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Thema: Elbe Havarie mit Fähre

  1. #1
    Geändert von Michael Felten (16.06.2019 um 15:14 Uhr)

  2. #2

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    Bei der Bugform des rammenden Schiffes kann man von Glück reden, daß die Fähre nicht unter Wasser gedrückt wurde. So wie es aussieht, hing die Fähre die ganze Zeit am Gierseil und wäre sie weiter mittschiffs erwischt worden ... der Fährmann (man sieht ihn an der Winde) hat noch den Winkel der Fähre verstellt ("Voll zurück" sozusagen), so daß der Aufprallwinkel etwas günstiger wurde.

    Gernot

  3. #3

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    Kurz vor der Fähre ist der Schubverband noch sehr schnell, dann steht er auf einmal still. Ich denke die tschechischen Kollegen haben ein Notankermanöver eingeleitet. Sonst wäre der in der Talfahrt nicht auf einen Schlag zum stoppen gekommen.
    Die wissen wenigstens wozu ein Anker da ist.
    Und sie haben auch noch zwei richtige Anker mit Kette am Heck. Nicht so einen Angelhaken mit dünner Drahtleine wie sie bei den Schlafstubenschiffen hinten dran hängen.

    Gruß Thomas
    Geändert von Elbianer (16.06.2019 um 21:38 Uhr)

  4. #4

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    Auf der Elbe ist so wenig verkehr, da kommt stundenlang kein Schiff.
    Da kann ich nicht verstehen das man in den Moment übersetzen muß,
    wo ein Schiff kommt. Michael.

  5. #5

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    Wenn man mal bei google maps nachschaut, dann kommt 200 m oberhalb der Fähre eine Kurve, um die man nicht herumgucken kann. Es muß also gefunkt werden.
    Wie das normalerweise läuft, ob das Schiff vergessen hat, sich zu melden oder ob sprachliche Probleme eine Rolle spielten, das wäre zu klären. Jedenfalls hat der Fährmann keine Möglichkeit, sich rein optisch zu vergewissern, ob Talfahrt kommt - und die hat ihn dann ja auch gerammt.

    Gernot

  6. #6

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    Hallo Forum
    Einmal war ich auf der Elbe und zwar in 1999 bis Riesa. Da gab es noch Gierfähren die nicht mit Querseil oder Hochseil (wie auf dem Main, oder Matting Donau) arbeiteten, aber mit einem Längsseil an einem Ufer. Wenn die Fähre rüber auf die andere Seite wollte, musste die rechtzeitig wieder zurück sein wenn Talfahrt kommt, sonst wäre den Weg gesperrt. Wie ich zu Tal gefahren bin waren die Fähren ausser Betrieb (Windesstärke 11 !).
    War diese so eine Fähre, oder gibt es die überhaupt noch?
    Gruss Jozef

  7. #7

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    Ja, Jozef,

    laut dem Foto bei google maps war es exakt solch eine Fähre mit einem über Nachen (oder kleine Flöße) laufenden Längsseil, das am RU verankert ist. Die Fähre befand sich also kurz vor dem "verkehrten" Ufer, dem linken und wollte wohl sogar erst anlegen, sonst hätten nicht zwei Autos am Ufer gewartet. Man sieht ja auch, daß der Fährmann versucht, den Übersetzvorgang abzubrechen. Da muß vorher die Kommunikation gescheitert sein, warum auch immer.

    Ich denke mal, wenn das Schiff statt der Fähre das Längsseil gerammt hätte, wäre es für die Fähre eher schlechter ausgegangen. Vielleicht wäre sie unter Wasser gezogen worden.
    Ich könnte mir vorstellen, daß man als Talfahrer oberhalb der Fähre einen langen Ton geben muß!?

    Auf einer Wikipedia-Seite über die Fähre ist bereits von schweren Schäden an der Hydraulik der Auffahrrampe die Rede infolge der Havarie mit dem tschechischen Motorschiff.

    Gernot

  8. #8

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    Hallo Zusammen,

    wir haben diese Gierseilfähre auch im Forum, siehe hier.
    Was die Fähre rammt, ist ein tschechischer Schubleichter. Man kann im Video ja auch die Nummer erkennen. Ob der nun in diesen Fall von einen Motorfrachtschiff oder von einen Schubschiff geschoben wurde, ist nicht erkennbar.

    Oberhalb der Kurve stand immer das Schiffahrtszeichen E.4a "Nicht frei fahrende Fähre". Dieses Schild ist gleichzusetzen mit der Aufforderung ein Schallsignal zu geben. Weil diese Fähre so ungünstig hinter der Kurve liegt, stand da zusätzlich auch nur direkt ein Schild "Schallsignal geben". Bin da aber schon lange nicht mehr selbst gefahren und mir nicht mehr ganz sicher.

    Der Schubverband sollte sich oberhalb dieser engen Kurve, eigentlich ohnehin über Funk melden. Fähren müssen ja auch auf der Elbe Funk haben.

    § 4.05 Sprechfunk der Binnenschifffahrtsstraßen-Ordnung (BinSchStrO).

    Absatz 3: "Eine Fähre oder ein schwimmendes Gerät mit Maschinenantrieb darf nur fahren, wenn sie oder es mit einer betriebssicheren Sprechfunkanlage ausgerüstet ist. Während der Fahrt muss die Sprechfunkanlage im Verkehrskreis Schiff - Schiff ständig sende-und empfangsbereit sein."

    Dann gibt es noch § 4.07 Inland AIS und Inland ECDIS. Kein AIS haben muss "eine Fähre, soweit diese von der Verpflichtung zur Ausrüstung mit einer Sprechfunkanlage nach § 4.05 Nummer 3 befreit" ist.

    Ich kann mir aber nicht vorstellen, das so eine ungüstig hinter der Kurve liegende Fähre von der Ausrüstung mit einer Sprechfunkanlage befreit ist.

    Vielleicht ist es auf der Elbe inzwischen auch bei einigen Kollegen üblich, nur noch auf AIS zu vertrauen. Der Fährmann hätte also eigentlich durch ein Schallsignal, einen Funkspruch und durch AIS gewarnt sein müssen.

    Wenn aber das eine nicht gemacht wird und das andere nicht funktioniert :kopfkratz:

    Gruß Thomas

  9. #9

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    Der einstige Betreiber der Fähre Belgern sieht die Ursache des Zusammenstoßes des Wasserfahrzeuges mit einem tschechischen Schubschiff am vergangenen Sonntag darin, dass „der tschechische Schubverband mit hoher Wahrscheinlichkeit mehrere Fehler gemacht“ habe.
    https://www.mz-web.de/landkreis-witt...chiff-32730338

  10. #10

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    Hallo Tim,

    du zitierst nur die eine Aussage. Das ist Bildzeitungsniveau. Warum nicht diese?

    "Die Zeitung verweist jedoch auch darauf, dass es von offizieller Stelle weder eine Bestätigung noch ein Dementi dieser Schilderung gebe."

    Interessant aber auch diese Aussage der Zeitung: "zufolge sei die Fähre durch den aus Richtung Torgau talwärts fahrenden Schubverband im vorderen Bereich seitlich „getroffen“ worden."

    Wo ist bei so einen Wagenfähre der vordere Bereich

    Wenn man "aus Richtung Torgau talwärts" fährt, kann man unmöglich mit der Fähre Belgern zusammenstoßen.

    Wenn, dann sollte es "durch den in Richtung Torgau talwärts fahrenden Schubverband" heißen.

    Gruß Thomas

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