Eine Woche nach dem Tankerunglück auf dem Rhein ziehen sich die Bergungsarbeiten weiter hin.
Ein Bootsunfall mit weitreichenden Folgen
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Eine Woche nach dem Tankerunglück auf dem Rhein ziehen sich die Bergungsarbeiten weiter hin.
Ein Bootsunfall mit weitreichenden Folgen
Hallo zusammen,
Hebebock "MAMMOET" soll um 8 Uhr in Hitdorf Km 706 zu Berg sein.
Gruß Bernhard V.
Moin!
Danke für diese wichtige Information, die ich wegen ihrer Bedeutung hier wiedergeben möchte:
Aus SPIEGEL Online Forum.
User "Der_Widerporst" schreibt wie folgt:
Zitat:
Zitat von "Schalke":
Ich verstehe nicht, warum man die Tanks nicht schon letzte Woche geöffnet hat während es Höchststandes. Nach wenigen Metern ist das H2SO4 unbedenklich verdünnt und bereits nach wenigen hundert Metern nur noch in homöpathischen Dosen vorhanden.
Zitat:
Zitat von "karsten281"
...soll einem bei der angegebenen Ablaßgeschwindigkeit übel werden? Sie haben vermutlich berechnet, welche Änderung des pH-Wertes bei der angegebenen Verdünnung eintritt?
Haben Sie es gemacht??
Na dann wollen wir mal:
Molmasse H2SO4 = 98,08
Dichte=1,8355 kg/l
Frage 1: Wie lange dauert die Aktion?
50 l/sec sollen abgelassen werden, macht bis zur Leerung der Tanks 2.400.000kg /(1,8355 kg/l * 50 l/sec )= 26161 Sec also ca. 7 1/4 Stunden
Frage 2: Welchen pH-Wert erreichen wir über diese Zeit?
50 l 96%ige Schwefelsäure entsprechen
1,8355 kg *0,96 /98,08 g/mol = 898,3 mol H2SO4 entspricht *2 = 1796,6 mol H+ pro Sekunde (Vollständige erwünschte Dissoziation bei starker Verdünnung)
Der Rhein führt pro sec 4 Mio Liter Wasser, es ergibt sich nach Durchmischung also eine Konzentration von 1796,6 mol H+/4.000.000 l = 0,00045 mol/l
Das ist ein pH-Wert von 3,35 !
Der Rhein würde also gut 7 Stunden lang etwa so sauer wie Essig sein. Die Aussage im Artikel "... würde die Säure so verdünnt, dass sie einige Meter weiter kaum mehr messbar sei" läßt Schlimmes über die Fachkundigkeit der Kräfte vor Ort befürchten.
Woher sich eine weitere Verdünnung nach wenigen 100 Metern ergeben soll erschließt sich mir nicht - wir haben das gesamte Rheinwasser zur Verdünnung aufgebraucht; erst beim nächsten Nebenfluß tritt eine geringfügige weitere Verdünnung ein.
Zur Fischtoxizität.
H2SO4 hat einen LC50 Wert von 29mg/l (ein anderer User gibt hier aus einer anderen Quelle 50mg/l an, also dimensionsmäßig ähnlich), d.h. 50% der Fische gehen bei dieser Konzentration ein - allerdings über einen Zeitraum von 4 Tagen, aktuell sollen die Fische nur gut 7 Stunden diesem Wert ausgesetzt werden.
Welche Konzentration erreichen wir bei 50 l/sec?
1,8355kg/l*0,96*50 l / 4.000.000 l = 22mg/l
Man beabsichtigt also sehr nah an die Grenze für Fisch- (Barsch) + Wasserflohtoxizität heranzugehen (allerdings für einen 1/10 kürzeren Zeitraum).
