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Thema: Wenn der Rhein austrocknet - Konzepte gegen Niedrigwasser

  1. #1

    Deutschland Wenn der Rhein austrocknet - Konzepte gegen Niedrigwasser

    Duisburg (dpa) - Zapfsäulen ohne Benzin, Hochöfen auf Sparflamme, Kraftwerke im Hitzemodus - der Sommer und der Herbst 2018 haben Wirtschaft und Verbraucher in Deutschland vor erhebliche Probleme gestellt.

    Wenn der Rhein austrocknet - Konzepte gegen Niedrigwasser
    https://binnenvaartlog.nl

  2. #2

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    Nach der BASF im letzten Jahr prüft nun auch COVESTRO den "verstärkten Einsatz von Flachbodenschiffen." Jaaaa, die ist eben innovativ, die Industrie eben! Da sieht man mal, wer das Rad wirklich am Laufen hält! Die haben vielleicht bisher ihr Zeug auf Koggen, Karavellen oder Brigantinen transportiert, aber jetzt kommt der Kiel ab! Chapeau! Da wird dem Schiffer mal gezeigt, wie`s gemacht wird - Flachbodenschiffe! Nur wer Ahnung hat, kann in einer Leistungsgesellschaft überleben. Oder wie oder was.

    Gernot

  3. #3
    Avatar von Willy
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    Moin Gernot,

    gut gesprochen, ich habe in meiner Schiffjungenzeit noch Binnenschiffen kennengelernt, die hatten einen Tiefgang von nur 1,60 m - mehr konnten die nicht abladen, warum wohl ??? weil da wo die mal fuhren die Flüsse nicht mehr Tiefgang zu ließen, doch dann kam die Gier und so haben manche Binnenschiffe auf dem Rhein heute eine Abladetiefe von über 4,50 m . Aber wann passt das denn, fast nie. Um immer voll abladen zu können muss man den Rhein halt auf der ganzen Strecke mit Staustufen versehen, da kommt Freude auf.

    Das kostet wohl einige Milliarden, aber immer Vollschiffbar. Toll!!!!!


    Gruß Willy

  4. #4

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    Hallo
    BASF hat letzten Jahres gejammert, aber jammern sie jetzt auch wo Kaub über 3 m hat und Kunstdünger nach Antwerpen vermutlich für 4 Euro und dann 3000 T abgeht?
    Gruss Jozef

  5. #5
    Avatar von Jürgen
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    Na sowas!
    Flachbodenschiffe!
    Seit letztes Jahr dieser Begriff vom BASF Vorstand aufgegriffen wurde, wird das als Lösung des Niedrigwasserproblems verkauft.
    MERKE: Wenn eine ganz hohe berufliche Position erreicht wurde, dann darf auch Schwachsinn selbstbewußt verbreitet werden, denn ein Konzernchef MUSS sich ja gut auskennen.
    Und die Medien verbreiten das noch. Hat direkt was facebook-artiges an sich.

    Grüße
    Jürgen
    "Tradition ist Bewahrung des Feuers, nicht Anbetung der Asche" (Gustav Mahler, österr. Komponist)

  6. #6

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    Der Bodensee selbst hat eine riesige Speicherkapazität, wenn man es schaffen könnte den See bei Hochwasserstand nur kontrolliert ablaufen zu lassen könnte der Rhein über längere Zeit mit Mittelwasser versorgt werden. Schon 1 m Stau würde reichen ca. 60 m/3/ sec.
    über 100 Tage bei NW abzugeben. Im übrigen könnte das Wasser dann auch zur Stromgewinnung genutzt werden anstatt nutzlos über die Wehre abzulaufen. Wenn das Wasser dann aufgebraucht ist würde der Bodensee eben wieder auf Niedrigwasserniveau absinken.
    In Zeiten der Klimadiskussion bestimmt eine machbare Sache man müßte nur gewisse Befindlichkeiten zur Seite legen.

    Grüße
    Eclusier
    Geändert von Gerhard (21.06.2019 um 09:14 Uhr) Grund: freigeschaltet

  7. #7

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    Flachbodenschiff ist in der Tat mal ein schwachsinniger Begriff. Es gibt allerdings durchaus Möglichkeiten besser mit niedrigeren Wasserständen klarzukommen, eine davon sind angepasste Schubschiffe. Die flachgehenden Schubschiffe auf der Elbe haben weniger als einen Meter Tiefgang. Es gab auch mal ein leider ziemlich vergessenes Forschungsprojekt (https://cordis.europa.eu/project/rcn/58177/factsheet/en) bei dem interessante Lösungen für Schubleichter entwickelt worden. Schubschiffe haben den Vorteil, dass man mit einem teuren Hinterteil (das Schubschiff) die selbe Frachtmenge auf eine unterschiedliche Anzahl von Leichtern verteilen kann und es nicht so viel kostet Kapazitäten an Leichtern auf Vorrat zu halten wie konventionelle Schiffe. Die niedrigsten Wasserstände auf dem Rhein sind wahrscheinlich immer noch besser als das womit man auf der Elbe gut leben könnte (dort war es noch viel viel flacher...).

    Ein Problem ist sicher auch die Einführung von Doppelhüllenschiffe, bei Güterewagons verlangt niemand eine Doppelhülle obwohl das Zusatzgewicht dort weit weniger problematisch wäre, bei Binnenschiffen hingegen schon. Letzteres nur, weil es bei Seeschiffen ein durchaus sinnvoller Standart ist, aber man gewinnt nichts an Sicherheit, wenn der Verkehr vom Einhüllenschiff auf Bahn und LKW verladen wird.

