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Thema: Wasserstraße Rhein ausbauen

  1. #1

    Deutschland Wasserstraße Rhein ausbauen

    Der Rhein ist die wichtigste Wasserstraße Europas - aber das wird politisch weder gewürdigt noch gefördert, kritisiert die „Union europäischer Industrie- und Handelskammern“ (UECC). Sie fordert eine Vertiefung der Fahrrinne um 30 cm.

    Wasserstraße Rhein ausbauen
    https://binnenvaartlog.nl

  2. #2

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    Untiefen im Fluss ausbaggern macht Sinn, aber was soll eine generelle "Vertiefung der Fahrrinne um 30 cm" bringen:kopfkratz:
    Wenn einfach nicht genug Wasser vom Oberlauf nachströmt, liegt dann nur die Wasseroberfläche 30 cm tiefer. Mehr Abladetiefe (Tauchtiefe) bringt es aber nicht.

    Gruß Thomas

  3. #3

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    Hallo Forum
    Das hört sich an wie die Pläne für die deutsche Donau: durch bauen von Längere und mehr Bühnen das Wasser festhalten und so mehr Wassertiefe erzeugen.
    Was für Wasser will mann festhalten wennn es keins gibt!
    Gruss Jozef

  4. #4
    Avatar von Robert67
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    Psst, das ist Physik und unser Studienabbrecher Politiker haben da voll den Durchblick.
    Gruss
    Robert

  5. #5
    Super-Moderator Avatar von Muranfan
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    Hallo Forum,

    als Wasserbauer kann ich mitteilen, dass man durch den Bau von Buhnen und Leitwerken den Abflussquerschnitt bei niedrigen Abflüssen verringert. Daher hat man nach einem solchen Ausbau tatsächlich mehr Wassertiefe bei gleichem Abfluss. Insofern ist Beitrag #2 physikalisch unzutreffend. Auch durch Baggerungen wird ja nicht der ganze Fluß-Querschnitt um 30cm vertieft (dann wäre die Folge in #2 richtig), sondern nur ein Teil in der Fahrrinne. Somit läßt sich (im übrigen seit über 200 Jahren erfolgreich praktiziert) mehr Abladetiefe erreichen. Was aber bleibt ist die mangelnde Verläßlichkeit freifliessender Wasserstraßen, denn diese läßt sich nur wenige Tage im Voraus halbwegs gut vorhersagen. Ansonsten müsste Regen eingerechnet werden, der noch nicht einmal gefallen ist.......

    Ob nun 20-30cm mehr Abladetiefe bei derart niedrigen Abflüssen wie 2018 einen deutlichen Nutzen für die Binnenschiffahrt haben, müssen vor allem die Fahrensleute beurteilen.

    Zu #1: Diese Ausbaupläne für den Mittelrhein hatte ich schon im Jahre 1994 auszuarbeiten. Damals ließ man davon ab und wollte dies mit "Telematik" lösen....

    Aufgrund der mittlerweile sehr aufwendigen Gesetze für Planungen (insbesondere Umweltauswirkungen) dauert es sehr lange, bis man die rechtliche Erlaubnis ("Planfeststellung") erhält, dass man auch tatsächlich Strecken vertiefen bzw. ausbauen kann. Beim geplanten Ausbau der Donau erlebe ich das seit nun über 24 Jahren...........

    Beste Grüße von der Donau,
    Muranfan

  6. #6

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    Angeblich ist es schon so, daß man durch ingenieurtechnische Leistungen der Wasserbauer und geschickten Buhnen- und Dammbau erreicht hat, daß am Rhein bei gleicher Wassermenge heute mehr Abladetiefe möglich ist als früher. Sicherlich wird dadurch auch der Punkt, bei dem die Schiffahrt wegen extremem Kleinwassers nicht mehr möglich ist, ein stückweit hinausgeschoben.

    Ob allerdings die 30 cm mehr Abladetiefe im Gebirge durch zusätzliche solche Maßnahmen zu holen wären oder ob die Ingenieurskunst hier bereits ausgereizt ist, das weiß ich nicht. Ich neige aber zu der Annahme, daß die Forderung von Bürokraten (auch im Bereich der Wirtschaft!) kommt, die sich gar keine Gedanken darüber machen, ob und wie eine Beseitigung des Nadelöhrs im Gebirge technisch machbar ist. Der Bau von Schleusen kommt jedenfalls angesichts der gravierenden Nachteile, die Schleusen in diesem Fall hätten (sie würden ja den Verkehrsfluß hemmen, auch wenn genug Wasser vorhanden ist; sie würden das Geschiebe durcheinanderbringen mit allerlei Folgen und sie würden nicht zuletzt auch gebaut und unterhalten werden müssen), für einen Gewinn von gerade einmal 30 cm wohl kaum infrage.

    Gernot

  7. #7
    Super-Moderator Avatar von Muranfan
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    Hallo Gernot,

    im Gebirge geht es nicht um 30cm (das ist das Ziel am Niederrhein), sondern um 20cm bei GlW (Gleichwertiger Wasserstand).

    Ziel des Rheinausbaus von 1964 bis 1974 war die Erhöhung der Fahrrinnentiefe von 1,70m auf 2,10m unter GlW.

    Aufgrund von Schubversuchen mit der CFNR Anfangs der 1970er Jahre wurde eine Umplanung der Baumaßnahme A15 (Binger-Loch-Ausbau) vorgenommen.
    Statt 3 verschiedenen Fahrwässern wurde nunmehr eine 120m-breite Fahrrinne gebaut.

    Erreicht werden konnten aufgrund vielfältiger Probleme "nur" 1,90m zwischen Budenheim und St. Goar. Daher wurden umfangreiche "Nachregelungsarbeiten" geplant, um die 2,10m doch noch zu erreichen. Dies betrifft freilich nicht die gesamte Strecke, sondern nur einige Bereiche.

    Bei der Baumaßnahme A15N "Nachregelung der Binger-Loch-Strecke" durfte ich mitmischen. Unter Anderem wegen der vielfältigen Widerstände wurden die weiteren geplanten Nachregelungsmaßnahmen dann nicht mehr fortgeführt.

    Aufgrund der unterschiedlichen Breiten in der 1,90m-Strecke (insbesondere bei Oestrich und Lorch km 538) steigt der Wasserstand bei Wasserführung Richtung Mittelwasser wesentlich langsamer als am Kauber Pegel. Daher wird ein Ausbauziel sein, diese "Mittelwasser-Ungleichwertigkeit" zu verbessern, was zu einer deutlichen Steigerung der Abladetiefe führen würde.

    Grüße von der Donau,
    Muranfan

  8. #8

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    Hallo, Muranfan!
    Aber mit dieser Ausbau wird auch Stromgeschwindigkeit staerker, oder?
    Gruesse von Kiew.
    Igor.

  9. #9

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    Hallo,
    hab mal gehört eine der Maßnahmen wäre das Dichtmachen des Tauber Werths, Liegemöglichkeiten für den Vorspann gibts ja in Oberwesel.

    Gruß Tankermann

  10. #10

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    Hallo Forum
    Eine merklich höhere Stromgeschwindigkeit gab es Anfang der neunzigern bei der Bau der Längskrippen (Leitwerke) in Höhe Mäuseturm/Nahegrund. In der Zeit habe ich (Gottseidank) höher motorisiert von 370 auf 513 PS, sonst wäre ich ohne Vorspann nicht mehr durchgekommen.
    Gruss Jozef

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