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Thema: Stellungnahme auf Bericht der Allgemeine Zeitung Mainz bezüglich der Liegeplätze an der Südmole Mainz:

  1. #1
    Administrator Avatar von Stadt_Aschaffenburg
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    Standard Stellungnahme auf Bericht der Allgemeine Zeitung Mainz bezüglich der Liegeplätze an der Südmole Mainz:

    Stellungnahme auf den Bericht der Allgemeine Zeitung Mainz bezüglich der Proteste wegen der WIEDEReinrichtung der Liegeplätze an der Südmole Mainz:

    Der Rhein ist nicht nur schöne Kulisse für Fotografen und Spaziergänger, er ist auch DIE Hauptwasserstraße Europas. Auf keinem anderen Fluß werden mehr Waren durchs Binnenland befördert, als auf dem Rhein.

    Dazu kommt, daß der Rhein nicht nur für die Mainzer oder für uns Deutsche da ist, sondern für ganz viele Nationen einen wichtigen Pfeiler im Verkehrsmix bedeutet, weil sie über ihn vor allem mit Massengütern versorgt werden.

    Die Freizügigkeit auf seinen Wassern ist durch die Mainzer Akte schon seit Ende des 19. Jahrhunderts garantiert und dazu gehört auch, daß die Menschen, die auf ihm arbeiten, menschlich behandelt werden und daß der Rhein mit seinen Ufern und Liegeplätzen durch die Ufernationen in Stand zu halten sind.


    Wir MÜSSEN den Menschen, die auf dem Rhein arbeiten - und das sind nicht wenige - die Gelegenheit geben, auch einmal in Ruhe schlafen zu können (vor Anker liegend ist man immer alarmbereit und es muß immer eine Bordwache abgestellt werden), einzukaufen, Arztbesuche zu machen, Familie an Bord zu nehmen, Personal auszutauschen und dergleichen mehr.


    Übrigens konnte sich auch die Gastronomie in Mainz viele Jahrzehnte nicht beschweren, was die Binnenschiffer anging...

    Der Mainzer Zollhafen ist seit Julius Cäsars Zeiten in Mainz DER Ort wo Binnenschiffer ihre Waren an Land brachten, was die aktuellen Funde auf dem Zollhafengelände beweisen, aber wo sie auch ihre Nachtruhe verbrachten. Das ist quasi so, seitdem es Schifffahrt auf dem Rhein gibt.

    Früher haben an dieser Lände täglich an die einhundert Schiffe festgemacht, damals haben die Schiffe bis hoch ans Schloss gelegen, teils in Dreier"päckchen" und das war niemals ein Problem, ganz im Gegenteil, obwohl damals die Schiffe noch wesentlich lauter waren und mehr Abgase abgesondert haben, als heute.

    Und heute sollen 3 oder 4 Längen ein Problem darstellen? Warum kauft man sich dann DORT eine Wohnung? Das alles war lange bekannt und jeder, der dort eine Wohnung gekauft hat, hätte wissen können und müssen, daß an der Südmole für die Zukunft wieder Liegeplätze vorgesehen sind. Das hat auch die Zollhafen GmbH immer wieder so kommuniziert und zusätzlich hätte man das auch ganz leicht erfahren können, wenn man sich einfach einmal eingelesen hätte, Tante Google bietet da vielfältige Möglichkeiten.

    Wir fordern nicht, alles beim Alten zu lassen, wir wissen auch, daß die Zeiten sich ändern und auch unsere Anforderungen haben sich geändert, aber die Binnenschifffahrt KANN auf diese Liegeplätze nicht verzichten.

    Ich selbst bin damals schon im Juni 2012 als Vorsitzender von Binnenschifferforum hilft e.V. mit meinem 2. Vorsitzenden Jürgen Collée und einigen anderen Vorstandsmitgliedern beim damaligen Infrastrukturminister Lewentz vorstellig geworden und habe darauf hingewiesen, daß wir zwar wegen der zurückgegangenen Schiffseinheiten auf dem Rhein und der Entwidmung des Zollhafens nach Abschluß der Bauarbeiten auf dem Gelände nicht mehr die ganze Länge benötigen, aber auf die Liegeplätze an der Südmole nicht verzichten können.

    Dies wurde uns schon damals auch so bestätigt versichert, daß diese Liegeplätze final, das heißt nach Abschluß der Bauarbeiten, dauerhaft wieder für die Berufsschifffahrt eingerichtet werden und daß es auch einen Autoabsetzplatz geben wird.

    Diese Zusicherung gab es nicht nur von Roger Lewentz selbst, sondern auch von Martin Mauermann, dem damaligen Leiter des WSA Bingen und dann auch von seinem Nachfolger, Herrn Florian Krekel.

    Wir können und werden nicht hinnehmen, daß Binnenschiffer wieder wie Menschen 3. Klasse behandelt und aus der Stadt vertrieben werden. Wir setzen uns friedlich dafür ein, aber wir sind im Falle eines Falles auch kampfbereit.

