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Thema: Rhenus 13 - aber welcher ?

  1. #1

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    Frage Rhenus 13 - aber welcher ?

    Ernst hat bereits einen 55,02 x 6,81 m namens RHENUS 13 eingestellt, den ex MOSEL 103, und zwar HIER .

    Das Schiff hatte aber offensichtlich einen Vorgänger gleichen Namens, also RHENUS 13. Dieses Schiff, das ich suche, muß Penischenmaß gehabt haben (also rund 38,50 x 5,05 m). Es gibt ein Foto dieses RHENUS 13 in Saarbrücken, aufgenommen wohl nach dem Ersten Weltkrieg. Frage: gibt es diese Penische in irgendeinem Register?

    Gernot

  2. #2
    Avatar von Cuxi
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    Moin, moin;
    im RR 1914 wird ein Rhenus No. 13 als Segelschiff gelistet, allerdings etwas länger als Penischen-Maß.

    RR 1914

    Rhenus No. 13
    ex William Egan & co. No. 13; ex D. Will.Egan & Co. No.13; ex D. Amsterdam VI

    Eigner: Lloyd Rhénan, Société anonyme de transports, Antwerpen

    Länge: 44,10 m
    Breite: 5,06 m
    Tfg.: 1,47 m

    Tonnage: 280,2 to

    Bauj.: 1869, Kinderdijk
    Festes Deck

    RR 1900: William Egan & co. No. 13; Dampfschiff
    RR 1910/1912: William Egan & co. No. 13; Segelschiff
    RR 1914: Rhenus No. 13

    Das D: steht für Dampfschiff

    MfG
    Helmut

  3. #3
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    Moin Gernot,

    im Register 1935 ist dieser RHENUS Nr. 13 eingetragen, das passt:

    RHENUS Nr. 13 ex NAVANA Nr. 13
    "Rhenus" Societe de Transports, Strassburg
    38,50 x 5,05 x 2,32 354,9 To 50PS
    Duisburg-Meiderich 1926

    Gruß
    Jürgen S

  4. #4

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    Erstmal vielen Dank, Helmut und Jürgen, fürs Nachsehen!

    Ich denke, wir haben es hier mit drei RHENUS 13 zu tun. Chronologisch geordnet:
    - erstens das 1869 gebaute 44m-Segelschiff, das 1900 eine Dampfmaschine erhielt;
    - zweitens die von Jürgen genannte Penische von 1926, die vermutlich das Schiff ist, das auf dem Foto in Saarbrücken zu sehen ist.
    - das dritte Schiff ist dann der von Ernst eingestellte 55m-Motor (siehe Link in #1), gebaut 1936.

    Wie könnte das zusammenpassen. 1914 erwarb Rhenus den alten Zossen von 1869 und nannte ihn eben Rhenus 13. Mit 44m Länge und Penischenbreite konnte man bestimmte Ziele im Kanal erreichen, aber ich glaube nicht, daß das Schiff eingekürzt wurde und das Schiff in Saarbrücken war. Es muß von Rhenus ja auch spätestens 1926 abgestoßen worden sein, denn die Nummer 13 war frei und wurde der neu gebauten Penische zugeordnet. Ich gehe sehr stark davon aus, daß diese Penische aus # 3 auf dem Foto in Saarbrücken zu sehen ist - ich hoffe, ich finde das Bild wieder, es war bei Facebook zu sehen und ich habe leider versäumt, es sofort zu kopieren.

    Als man sich infolge der Möglichkeiten der Motorschiffahrt verstärkt der Mosel zuwandte, baute man das 55m-Schiff MOSEL 103. Man müßte herausbekommen, wann daraus der RHENUS 13 (3) wurde, denn das würde bedeuten, daß die Penische von 1926 nunmehr anders hieß. Seltsam, daß das Schiff auch unter dem vorherigen Namen NAVANA die Nummer 13 trug - gehörte NAVANA evtl. zu Rhenus oder ist die Nummerngleichheit Zufall? Das genauere Schicksal der Penische RHENUS 13 (2) wäre interessant - blieb Rhenus in der Kanalfahrt aktiv oder stieß es seine Penischen ab? Und was wurde aus dem Schiff? Es gab auch viele Umbenennungen von Schiffen bei Rhenus und einige Penischen wurden auch zu Lahnschiffen eingekürzt. RHENUS 13 war aber nicht darunter. Fragen über Fragen.

    Mal sehen, was noch herauszubekommen ist, aber die Identität des RHENUS 13 auf dem Foto in Saarbrücken ist, denke ich, nunmehr geklärt.

    Gernot

  5. #5
    Super-Moderator Avatar von Muranfan
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    Hallo Gernot,

    der Rheinschiffahrtsexperte Adalbert Nieser kann die Frage beantworten, wann Mosel 103 zu Rhenus 13 wurde:
    Im Jahre 1956 hat die Firma Fendel sämtliche GMS (bisher Mosel + Nr., Main + Nr., Baden + Nr., Mannheim + Nr., Rhenus +Nr., Industrie + Nr., Karlsruhe + Nr., Rheinfahrt + Nr. sowie Eigennamen wie Tilburg etc.) umnummeriert auf Rhenus 1 bis 159.
    Die Kähne wurden neu nummeriert auf Fendel 1 bis 149. Nur die "Götterklasse" (Apollo etc.) behielt die ursprünglichen Namen - diese fuhren danach nicht mehr lange.

