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Thema: Ich hab' noch 'was

  1. #31

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    Hallo Mainschnickel,

    genauso hat Friedhelm es ja auch beschrieben. Was den Main anbelangt, findet sich hier etwas dazu (im Zeitungsartikel).

    Gernot

  2. #32
    Avatar von Wasserratte
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    Hallo Mainschniggel, Du meinst bestimmt den Fliegerhaken? Flierhaken hab ich noch nie gehört ;-). Und das mit dem Semmen, wenn der Schwung nicht ausgereicht hat, dann hatte man sich sicher mit der Ankerlier und dem Lierdraht wie beim Verholen geholfen, an den richtigen Platz zu kommen. ;-) Gibt es das überhaupt noch auf Motorschiffen, dass man sich mit dem Lierdraht zum Verholen behilft?
    Mit freundlichem Gruß Christa

  3. #33

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    DDR „Stiefeln“ oder „Unter kaltem Druck fahren“ und “Schricken“ oder „Zippeln“.

    „Stiefeln“ oder „Unter kaltem Druck fahren“ und “Schricken“ oder „Zippeln“.

    Text ist vorbereitet. Aber wie kann ich Bilder als Anhang senden?

  4. #34
    Super-Moderator Avatar von Joana
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    Hallo,

    siehe hier

    Grüße Joana

  5. #35

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    „Stiefeln“ oder „Unter kaltem Druck fahren“ und “Schricken“ oder „Zippeln“.
    DBR-Lehrschiff „Heinz Kapelle“ Schiffsführer Herr Braune aus Breitenhagen- OT Alt-Tochheim und Lehrausbilder Alfred Fischer aus Barby mit 8 Lehrlinge an Bord. Reise 1963 von Riesa Hafen Gröba km 109,0 bis Westerhüsen dann mit Bugsierer bis vor Magdeburg Buckau km 325,0 Koppelstelle für Schleppkähne (und Gaststätte „Mücke“ Koppelstelle für die Schiffer). Elbkahn beladen treibend („Mit kaltem Druck“ d.h. ohne Antrieb mit der Strömung zu Tal; oder auch „Stieleln“ genannt) als sichtbares Zeichen wurde am Mast ein etwa 1,5 m langer Wimpel seitlich ausstehend gehisst. Ich glaube noch zu wissen, das für die Fahrt am Bug 2 Anker und am Heck 2 Anker (Vierflunken Anker auch Draggen genannt) einsatzbereit gehalten werden mussten.
    Schleppzüge haben weit unter der Kurve gestoppt, damit das treibende Schiff in die Innenkurve außerhalb der Fahrrinne „riechen„ konnte. Denn in der Innenkurve ist die Strömung geringer und der Kahn konnte sich so von der Abdrift in die Außenkurve „Grube“ manöverieren. Das gelang nur wenn die Geschwindigkeit schneller als der Strom war. Und der Kahn damit steuerungsfähig . Das war beim Start aus dem Hafen mit dem Bugsierer gegeben. Hilfreicher wäre die ältere Bauart des Ruders mit einem Helmholzruder mit einer größeren Fläche („Hackebeil Ruder“) gewesen. Diese Art der Schifffahrt wurde glaube ich 1963 auf der Elbe nicht mehr zugelassen, um die Schleppschifffahr nicht zu behindern. Mit dieser Reise waren wir einer der letzten die das praktiziert haben. Auf der Oder war das glaube ich schon ab 1952 nicht mehr erlaubt. Ich kann mich nicht erinnern, wo wir auf der Reise Feierabend gemacht haben. Aber Ankerstellen auf der Elbe:“ Der arme Edelmann“; „Der rote Ochse“; „Der Honigmann“; „Schröders Frieden“ bei Griebo oder auch „Die Saugrube“ glaube bei Zerbst kommen mir noch vom Namen bekannt vor. Diese Auswahl dieser Stellen war aber sehr wichtig für den Start am nächsten Tag.