    Die Binnenschiffer haben sich in den letzten Jahrzehnten viel zu viel gefallen lassen. Von der Binger Mauer hat man sie zum Anlass der Landesgartenschau verbannt, eine Liegestelle nach der anderen wurde abgebaut oder verfallen lassen.All das wurde stillschweigend oder nur unter leichtem Protest hingenommen.

    Wir sind jetzt aber an einem Punkt angelangt, an dem wir nicht mehr weiter zurückweichen wollen und können, das dürfte im Rahmen der Hupproteste der Binnenschiffer am Kölner Rheinauhafen, an dem ebenso mit ihnen verfahren werden sollte, deutlich geworden sein.

    Wir brauchen diese Liegeplätze!
    MeinlieberHerrgehneikommrausbleibdrin

  2. #2

    Standard

    Die Mainzer haben eine Initiative gegründet. Das dort keine Schiffe anlegen dürfen.
    Sehr traurig. Michael.

  3. #3

  4. #4

    Standard Diesel

    Ich Frage mich nur wieviel Anwohner fahren wohl einen Diesel ? Und Urlaub warscheinlich auf einem Kreuzfahrtschiff das Schweröl verheizt . Ohne Worte .

  5. #5

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    Hallo Forum
    Und was ist mit den Kabinenschiffen die schon jetzt anlegen oberhalb der Theodor Heuss Brücke und in der Nähe des Winterhafens, wo auch sehr teure Wohnungen entstehen?
    Gruss Jozef

  6. #6

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    Ein guter Einwand, Jozef ... in Koblenz an der Moselmündung müssen die Belastungen ganz erheblich sein - jedenfalls den Schilderungen von Anwohnern zufolge. An- und Ablegen oft nachts, Ver- und Entsorgung, auch oft nachts, tagsüber Busausflüge usw., und alles läuft mit Diesel. Während alles Andere ins Gewerbegebiet verbannt wird, findet die Tourismusindustrie im Herzen der "historischen Altstadt" statt.

    Gernot

  7. #7

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    Den Schilderungen von Anwohnern????? Dann wohnen viele Pinoccios da, denn an der Mosel gibts Zeitfenster für An und Ablegungen und in der Nacht soll es vom Hafenmeister nicht genehmigt sein um Anwohner vor dem Lärm zu schützen. Belastungen wegen Emmisionen sollten durch Landanschlüsse niedrig gehalten werden und bis zu 30 min für An und Ablegungen sind auch gestattet. Diese Liegeplätze werden auch teuer bezahlt in den Städten und diesen Einnahmekuchen will sich natürlich niemand nehmen lassen, da es doch ein sehr lukratives Geschäft ist.Nur es ist doch die Frage , wer hält sich dran und da mein ich der grösste Teil ja, aber es gibt sowohl als auch hier und da Kabinenschiffe und Frachtschiffe, Schulterzuckende verantwortungslose Schiffsleute für die Ignoranz an erster Stelle steht. Dennoch behaupte ich das es Anwohner gibt, für die ist alles schlecht. Sie ziehen in die Nähe vom Flughafen weil billiges Bauland und beschweren sich über Flüglärm. Aus eigener Erfahrung weiss ich ,dass es Bundesbedienstete gibt in Berlin die direkt am Wasser Neubauten bezogen haben und beim WSA nachgefragt haben, ob man die Schiffe auf der Spree nicht verbieten kann oder ob man sie woanders lang fahren lassen kann, nicht wegen den Abgasen sondern
    wegen der Aussicht !!!!!!!
    Trotz alledem finde ich es wichtig und richtig Liegeplätze auch in Städten für Schifffahrtstreibende zu erhalten und zu errichten, da es neben der Arbeit auch ein soziales Leben gibt, dass wir damit meine ich alle Schiffer, keine Menschen zweiter oder dritter Klasse sind, zu diese manche Anwohner uns zählen wollen.
    "Good water, good life. Poor water, poor life. No water, no life.“ – Sir Peter Blake

  8. #8

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    Hallo Cabincruiser,

    natürlich kann es keine Lösung sein, überall "Anlegen verboten!" auszubreiten. Auch aus Sicht der Städte ist das nicht wünschenswert - man will doch nicht alles zu sterilen Flaniermeilen machen! Hier gilt es, vernünftige Kompromisse zu finden. Daß immer nur eine Seite nach den eigenen Wünschen schreit, ohne die andere Seite zu sehen und verstehen zu wollen , funktioniert eben nicht.

    Ich halte auch die strikte Trennung zwischen Wohn- und Gewerbegebieten für einen Fehler. Das ist nicht lebensnah. Natürlich, manche Dinge wie ein Stahlwerk funktionieren nur im großen Maßstab, das gilt für eine Schreinerei aber zum Beispiel nicht. Wenn man mit dem Auto auf die (ehemals) "grüne Wiese" fahren muß, um Aufbackbrötchen zu kaufen, die in Plastik eingepackt im Container aus der hintersten Walachei oder sogar aus China gekommen sind, während man zuhause im Ort keinen Bäcker mehr findet, dann ist das eine soziale Fehlentwicklung.

    Ich muß mal gucken, ob ich den entsprechenden Zeitungsartikel noch finde und stelle ihn dann unter "Zeitungsartikel" ein. Allemal lesenswert.

    Gernot

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