    Die Umzeichnung der Namen begann, bildlich belegt, im Oktober 1955. Ich habe über die GMS von Fendel vor der Umnummerierg ein erstes Fotobuch erstellt.

    Leider fehlen von den ersten GMS viele Fotos, so ist mir auch von Rhenus 13 (I ) kein Foto bekannt. Ob der obengenannte Rhenus 13 im Jahre 1914 zum Fendel-Konzern gehörte möchte ich anzweifeln (belgische Firma - gehörte die zum Fendel-Konzern? / vielleicht weiss dies ein User).

    Die Penische Rhenus 13 gehörte jedenfalls zu Fendel. Josef Conrad Fendel war spezialisiert auf die Oberrheinfahrt sowie die Kanalfahrt nach Basel und betrieb daher eine ganze Reihe Penischen, viele davon waren nach Nebenflüssen des Oberrheins benannt. Dies war auch ein wesentlicher Grund, warum Frankreich nach dem I. Weltkrieg 75% der Anteile von Fendel haben wollte - denn diese Flotte war für das Fahrtgebiet Elsass - Basel konzipiert (siehe Dr. Anton Felix Napp-Zinn "Rheinschiffahrt 1913-1925").

    Ein Foto von Rhenus 13 (I) in Saabrücken wäre hochwillkommen!

    Übrigens kann ich die Länge von 55m für Mosel 103 nicht bestätigen: Alle meine Quellen (insbesondere Rheinschiffsregister 1951) weisen für diesen Motor (und seine Schwesterschiffe) eine Länge von 50,20m aus.

    Beste Grüße von der Donau
    Muranfan (auch Fendel-Fan....)

  6. #6

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    Hallo Muranfan,

    vielen Dank für Deine interessanten Angaben!

    Was die Länge des MOSEL 103 anbelangt, hatte ich die Angaben aus dem Beitrag von Ernst ungeprüft übernommen. Ich habe da nicht weiter recherchiert und kann dazu nichts sagen. Das Problem ist, daß man nie weiß, woher irgendwelche Angaben stammen, wenn keine Quellen angegeben sind - deswegen finde ich es toll, daß Du die Quelle nennst (das IVR 1951).

    Das Foto der Penische in Saarbrücken betrifft aber den RHENUS 13 (2), nicht (1), denn RHENUS 13 (1) war ja das 44m-Segelschiff gewesen. In Saarbrücken, das war die Penische, da möchte ich drauf wetten, auch wenn die Optik eher die eines schnittigen Motorschiffes als die einer Penische war. Aber die Abmessungen sind entscheident.

    Mal sehen, ob ich das Foto irgendwie beikriege.

    Gernot

  7. #7
    Super-Moderator Avatar von Muranfan
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    Hallo Gernot,

    wenn die Firma "Lloyd Rhénan, Société anonyme de transports, Antwerpen" (siehe #2) nicht zum Fendel-Konzern gehörte (was ich momentan annehme), dann war die Penische Rhenus 13 die Erstbesetzung bei Fendel.
    Vielleicht kann Cuxi das aufklären, danke.

    Grüße
    Muranfan

  8. #8
    Avatar von Cuxi
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    Moin, moin;
    in der Frage wurde nach einem Schiff Namens Rhenus 13 gefragt, von einer Reedereizugehörigkeit war nicht die Rede.
    Meine Antwort ist also nur eine Möglichkeit auf die Frage nach dem Schiff, nicht auf die mögliche Zugehörigkeit zu Fendel.
    Das Segelschiff war ja ursprünglich auch ein Dampfgüterschiff.
    Das Bild könnte da klären helfen, ob es ein Fendel-Schiff war.
    MfG
    Helmut

  9. #9
    Super-Moderator Avatar von Muranfan
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    Danke Helmut,

    nach Anfrage der belgischen Reederei bei Mr. Google fand ich diese Info zu Lloyd Rhénan:

    https://www.crwflags.com/fotw/flags/be~hflrh.html

    => Hier sehe ich keine Beziehung zum Fendel -Konzern; somit dürfte die Benennung keinen inneren Zusammenhang aufweisen (das 44m-Schiff und die Penische).

    Anders ist das wohl bei NAVANNA No. 13: Im Rheinschiffsregister 1930 gehört dieses Schiff zu "Rhenus" Société de Transport a. r. l., Strassburg, das ist der gleiche Eigentümer wie im RSR 1935 (siehe #3). Diese Firma gehörte wohl zum Fendel-Konzern. Somit ist die Nummerngleichheit (siehe Frage von Gernot in #4) wahrscheinlich kein Zufall, sondern möglicherweise eine Umbenennung zur Vereinheitlichung (wie übrigens bei vielen Reedereien Mitte der 1930er Jahre).

    Verbleib? Ich vermute Kriegsverlust.

    Grüße
    Muranfan

  10. #10

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    Zitat Zitat von Muranfan Beitrag anzeigen
    Ein Foto von Rhenus 13 (I) in Saabrücken wäre hochwillkommen!
    Bitteschön! So kann ich mich doch wenigstens revanchieren. - Die zwei Schleppschiffe heißen übrigens OCEAN und BONGOLA und man kann sich ohne weiteres zusammenreimen, daß die Penischenmaß haben MÜSSEN, denn das Bild wurde 1934 aufgenommen und da war die Verbindung zur Mosel bereits durch das Wehr in Mettlach versperrt (weswegen dort im Krieg bei der Operation Seelöwe ja die Penischen über das Wehr zu tal gebracht werden mußten).

    Gernot
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