schiff hat Wasserstrahlantrieb
    5. Schiff hat einen Langsamläufer als Antrieb. Dabei wird der Motor auf Stopp gestellt, Hebel langsam in Richtung Rückwärts, dann zischt es erst einmal, das ist die Luft, mit der die Nockenwelle verschoben wird, Hebel danach weiter betätigen, dann strömt die Anlassluft über den Steuerstern und die Anlassventile in die Zylinder, und der Motor springt an. Macht dann buff, buff oder so ähnlich.
    6. Schiff hat dieselelektrischen Antrieb, dabei werden die E-Motoren umgepolt.
    Hab ich noch was vergessen?

    Gruß
    Friedhelm

    Nachtrag: Nockenwellenverstellung kann pneumatisch, hydraulisch oder rein mechanisch, von Hand, erfolgen. Eventuell auch elektrisch mit Stellmotor oder Magnet.
    Geändert von Friedhelm L. (04.05.2009 um 22:55 Uhr) Grund: Nachtrag

  2. #42

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    Hast alles aufgezählt, allerdings meinte ich, in Bezugnahme auf Punkt 5, welche System es gibt um die Nockenwelle zu verschieben...
    Gruß
    Florian
    www.fs-schifffahrt.de

  3. #43

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    Zitat Zitat von Friedhelm L. Beitrag anzeigen
    die Maschine läßt sich nicht mehr anlassen.Höchste Gefahr bei Manövern(Zitat)

    Ich bin auch auf den alten Böcken gefahren, aber so etwas habe ich noch nie gehört.

    Gruß
    Friedhelm
    Das wundert mich jetzt wieder. Ich bin zwar nicht auf den alten Böcken gefahren, aber wenn man in die Schiffahrtsliteratur guckt, ist immer wieder davon die Rede, daß Motoren nicht oder sogar unter Umständen auch mal in die verkehrte Richtung angesprungen sind, obwohl alles richtig gemacht wurde. Dagegen hat man dann ja allerlei automatische (pneumatische) Steuerungen erfunden, die die seltenen problematischen Konstellationen, bei denen es Probleme mit dem Wiederanlassen gab, unmöglich machen sollten. Aber diese Systeme sind - wohl weil sie sehr teuer sind - nicht auf allen alten Schiffen vorhanden.

    Mich würde mal interessieren, wieviele aktive Schiffe heute noch von Hand umgesteuert werden! Schön, daß das mal so detailliert hier im Forum vorgestellt wird. (Von Land aus hat man die Jungs im Steuerhaus ja immer eifrig kurbeln sehen)

    Gernot

  4. #44
    Im ewigen Hafen
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    Das Umsteuern musste man immer mit sehr viel Gefühl machen und immer ein offenes Ohr für die Luft haben. Wenn man es zu schnell machte, zischte es nur, und dann passierte nichts mehr. Aber wenn der Hebel oder das Rad auf Zurück gestellt war, konnte der Motor eigentlich nicht auf Voraus anspringen, da ja als erstes die Nockenwelle vorschoben wurde. Jeder Zylinder hat zwei Paar Nocken mit denen die Steuerzeiten geändert werden.

    Gruß
    Friedhelm

  5. #45
    Im ewigen Hafen
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    Standard Umsteuerung

    Hallo
    Hier der Maschinentelgraph vom GMS "FRIEDRICHSBERG" ex "FIRMBACH 1".
    Maschinenanlage: KHD 4?? PS 230
    Wenn man davor steht: Linker Hebel - Starten
    Mittlerer Hebel - Gas
    Rechter Hebel - Umsteuern Voraus - Zurück
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    Geändert von claudius2 (05.05.2009 um 00:25 Uhr) Grund: änderung
    mfg claudius2
    Wenn die Sonne bei uns untergeht, geht sie anderswo gerade wieder auf