    Das handwerkliche Geschick der Fahrweise „Unter kaltem Druck“ wurde erst gefordert bei der Auswahl des Ankerplatz und des Ankerns unter der Kurve, und vor allem bei dem Start bis zum Erreichen der Steuerbarkeit des Kahns ohne in der nächsten Kurve Schricken zu müssen. (Arbeit mit dem Bundstaken auch „Zippeln“ genannt)
    Wenn Interesse für diese Schilderungen bestehen kann ich gern mich dazu erinnern und in einem weiteren Beitrag auslassen.
    Das ist natürlich alles nicht mehr mit der heutigen Motorschifffahrt mit Buggi (Bugstrahlruder) zu vergleichen. Die Klippanker der Motorgüterschiffe und deren Handhabung und Wirkung ist von dem Vierflunken Ankergeschirr mit deren Möglichkeit den Kahn in eine entsprechende seitliche Position zu „gieren“ nicht vergleichbar und auch nicht mehr notwendig. Bundstaken (oder Schorbaum) wenn die überhaupt noch vorhanden sind werden nur zur Distanzhaltung am Uferbereich eingesetzt.
    Dann musste mit dem Bundstaken verhindert werden ans Ufer gedrückt zu werden. Es wurde "gezippelt" Schanzkleid Hanftampen (Bundzippel) circa 3 m unter dem Schanzkleid befestigt. Das freie Ende wurde griffbereit platziert. Denn beim "Zippeln" war Schnelligkeit gefragt. Der Bundstaken wurde auf dem Schanzkleid gewichtsmäßig ausgeglichen dann schrägen zur Fahrtrichtung in den Uferbereich gesetzt der Tampen wurde schnell um den Handgriff zugelegt (wie bei einer Klampe) und gefiert. Die Wirkung war deutlich durch das Geräusch des Tampens hörbar. Durch die Fahrgeschwindigkeit musste das sehr schnell bewerkstelligt werden. Sobald der Starken dann quer zum Schiff war wurde der Satz wirkungslos und der Starken wurde erneut über das Schanzkleid für den nächsten Satz geschlenkert. Der Schiffsführer zeigte dann an ob ein weiter Satz erforderlich war, um vom Uferbereich wegzukommen. Das war sehr anstrengenden aber auch aufregend spannend.
    Bemerkungen zu den Bildern im Anhang:
    1. Lehrschiff „Heinz Kapelle“ in Stralsund an der Mohle. Am Bug ist ein Vierflunken Anker und auf dem Deck Bundstaken zu erkennen.
    2. An dem Wohnhaus von Herrn Braune in Alt-Hochheim sind von oben Bundstaken mit belegtem Zippel; Bootshaken; Malstange (zum Peilung der Tauchtiefe); Bundstaken für felsigen Grund (mit Maikäfer Ars….); Handstaken; Ruder (oder Riemen)zum Wriggen im Beiboot.
    3. LS-Heinz Kapelle mit Mittelkajüte für 8 Lehrlinge (nicht mein Jahrgang)
    „Stiefeln“ oder „Unter kaltem Druck fahren“ und “Schricken“ oder „Zippeln“.
    DBR-Lehrschiff „Heinz Kapelle“ Schiffsführer Herr Braune aus Breitenhagen- OT Alt-Tochheim und Lehrausbilder Alfred Fischer aus Barby mit 8 Lehrlinge an Bord. Reise 1963 von Riesa Hafen Gröba km 109,0 bis Westerhüsen dann mit Bugsierer bis vor Magdeburg Buckau km 325,0 Koppelstelle für Schleppkähne (und Gaststätte „Mücke“ Koppelstelle für die Schiffer). Elbkahn beladen treibend („Mit kaltem Druck“ d.h. ohne Antrieb mit der Strömung zu Tal; oder auch „Stieleln“ genannt) als sichtbares Zeichen wurde am Mast ein etwa 1,5 m langer Wimpel seitlich ausstehend gehisst. Ich glaube noch zu wissen, das für die Fahrt am Bug 2 Anker und am Heck 2 Anker (Vierflunken Anker auch Draggen genannt) einsatzbereit gehalten werden mussten.
