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Thema: Schiff sinkt auf der Donau in Budapest: Sieben Tote, viele weitere Vermisste

  1. #31

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    Was in den Links auch wieder für ein Schwachsinn geschrieben wird:

    "Um einen klareren Blick auf die Sehenswürdigkeiten zu haben, dimmen die Ausflugsboote zudem oft ihre Positionslichter, was sie weniger sichtbar für andere macht; im Polizeivideo gibt es zumindest Anhaltspunkte, dass dies auch im vorliegenden Fall eine Rolle gespielt haben könnte. "

    Also ich kann im Video die Posi-Lichter des kleineren Schiffes deutlich erkennen. Was soll das dimmen auch bringen? Posi-Lichter strahlen doch nicht in Richtung der Fahrgäste.

    Und dann:

    "Auch grosse Luxus-Hotelschiffe wie die «Viking .....» erfreuen sich zunehmender Beliebtheit; Istvan Tarlos, der Bürgermeister von Budapest, erklärte, er werde prüfen, ob deren Anwesenheit im Innenstadtbereich ein Sicherheitsrisiko darstelle und sie stattdessen ausserhalb ankern müssten."

    Das Schiff war auf Talfahrt. Welchen Einfluss soll der vorherige Liegeplatz auf die Fahrweise haben?

    Und dann das mit den Rettungswesten. Was soll eine Rettungsweste bringen, wenn die Leute im Fahrgastraum eingeschlossen sind? Hochzeitsfeier auf den FGS und die Braut trägt über den Hochzeitskleid eine Rettungsweste. So kann man Kunden gewinnen.
    Da müssen in Zukunft auch alle Fahrgäste im Flixbus einen Vollkörper-Airbag tragen.

  2. #32
    Avatar von Rolf Gertsch
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    Hallo miteinander

    Ich weiss das man nicht spekulieren soll.

    Aber mir scheint die Ursache des Unglückes relativ klar. Wie Elbianer schreibt, man überholt nur wenn das Manöver ohne Risiko ausgeführt werden kann. Das war bestimmt nicht gegeben wenn ein grosses Schiff einem kleinen ein kleines Fahrgastschiff derart nahe auffährt.

    Das der Kreuzer das Schiff nicht bemerkt haben soll infolge Fehlechos des Radars scheint auch ausgeschlossen. Es kursieren Videos im Netz beide denen man beide Schiffe weit vor der Brücke in grossem Abstand sieht. Also irgendwann muss das Ausflugsschiff im Radar und auch auf Sicht aufgefallen sein.

    Es kursieren weiter im Netz Videos auf denen man Personen auf dem Deck vor dem Steuerhaus zu sehen sind. Warum gab da keiner ein Zeichen?

    Die Donau ist bei der Brücke hell erleuchtet, das Ausflugboot musste zu sehen sein, auch bei Regen.

    Sollte die Sicht so schlecht gewesen sein was ich nicht denke wenn Webcam gute Aufnahmen aus der Entfernung machen, dann hat der Schiffsführer von Viking das Boot im Blick gehabt.

    Mir scheint als ob Zeitdruck, Probleme mit Stress oder Aggression das Problem waren. Ich habe zu meiner Fahrenszeit selbst erlebt wie 2 Schiffsführer sich in einer Schleuse auf die Nase gaben nur weil der eine den anderen nicht überholen liess.

    Aber ein technisches Problem wird es nicht sein. Es ist klar zus sehen das Viking das kleine Boot bedrängt. Ansonsten hätte Viking mal die Maschinen mal ein wenig gedrosselt.

    Was mich aber ärgert ist, wir in der CH legen sehr grossen Wert hochwertige Produkte und Dienstleistungen zu erbringen. Viking geniesst aber diesen Ruf nur beschränkt. Aber nun wird der Standort strapaziert. Das von einer Firma welche bloss den Standort als Aufwertung verwendet.

