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Thema: Elbe-Kilometer

  1. #1

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    Standard Elbe-Kilometer

    Dass die Elbe bei den Tschechen Labe und auf Lateinisch Albis heißt und dergleichen kann man in den einschlägigen Lexikons nachlesen.

    Erwähnen möchte ich hier etwas zur Kilometrierung der Wasserstraße Elbe. Die Elbe ist nicht wie der Rhein durchgängig kilometriert, sondern es teilt sich in drei Abschnitte.

    In Mělník fließen ja bekanntlich Elbe und Moldau zusammen. Die Moldau hat an dieser Stelle eine deutlich größere Durchflussmenge als die Elbe. Somit müsste eigentlich die Elbe da enden und Hamburg an der Moldau liegen.
    Warum es nicht so ist, darüber streiten sich die Gelehrten noch immer.

    Zurück zum Thema. In Mělník steht der Elbe-Kilometer Null und von da aus wird einmal aufwärts (Bergwärts) gezählt bis Chvaletice Km 102,15, den offiziellen Ende der Schiffbarkeit der Elbe. Dieser Abschnitt wird als kleine Elbe bezeichnet.
    Und einmal zählt man abwärts (Talwärts) bis zur Grenze nach Deutschland am Kilometer 109,27.

    Die 171 Kilometer von Chvaletice bis zur Schleuse Ústí-Střekov (Km 68,9) sind vollständig kanalisiert.

    An der deutschen Grenze beginnt es erneut mit Kilometer Null. Allerdings überschneiden sich die tschechische und die deutsche Kilometrierung auf 3,4 Kilometer Länge. Auf diese Strecke verläuft die Grenze in der Flussmitte und die Tschechen haben am rechten Ufer bis zu ihrer Grenze kilometriert und die Deutschen an linken Ufer bereits da an der Grenze begonnen.

    Am Kilometer 121, bei den sogenannten Kaitzschhäusern, beginnt Flussabwärts der regelmäßige Beginn der Buhnen (anderswo Krippen genannt) und von da aus wird auch die Lage der Fahrrinne durch sogenannte An- und Abfahrtsbarken gekennzeichnet.

    Es geht dann bis Kilometer 769,40 an der Leuchttonne "Elbe", allerdings ist bereits am Kilometer 727,7 die "Seewärtige Begrenzung der Binnenwasserstraße Elbe".

    Wenn man jetzt die drei Zahlen der jeweiligen Kilometer-Abschnitte addiert, erhält man allerdings eine höhere Kilometerzahl als der Fluss lang ist. Das liegt an der erwähnten Überschneidung an der Grenze und daran, dass auch die Elbe begradigt wurde und hinterher keine neue Vermessung erfolgte. Bei den Durchstichen fehlen also jeweils Kilometer.

    Im Forum gab es bereits schon mal eine Debatte darüber wo der Oberrhein beginnt, das möchte ich jetzt nicht für die Elbe wiederholen. Nur soviel, im Hamburger Raum bezeichnet man die Elbe unterhalb von Hamburg als Unterelbe und den Abschnitt oberhalb als Oberelbe. Seit Fertigstellung der Schleuse Geesthacht wird diese auch von manchen als Grenze zwischen Unter- und Oberelbe angenommen.
    Nicht nur von den Leuten an Land, sondern teilweise auch von den Schiffern.

    20 Jahre nach der Wiedervereinigung sollte sich aber auch im Norden herumgesprochen haben, dass die Elbe nicht hinter Lauenburg aufhört. Ich werde mich jetzt hüten genaue Grenzen zu nennen. Aber grob kann man sagen die Oberelbe liegt in Sachsen und Böhmen, die Mittelelbe in Sachsen-Anhalt und die Unterelbe beginnt jedenfalls weit Stromauf von Hamburg.

    Gruß Thomas
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  2. #2
    Moderator Avatar von McRonalds
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    Zitat Zitat von Elbianer Beitrag anzeigen
    In M?lník fließen ja bekanntlich Elbe und Moldau zusammen. Die Moldau hat an dieser Stelle eine deutlich größere Durchflussmenge als die Elbe. Somit müsste eigentlich die Elbe da enden und Hamburg an der Moldau liegen. Warum es nicht so ist, darüber streiten sich die Gelehrten noch immer.
    Hallo Thomas,

    diese 'Anomalie' gibt's am Main ebenfalls am Zusammenfluss von Regnitz und Main (oder den Punkt an dem der Fluss schiffbar wird). Die Regnitz ist im Abflussjahresmittel der deutlich größere Fluss. Da aber auch nach dem Zusammenfluss der beiden die Charakteristik des Mains (pluvio-nivales Ablussregime) überwiegt, trägt der Fluss den Namen Main bis zur Mündung wohl zurecht. Wäre ja auch unvorstellbar für einen Mainfranken wenn der Fluss dann Regnitz heißen würde...!