  6. #46

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    Zitat Zitat von Fynn Beitrag anzeigen
    Da ich kein(en) Gashandrad/-hebel sehe, scheint es eine Umsteuerung mit integrierter Drehzahlregelung zu sein.
    Fynn

    Hallo Fynn, ich bin auf einer ganzen Reihe DDR-Mogüs gefahren. Auf welchen kannst du in meinen Profil nachlesen, sind aber bei weiten nicht alle aufgelistet.
    Obwohl ich da auf verschiedenen Typen war habe ich die von UGI beschriebene Variante nie kennen gelernt. Ich kenne auf diesen Schiffen nur dieses kombinierte Rad, so wie du es richtig vermutest. Das Rad war immer senkrecht angebracht. Oben Stopp, dann Umsteuern Voraus (leichte Drehung nach vorn), dann Anlassen Voraus und dann die verschiedenen Fahrstufen für eine entsprechende Drehzahl, wie im Bild zu sehen. Auf Zurück analog, stand die Maschine bereits auf Voraus, konnte man die Stellung Umsteuern natürlich weglassen und gleich auf Anlassen Voraus gehen.
    Also Umsteuern, Anlassen und Drehzahl regeln wurde immer mit dem selben Rad gemacht.
    Das kleinere schräg liegende Rad am Pult (blauer Pfeil beim Foto im Beitrag # 24) war ein Schlagventil um die Hauptluftleitung der Druckluftflaschen vom Steuerhaus aus schließen zu können. Dies diente dazu, damit auf Strecke keine Druckluft verloren ging. Es musste sonst immer einer in den Maschinenraum um den Anflanschverdichter an zu stellen. Später wurden diese Verdichter (Kompressoren) so ausgerüstet, dass sie sich bei Druckabfall selbst wieder zuschalteten und dieses Absperrventil wurde fast nirgends mehr benützt.

    Gruß Thomas

  7. #47

    Standard Umsteuern

    Zuerst mal danke für die vielen Antworten.

    Der Vorteil daran ist, daß man viel lernt. Der Nachteil, daß man u.U. verwirrt wird. Jetzt gibt es gleich zwei Beschreibungen des SKL-Steuerstandes, welche beide schlüssig sind :confused:. Allerdings hatte ich mich schon gewundert daß auf zeitlich parallel gebauten (60er Jahre, siehe UGIs Website) und weitgehend baugleichen Schiffen mit dem gleichen Antrieb zwei technisch unterschiedliche Motorfahrstände eingebaut wurden, nämlich getrennte Umsteuerung/Drehzahlregelung auf Typ Boizenburg und kombinierte Regelung auf Typ Oderberg. Und daß in der DDR, wo eigentlich alles standardisiert war. Allerdings paßt Erklärung 2 zu den Bildern des Steuerstandes auf ungarischen Binnenschiffen, wo nur das Rad zu sehen ist (und ein Maschinentelegraf als Notbedienung). Stichwort ungarische Schiffe, elegante Überleitung:

    Hier die Motorsteuerung der MS MASTER ex RÜBEZAL mit MWM-Diesel.
    http://www.hajoregiszter.hu/kepnezo....full=1&lang=hu Ausnahmsweise keine Fragen meinerseits, da die Kontrollen gut lesbar in Deutsch beschriftet sind.

  8. #48

    Standard

    Zitat Zitat von Elbianer Beitrag anzeigen
    Obwohl ich da auf verschiedenen Typen war habe ich die von UGI beschriebene Variante nie kennen gelernt. Ich kenne auf diesen Schiffen nur dieses kombinierte Rad, so wie du es richtig vermutest....
    ... Das kleinere schräg liegende Rad am Pult (blauer Pfeil beim Foto im Beitrag # 24) war ein Schlagventil um die Hauptluftleitung der Druckluftflaschen vom Steuerhaus aus schließen zu können.
    Gruß Thomas
    Hallo Thomas, und lieber Flynn

    Zu meiner Schande muß ich gerechterweise zugeben, das ich mich in meinem Beitrag geirrt hatte, was das blau markierte 3.kleine Rad betrifft.
    Ich hatte ja schon erwähnt, das mir nur die Oderberger Typen persönlich bekannt sind. Da sich zu deinem Anfrage damals keine so richtige Lösung fand, hatte ich mich mit einem ex Schifferkollegen der auf diesem Schiffstyp gefahren ist - telefonisch "schlaugemacht" - allerdings ist es bei Ihm auch schon eien Weile her, und somit kam sicherlich dieser fatale Irrtum zustande.

