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Thema: SOS, die Schleusen bröckeln

  1. #11
    Avatar von Jürgen
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    Servus miteinander,

    nur mal so Einflechten: Die Schiffahrtsabgaben, zumindest auf dem Main, waren nie gedacht für irgendwelche Unterhaltsmassnahmen oder Kostenbeteiligung der Schiffahrt. - Die wurden zu Beginn der Kanalisierung und des Auftretens der Eisenbahn eingeführt, um den Schiffstransport künstlich zu verteuern, damit bahngeeignete Güter eben auf die Eisenbahn gelenkt werden. Daraus kann man auch die unterschiedlichen Güterklassen und Abgabensätze herleiten. Was besser auf die Bahn passt, war teuerer. Dem Fluß oder der Schleuse ist es doch egal ob 1000 t Sand oder Kohle oder Benzin transportiert werden.

    Käme eine Befahrungsabgabe, pauschal oder Streckenabhängig, für die Schiffahrt, auch auf dem Rhein, würde das multimodale Transportsystem insgesamt teuerer. Denn ein Ausweichen mit den Schiffsgütern auf z. B. Schiene wäre unmöglich von den Mengen her.
    Bezahlen würde es letztendlich der Verbraucher. Dieser ist bestrebt, möglichst günstig seine Sachen zu erwerben, da die Einkommen ja auch irgendwo begrenzt sind.
    Profitieren würde die "Staatskasse" davon, da in diesem Kreislauf durch Verteuerung ja sowieso mehr Steuern eingenommen werden können. Ob sich aber der Unterhaltungszustand der Wasserstraßen dann ändert, das verdient ein großes Fragezeichen.

    In diesem Sinne,
    Grüße von der Donau
    Jürgen
    "Tradition ist Bewahrung des Feuers, nicht Anbetung der Asche" (Gustav Mahler, österr. Komponist)

  2. #12
    Avatar von Robert67
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    Die bisherigen Schifahrtsabgaben waren nur Peanuts.
    Das reichte noch nicht mal für den Betrieb der Wasserstrassen.
    Von daher war das richtig die abzuschaffen.
    Gruss
    Robert

  3. #13

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    Hallo zusammen,

    ich liebe diese Vergleiche mit Ländern, die sich mit uns nicht vergleichen lassen. Um einmal den von Jozef abgesprochen Unterhaltszustand der österr. Donau zu betrachten: Die Donau hat ene Länge von 350 km in Österreich und dieses Land besitzt ansonsten keine schiffbaren Flüsse zum Gütertransport.Alleine der Rhein fließt auf gut und gerne 850 km durch Deutschland, dazu kommen Mosel, Main, Saar, Elbe, MDK und das gesamte Kanalnetz. Um dieses alles zu erhalten sind natürlich erheblich mehr Mittel notwendig als für gerade einmal 350 km der Donau. Auch werden die Gelder zum Erhalt der Wasserstraßen im Haushalt zunächst in den Infrastrukturausgaben verplant, dort konkurrieren Sie mit den Ausgaben für das Straßen- und Bahnnetz. Auch dies sind Aspekte, die in Ländern wie Österreich, Belgien und Holland nicht so ausgeprägt wie bei uns vorhanden sind. Gerade die beiden letztgenannten Länder blicken hinsichtlich des Wassertransportes auf eine andere Tradition zurück als wir in Deutschland und in den Niederlanden wird das Binnenschiff steuerlich gefördert.
    Zu Jürgens Argument möchte ich anmerken, dass auch bei Einführung der LKW-Maut eine gewisse Umlage der Mautkosten auf das Endprodukt stattfand. Transport ist in meinen Augen schon seit Jahren oder Jahrzehnten ein ruinöser Wettbewerb und auch zu billig.
    Roberts Argument teile ich nicht ganz, auch wenn die Abgaben Peanuts darstellten, wenn ich kein Geld besitze sind auch Peanuts Geld. Nichts zu erhalten ist schlechter als wenig zu erhalten.
    Ein Reeder oder Partikulier betreibt sein Schiff letztendlich um einen Gewinn zu generieren und nutztdazu Wasserstraßen welche aus Steuermitteln erhalten werden sollen. Ein Spediteur nutzt auch Straßen welche aus Steuermitteln oder im Ausland aus Mitteln privater Betreiber erhalten werden und zahlt dafür Maut. Ein Eisenbahnverkehrsunternehmen nutzt die Strecken der DB Netz und zahlt dafür ebenso Trassengebühren. Warum soll also ein Binnenschiffer Gewinn erwirtschaften und sich nicht am Erhalt der genutzten Infrastruktur in irgendeiner Form beteiligen?

    Gruß
    Chris

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