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Thema: Wie selbstfahrende Schiffe den LKW-Verkehr entlasten sollen

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  1. #1

    Deutschland Wie selbstfahrende Schiffe den LKW-Verkehr entlasten sollen

    Automatisierte Binnenschiffe könnten manches Transportproblem der Städte lösen. In Berlin arbeiten zwei Forschungsteams am Wasserverkehr der Zukunft.

    Wie selbstfahrende Schiffe den LKW-Verkehr entlasten sollen
    https://binnenvaartlog.nl

  2. #2

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    Es ist mir immer ein Rätsel, warum wir "selbstfahrende" Dinger brauchen sollen.
    Ein Lkw transportiert im Laufe eines Monat soviele Tonnen an Zeugs, daß der Lohn für den Fahrer leicht miteingerechnet werden kann.

    Und beim Schiff????
    Wenn da die 2 - 3 Hanseln von der Mannschaft zu viele Kosten verursachen, dann ist irgendwas in der Kalkulation faul.....

  3. #3

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    Die Leute sind besoffen von der Idee, das ist meine Erklärung. Beim selbstfahrenden Auto ist es doch genauso.

    Es gibt so viele Probleme die wir haben, in der Grundschule fängt es an. Aber immer heißt die Lösung HighTech, Computer für Erstklässler, digital, Autos und Schiffe selbstfahrend. Ich halte das nicht für intelligent, sondern für einfallslos.

    Gernot

  4. #4

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    Servus Gernot,

    ich sehe es ein wenig differenzierter. Wenn das autonome Fahren wirklich einmal Realität ist und sich durchgesetzt haben sollte lässt sich die Dichte und der Fluss des Verkehrs wesentlich besser steuern und ggf erhöhen weil die Fahrzeuge, egal ob auf Rädern oder dem Wasser, miteinander kommunizieren. Auch entfällt der Faktor Mensch als Fehlerquelle so dass Unfallzahlen nach unten gingen. Ganz ausschließen kann man Unfälle auch autonom nie da selbst bei Rendundanz technische Fehler nie auszuschließen sind.
    Hinsichtlich des Einsatzes von Computern in Schulen ist es doch so, dass heute in den meisten Berufen ein Computer nötig ist und dieser auch zum Alltag in den meisten Haushalten gehört. Ich finde es von daher nicht verkehrt, die Kinder frühzeitig daran heranzuführen. Es bedeutet ja nicht dass man deswegen beispielsweise das Erlernen des Schreibens per Handschrift abschafft. Irgendwann müsste man halt nur einmal die Lehrpläne und Unterrichtsmaterialen auf den digitalen Einsatz konzipieren. Auf der Schule meines Sohnes ist beispielsweise ein Mathelehrer im Dienst, der sämtliche Unterrichtsinhalte auch als YouTube-Video vorhält so dass die Kinder zum Lernen, Üben oder Vertiefen sich diese Videos zuhause noch einmal anschauen können falls sie den Stoff in der Schule nicht ganz verstanden haben. Diese Möglichkeit wird von sehr vielen Schülern der Schule auch genutzt.

    Viele Grüße
    Chris

  5. #5
    Avatar von Robert67
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    Dann warten wir mal drauf, bis der erste 135er bei 255 Heidelberger Pegel zu Tal in die Wasserseite fährt.
    Und anschliessend bruchfrei durch die alte Brücke
    Gruss
    Robert

  6. #6
    Avatar von Willy
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    Dann kann ich noch die Eisenbahnbrücke bei Ladenburg Neckar Km 13,19 anbieten, wer möchte da bei Pegel 255 Heidelberger Pegel zu Tal fahren, da kommt Freude auf, heil durch die Bogenbrücke zu fahren.
    Alle die sich für autonom fahrende Schiffe einsetzen, sollen sich doch bitte erst mal auf ein Schiff begeben und mal live ein 105 m Schiff, leer, auf dem Neckar zu Tal fahren, zu erst bei normalen Wasserstand und dann, weil es ja so leicht geht, auch bei erhöhtem Wasserstand.
    Manchmal denke ich das diese Menschen denken, man kann wenn es kritisch wird, kurz mal anhalten und das Schiff neu ausrichten, denkt dran, das Wasser ist flüssig und ein Schiff verhält sich so, als wenn man einen LKW bei Glatteis eine Kurvenreiche Straße Bergab lenkt.