    Ich weiss zwar nicht, wie sich das bei Elbe und Moldau verhält, könnte mir aber vorstellen, das es dort ähnlich ist.

    Auf jeden Fall eine schöne Zusammenfassung. Die Elbe ist (sicher nicht nur für mich) der große Unbekannte unter den deutschen Flüssen. Was aber sicher auch daran liegt, dass der Fluss halt größtenteils im 'anderen' Deutschland lag.

    Gruß - Ronald;-)

  3. #3
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    Auch am Rhein gibt es diese Anomalie. Die Aare führt mehr Wasser als der Rhein. Jetzt haben wir schon drei Flüsse die nicht normal sind.

    Gruß
    Friedhelm

  4. #4

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    Zitat Zitat von McRonalds Beitrag anzeigen

    Ich weiss zwar nicht, wie sich das bei Elbe und Moldau verhält, könnte mir aber vorstellen, das es dort ähnlich ist.
    Die Elbe ist (sicher nicht nur für mich) der große Unbekannte unter den deutschen Flüssen. Was aber sicher auch daran liegt, dass der Fluss halt größtenteils im 'anderen' Deutschland lag.

    Gruß - Ronald;-)
    Hi Ronald, ich habe mal gelesen, man begründet es damit, dass das heutige Elbtal eher durchgängig besiedelt war und deshalb der Fluss diesen durchgängigen Namen erhielt. Durchflussmengen haben die damals jedenfalls nicht gemessen.

    Das die Elbe so unbekannt ist, liegt sicher an den erwähnten Umstand aber auch daran, dass auf der Elbe nicht viel los ist. Und kaum ein Nicht-Elbe-Schiff dahin fährt. Die Schiffahrstbedingungen lassen eben oft kein rentables Fahren da zu.
    Was ich nicht so richtig verstehe, ist der Umstand, dass auf den kanalisierten Teil in Tschechien wo optimale Bedingungen herrschen, die Schiffahrt praktisch fast tot ist.

    Zu zeigen, dass es aber trotzdem Schiffe auf der Elbe gab und gibt, dazu bin ich ja jetzt hier

  5. #5

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    Zitat Zitat von Elbianer Beitrag anzeigen
    .

    dazu bin ich ja jetzt hier
    ... jetzt gehts los !

  6. #6

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    Zitat Zitat von topplicht Beitrag anzeigen
    ... jetzt gehts los !
    Aber immer mit der Ruhe, schließlich komme ich auch nicht mehr oft zur Elbe und muss mit den vorhandenen Fotos sparsam umgehen;-)

  7. #7
    Avatar von wilfried korff
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    Standard ELBE Kilometer

    Hallo , anbei ein Bericht vom WSA Dresden zu diesem Thema .Gruss Wilfried
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  8. #8

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    Zitat Zitat von wilfried korff Beitrag anzeigen
    Hallo , anbei ein Bericht vom WSA Dresden zu diesem Thema .Gruss Wilfried
    Hallo Wilfried,

    danke für deine Ergänzung. Der da genante "doppelte Kilometer 121" ist mir aus meiner Elbezeit als "langer Kilometer" oder "Sachsenkilometer" bekannt.
    Ich hatte ja bereits folgendes erwähnt: "Am Kilometer 121, bei den sogenannten Kaitzschhäusern, beginnt Flussabwärts der regelmäßige Beginn der Buhnen (anderswo Krippen genannt) und von da aus wird auch die Lage der Fahrrinne durch sogenannte An- und Abfahrtsbarken gekennzeichnet."

    Die Kaitzschhäuser waren damals auch die Grenzstation zwischen Sachsen und Preußen.

    Gruß Thomas
    Geändert von Elbianer (05.03.2009 um 17:32 Uhr) Grund: Schreibfehler berichtigt

  9. #9

    Standard Der Elbe-Kilometer 121

    Dann ist da noch der Der Elbe-Kilometer 121 und 121A Grenze zwischen und preußischer Kilometrierung.

    Auf der preußischen Seite sind die Buhnen Überwasser wie allgemein üblich.

    Auf sächsischen Seite liegen die Buhnen übriges unterwasser, kann man übriges gut auf dem Foto von Elbe km 115 - Strehla erkennen die unterwasser Buhnen werden auch als Krippen bezeichnet.

    Den link habe ich noch dazu gefunden.

    http://www.paddelsport.de/elbe/elbe107.php
    Mit freundlichen Grüßen
    Hartmut

  10. #10

    Standard

    Mich wundert es, das UGI dazu noch nichts berichtet hat der war doch bei der Binnenredderei ?

    Aber vielleicht sagt er ja noch was dazu.
    Mit freundlichen Grüßen
    Hartmut

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