    Schleppzüge haben weit unter der Kurve gestoppt, damit das treibende Schiff in die Innenkurve außerhalb der Fahrrinne „riechen„ konnte. Denn in der Innenkurve ist die Strömung geringer und der Kahn konnte sich so von der Abdrift in die Außenkurve „Grube“ manöverieren. Das gelang nur wenn die Geschwindigkeit schneller als der Strom war. Und der Kahn damit steuerungsfähig . Das war beim Start aus dem Hafen mit dem Bugsierer gegeben. Hilfreicher wäre die ältere Bauart des Ruders mit einem Helmholzruder mit einer größeren Fläche („Hackebeil Ruder“) gewesen. Diese Art der Schifffahrt wurde glaube ich 1963 auf der Elbe nicht mehr zugelassen, um die Schleppschifffahr nicht zu behindern. Mit dieser Reise waren wir einer der letzten die das praktiziert haben. Auf der Oder war das glaube ich schon ab 1952 nicht mehr erlaubt. Ich kann mich nicht erinnern, wo wir auf der Reise Feierabend gemacht haben. Aber Ankerstellen auf der Elbe:“ Der arme Edelmann“; „Der rote Ochse“; „Der Honigmann“; „Schröders Frieden“ bei Griebo oder auch „Die Saugrube“ glaube bei Zerbst kommen mir noch vom Namen bekannt vor. Diese Auswahl dieser Stellen war aber sehr wichtig für den Start am nächsten Tag.
    Das handwerkliche Geschick der Fahrweise „Unter kaltem Druck“ wurde erst gefordert bei der Auswahl des Ankerplatz und des Ankerns unter der Kurve, und vor allem bei dem Start bis zum Erreichen der Steuerbarkeit des Kahns ohne in der nächsten Kurve Schricken zu müssen. (Arbeit mit dem Bundstaken auch „Zippeln“ genannt)
    Wenn Interesse für diese Schilderungen bestehen kann ich gern mich dazu erinnern und in einem weiteren Beitrag auslassen.
    Das ist natürlich alles nicht mehr mit der heutigen Motorschifffahrt mit Buggi (Bugstrahlruder) zu vergleichen. Die Klippanker der Motorgüterschiffe und deren Handhabung und Wirkung ist von dem Vierflunken Ankergeschirr mit deren Möglichkeit den Kahn in eine entsprechende seitliche Position zu „gieren“ nicht vergleichbar und auch nicht mehr notwendig. Bundstaken (oder Schorbaum) wenn die überhaupt noch vorhanden sind werden nur zur Distanzhaltung am Uferbereich eingesetzt.
    Dann musste mit dem Bundstaken verhindert werden ans Ufer gedrückt zu werden. Es wurde "gezippelt" Schanzkleid Hanftampen (Bundzippel) circa 3 m unter dem Schanzkleid befestigt. Das freie Ende wurde griffbereit platziert. Denn beim "Zippeln" war Schnelligkeit gefragt. Der Bundstaken wurde auf dem Schanzkleid gewichtsmäßig ausgeglichen dann schrägen zur Fahrtrichtung in den Uferbereich gesetzt der Tampen wurde schnell um den Handgriff zugelegt (wie bei einer Klampe) und gefiert. Die Wirkung war deutlich durch das Geräusch des Tampens hörbar. Durch die Fahrgeschwindigkeit musste das sehr schnell bewerkstelligt werden. Sobald der Starken dann quer zum Schiff war wurde der Satz wirkungslos und der Starken wurde erneut über das Schanzkleid für den nächsten Satz geschlenkert. Der Schiffsführer zeigte dann an ob ein weiter Satz erforderlich war, um vom Uferbereich wegzukommen. Das war sehr anstrengenden aber auch aufregend spannend.
    Bemerkungen zu den Bildern im Anhang:
    1. Lehrschiff „Heinz Kapelle“ in Stralsund an der Mohle. Am Bug ist ein Vierflunken Anker und auf dem Deck Bundstaken zu erkennen.
    2. An dem Wohnhaus von Herrn Braune in Alt-Hochheim sind von oben Bundstaken mit belegtem Zippel; Bootshaken; Malstange (zum Peilung der Tauchtiefe); Bundstaken für felsigen Grund (mit Maikäfer Ars….); Handstaken; Ruder (oder Riemen)zum Wriggen im Beiboot.
    3. LS-Heinz Kapelle mit Mittelkajüte für 8 Lehrlinge (nicht mein Jahrgang)
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  6. #36
    Avatar von Willy
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    Sehr schöner Bericht, mein Vater in Aken/Elbe 1910 geboren erzählte oft von den Fachausdrücken, wie du sie im Text beschreibst. Das waren noch Zeiten. Harter Schifferberuf.

