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Thema: Das älteste Frachtschiff auf dem Main ( Video )

  1. #11

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    Windeck Herchen
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    Hallo zusammen,

    gibt es da irgendwelche offizielle Definitionen?
    Bei der Eisenbahn gilt der Rahmen eines Fahrzeuges als Nummern- / Namensträger. Kann man beim Schiff die Spanten als "Rahmen" bezeihnen? Die Rumpfbleche können ja getauscht werden (siehe derzeit "Stadt Köln" auf der KSD Werft).

    Aber zum eigentlichen Thema:
    Die gute Frau Ohmer äußert sich im Film, den ich als sehr gut gemacht bezeichne, das es das Ziel sei, die Karlsburg nach Dienstende zu verschrotten.
    Warum kommt nicht die Idee, das Schiff nach Dienstende museal zu erhalten??
    Ich weiß nicht, wie der bayrische Denkmalschutz zum Thema Schiffe tickt. Die Karlsburg hat als ältestes Schiff auf dem Main eine herausragende technikgeschichtliche Bedeutung und damit ein Alleinstellungsmerkmal!! Gibt es außerdem noch weitere Henschelmotoren in Binnenschiffen?
    In NL sind zahlreiche Schiffe dieser Bauart erhalten. In D kenne ich nur die Karlsburg (ohne jetzt den Anspruch auf Allwissenheit zu erheben!).
    Wäre das nicht ein geeigntes Exponat für Erlenbach, Regensburg, oder Ruhrort?

    Auf alle Fälle wünsche ich der Karlsburg, die ich schon öfters beim Schleusen in Würzburg gesehen habe, noch eine lange Fahrenszeit und vor allem kein Ende im Rohstoffkreislauf!

    Grüße Nohabler

  2. #12
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    Ein paar haben wir schon am oberen Main - allerdings kommt keiner vom Alter her in die Nähe vom KARLSBURG:

    In Bamberg haben sie den alten Kieskahn BA-3, der es bereits zum Museumsschiff gebracht hat. Allerdings ist er 'erst' 92 Jahre alt.

    LZR hat die 106 Jahre alte LUZIA, die darüber hinaus noch den 'Vorteil' hat ein 'echtes' Mainschiff zu sein (von der Werft Zipprich) und die ist auch noch aktiv. Auch der FRANKENBERG hat inzwischen 104 Jahre auf dem Buckel. Der 'urigere' der beiden ist aber in jedem Fall der LUZIA.

    Die Schleppkähne CHRISTINE und PETRA von Beuerlein dürften auch über 100 sein, aber da kenne ich mich nicht genau aus. Ich war schon lange nicht mehr vor Ort, vielleicht sind die ja inzwischen auch abgewrackt. Ebenso der KATRIN, 1900(!) bei Leux in Frankfurt gebaut, schon das würde ihn zu einer Seltenheit machen, aber bei dem fehlt inzwischen ja leider das Hinterschiff (wenn nicht noch mehr):-(

    Der Schleppkahn MARIA (Bj. 1912) wurde vor einigen Jahren bereits an die Donau verkauft.

  3. #13

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    Zitat Zitat von Nohabler Beitrag anzeigen
    Hallo zusammen,

    gibt es da irgendwelche offizielle Definitionen?
    Bei der Eisenbahn gilt der Rahmen eines Fahrzeuges als Nummern- / Namensträger. Kann man beim Schiff die Spanten als "Rahmen" bezeihnen? Die Rumpfbleche können ja getauscht werden (siehe derzeit "Stadt Köln" auf der KSD Werft).

    Aber zum eigentlichen Thema:
    Die gute Frau Ohmer äußert sich im Film, den ich als sehr gut gemacht bezeichne, das es das Ziel sei, die Karlsburg nach Dienstende zu verschrotten.
    Warum kommt nicht die Idee, das Schiff nach Dienstende museal zu erhalten??
    Ich weiß nicht, wie der bayrische Denkmalschutz zum Thema Schiffe tickt. Die Karlsburg hat als ältestes Schiff auf dem Main eine herausragende technikgeschichtliche Bedeutung und damit ein Alleinstellungsmerkmal!! Gibt es außerdem noch weitere Henschelmotoren in Binnenschiffen?
    In NL sind zahlreiche Schiffe dieser Bauart erhalten. In D kenne ich nur die Karlsburg (ohne jetzt den Anspruch auf Allwissenheit zu erheben!).
    Wäre das nicht ein geeigntes Exponat für Erlenbach, Regensburg, oder Ruhrort?

    Auf alle Fälle wünsche ich der Karlsburg, die ich schon öfters beim Schleusen in Würzburg gesehen habe, noch eine lange Fahrenszeit und vor allem kein Ende im Rohstoffkreislauf!