    Zu deinem Beitrag und dem Link zum MS-Greiffenberg ist zu sagen, das dies ein Typ Boizenburg ist, der nur in geringerer Stückzahl gebaut wurde - schon zu erkennen am geneigten Steuerhaus - diese Bauserie war ursprünglich für die Sowjetunion (NEWA-Flotte) bestimmt - blieb aber dann mit einigen Schiffen in der DDR und bekam daher wieder einen "richtigen Fahrstand" - nicht nur so ein seperates Steuerpult. Daher ist dort das Handrad seitlich am rechten Ende des Fahrpultes angebracht.
    Die Skaleneinteilung gab es auch auf dem Typ Oderberg - die ersten hatten damals eine mittlaufende Messingskale am Umsteuerrad und auf dem Fahrpult einen roten Pfeil - also mechanisch - kein Anzeigeinstrument.

    Bemerkenswert ist aber auch die in weißer Farbe gestrtichene Metallkonstruktion vor dem Steuerrad. Mittels dieser konnte das Steuerrad nach oben verschwenkt werden, so das man bei abgesenktem Steuerhaus durch die Dachluken sehen und somit erhöht steuern konnte - immerhin waren die Steuerhäuser ja nicht mittig geteilt, sondern fuhren komplett nach unten. Die modernen Steuerhäuser in Westdeutschland hatten ja teilweise die Möglichkeit nur den oberen Teil (Fensterfront) abzusenken.

    Das gab es im DDR-Schiffsbetrieb nur bei den Schubschiffen - war immer eine lustige Angelegenheit alle stehengelassenen Flaschen wieder aus der Decke zu ziehen, wenn das Oberteil wieder angeoben war - diese steckten dann meistens in der Deckenverkleidung...

    Nochmal Sorry, Guß UGI
    Ostdeutsche Binnenflotte -Totgesagte - leben länger !!

  9. #49

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    Standard Bedienrad am SKL-Motor

    Zu den Bedienrädern im Steuerhaus gehört ja immer das entsprechende Gegenstück am Motor.
    Ich habe auf meinen Kleiderschrank da was gefunden, siehe Foto. Es ist der Messingring vom Bedienrad an einen SKL-Motor Typ 8 NVD-36. Da es am Motor nur dieses eine Rad für Umsteuern Voraus und Zurück, jeweils anlassen und dann die verschiedenen Fahrstufen für den Betrieb gab, kann es im Steuerhaus auch nur ein kombiniertes Rad gegeben haben. Diese ganze Folge-Automatik beim umsteuern war 1989 mein Prüfungsthema bei der Maschinisten-Prüfung. Heute würde ich es aber nur noch teilweise hinkriegen.

    Gruß Thomas
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  10. #50

    Standard Umsteuerung

    Wie heißt es so schön - ein Bild sagt mehr als tausend Worte! Vielen Dank.

    Beim Stöbern im Forum bin ich auf den Link auf eine Seite mit Bildern von polnischen Binnenschiffen gestoßen und fand prompt eine neue Variante der Motorsteuerung. Zwar ein Bild mit Beschreibung, aber das Google-Tool zur Übersetzung war wenig hilfreich. Kennt jemand diese Anlage?

    http://www.barki.netjan.kei.pl/displ...lbum=6&pos=270

    Gruß,
    Fynn
    Geändert von Fynn (07.05.2009 um 10:07 Uhr) Grund: Tippfehler

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