    Gruß Willy

  7. #37

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    Standard „Stiefeln“ oder „Unter kaltem Druck fahren“ und “Schricken“ oder „Zippeln“.

    „Stiefeln“ oder „Unter kaltem Druck fahren“ und “Schricken“ oder „Zippeln“.
    DBR-Lehrschiff „Heinz Kapelle“ Schiffsführer Herr Braune aus Breitenhagen- OT Alt-Tochheim und Lehrausbilder Alfred Fischer aus Barby mit 8 Lehrlinge an Bord. Reise 1963 von Riesa Hafen Gröba km 109,0 bis Westerhüsen dann mit Bugsierer bis vor Magdeburg Buckau km 325,0 Koppelstelle für Schleppkähne (und Gaststätte „Mücke“ Koppelstelle für die Schiffer). Elbkahn beladen treibend („Mit kaltem Druck“ d.h. ohne Antrieb mit der Strömung zu Tal; oder auch „Stieleln“ genannt) als sichtbares Zeichen wurde am Mast ein etwa 1,5 m langer Wimpel seitlich ausstehend gehisst. Ich glaube noch zu wissen, das für die Fahrt am Bug 2 Anker und am Heck 2 Anker (Vierflunken Anker auch Draggen genannt) einsatzbereit gehalten werden mussten.
    Schleppzüge haben weit unter der Kurve gestoppt, damit das treibende Schiff in die Innenkurve außerhalb der Fahrrinne „riechen„ konnte. Denn in der Innenkurve ist die Strömung geringer und der Kahn konnte sich so von der Abdrift in die Außenkurve „Grube“ manöverieren. Das gelang nur wenn die Geschwindigkeit schneller als der Strom war. Und der Kahn damit steuerungsfähig . Das war beim Start aus dem Hafen mit dem Bugsierer gegeben. Hilfreicher wäre die ältere Bauart des Ruders mit einem Helmholzruder mit einer größeren Fläche („Hackebeil Ruder“) gewesen. Diese Art der Schifffahrt wurde glaube ich 1963 auf der Elbe nicht mehr zugelassen, um die Schleppschifffahr nicht zu behindern. Mit dieser Reise waren wir einer der letzten die das praktiziert haben. Auf der Oder war das glaube ich schon ab 1952 nicht mehr erlaubt. Ich kann mich nicht erinnern, wo wir auf der Reise Feierabend gemacht haben. Aber Ankerstellen auf der Elbe:“ Der arme Edelmann“; „Der rote Ochse“; „Der Honigmann“; „Schröders Frieden“ bei Griebo oder auch „Die Saugrube“ glaube bei Zerbst kommen mir noch vom Namen bekannt vor. Diese Auswahl dieser Stellen war aber sehr wichtig für den Start am nächsten Tag.
    Das handwerkliche Geschick der Fahrweise „Unter kaltem Druck“ wurde erst gefordert bei der Auswahl des Ankerplatz und des Ankerns unter der Kurve, und vor allem bei dem Start bis zum Erreichen der Steuerbarkeit des Kahns ohne in der nächsten Kurve Schricken zu müssen. (Arbeit mit dem Bundstaken auch „Zippeln“ genannt)
    Wenn Interesse für diese Schilderungen bestehen kann ich gern mich dazu erinnern und in einem weiteren Beitrag auslassen.
    Das ist natürlich alles nicht mehr mit der heutigen Motorschifffahrt mit Buggi (Bugstrahlruder) zu vergleichen. Die Klippanker der Motorgüterschiffe und deren Handhabung und Wirkung ist von dem Vierflunken Ankergeschirr mit deren Möglichkeit den Kahn in eine entsprechende seitliche Position zu „gieren“ nicht vergleichbar und auch nicht mehr notwendig. Bundstaken (oder Schorbaum) wenn die überhaupt noch vorhanden sind werden nur zur Distanzhaltung am Uferbereich eingesetzt.
    Dann musste mit dem Bundstaken verhindert werden ans Ufer gedrückt zu werden. Es wurde "gezippelt" Schanzkleid Hanftampen (Bundzippel) circa 3 m unter dem Schanzkleid befestigt. Das freie Ende wurde griffbereit platziert. Denn beim "Zippeln" war Schnelligkeit gefragt. Der Bundstaken wurde auf dem Schanzkleid gewichtsmäßig ausgeglichen dann schrägen zur Fahrtrichtung in den Uferbereich gesetzt der Tampen wurde schnell um den Handgriff zugelegt (wie bei einer Klampe) und gefiert. Die Wirkung war deutlich durch das Geräusch des Tampens hörbar. Durch die Fahrgeschwindigkeit musste das sehr schnell bewerkstelligt werden. Sobald der Starken dann quer zum Schiff war wurde der Satz wirkungslos und der Starken wurde erneut über das Schanzkleid für den nächsten Satz geschlenkert. Der Schiffsführer zeigte dann an ob ein weiter Satz erforderlich war, um vom Uferbereich wegzukommen. Das war sehr anstrengenden aber auch aufregend spannend.
    Bemerkungen zu den Bildern im Anhang:
    1. Lehrschiff „Heinz Kapelle“ in Stralsund an der Mohle. Am Bug ist ein Vierflunken Anker und auf dem Deck Bundstaken zu erkennen.
    2. An dem Wohnhaus von Herrn Braune in Alt-Hochheim sind von oben Bundstaken mit belegtem Zippel; Bootshaken; Malstange (zum Peilung der Tauchtiefe); Bundstaken für felsigen Grund (mit Maikäfer Ars….); Handstaken; Ruder (oder Riemen)zum Wriggen im Beiboot.
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  8. #38
    Avatar von Hummel-Ruthof
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    Am Rhein nannte man dies "Fahren auf sich", wenn ein Treidelschiff stromabwärts fuhr und durch das Gefälle ein wenig schneller war als die Strömung. Das verschaffte dem Boot eine gewisse Steuerfähigkeit.
    Gruß aus Badenweiler
    A. Hummel

