Abkürzungen für Schiffstypen
Im Forum stößt man immer wieder auf die Abkürzungen für die unterschiedlichen Schiffstypen (GMS, TMS usw.). In einem Thema von Grotefendt habe ich gelesen, daß diese wohl genormt sind. Die meisten sind ja logisch, aber z.B. die allmächtige Wikipedia erklärt GMS als Groß-Motor-Schiff, anderswo steht es für Güter-Motor-Schiff. Im Netz gibt es die Abkürzung MGS (Motor-Güter-Schiff). Kompliziert wirds bei Schub-/Koppelverbänden, da findet sich SGMS (hier im Forum), aber auch MGSS (Motor-Güter-Schub-Schiff).
Gibt es eine Seite wo diese erklärt werden?
Gruß,
Fynn
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Hallo Fynn , die Erläuterungen aus dem IVR Buch von 1995 habe ich einmal eingescannt ; ich hoffe , man kann es lesen . Gruss Wilfried
Abkürzungen der Schiffstypen in der Donauschifffahrt
Hallo!
Die diversen Ausdrücke in der Binnenschifffahrt sind sicher von Land zu Land verschieden, auch muß ich den Bezug auf die Ausdrücke in Attesten und in den Gesetzen herstellen. Die sind bei uns in der Donauschifffahrt zum Teil verschieden, von der Ausdrucksweise her, obwohl das Gleiche gemeint ist. Bei meiner Tätigkeit im Donauschifffahrtsbereich (22 Jahre) sind mir diverse Ausdrücke in Fleisch und Blut übergegangen. Man merkt dies sicher in meinen Berichten hier im Forum. Ab der österreichischen Donau bis zur Mündung wurde in den Werften eben ein Motorschubschiff od. Schubschiff gebaut. Weiters unterscheiden wir Motorgüterschiff od. Motorgüterschubschiff, gleiches gilt für Tankschiffe. Es gibt einen sehr alten Ausdruck bei der Seilgebung (Beim Ausheften des Schiffes) zB der Spannhaft = der Zwerg = dieses Seil geht vom Bug des Schiffes zurück bzw. retour! Dies alles sind zum Teil uralte Ausdrücke in der Donauschifffahrt!
mfG helmut1972
Beunschiff und Gelenkverband
Zitat:
Zitat von
Cantor
Hallo Ernst
ich kann dich verstehen, das ist nicht dein Feld. Aber Schmunzeln ist die eine Seite, die andere ist doch Nichtverstehen. Ich bin ja schon lange kein Grünschnabel (neudeutsch Greenhorn, den Begriff habe ich bei Karl May gelernt) mehr, was Schifffahrtsbegriffe angeht. Trotzdem stoße ich auf Begriffe wie m.b. oder GV und lerne mitunter erst durch das Forum, was gemeint ist und was dahinter steckt. m.b. für motorbeunschip kann man bei Binnenvaart nachlesen, was ein Beunschiff ist, nicht. Und falls man den Begriff m.b. wo-
anders findet, bleibt ein dickes Fragezeichen. Wenn man den vollen Begriff hat, kann man surfen oder nachschlagen. Also ist man schon ein Stück weiter.
GV finde ich noch vertrackter. Gelenkverband liegt so weit ab von meinen täglichen Schiffserlebnissen, ich wäre von alleine nicht darauf gekommen. Jetzt gib mal GV bei Google ein, schlappe 32.000.000 Beiträge stehen zur Verfügung. Wenn jetzt noch Schiff bzw dann auch noch Verband zusätzlich eingetragen wird, stellt Google "nur" 68.600 bzw 8.830 Optionen zur Verfügung. Und dann komme mal auf Gelenkverband. Ich glaube nicht, dass dich solche Überlegungen überzeugen, aber eine Hilfestellung für User, die nicht näch-
telang bei Suchmaschinen die schwarze Perle suchen wollen, kann doch nicht schaden. Also nichts für ungut, Ernst, aber mehr Wissen bringts. Leider denken viele Schüler heute nicht mehr so. Sie argumentieren, ich habe doch Internet, da habe ich doch Alles zu Hause, was soll ich mich abmühen. Die Wahrheit ist das Nichtwissen und später sind sie auch nichts.
Schönen Gruß
Eberhard
Hallo Cantor alias Eberhard
Dein Beitrag entspricht genau meiner Meinung ,es ist gut wenn man klare Verhältnisse schafft.
