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Thema: Dicke Luft über dem Wasser

Hybrid-Darstellung

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  1. #1

    Deutschland Dicke Luft über dem Wasser

    Im Vergleich zu vielen Schiffsmotoren sind Dieselfahrzeuge geradezu sauber. Auf hoher See wird Schweröl verbrannt, auf Flüssen wie dem Rhein sind Partikelfilter und Katalysatoren unüblich.

    Dicke Luft über dem Wasser
    https://binnenvaartlog.nl

  2. #2
    Avatar von Rheinlotse Klaus
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    Als ortskundiger Leser dieses Artikels zucke ich bei den ersten Zeilen innerlich zusammen. Der Rhein bei Kalkar am Niederrhein "eine begradigte Wasserstrasse"! Da möchte ich gerne einmal wissen, wo die Autoren dieser Zeilen gewesen sind. Aber keinesfalls am Niederrhein!
    Und ob 170 Millionen Tonnen per LKW oder Bahn umweltfreundlicher transportiert werden können?
    Es müsste in den Köpfen aller endlich einmal ankommen, dass im Bereich des Gütertransportes kein Fahrzeug zum Vergnügen einzelner Menschen bewegt wird, sondern nur, weil Personen Waren haben möchten/brauchen.
    Allein im Bereich der Personenschifffahrt (Fähren ausgenommen) fahren die Fahrzeuge zum Vergnügen der Menschen; und das boomt wie verrückt!

    Mit freundlichem Gruß, Klaus
    Wenn jeder denken würde: "Der andere könnte Recht haben", gäbe es weniger Streit auf der Erde.

  3. #3

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    Hallo,Klaus!

    1823 wurde der Rhein von Grieth bis Dornick künstlich begradigt.
    Dornicker Altrhein.Grieth gehört zur Gemeinde Kalkar.

    mfg.vom Niederrhein,

    Heinz

  4. #4
    Avatar von Rheinlotse Klaus
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    Hallo Heinz!

    Danke für die Aufklärung. Dass die 2,5-3 km zwischen Grieth und Dornick "begradigt" sind merkt man in dieser (talwärts gesehen) leichten Linksbiegung gar nicht. Begradigt ist für mich der Oberrhein. Wenn Du schiffig bist, kennst Du das ja. Wenn nicht guck Dir mal Tante Googles Luftbilder an. Da kann man sehr schön die alten Rheinschlingen sehen, die durch Herrn Tullas Arbeit entstanden sind. Hier am Niederrhein sind die Altarme meines Wissens in der Regel auf natürlichem Wege entstanden. Lasse mich aber gerne eines Besseren belehren.

    Dass Grieth zu Kalkar gehört, ist mir wohlbekannt. Möchte "de Deich-Gräf" fast als mein Stamm-Café bezeichnen.

    Mit freundlichem Gruß vom 764er, Klaus
    Wenn jeder denken würde: "Der andere könnte Recht haben", gäbe es weniger Streit auf der Erde.

  5. #5

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    Hallo Zusammen,

    Rheinlotse Klaus schreibt: "Allein im Bereich der Personenschifffahrt (Fähren ausgenommen) fahren die Fahrzeuge zum Vergnügen der Menschen; und das boomt wie verrückt!".

    Da hat er im Prinzip Recht, allerdings sollte man nicht vergessen, dass sich das Gesagte nur auf die Fahrgäste bezieht. Die Schiffe selbst und das Personal darauf fahren nicht "zum Vergnügen", sondern weil man damit sein Geld verdient.
    Den der Warentransport ist ja auch nur zu einen kleinen Teil notwendig.
    Die meisten Waren werden auch nur transportiert, weil Menschen etwas zu ihren "Vergnügen" haben möchten. In einer Wegwerf- und Konsumgesellschaft die auf ein ständiges Wachstum aufgebaut ist, wird Umweltschutz immer ein Problem sein.

    Aber wer hat am meisten Schuld daran? Die Produzenten, die etwas herstellen, was wir eigentlich gar nicht brauchen, uns aber einreden, dass wir Dies aber unbedingt haben müssen.
    Oder wir Konsumenten, die nicht genug bekommen können?

    Ein Busfahren hat mir an Bord mal in Gespräch gesagt: "Alle wollen in die heile, saubere Natur, aber keiner will zu Fuß dahin gehen."

    Gruß Thomas

  6. #6
    Avatar von Rheinlotse Klaus
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    Hallo Thomas!

    Natürlich bezog ich mich bei der Fahrgastschifffahrt auf die Fahrgäste, die zu ihrem Vergnügen an Bord sind (Binnen wie See). Das Bordpersonal war weniger damit gemeint. Das fährt eben genauso wenig wie in der Frachtschifffahrt aus Jux und Dollerei 14 Tage und länger durch die Gegend, weil es so schön ist, von zu Hause weg zu sein.

    Das ist nun manchmal schwierig, in knappen Texten eineindeutig zu formulieren.

    Mit freundlichem Gruß, Klaus
    Wenn jeder denken würde: "Der andere könnte Recht haben", gäbe es weniger Streit auf der Erde.