    Grüsse vom Rolf

  3. #33

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    Zitat Zitat von greg1815 Beitrag anzeigen
    Übrigens der Kaptain von Viking war ein Ukrainer. In der Ukraine wird jeder Diplom und Fahrzeit einfach über Internet und Facebook ganz offentlich verkauft.
    Hallo! Sind Sie sicher, was Sie geschrieben haben? Ich kann nur vermuten, wer Kapitän auf diesem "Viking" war, aber mit Sicherheit nicht mit gekauftem Diplom.
    "Einige Experten sprachen von einer erwartbaren Katastrophe". Das ist eine Zitat aus die Zeitung. Und ich kann nur zustimmen - ein Paar graue Haren ich habe gerade in Budapest bekommen bei Abendfahrt durch die Stadt. Was diese Ausflugboote manchmal veranstalten - kaum zu glauben! Und manche von denen haben kein Radar, d.h. sie fahren ausschlißlich nach Augenmaß, was bei schlechte Sicht nur verschlechtet Situation, weil man kann sehr schnell auch grosse Schiff übersehen an die Stadtkulisse mit helle Lichten.
    Meine Beileid an alle beteiligten in diesem Unglück.
    Igor.

  4. #34
    Im ewigen Hafen Avatar von danubenews
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    Ungarn Schiff sinkt auf der Donau in Budapest: Sieben Tote, viele weitere Vermisste

    Quelle: OÖNachrichten vom 1. Juni 2019

    -otto-
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  5. #35

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    Laut ungarischen Medien ist der Viking Kapitän von der Untersuchunghaft ins Gefängnis gekommen und kann gegen eine Kaution von 44000€ auf freien Fuss mit einer Fussfessel sich bewegen.
    "Good water, good life. Poor water, poor life. No water, no life.“ – Sir Peter Blake

  6. #36
    Avatar von Rolf Gertsch
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    Hoi Cabincruiser

    In der CH meldet SRF das der Kapitän wegen krimineller Fahrlässigkeit angeklagt wurde und der Kautionsantrag abgelehnt wurde.

    LG Rolf

  7. #37

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    Da ich immer noch windows XP verwende und mit dem google-browser nicht mehr hier ins Forum kann, habt ihr längere Zeit nichts mehr gehört von mir. (was aber eh wurscht ist...:-) )
    Aber diese Diskussion rund um die Kollision in Budapest tut schon richtig weh und somit habe ich mich über firefox hier erneut angemeldet.

    1 - ja, das Unglück in Budapest ist tragisch,. Keine Frage
    2 - wie danubenews schon schrieb, gibt es sicher negative Schlagzeilen für die Donauschifffahrt, für die Kreuzfahrtschiffe, für das unfähige Personal, besoffen etc etc,,,,
    3 . wimmelt es jetzt überall von "Experten", egal, ob die wissen, warum "Eisen schwimmt", oder nicht......

    Der Grund, warum ich hier jetzt schreibe ist die Diskussion gerade hier, im "Binnenschifferforum", also der Plattform der wirklchen Experten, würde ich meinen.

    Natürlich war niemand von uns dabei in Budapest.
    Wenige, wenn überhaupt jemand, hat die Spuren der beiden beteiligten Schiffe über AIS gesehen.

    Was aber ganz sicher ist, wenn ich mir das Video ansehe, ist:

    - der Kapitän des kleinen Dampfers hat sicher nicht gewußt, welche Gefahr da hinter ihm lauert. Er hat den Kopf nicht umgedreht, um sich zu vergewissern.
    - es geht nicht um Vorfahrtsrecht, wenn überhaupt - es geht darum, daß der Kapitän sich nicht vergewissert hat, ob er gefahrlos unter die Brücke reinfahren kann, oder nicht. Auf ein etwaigiges "Vorfahrtsrecht" zu beharren, bringt eben solche Ergebnisse, wie nun in Budapest.