Das halte ich für sehr bedenklich, denn die Ökologie des Flusses kann nicht an zwei Testorganismen festgemacht werden - man muss meiner Ansicht nach in dieser doch halbwegs kontrollierten Lage deutlich langsamer Ablassen (falls wirklich nicht abgepumpt werden kann), aber das hieße für die Wirtschaft ja ein paar Stunden/Tage länger warten zu müssen, also das geht ja gar nicht ...
Zitat:
Zitat von "leser008"
Schwefelsäure in den Rhein ablassen ? Und wie wäre es, die Säure schon jetzt mal mit Natronlauge oder Kaliumhydroxid in den Tanks zu neutralisieren ?
Warum wollen Sie denn, daß es im Umkreis von einigen hundert Metern kochende Schwefelsäure regnet???
+++
Festzuhalten bleibt:
Eine Verklappung von 50 Litern Schwefelsäure pro Sekunde, wie vom rheinland-pfälzischen Staatsekretär Lewentz angekündigt, beruht ganz offensichtlich auf einer Falschberechnung!
mfg Peter Hartung
Guten Morgen Siggi,
das sehen wir beide gleich, NATÜRLICH müßte eine Haftpflichtversicherung den Ausfall der Auflieger bezahlen. Aber solange eine solche Versicherung keine Pflicht ist würde wohl keine Versicherung diese Klausel freiwillig in Ihre Verträge aufnehmen. Und selbst wenn es solche Verträge gäbe, würden die meisten Eigner solche Verträge wegen der sicherlich höheren Prämien sowieso nicht abschließen.
Der erste Schritt dazu wäre eine einheitliche Änderung des Haftungsrechts, die den Verursacher einer Havarie gegenüber den wegen der Vollsperrung wartenden Schiffen zum Schadenersatz verplichtet. Ohne diese Änderung braucht es auch die angesprochenen Verträge nicht, denn sie wären vor Gericht eh nicht einklagbar.
Das alles sind Aufgaben unserer Regierung, die längst in Angriff genommen werden hätten müssen und da dies unterblieben ist, sollte man wenigstens so fair sein, die Geschädigten in Form von Soforthilfen zu unterstützen. Es sei denn, man will das Überangebot an Schiffsraum durch Konkurse regulieren?!?
LG
Micha
Hai,
solche Versicherungen gibt es mit Sicherheit irgendwo, nur die Prämien dafür sind unbezahlbar im Wirtschaftsgefüge der Binnenschiffahrt.
Und nebenbei, bei solchen Anlässen gibt es im Gewerbe eine Art "Burgfrieden", da rein theoretisch jedes Schiff mal in eine Havarie verwickelt sein könnte und eine Sperre verursachen könnte. (Hoffentlich NIE!!!!!!!!!!)
Jürgen
Wird aus dem Rhein nicht auch Trinkwasser gewonnen?????? Ob da wieder eine Menge Tiere dabei draufgehen, wird gar nicht in erwähnt, bei dem Gedanken, die Säure in den Rhein zu entlassen!!!Zitat:
Zitat von Peter Hartung
Außerdem, wer macht den Hahn auf, damit die Säure entweichen kann, ist allein das nicht schon für denjenigen sehr gefährlich?
Und wenn ich lese, dass die Säure sogar das Schiff sehr schwer beschädigen wird, wie kann man da überhaupt an sowas denken?
Wer weiß, wohin die Säure alles eindringt, am Ende löst es alles auf - einschl. der Vermissten.
Hallo Jürgen,
danke für deinen Einwand!
Ich finde es prizipiell gut, daß es im Gewerbe wegen der gegebenen Voraussetzungen einen Burgfrieden gibt. Menschlich gesehen sowieso, außerdem würde es sowieso nichts bringen, dem Eigner des Havaristen wegen dem Verdienstausfall hinterherzuklagen, weil bei solchen Schadensersatzforderungen sehr schnell die finanzielle Leistungsgrenze der meisten Unternehmen erreicht wäre. Was brächte es also...?