    Grüße Nohabler
    Hallo Nohabler,

    Schiffe sind ziemlich groß und haben anders als Gebäude keine mächtige Architektenlobby, daher bleibt das kaum was erhalten. Eine Ausnahme sind Kriegsschiffe die in anderen Ländern einen historischen Stellenwert haben oder Segelschiffe und Raddampfer. Diese sind auch für völlig Ahnungslose als alt zu erkennen, während viele noch nicht mal ein Liberty Schiff als alt erkennen würden. Bei Binnenschiffen bleibt zwar kaum was erhalten, aber immerhin gibt es doch ne Reihe von Museumsschiffen, die eine oder andere Peniche und andere kleine Schiffe stellt man sich ganz gerne in einen Museumshafen. Wieviele dampfmaschinenangetriebene Seeschiffe sind denn erhalten geblieben, ich weiß nur von einem Liberty Schiff (auch mit militärischem Hintergrund). Es ist erst wenige Jahre her, da wurde ein dampfgetrieber Laker in den USA der immer noch im Einsatz stand verschrottet (der letzte seiner Art und außer dem Libertyschiff wahrscheinlich der letzte Frachtdampfer). Auch von den großern Passergierdampfern ist nur die Queen Mary erhalten geblieben und evtl. noch die United States, letztere allerdings ohne Inneneinrichtung(die Q2 zähle ich aufgrund des Baujahres und des Einsatzes eher als halbes Kreuzfahrschiff).

    Bei manchen Dingen kriege ich wirklich das Kotzen, wenn ich z.B. sehe wie schöne Penichen als Wohnschiffe oft völlig verunstaltet werden oder, dass man der Goethe die Dampfmaschine herausgerissen hat aus Sparwahn...

    Gruß
    Dominik

  4. #14

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    Hallo
    Da sind Museen schwierig zu interessieren: ich erinnere mich an die vorletzte Mainkuh in Würzburg das K.B.K.S. 2 (oder 4), zuletzt benützt als Bunker/Wohn /Vorratsschiff der Fa Philipp im Neuen Hafen Würzburg. Wie es ausgemustert wurde hat der Klaus Philipp es Museen angeboten und dgl. Keiner wollte es haben, letztendlich hat die Firma Krappmann und Hufnagel es vor Ort verschrottet.
    Das letzte Schiff rottet vor sich hin bei Bick und Letzel unter dem Kran (eh SMA Main kil 91).
    Apropos Baujahr und alt: es gibt das m/S Henri (ungarisch), mit Baujahr 1910. Ich kann versichern dass an dem Schiff das älteste Teil stammt aus 1984. Es war nämlich mein Opa´s Schiff, worauf meine Mutter geboren wurde. Im 1984 wurde ein neues Mittel/Vorschiff gebaut. Später noch mal verlängert und ein neues Hinterschiff gebaut. Aber das alte Baujahr ist geblieben.
    Gruss Jozef

  5. #15

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    Wenn man sagt, man müßte so etwas erhalten: wer ist "man"? Denn "man" muß die Sache bezahlen und die ist nicht billig. Das ist immer der springende Punkt.

    Ich hoffe, daß der KARLSBURG mit dem Sohn vielleicht noch ein bißchen fährt und wenn irgendwann mal Schluß ist, daß dann vielleicht das Mainschiffahrtsmuseum in Wörth sich zumindest der Clippernase annimmt - in Heilbronn haben sie auch einen abgeschnittenen Kopf vor dem Museum stehen. Auch wäre es schön, wenn das Museum in Wörth rechtzeitig - warum nicht jetzt schon! - Kopien der Pläne bekommen und die Geschichte des Schiffs mit den einzelnen Bauzuständen dokumentieren würde, wozu natürlich auch die jeweiligen Fotos gehören. All das sollte man nicht erst machen, wenn man der Sache im Wettlauf mit der Zeit hinterherrennen muß.

    Gernot

  6. #16
    Moderator Avatar von McRonalds
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    Zitat Zitat von mainschnickel Beitrag anzeigen
    Da sind Museen schwierig zu interessieren.
    Bei der MAINKUH (oder den MAINKÜHEN) kann ich das sogar verstehen. Die sind weit weg von einem Zustand in dem man sie als Kettenschlepper wieder erkennen könnte und daher müsste wohl viel Geld investiert werden. Und selbst dann wäre das Interesse an einem solchem Schiff relativ gering. Letztlich wird wahrscheinlich irgendwo (ich nehme an in Aschaffenburg - das wahr ja ihr frühere Heimat) irgend ein typisches Bauteil der MAINKUH als Mahnmal aufgestellt werden. Der Rest geht den Weg alles Irdischen...