    Ich habe jahrelang mit einem relativ kleinem Schiff Passagiere auf der Donau, vorwiegend zwischen Linz und Jochenstein, gefahren. Bei jeder Tages- und Nachtzeit, Winter und Sommer, bei Nebel, Regen und Schneefall.
    Würde ich so gefahren sein wie der kleine Ausflugsdampfer in Budapest, würde ich nicht mehr hier sitzen und schreiben können, denn da wäre ich samt den Passagieren schon lange von den Fischen gefressen worden.
    Die größten Schiffe, denen man damals die Vorfahrt ließ - eh klar - waren die MOZART, DNEPR; VOLGA, UCRAINA, MOLDAVIA....plus DELTA STAR und DOANAU STAR....plus SOFIA und RUSE ...plus den Frachtschiffen, den Zugschiffen - eh klar......
    Und bei einer Brückendurchfahrt sowieso...!!!!!

    Vorfahrtsrecht - nur ein Idiot pocht darauf

    Nächster Punkt:
    Schiffsfunk

    Hat man früher bei jeder Haselnßstaude seine Position per Funk durchgegeben - in deutscher Sprache - so fällt mir auf, daß heutzutage nur mehr Autisten am Ruder sitzen, welche - hoffentich gebannt - auf´s AIS starren. Man hört sehr, sehr selten etwas auf dem Funk.
    Was mir letztes Jahr zwischen Passau und Linz passiert ist.
    Ich fahre mit einem 27 meter Passagierschifflein rein in die Schlögener Schlinge, laut AIS weit und breit niemand.......doch mein von früher geübtes Auge sieht hinter den Büschen am Ufer (weil 2 x 180 Grad Biegung) kurz was Weißes daherkommen.
    Ein ausgewachsenen Kreuzfahrtschiff mit 135 m, ohne AIS.

    Und so ein 135 meter Monster braucht Platz in der 180 Grad Biegung.....ohne geübtes Auge steht der dann plötzlich vor dir und gibt dir mit seinem Heck noch eine mit.

    Weiters:
    "Ukrainischer Kapitän" - in den Medien, aber auch hier im Forum.
    Klar - Ukraine, Korruption, minder qualifiziert, Depp, Wodka, unfähig........

    Stimmt aber nicht:
    Der 64 Jahre alte Kapitän des VIKING Schiffes hat aller Voraussicht nach noch eine russische Offiziersausbildung für Schifffahrt. Die haben damals alle roten und grünen Bojen vom Schwarzen Meer bis nach Kelheim auswendig lernen müssen.
    Aber selbst wenn er die nicht mehr hat:
    Er hat sicher erst einmal mit Erztransporten von Izmail nach Linz begonnen.
    Bei dieser langsamen Schlleichfahrt zu Berg lernst du jeden Stein zwischen Izmail und Linz kennen.
    Eventuell ist er auch auf den russischen -- jetzt ukrainischen - Kreuzfahrtschiffen gefahren, der alte Hase.

    Dem zu unterstellen, daß er "Ukrainer" ist, sein Patent womöglich eh gekauft hat - ist für mich typische Präpotenz der Menschen im Westen Europas und ich hoffe als gebürtiger Österreicher, der über 20 Jahren in Rumänien, Rep. Moldau, Bulgarien udn Ukraine gelebt und gearbeitet hat - und vorher noch in Algerien, Frankreich und DDR, daß uns diese Präpotenz hoffentlich bald einmal auf den Schädel fällt
    Mir tut der Kapitän leid und ich hoffe, daß VIKING ihm einen guten Anwalt bezahlt, denn - Frage an die wirklichen Profis hier:

    - wie nahe seht ihr Dinge vor eurem Bug (bei den großen Kreuzfahrtschiffen, Schubverbänden, Han-Schiffen, Getreidebargen, MGSS Straubing, J.Strauss etc...)
    - wie nahe seht ihr Dinge seitlich von eurem Schiff?

    Und weil auch ein Superexperte meint: "aber der Kleine hatte doch auch Positionslichter an"

    - wenn du was siehst von hnten kommend, ist es maximal eine kleine Funze von einem Hecklicht hinten
    - wie hoch war das Hecklicht des Kleine über dem wasser montiert? Irgendwo versteckt hinter der Flagge?
    - wie weit müßte der Kleine von euch weg sein, damit ihr dieses Funzerl im Stadtgebiet von Budapest vor eurem Bug auch sehen könnt?