    Gruß Willy

  7. #7

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    Hallo Bernhard,

    beim LKW erfolgt die Abrechnung normalerweise nicht nach Tonnen sondern nach Kilometern, dort auch nur die Lastkilometer während Leerfahrten zwischen Ent- und Beladestellen im Normalfalle nicht gezahlt werden. Wenn Du legal unter Einhaltung der Lenk- und Ruhezeiten unterwegs bist und die Wartezeiten bei der Kundschaft nicht zu lange sind schaffst Du mit einem LKW ca. 12.000 Kilometer in einem Monat, wovon ca. 10000 km unter bezahlter Last gefahren werden. Die Preise für den Lastkilometer betragen ungefähr einen Euro je Kilometer im Massenmarkt so dass Du im Idealfalle je LKW 10000 Euro Umsatz im Monat generierst.
    Davon gehen der (deutsche) Fahrerlohn mit ca. 2000 brutto ab, dazu noch der Arbeitgeberanteil für die Sozialversicherungen, also in Summe ca. 2700 Euro so dass 7300 Euro übrig bleiben. Ausgehend von einem Verbrauch von 30 Liter Diesel auf 100 km im Schnitt und 12.000 km Fahrleistung stehen 3600 Liter Diesel auf der Uhr, grob gerechnet also 4000 Euro Treibstoffkosten, bleiben 3300 Euro übrig. Geht man von Fahrtstrecken über 9000 km auf mautpflichtigen Strecken aus fallen auch noch ca. 1650 Euro Maut an so dass je LKW 1650 Euro übrig bleiben. Davon müssen dann noch Steuern, Versicherungen, ggf. Leasing, Reparaturen, Rücklagen und administrative Tätigkeiten bzw. Ausgaben gezahlt werden.
    Ein autonom fahrender LKW kann mehr oder weniger rund um die Uhr fahren und der Faktor des Fahrerlohns entfällt. Selbst 2 Euro je Lastkilometer wären in meinen Augen nicht ausreichend.
    Ähnlich wird die Kalkulation auch in der Binnenschifffahrt aussehen. An den niedrigen Frachtraten sind die Transporteure auch selber schuld, anstatt eine schlecht gezahlte Tour zu verweigern wird gefahren weil keine Einigkeit herrscht und der Nächste eben noch billiger fährt. Solange in der Transportbranche im Massenmarkt ein solch ruinöser Verdrängungswettbewerb herrscht wird sich nichts ändern und immer weiter Möglichkeiten gesucht die Betriebskosten zu senken wozu eben auch irgendwann der Entfall des Fahrers gehört.

    Gruß
    Chris

  8. #8

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    Danke für die exakten Zahlen, Chris.

    Tja, was soll ich sagen? Tragisch.

    Wenn ein Produkt - und auch Transportleistung ist ein "Produkt" - keinen Preis mehr erzielt, wird es eng

  9. #9

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    Was denn für exakte Zahlen, Bernhard? Ich habe vielmehr den Eindruck, daß genau die hier gar keine Rolle spielen. So heißt es in # 47 hoffnungsfroh:

    "... gerade die in #3 geschilderten Probleme eines potentiellen 135er auf dem neckar werden sich mit Computerunterstützung wunderbar lösen lassen, weil die Schiffspositionen untereinander digital ausgetauscht werden können und sich die Fahrzeuge derart "absprechen", dass beispielsweise in engen Kurven schlichtweg keine Begegnung stattfindet.
    Natürlich wird es immer ein Klientel geben was in der ach so guten Zeit der Vergangenheit weilt und die danmaligen Zustände schönredet...."

