Seite 1 von 3 123 LetzteLetzte
Ergebnis 1 bis 10 von 24

Thema: Containerhafen in Bohmte?

  1. #1

    Standard Containerhafen in Bohmte?

    Hall Binnenschiffer,
    in Bohmte, nördlich von Osnabrück soll ein Containerhafen am Mittellandkanal enstehen, obwohl die Brücken für Containertransporte zu niedrig sind (www.containerhafen-bohmte.de). Insbesondere in Richtung Westen (ARA-Häfen), denn sowohl auf dem Dormund-Ems-Kanal als auch auf dem Wesel-Datteln-Kanal sind nur einlagige Transporte möglich. Da einlagige Transporte nicht wirtschaftlich sind, finden sie nicht statt. Das Bohmter Containerhafen-Projekt kann daher nicht funktionieren. Die Lokal- und Regionalpolitiker halten trotzdem daran fest, u.a., weil es für Containerhäfen Fördermittel gibt, für "normale" Schüttguthäfen nicht. Wir, die Landratten aus der Umgebung, halten das Bohmter Containerhafen-Projekt daher für Etikettenschwindel und Subventionsbetrug.
    Inzwischen ist die Presse auf diese Posse aufmerksam geworden (http://www.spiegel.de/wirtschaft/unt...a-1221378.html). In dem Zusammenhang haben wir eine Anfrage der stern.tv-Redaktion bekommen, die darüber einen Bericht senden will. Sie suchen einen Schiffer, der bereit ist, vor der Kamera zu bestätigen, dass die Brücken auf dem DEK zu niedrig für mehrlagige Containertransporte und einlagige Containertransporte per Binnenschiff uninteressant sind.
    Leider scheuen sich viele aktive Schiffer davor, weil sie Repressalien befürchten und/ oder ihren Beruf und das Revier nicht schlecht dastehen lassen wollen. Daher suchen wir unabhängige Personen, die nicht (mehr) aktiv in der Binnenschifffahrt tätig sind und sich eine offene und vorurteilslose Beschäftigung mit dem Containerhafen-Thema vorstellen können. Und die bereit sind, das vor der Kamera zu äußern.
    Aber auch unabhängig von Presse und Medien haben wir großes Interesse an Eurer Meinung, denn letztlich müsst Ihr ja die Arbeit machen. Und Ihr könnt am Besten beurteilen, ob das Projekt funktionieren kann oder nicht.
    Ich freue mich auf eine lebhafte Diskussion.

    Schöne Grüße
    StadtLandFluss

  2. #2

    Standard

    Nicht einlagige, zweilagige geht.
    Zwischen Hamburg und Braunschweig werden auch zweilagig gefahren. Mit großen Erfolg sogar. Gruß Michael.

  3. #3

    Standard

    Hallo Michael,

    da die Brücken lediglich 4,25m hoch sind, geht ab Bohmte in Fahrtrichtung Westen nur einlagiger Containerverkehr.
    Bitte nicht Äpfel und Birnen vergleichen! Alle Strtecken haben eigene besondere Charakteristiken, deshalb geht Berlin - Stettin
    z.Bsp. auch nur einlagig, ebenso wie die Stichkanäle des MLK.

    Nix für ungut und noch einen schönen Abend.

    Gruss Achim

  4. #4

    Standard

    Liebe Kollegen,

    meine Frage ist eigentlich ganz einfach: Sind Containertransporte per Binnenschiff zwischen Bohmte (MLK) und Rotterdam wirtschaftlich oder nicht? Das entscheidende Kriterium dabei scheinen mir die Brückendurchfahrtshöhen vom DEK und WDK zu sein. Die Höhen sind von der WSV veröffentlicht worden:
    Zum WDK: https://www.elwis.de/DE/Service/Date...cationFile&v=3
    Zum DEK: https://www.elwis.de/DE/Service/Date...cationFile&v=3
    Auf der Strecke gibt es je nach Wasserstand 26 bis 53 Brücken unter 5,25 Metern Höhe, die niedrigsten liegen bei 3,96 Metern.
    Kann man unter solchen Bedingungen wirtschaftlich sinnvoll Container transportieren? Ich will nicht sagen, dass es unmöglich ist, aber wenn es nur mit größter Mühe geht (Ballast aufnehmen), ist das dann noch sinnvoll? Und lohnt sich das, dafür einen komplett neuen Hafen zu bauen?

    Schöne Grüße StadtLandFluss

  5. #5

    Registriert seit
    22.07.2008
    Ort
    Stadtallendorf
    Beiträge
    4.806

    Standard

    Das ist doch stark vom Dieselpreis abhängig - falls man die Klimakatastrophe wirklich ernstnehmen will, müßte der doch (ebenso wie das Flugbenzin) recht bald erheblich teurer werden und das spräche für das Schiff.