  9. #39

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    Zu den Bildern mit den Bananenstauden möchte ich mit einer Episode antworten.
    Und den Begriff Wriggeln mit ins Spiel bringen
    Die Koppelstelle der Schleppkähne der Deutschen Binnenreederei (DDR Reederei) war im Hamburg – Vettel der Peutehafen. Von dort sind wir zu zweit ich glaube 1962 mit dem Beiboot (Flieger) bis in den Segelschiffhafen gewriggelt. Durch einen Tipp in der Schifferkneipe („Klein Erna“ im Peutehafen) sind wir zum Segelschiffhafen um eine Bananenstaude in einen Seesack einzuladen. Denn die überreifen Bananen wurden für die Schweinemastanlagen in Schuten verladen. Auf der Rücktour wurden wir am Ende des Freihafengeländes (Bereich Elbbrücken) durch den Zoll kontrolliert. Einer der Beamten hatte seinen Kollegen bei der Kontrolle nur darauf hingewiesen das die Buchstaben an dem Beiboot (Flieger) DBR nicht Deutsche Bundesrepublik bedeutet. Da wir vom Osten waren durften wir mit der ganzen Staude weiterfahren. Aber mit dem Hinweis dass wir nichts davon verkaufen dürfen. Drei Personen konnten diese Menge natürlich nicht verzehren. Bis Wittenberge war der Rest von mindestens 2/3 Staude auch nicht mehr genießbar. Die Touren mit dem Beiboot zu wriggel sind üblicherweise nur von der Ankerstelle bis an Land notwendig gewesen. Dieser Bananentransport mit dem Beiboot von etwa 6 km war schon durch die Entfernung ein Sonderfall. Der Nachteil dieser Fortbewegungsmethode ist die geringere Geschwindigkeit, die erreicht werden kann. Der Vorteil ist aber nicht zu verkennen, dass man in Fahrtrichtung schauen kann. Und das dazu nur ein Ruder (Riemen sieh) benötigt wurde. Das ist nach einiger Übung problemlos möglich und sinnvoll. Bei einigen Beibooten (Fliegern) wurde die Rundsel ( eingelassen runde Aussparung für das Ruder) am Heck nicht in der Mitte sondern etwas nach Backbord versetzt, das war beim Wriggeln und nach vorne schauen noch günstiger angeordnet.
    Wenn das Bild von dem Schuppen sichtbar ist, dann ist ganz unten das Ruder (Riemen) zum Wriggeln zu erkennen.
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  10. #40

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    Hallo Kannmanns,

    Bild 2 in # 32 zeigt eine Original-Schottelschlupp. Die achterliche Konstruktion für den Wriggelriemen im Bild kann nur Eigenarbeit sein (Versuch, die Ducht höher zu stellen?). Die Ducht für den Wriggelriemen war im Original mittig halb versenkt. Um richtig Wriggeln zu können, musste man mit beiden Händen den Riemen fassen, stand dabei mit dem Gesicht nach hinten. Um Sicht in Kursrichtung zu haben, musste man schon mal den Kopf drehen. Man konnte beim Wriggeln nötigenfalls (Buhnen umrunden u.a.) mit starkem Einsatz zumindest kurzfristig einen saftigen Sprint hinlegen. Riemenbrüche waren keine Seltenheit.
    Ich lernte Wriggeln als blutjunger Schiffsjunge im Köln-Niehler Hafen im Nachen eines Partikuliers, dessen Tochter weihte mich in diese Kunst ein.

    Gruß, Walter

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