Stell dir mal vor ,so ein Durcheinander gäbe es in der Medizin,da liefen nur noch Zombies in der Gegend rum.
Beunschiffe richtig beunsheepen haben die Niederländer erfunden.
Bei uns gab es die eigendlich nicht.
Einzig die Firma Lehnkering legte zwei auf Kiel.
Die "Wisselwaard" und die "Rheinwaard " die Düffelwaard war ein umgebauter Kempenaar ,ob der das Spülen aber abgekonnt hätte glaube ich kaum.
Die Schiffe an sich waren für Lehnkering ein Reinfall.
Es wurde zu der Zeit ja mit moderneren Baggern der Sand getrennt.
Vorher ging das ausgebaggerte Material als Betonkies mit beinhaltendem Sand über den Tiefen Bagger (Greiferkran) und einen Trichter mit einem kurzen Förderband für die Schiffsbeladung in das Schiff und einem Schrägsieb ,für die dickeren Steine die ins Wasser rutschten.
Die außerdem eingesetzten Eimerbagger spülten den Sand über ein dickes Spülrohr in die konkurenzlos eingesetzten Beunschiffe.
Die Beunschiffe hatten einen unsinkbaren Schwimmkörper durch doppelte Bordwände und doppelten Boden.
In der Mitte des Beunschiffes war im Schiffsboden ein von vorne bis hinten durchlaufender 80 Zentimeter breiter und 50 cm hoher Wasserkasten mit Filzmatten und Eisensieben abgedeckt ,wo man nach dem Beladen das Wasser abpumpen konnte.
Die Große Masse des 40 cm dickenSpülrohrwassers lief aber schon durch Klappen im Dennebaum ab.
War kein Beunschiff da,in das man den Sand spülen konnte,wurde der Sand in Schuten gespült und weggeschmissen,das heißt im ausgekiesten Bereich verklappt.Das war mit Sicherhei sehr Verlustvoll für de Baggereibetrieb.
Man kann sich vorstellen wie gefragt die Beunschiffe waren,vor allem wurden ja damals die Eyselmeerpolderdämme aus Beton gebaut.
Mit dem Bau der modernen Bagger,die sogar das gebaggerte Material mit Heißluft trockneten ,und den Sand trocken abgeben konnten verloren die Beunschiffe ihre Aufträge und hatten verstärkt mit der Konkurenz der GMS zu rechnen.Das war um die Zeit als Lehnkering die Spümotore (Beunschiffe in Auftrag gab.
Lehnkering wollte mir die Wisselwaart verkaufen.Ich kam aber damals schon zu dem Schluß:"Das Schiff schleppt zu viel Eisen mit sich rum.
Grüße Klaus
Abkürzungen für Schiffstypen / Schiffsarten
Ich habe hier mal alle Abkürzungen für Schiffstypen zusammengefasst, welche ich im Forum und in anderen Quellen finden konnte. Keine Einzige Abkürzung habe ich mir dabei selbst ausgedacht und sicher sind die nicht alle Amtlich. Die Liste ist sicher nicht vollständig, besonders was unsere Nachbarländer betrifft. Auf französische Abkürzungen habe ich ganz verzichtet. Das kann gern Jemand nachholen, der sich mit dieser Sprache auskennt.
Es gab im Osten viele Stossboote und Umrüster (zum schieben umgerüstete Schleppkähne) auch dafür fehlen Abkürzungen, ebenso für Taucherschacht, Binnenminensuchboot und Kranschiff, um nur einige zu nennen.
(Dank neuer Deutscher Rechtschreibung findet man nicht nur die verschiedensten Abkürzungen, sonder auch ausgeschrieben die verschiedensten Schreibweisen. Für MGSS zum Beispiel Motorgüterschubschiff / Motorgüter-Schubschiff / Motor-Güter-Schub-Schiff.)