    Sobald einer etwas nicht mitmacht, wird ihm gebetsmühlenartig und einfallslos unterstellt, er träume angeblich von der guten alten Zeit. In Wirklichkeit haben die Verfechter eines Ausbaus des Neckars für 135er Flausen im Kopf. Es fällt schon auf, daß die lautesten Fortschrittsenthusiasten kein Schiff fahren, schon gar nicht auf dem Neckar, und daß die relativ wenigen Aktiven hier im Forum einem Ausbau des Neckars für 135er allesamt skeptisch oder sogar ablehnend gegenüberstehen. Die Gründe dafür wurden hier im Forum bereits genannt (in # 16 hier), sind aber offenbar nicht angekommen.

    Denn es geht nicht nur um organisiertes Begegnen, es geht auch um das Fahren bei höheren Wasserständen, und vor allen Dingen geht es darum, daß 135er auf dem Neckar keinen wirtschaftlichen Sinn machen, solange man sie mangels Tiefe nicht richtig auslasten kann.

    Aber der 135er muß her, weil man sonst "von der guten alten Zeit" träumt. Leute, ein 135er ist notwendigerweise schwerer als ein 105 m-Schiff, weil es dreißig m länger ist und stabiler gebaut sein muß, um nicht einzuknicken. Und dieses Gewicht schleppt er mit sich herum und das geht von der Ladung ab. Erst bei größerer Abladung überwiegt der Nutzen diesen Nachteil. Soll man den ganzen Neckar für ein paar 135er vertiefen? Und was sollen die eigentlich laden, Kohle wird doch immer weniger.

    Aber der 135er muß kommen. Ist das etwa rational? Hans Peter Duhr, der auch schon mit 110 m unterwegs war, strotzt vor Projekten und Innovationslust. Aber zum 135er Ausbau am Neckar sagt er "absoluter Bullshit'". Das ist es, was ich mit einfallsloser Begeisterung für HighTech meine. Die kleinen, praktischen, billigen, wirtschaftlichen, rohstoffsparenden, leicht zu händelnden, völlig problemfreien Lösungen werden nicht gesehen, es muß immer HighTech sein, weil die ja ach so intelligent ist. Oder vielleicht träumt Hans Peter Duhr auch nur von der guten alten Zeit und würde eigentlich viel lieber treideln?

    Gernot

  10. #10

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    Hallo Gernot,

    hinsichtlich der Zahlen meinte Bernhard sicherlich meinen Beitrag #4. Davon abgesehen drehte sich die Diskussion ja darum ob Schiffe autonom in der Lage zu fahren sind und meine Ausführungen hinsichtlich der 135er auf dem Neckar war eher in die Richtung zu verstehen, dass ein Computer dazu in der Lage ist dies zu leisten. Das Thema hier lautet ja nicht ob 135er auf dem Neckar sinnvoll sind oder nicht.
    Egal ob wer an neuen Techniken interessiert ist oder nicht, das autonome Fahren, egal ob zu Lande oder zu Wasser, wird kommen. Man findet immer weniger Nachwuchs in der Transportbranche, die Preise werden wieter in den Keller gehen während die Betriebskosten steigen. Die einzige Variable ist am Ende der Lohn des Fahrers oder der Besatzung. Irgendwann ist man auch in dieser Hinsicht am unteren Ende angekommen und man kann Kosten nur noch reduzieren, indem man die Besatzung reduziert oder irgendwann ganz weglässt. Letzteres wird mit Sicherheit noch ewig dauern, der erste Punkt wird mit einem teilautonomen Fahren wahrscheinlich in naher Zukunft geschehen.
    Als Beispiel kann hier die Luftfahrt dienen. In den Anfagszeiten des Jetzeitalters saßen drei oder vier Mann im Cockpit (Pilot, Co-Pilot, Ingenieur und Navigator). Lange Zeit waren in Langstreckenflugzeugen 3 Mann üblich und heute wird selbst ein Riesenvogel wie der A 380 von zwei Mann geflogen weil eben die Technik immer mehr Aufgaben übernahm. Theoretisch wäre es auch möglich dass ein Pilot alleine den A 380 fliegt.

    Gruß
    Chris

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