    Gernot

  6. #6

    Registriert seit
    07.11.2012
    Ort
    dorfprozelten main
    Beiträge
    1.802

    Standard

    Hallo StadtLandFluss
    Ein Highcube Container ist 2m90 hoch, Zweilagig also 5m80. Bei einer Brückenhöhe von 4m10 (3m96 ist irrelevant, weil Unterwasser der alten Schleuse Münster) und eine Tauchtiefe von 2m50 ergibt sich ein Spielraum von 6m60. Nimmt man einen Bodenstärke des Schiffes (Spantenhöhe und Strau) von 40 cm dann hat man 40 cm Spielraum, d.h. unter der niedrigsten Brücken muss das Schiff auf 2m10 geballastet werden.
    Mann kann doch erst einen Probebetrieb führen, statt einen neuen Hafen zu bauen. In Bohmte gibt es doch einen Mauer mit Wendebecken und ist 3 kil weiter nicht diese grosse Holzplatz am Wasser?
    Gruss Jozef

  7. #7

    Standard

    Hallo Mainschickel,
    so ganz verstehe ich das immer noch nicht. Wenn das so einfach wäre wie Du schreibst, warum macht das dann keiner? Guckt man sich die Verkehrsberichte der Wasser- und Schifffahrtsverwaltung an, findet auf dem DEK kaum Containerverkehr statt. Nach dem Verkehrsbericht 2017 (https://www.gdws.wsv.bund.de/DE/serv...onen-node.html) sind z.B. in Henrichenburg [DEK] 3.095 beladene TEU gezählt worden, 3.316 waren leer. In Münster [DEK] waren es 130 beladene und 3.138 leere. Für die hohe Menge an leeren Containern scheint mir noch mehr Ballastwasser nötig zu sein. Fährt man also jede Menge Wasser auf dem Kanal hin und her, wenn man dort Container fährt?
    Und noch etwas, kann ein GMS überhaupt so viel Ballastwasser aufnehmen, um 2,10 Meter tief im Wasser zu liegen? Wie hoch ist dann der Spritverbrauch? Ist das sinnvoll? Und warum zählen die 3,90 Meter-Brücken in Münster nicht?
    Schöne Grüße
    StadtLandFluss

  8. #8

    Registriert seit
    07.11.2012
    Ort
    dorfprozelten main
    Beiträge
    1.802

    Standard

    Hallo StadtLandFluss
    Ein leerer Container ist genau so hoch wie ein voller, aber wenn das Schiff mit vollen Containern auf 2m10 kommt ist das natürlich ideal, dann braucht er kein Ballast! Nicht jedes Schiff kann gleichmässig ballasten, und mit der Menge wasser ist ja nicht so schlimm: schau mal die moderne Doppelhüllentankschiffe: Beladen 2m70 bzw 2m50, leer in Ballst in Münster teilweise auch 2m70! Spritverbrauch ist wie ein beladenes Schiff, man darf ja nur max 10 teilweise 8 kmh fahren. Und 3m96 in Münster ist die alte Schleuse, die kaum noch benutzt wird es gibt ja 2 neue mit 5m25+. Deine Tabelle ist schliesslich von 2010.
    Gruss Jozef

  9. #9

    Standard

    Zweilagig ist kein Problem und auch bei Brückenhöhe von 4,25 zu machen. Ein Neokemp mit Steuerhaus vorne kann die problemlos. Das viele Leercontainer aufs Schiff gehen liegt vor allem daran das dort weniger Termindruck herrscht. Schaut euch mal die Containerzahlen im Küstenkanal an.
    In der Südstreck des DEK sind alle Brücken inzwischen im Planungsverfahren. über die Weser und Küstenkanal kann man auch nach Bohmte um von Rotterdam aus anzuschließen. Es gehen sehr viele Container nach Almelo und Hengelo um über die A30 nach Deutschland verteilt zu werden. Ich denke hier soll die Schifffahrt schlechtgeschrieben werden um mehr Werbung für LKW Transporte zu machen. Die Sinnhaftigkeit wird immer nur für den Gütertransporte in frage gestellt die ganzen frisch sanierten und Neuen Schleusen in Meck Pom nur für yachten werden nicht in frage gestellt. Was ich allerdings schlecht finde ist die einseitige Ausrichtung auf Container.
    Das die Brücken im Dek noch so niedrig sind liegt denk ich auch daran das man den Güterumschlag nicht ganz Rotterdam überlassen will. Wieviel Container kommen in Emden noch von See aus an seit die Binnenschiffscontainerlinien dort laufen?

  10. #10

    Registriert seit
    07.11.2012
    Ort
    dorfprozelten main
    Beiträge
    1.802

    Standard

    Hallo,
    Tja bei Brückenhöhe haben die Deutsche nun mal verschlafen und zwar immer: zum Glück hat die Rheinzentralkommission schon im 19. Jahrhundert eine Höhe von mindestens 8m90 später 9m10 festgelegt. Aber im Kanal nicht. Am Mittellandkanal mit seinen hunderten von Feldwegbrücken war es für Pferdefuhrwerke nicht zumutbar einen steilen Buckel zu nehmen deswegen so niedrig.
    In NL Merwedekanal (1890) 6m50 hoch oder Drehbrücke. Julianakanaal (1936) 6m75m. Belgien Albertkanal 1935 6m10m und Schleusen mit Schwimmpollern.
    Siehe mal Donau, wie lange war nicht das Nadelöhr Deggendorf bei höheren Wasserständen. Main hat wenigstens bei normalem Wasser 6m40. Obere Neckar mit 5m50 ist auch nicht mehr von dieser Zeit, aber umbauen mit seinen vielen Schleusen und Brücken ist wohl kaum machbar. Die machen sich eher Gedanken über 135m Schiffen (oberhalb vom Heilbronn bei Strömung eine Zumutung). Brückenerhöhung jetzt im Kanal auf stolze5m25, die neueren auf 5m75!
    Gruss Jozef

Seite 1 von 3 123 LetzteLetzte

Berechtigungen

  • Neue Themen erstellen: Nein
  • Themen beantworten: Nein
  • Anhänge hochladen: Nein
  • Beiträge bearbeiten: Nein
  •