Okay, von der Form her käme das hin, wobei das Harpener Boot erheblich tiefer im Wasser liegt, trotz der Überbauung des "Kitschdampfers"! Auch gebe ich zu bedenken, daß man ein Zweideck-FGS sicherlich leichter so hoch überbauen konnte, als ein Radschleppboot, das in der Höhe hinten nur die Überläufer hatte.
Gegenfrage: gab es denn Fahrgastschiffe, deren Vorschiff eine entsprechende Optik hatte wie in # 1? Ich muß ja zugeben, daß der Kopf mit seinen zwei Ankern und dem Nachen dort schon sehr nach Radschleppboot aussieht. Aber vielleicht hat es sowas ja auch bei den FGS gegeben.
Zu #12 : Harpener Radboot. Es geht hier um eine Havarie, daher der unübersehbare Tiefgang. Wann, wo und wie ? Den Höhenzügen rechts nach könnte es in der Brohler Gegend sein. Dies aber in der Sache unwichtig.
Zu #9.
Hallo, ich werfe folgendes in den Ring: Klar zu erkennen die eiserne Klapptreppe Hinterkante Stbd-Radkasten. So was hatten fast alle (Rhein-) Radschleppboote. Fazit: Es ist / war eines. Vielleicht hilft die Suche bei den alten Mainzer und Duisburger Radschleppbooten mit dem dicken D(isch) im Kaminsignal weiter.
Viel Glück dazu.
Mit Gruß, die Handhaspel.
dies Klapptreppe hintern Radkasten findet man bei den meisten Seiteraddampfern, egal ob Schlepp- oder Personendampfer. Ich schließe mich eher den Argument aus Beitrag #12 an.
einfach nur toll, das du das Rätsel über den Ausstellungsdampfer DELPHIN gelöst hast. Es handelt sich bei der HECHT immerhin um ein NDL-Seeschiff., von dem nur bekannt war, das es 1914 an die Fa. H.W.Rischer in Hamburg verkauft wurde. RITSCHER war und ist noch immer ein An- und Verkaufsmakler für Schiffe, die zum Weiterverkauf (oft Verschrottung gelegentlich auch zum eigenen Weiterbetrieb) erwarb. Dazu passt ja auch, das HECHT 1921 verschrottet wurde. (so überall in den einschlägigen Publikationen zu finden.)
Allerdings findet sich in H.J.Aberts Datensammlung "DIE DEUTSCHE HANDELSMARINE Daten aller Seeschiffe (SS und MS über 100 BRT) von 1870-heute" eine interessante Zusatzinfo: Danach ist HECHT im März 1914 für DAS REKLAMESCHIFF GmbH eingetragen. Ohne Deine Recherche hätte man dieses nie deuten können!
Mit gleichem Datum (26.03.1914) ist HECHT im SSR HB gelöscht und für H.W.RITSCHER im SSR HH eingetragen, 24.11.1921 dann in HH gelöscht wg. Verkauf zum Abbruch.
Dann kann der Name DELPHIN also nur ein inoffizieller Name (Artist-Name) gewesen sein.
Hier die HJA-Daten:
rp HECHT QDWK
Juni/Juni 1885 AG "Weser", Bremen (77)
244/159 690/449 -
¬54,97 5,96 2,66 m
Verb. Ozillierend 844x1460/960 650 2 6,0 213
Werft 12 (Pass. 650)
(6.6.1885) "Hecht" N D L, Bremen (DEU). 26.3.1914 Das Reklameschiff GmbH. (26.3.1914) H. W. Ritscher, Hamburg. (24.11.1921) zum Abbruch verkauft. (Daten in Klammern Eintragungen im SSR HH)
super, dass sich hier die Sachkundigen von der Küste melden!
Ich staune, wie ein Schiff mit derartigem (noch durch den Umbau sichtbar vergrößerten) Tiefgang für die Fahrten im Rahmen der Werkbundausstellung 1914 zwischen Bonn und Köln verwendet werden konnte.
Anbei noch ein Foto während des Umbaus (Name HECHT ist auf der Original-Ansichtskarte zweifelsfrei lesbar) sowie eine Aufnahme des umgebauten Schiffs auf dem Rhein 1914, tief im Wasser liegend.
Alle Fotos aus der Sammlung von Gunter Dexheimer.
Bleibt die Frage, was man mit dem Dampfer nach Kriegsausbruch 1914 gemacht hat - bis zur Verschrottung 1921........?
Leider sind die HJA-Daten in seinem Register fehlerhaft, als das die Austragung der HECHT im SSR HB 1914 fehlt. Er hat mich gerade darüber informiert, nachdem er seine Unterlagen durchgesehen hat. Also als neuer Eigner ist am 26.03.1914 DAS REKLAMESCHIFF GmbH in HB eingetragen und mit gleichem Datum ist HECHT in HB gelöscht und im SSR HH für H.W.RITSCHER eingetragen, am 24.11. 1921 dann wg. Abbruch gelöscht.
vielen Dank für deine Informationen, aber kannst du uns die "HJA-Daten" mal "übersetzen"?
Bei "54,97 5,96 2,66 m" denke ich mal ist es 54,97 m Länge, 5,96 m Breite. Die Breite dürfte Rumpfbreite sein. Ist 2,66 m der Tiefgang oder die Seitenhöhe? Was bedeuten die anderen Zahlen