    Übrigens:
    Danubenewes hat einen interessanten Pfad gelegt zum Vorleben des kleinen Schiffes, welches in den 90er Jahren in Linz auf meinem Steg - und dann später an der auch inzwischen auf Grund von Dummheit abgesoffenen "Schwimmenden Werkstätte" im Hafen Linz - festgemacht war.

    Nach Österreich gekommen ist das Schiff damals unter ukrainischer Flagge mit 15 Ukrainern - wohl den ersten boat people auf der Donau...:-)
    Die haben gehört, daß in Österreich jeder 55.000 öS bekommt (7 DM = 1 öS)
    Denen hat ein Idiot einer staatlichen Schifffahrtsfirma einen Lohnzettel mit Urlaubs-und Weihnachtsgeld brutto gezeigt und gesagt, daß jeder in Österreich soviel Geld bekommt. Jedes Monat.

    Die 15 Leute haben ihr Geld zusammengelegt und noch dazu einen Kredit in der Höhe von 2.000 USD (Monatslohn damals in Rumänien ca 20 €, wenn überhaupt. Ukraine und Rep. Moldau noch darunter) genommen mit 72 % Zinsen. Ein Schnäppchen - dafür mußten sie auch ein Reklamebanner ihrer Bank auf´s Schiff montieren. (BANK OF UCRAINA LTD...oder BANK OF BESSARABIA LTD ...weiß nimmer, welche)
    In Österreich wollten sie ursprünglich Korbmöbel aus der Ukraine verkaufen....kompletter Stumpfsinn - haben aber dann schnell gemerkt, daß sie mit der Sammlung von Autoreifen, Kühlschränken, Waschmaschinen, Autos etc, welche sie bei mir zwischengelagert und dann mit den leeren Erztransportern nach Izmail geschickt haben, leichter Geld machen konnten.

    Zum Teil haben die auch bei mir auf der Schwimmenden Werkstätte gewohnt. Auch wenn Schiffsleute aus dem Osten vor der Wende und auch danach gesundheitliche Probleme hatten, haben sie sich an uns gewandt udn wir habe wieder Ärzte und Zahnärzte gehabt, welche sie kostenlos behandelt haben, da die Verischerungssystem aus Ost und West nicht kompatibel waren.

    Link facebook, 2. Eintrag von oben.

    Bilder und Beiträge von danubenews zum Schiff hier im Forum

    Bernhard, der einmal Dampf ablassen mußte......
    Geändert von Bernhard (02.06.2019 um 12:12 Uhr)

  8. #38
    Avatar von Hafenspion
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    Hallo Bernhard, mein hohes Kompliment für diese kompetente Stellungnahme.
    Es ist das Beste, was man bisher zu diesem traurigen Thema gelesen hat.

    MfG Hannes

  9. #39

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    Standard Mich beunruhigt die Vorverurteilung

    Hannes, es freut mich, daß du damit was anfangen kannst....:-)

    Mich beunruhigt die Vorverurteilung des ukrainischen Kapitäns - für mich ist offensichtlich, daß dem der Strick gedreht werden soll und falls ich etwas beitragen kann, daß die Geschchte objektiv, ohne Vorverurteiung und Scheuklappen betrachtet wird, so leiste ich gerne meinen Beitrag dazu...:-)

  10. #40

    Standard

    Zitat Zitat von Bernhard Beitrag anzeigen

    Mich beunruhigt die Vorverurteilung des ukrainischen Kapitäns - für mich ist offensichtlich, daß dem der Strick gedreht werden soll
    Ehrlich gesagt kann ich mir auch nicht vorstellen, dass eine Reederei ein 2 Mio Schiff einem Kapitän anvertraut, der nicht entsprechende Referenzen hat.
    Natürlich erwartet die Öffentlichkeit einen Schuldigen, das war schon zu Zeiten der Hexenverbrennungen so.

    Dreimal darf man raten, wer hier im Spiel um sehr viel Geld und Image die schlechtesten Karten hat.

    Die besten aber haben jedenfalls immer die Anwälte ...

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