    Sicherlich sind die Vorschriften auch zu starr, beim Inbat Projekt gab es einen interessanten Ansatz bei dem die Schubleichter ähnlich wie Surfboarde aufgebaut waren, hierbei gäbe es einen tragenden Schaum zwischen der Innen und Außenhülle. Im Falle einer Kollision hätte der dämpfend gewirkt und wäre sicherheitstechnisch womöglich besser als die konventionelle schwere Stahlbauweise.

    Ein Aufstauen den Rheins ist politisch sicher nicht durchzusetzen, hier könnte man allenfalls überlegen ob es temporäre Maßnahmen geben könnte, wie eine Schwelle aus einer riesigen wassergefüllten "Wurst" als Schleuse oder zu Generierung eines Wasserschwalls welcher eine kurzzeitige Schiffbarmachung erlaubt. Das ist aber eher Science Fiction...


    Grüße

    Dominik

  8. #8

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    Schubschiffahrt hat Vorteile, diese kommen aber nur bei einer großen Reederei zum tragen oder wenn die Be- und Endladung im Hafen durch Hafenbugsierer übernommen wird. Bleibt das teure Schubschiff beim Umschlag neben den Leichtern liegen, macht es nicht viel Sinn.
    Das Schubschiff muss seinen Verband im Hafen abstellen und sofort mit den nächsten Verband weiter fahren. Gab es alles schon mal. Würde sich auch positiv auf das Personalproblem auswirken.
    Das Be- und Entladen im Hafen kann man mit jeden Patent übernehmen. Werden die Schubleichter mit Windeleinen verholt, kann das Beladen auch ein Matrose übernehmen. Die Leute können da auch im ganz normalen Schichtdienst arbeiten.
    Schiffsführer mit Streckenpatent und Streckenkenntnis sind doch "Mangelware".
    Vollig uneffektiv wenn diese Leute Stunden- und Tagelang im Hafen festhängen.

    Gruß Thomas

  9. #9

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    Zitat Zitat von Elbianer Beitrag anzeigen
    Schubschiffahrt hat Vorteile, diese kommen aber nur bei einer großen Reederei zum tragen oder wenn die Be- und Endladung im Hafen durch Hafenbugsierer übernommen wird. Bleibt das teure Schubschiff beim Umschlag neben den Leichtern liegen, macht es nicht viel Sinn.
    Das Schubschiff muss seinen Verband im Hafen abstellen und sofort mit den nächsten Verband weiter fahren. Gab es alles schon mal. Würde sich auch positiv auf das Personalproblem auswirken.
    Das Be- und Entladen im Hafen kann man mit jeden Patent übernehmen. Werden die Schubleichter mit Windeleinen verholt, kann das Beladen auch ein Matrose übernehmen. Die Leute können da auch im ganz normalen Schichtdienst arbeiten.
    Schiffsführer mit Streckenpatent und Streckenkenntnis sind doch "Mangelware".
    Vollig uneffektiv wenn diese Leute Stunden- und Tagelang im Hafen festhängen.

    Gruß Thomas
    Was Du beschrieben hast sind die allgemeinen Vor- und Nachteile, mir ging es aber speziell um die Vorteile hinsichtlich der Anpassungsfähigkeit bei Niedrigwasser. Man kann auch bei normalen Wasserstand einfach mit zwei Leichtern durch die Gegend fahren und auf das Trennen der Einheit im Hafen verzichten. Bei Niedrigwasser nimmt man dann noch zwei oder mehr Leichter hinzu für die gleiche Ladung. Die Niedrigwasserleichter können in dem Fall sehr leicht gebaut sein und zur weiteren Gewichtsersparnis als Glattdeckleichter (für Container) oder mit besonders dickem Boden (Schüttgut), beides ermöglicht eine Gewichtseinsparung und Höhenbeschränkungen spielen bei Niedrigwasser eine geringere Rolle.

    Ein Schubschiff mit zwei Leichtern hat einen höheren Strömungswiderstand als ein hypothetisches starres Schiff mit gleichen Abmessungen, kann aber leichter gebaut werden, da die Biegebeanspruchung durch die kürzeren Einheiten geringer ist.

    Ich versteh auch nicht so ganz, warum Kopfbargen aus der Mode gekommen sind, damit könnte man die Leichter kastenförmig gestalten (höhere Tragfähigkeit) und dennoch eine strömungsgünstigere Geometrie des Verbandes erreichen (Ballastkammern in der Kopfbarge und Schubschiff vorausgesetzt). Die Kopfbarge sollte dann auch über einen Bugstrahlruder verfügen, optimale wäre so etwas wie ein Schottel Pump Jet mit dem man zusätzlich Schub generieren kann an kritischen Stellen ohne, dass der Tiefgang merklich ansteigt.

    Ich möchte nur zeigen, dass es durchaus noch Anpassungsmöglichkeiten gibt,

    Gruß
    Dominik

  10. #10

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    Hallo, Dominik!
    Darf ich meine Anmerkungen aussprechen, was Schubverbände betrifft? Das klingt gut und schön - noch zwei Schubleichter bei kleineren Wasserständen mitzunehmen. Es gibt aber eine "aber" - doppelte Breite. Und das bei viel engeren Fahrrinne. Dann alle versuchen fahren dort, wo mehr Wasser steht, und manchmal hatten Einzelfahrer Problemen bei begegnungen, und doppelte Breite wird das ganz bestimmt nicht leichter machen.
    MfG.
    Igor.

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