Andererseits würde eine Haftpflichtversicherung, die für alle Schiife bindend wäre, auch nicht solche Riesensummen kosten. Man könnte die Beiträge auch senken, indem man z.B. den Ausfall erst ab dem 3. Tag bezahlt und die Haftungsgrenze auf 70 oder 80% des Ausfalls festlegt. Damit trügen die Eigner kalkulierbare Risiken selbst.
Aber was rede ich... so wie es aussieht, wird das Ganze wohl wieder einmal ausgesessen und die Leute bleiben auf ihrem Schaden selbst sitzen. Wollen wir nur hoffen, daß das alle finanziell überstehen... :(
LG
Micha
Mann sollte auch bedenken,wie Blamabel diese ganze Angelegenheit für das BVM mit ihren WSD und WSA ist.Nicht ein Vernünftiges Bergungs-Fahrzeug steht in Deutschland von Behördenseite zur Verfügung.Die bauen lieberMultifunktionsfahrzeuge(siehe Wirbeley)die alles ,aber im Grunde nix können.Selbst der Bundeseigene Hebebock AJAX,der ja im moment vor Ort ist,ist für diese Aufgabe nicht geeignet,sofern er während der Bergung nicht ausfällt!!Der Hebebock wurde schon mehrmals ausgemustert und sollte verkauft werden,aufgrund der Excelsior Aktion in Köln,hatte man ihn aber für ein paar Euro reaktiviert und behalten.Prpblem ist halt nur,das man die Elektro-Schütze ein paar Tage vorher in den Backofen legen muss,damit diese vorgewärmt sind und dann auch halten :-).Also nur Müll das Ganze.
Dafür gibt mann dann lieber ein paar Milliönchen für das heißgeliebte Bereisungsschiff MAINZ aus.das ja eigentlich mal für Bonn/Staatsgäste gedacht war-in Bonn ist aber nix mehr sondern die hocken jetzt in Berlin!!!und da kommt die MAINZ ja nicht hin!!!
Also werden da lieber für Teuer Steuergeld irgendwelche 08/15 Beamte spazierengefahren oder So Versicherungsfuzzies die mit dem BVM(Bundesverkehrsministerium)zusammmenarbeiten.Fà ¼r solche Karnevalsveranstaltungen könnte man ja ein Fahrgastschiff Charten und dies Mainz Endlich mal verkaufen!!!
Das eingesparte Geld könnte man ja dazu verwenden ,ordenliches Bergungsgerät zu kaufen ,dann müßte mann nicht so lange auf das Super -Equipment unser Niederländischen Freunde(Die haben wenigstens ordentliches Geschirr-und wir können froh sein,das sie unseren Deutschen Kollegen helfen)warten und hätten evtl schon die Situation an der Loreley unter Kontrolle.
Ich bin der Meinung,das Die WSD bzw WSA für den Ausgleich der langen Liegezeiten von debKollegen aufzukommen hat-Immerhin sind sie ja auch daran Schuld-Das KEIN VERNÜNFTIGES BERGEGERÄT IN DEUTSCHLAND VORGEHALTEN WIRD !!!
Wie Du rechts hast. Und was man einmal hatte ( wie Du schreibst ) legt man in die Ruhr um es nicht bei Einsatz zeigen zu müssen.
(sprich einsatzbereit hat ). Vielleicht sollte man die Ägypter fragen, ob keine Bergungsgeräte vom Nil zu kaufen wären.
Gonzo, ich halte mir den Bauch vor lachen! Du hast vollkommen Recht! Soll Deutschland doch den Rhein ganz an Holland verkaufen, dann hat die Regierung zumindest wieder Geld um die Straßen zu flicken!
An alle, es ist doch wirklich traurig, wenn wir mit solch einem Szenario mal wieder vorgeführt bekommen, wie vergessen der Unterhalt und der Verkehr auf unseren Wasserstraßen ist.
Gruß Felix