  7. #7

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    Zitat Zitat von Elbianer Beitrag anzeigen
    "Alle wollen in die heile, saubere Natur, aber keiner will zu Fuß dahin gehen."
    Natürlich kann und muß man durch vernünftiges Verhalten zum Umweltschutz beitragen. Aber der Mensch ist auch ein homo oeconomicus und solange ein Flug beispielsweise von Hamburg nach München nicht erheblich mehr kostet als eine Bahnreise, braucht man sich nicht wundern, wenn folglich geflogen wird. Es müssen eben auch gerechte Preise geschaffen werden, die umweltgerechtes Verhalten finanziell belohnen. Aber wenn man sich verarscht vorkommen muß, wenn man sich umweltgerecht verhält, dann ist eben etwas nicht in Ordnung. Wenn das Dreckmachen Geld kosten würde, wäre beispielsweise entlang der Wasserstraßen die Konkurrenz des LKW von ganz alleine beseitigt.

    Ganz ohne Zweifel zu tal. Ob es hingegen wirklich so sinnvoll ist, mit purer Maschinenkraft Ladung gegen den Strom nach oben zu drücken, da bin ich mir nicht so sicher.

    Gernot

  8. #8

    Standard KWE rentiert sich

    Hallo Arnold,

    Vater Staat hilft bei der Finanzierung zum Glück gewaltig mit! Über das Förderprogramm des Bundes für die "nachhaltige Modernisierung von Binnenschiffen https://www.elwis.de/DE/Service/Foer...ffen-page.html spendiert der Bund je nach Firmengröße zwischen 40% und 60%, in den neuen Bundesländern sogar bis zu 70% der Umrüstungskosten / der sogeannten Bemessungsgrundlage = BMGL in bar hinzu. Kleinste und kleine Unternehmen nach KMU-Definition der EU erhalten im Westen die 60%, mittlere Unternehmen erhalten 50% Zuschuss. Jeder Partikulier mit Wohnsitz im Westen erhält wohl die 60% denn kleine Unternehmen sind nach EU-Definition Unternehmen mit weniger als 50 Mitarbeitern und einen Jahresumsatz oder einer Jahresbilanzsumme von höchstens 10 Mio. Euro. Die sogenannte Bemessungsgrundlage berechnet sich pauschal aus der Nennleistung des Motors multipliziert mit 55 EUR/kW + 7.500 EUR als Einbaupauschale.

    Ein Beispiel für einen Motor mit 950 kW Nennleistung bei 60% Förderung

    KWE-Kaufpreis: 55.000 EUR
    Förderung: 60% der Bemessungsgrunlage = 900 kW * 55 EUR/kW + 7.500 EUR = 35.850 EUR Barförderung (muss nicht zurückgezahlt werden).
    Das ergibt Anschaffungskosten für den Partiklulier von lediglich 19.150 EUR

    Immer noch viel Geld, aber in der Regel ist mit der KWE sogar eine Senkung des Kraftstoffverbrauchs von ein paar Prozent verbunden, so dass nach Abzug aller Betriebskosten (Wasser, Wasseraufbereitung, Strom, Wartung, Korrosionsschutzöl) sogar eine netto Betriebkostensenkung übrig bleibt. Damit kann sich die Nachrüstung sogar in ein paar Jahren amortisieren.

    Freigaben von Motorenherstellern haben wir keine, aber Duldungen. Da die Motoren aber meist ohnehin aus der Gewährleistung sind, spielt das für uns meist auch keine Rolle. Motorenhersteller möchten auch gerne neue Motoren verkaufen und nicht nachrüsten Wir haben aber natürlich eine Produkthaftpflichtversicherung die bei Schäden eintritt. Die Versicherung haben wir aber bisher noch nie in Anspruch nehmen müssen.

    Unser erstes Projekt in der Binnenschifffahrt war übrigens 2013 die brandneue TMS Rudolf Deymann von der Reederei Deymann mit einem nagelneuen Wärtsilä 6L20 Motor.
    Unser Projekt mit dem ältesten Motor ist bisher die MS Empresa mit Deutz 545. Mit KWE läuft der Motor aus dem Jahr 1963 seit 2,5 Jahren so sauber, dass er sogar den Green Award Gold (60% besser als ZKR II) bekommen hat.

    Ein NDR-Fernsehbericht über die TMS Rudolf Deymann: https://www.youtube.com/watch?v=beshJWI8Ipg
    Ein Bericht der SUT über die Empresa ist hier zu finden: http://www.exomission.de/images/pres...%20SuT_Empresa

    Viele weitere Veröffentlichungen zum Nachlesen bei Interesse hier: http://www.exomission.de/index.php/service/presseinfo

    PS: Das allererste Projekt unserer KWE-Technik läuft in einem BHKW in Frankfurt an einem Iveco-Motor seit dem Jahr 2000 mit mittlerweile mehr als 100.000 Betriebsstunden.
    Felderfahrung haben wir also reichlich.

    Viele Grüße
    Uwe

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