    P.S.: Gibt's am Floßhafen nicht sogar schon so etwas? Ich meine mich an ein Denkmal dort zu erinnern. Aber ob es etwas mit der MAINKUH zu tun hat...?

  7. #17

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    Bei der Karlsburg sieht der Bug auch noch richtig alt aus, der scheint durchaus noch original zu sein. Die Aufbauten hinten sind mit Sicherheit auch sehr alt, das ist typischer Schleppschiffstyle mit der breiten Kiste vorne und der etwas schmaleren Kiste hintendran. Im Film sah man diese Kajüte ja auch schon mit waagerrechtem Steuerrad. An diesem Schiff ist doch ziemlich viel ziemlich alt, während andere(s.o.) zwar offiziell uralt sind, aber kein einziges altes Teil mehr mit aufweisen.

    Bei dem Niedrigwasser wäre das Schiff auf dem Rhein sicher sehr gefragt gewesen, nicht immer können die 135m Schiffe mehr laden als ein 100 Jahre altes Schiff...

    Dominik

  8. #18
    Avatar von Reinier D
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    Standard Das älteste Frachtschiff auf dem Main ( Video )

    Zitat Zitat von McRonalds Beitrag anzeigen
    P.S.: Gibt's am Floßhafen nicht sogar schon so etwas? Ich meine mich an ein Denkmal dort zu erinnern. Aber ob es etwas mit der MAINKUH zu tun hat...?
    Hallo Ronald

    Da war etwas geplant gewesen, ist leider unter andere durch der Banke Krises von 2008 nicht von der Grund gekommen.
    Diese Mainkuh, oder besser gesagt, was dort noch von über ist liegt noch immer bei der ehemalig SMA oberhalb Aschaffenburg.

    mfg Reinier
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  9. #19

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    In Magdeburg liegt der Kettenschlepper "Gustav Zeuner" sehr schön restauriert.

  10. #20
    Moderator Avatar von McRonalds
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    Zitat Zitat von isarwolf Beitrag anzeigen
    In Magdeburg liegt der Kettenschlepper "Gustav Zeuner" sehr schön restauriert.
    Na ja, soweit ich weiss stammen ja alle bayerischen Kettenschlepper sowieso von der Elbe (Übigau) da genügt es vielleicht für alle wenn man dort ein Museumsschiff erhält.

    Mit den Schiffen der hessichen Mainkette AG habe ich mich bislang noch kaum beschäftigt. Sie sind auch auf sehr schlechten Fotografien leicht von den bayerischen zu unterscheiden durch die zwei Schornsteine. Überlebt hat keins der Schiffe.
    Mainkette No. I Roßlau, gebaut in Neckarsulm 1886
    Mainkette No. II Roßlau, gebaut in Neckarsulm 1886
    Mainkette No. III Roßlau, gebaut in Neckarsulm 1886

    Bei den bayerischen Kettenschleppern bin ich mir nicht ganz sicher, wie sie ins Maingebiet überführt wurden. Ich glaube mich zu erinnern dass die in Teilen geliefert wurden und erst vor Ort (wo? Aschaffenburg, Wörth?) zusammengesetzt wurden. Die ersten fünf KBKS-Boote nannten sich K.B.K.S. No. I. - V., wurden zwischen 1897 und 1899 auf der Schiffswerft Übigau gebaut, waren 50 m lang, 7.40 m breit und hatten einen Tiefgang von 0.56 m, die Antriebsleistung betrug 130 PS.
    KBKS No. I Übigau 1897
    KBKS No. II Übigau 1898
    KBKS No. III Übigau 1998
    KBKS No. IV Übigau 1899
    KBKS No. V Übigau 1899

    Die letzten drei KBKS-Boote nannten sich K.B.K.S. No. VI. - VII., wurden 1910/11 auf der Schiffswerft Übigau gebaut, Maße weithegehnd unverändert, die Antriebsleistung betrug 110 PS.
    KBKS No. VI Übigau 1910
    KBKS No. VII Übigau 1910
    KBKS No. VIII Übigau 1911

    Diese 8 Boote gingen Anfang der 20er Jahren in den Besitz der Deutschen Reichsbahn über und nannten sich fortan DRG. KS Nr I. - VIII. Der einzige 'Überlebende' stammt aus der ersten Serie - Spezialisten können vielleicht heraus finden welcher es war. Auf dem (falschen) Schornstein stand die unkorrekte Bezeichnung KBKS Nr. 7.

    Gruß - Ronald;-)

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