ABS = Ausbildungsschiff
AF = Autofähre
ATC = Autocarrier (niederländisch für Autotransportschiff)
ATS = Autotransportschiff
BIFA = Binnenfahrgastschiff
BM = Barka Motorowa (polnisch für Motor-Barke = Gütermotorschiff)
CSL = Containerschubleichter
D = Dampfschiff
DBO = Duwboot (niederländisch für Schubboot)
DES = Diesel-Elektromotorschiff
DFZ = Dienstfahrzeug
DS = Dampfschiff
DSC = Deckschute
DTB = Duwtankbak / Tankduwbak (niederländisch für Tankschubleichter)
DVB = Duwvrachtbak / Vrachtduwbak (niederländisch für Schubleichter)
DVT = Dienstvaartuig (niederländisch für Dienstfahrzeug)
DWM = Drifvend Werktuig (niederländisch für Werkboot)
DWZ = Drifvend Werktuig (niederländisch für Werkboot)
EB = Eisbrecher
EKB = Eimerkettenbagger
EMB = Elektromotorboot
F = Fähre
FEMS = Fähr-Elektromotorschiff
FGKS = Fahrgast-Kabinenschiff
FGS = Fahrgastschiff
FGTS = Fahrgast-Tagesschiff
FMS = Fährmotorschiff
FSP = Finowschubprahm
FSS = Finowschubschiff / Flachgehendes Schubschiff (manchmal auch irrtümlich Fluss-Schubschiff genannt)
GB = Gleitboot
GMS = Gütermotorschiff
GPO = Güterponton
GSF = Gierseilfähre
GSK = Güterschleppkahn
GSL = Güterschubleichter
GSP 54 = Glattdeckschubprahm (die Zahl 54 steht hier für die Länge 54 Meter)
GSP 65 = Glattdeckschubprahm (die Zahl 65 steht hier für die Länge 65 Meter)
GV = Gelenkverband
HB = Hafenbarkasse
HRMS = Heckrad-Motorschlepper
HRSD = Heckrad-Schleppdampfer
KB = Kontrollboot
KFGS = Kabinen-Fahrgastschiff
KLS = Klappschute
KS = Klappschute
KSP = Kopfschubprahm
KSS = Kanalschubschiff
Kümo = Küstenmotorschiff
KV = Koppelverband
LAS = Lashleichter / niederländisch Zeeschipbak
LR = Lodni Remorkér (tschechisch für Schiffs-Schlepper)
MAB = Motorausbildungsboot
MB = Motorboot
MBK = Motorbarkasse
MDS = Motordeckschute
MGS = Motorgüterschiff
MGSS = Motorgüter-Schubschiff
MKS = Motorklappschute
MN = Nákladní motorová lod (tschechisch für Gütermotorschiff)
Mogü = Motorgüterschiff
MOL = Motoronderlosser (niederländisch für Motorklappschute)
MS = Motorschiff / Motorschute
MSP = Mörtelschubprahm
MSS = Motorschubschiff
MTS = Motortankschiff
MTSS = Motortank-Schubschiff
MVS = Motorvrachtschip (niederländisch für MGS)
Od = Oberdeckschiff
ODL = Onderlosser (niederländisch für Klappschute)
OPL = Opleidingsschip e.d. (niederländisch für Ausbildungschiff)
P = Personenschiff
PAF = Personen- / Auto-Fähre
PAS = Passagierschiff
PB = Personenbarkasse
PF = Personenfähre
PSH = Passagierschip-Hotel (niederländisch für Kabinenschiff ?)
PSR = Passagierschip-Rondvaart (niederländisch für Passagier-Rundfahrtschiff = FGS)
PSRD = Personen-Seitenraddampfer
PTT = Ponton-Tank (niederländisch für Tankponton)
PTV = Ponton-Vracht (niederländisch für Güterponton)
RD = Raddampfer
RLA = RoRo Leichter Anhänger
RMS = Radmotorschiff
RSL = Ro-Ro-Schubleichter
Sa = Salonschiff
SB = Schubboot / Schleppboot
SBO = Schubboot
SCH = Schubschiff
Schl = Schlepper
SchrS = Schraubenschlepper
SchrSD = Schraubenschleppdampfer
SDB = Sleepduwboot (niederländisch für Schleppschubboot)
SGM / SGMS = Schiebendes Gütermotorschiff
SK = Schleppkahn
SL = Schubleichter
SLB = Schleppboot
SMG / SMGS = Schiebendes Motorgüterschiff
SP = Schubprahm / Standardprahm
SRD = Seitenraddampfer
SRMS = Seitenrad-Motorschiff
SRSD = Seitenrad-Schleppdampfer
SS = Schleppschiff / Schubschiff / Schubschlepper / Schulschiff / Segelschiff (englisch Sailing Ship) / englisch Steam Ship (Dampfschiff)
SSB = Schleppschubboot
SSS = Stromschubschiff
STMS = Schiebendes Tankmotorschiff
STS = Sleeptankschip (niederländisch für Tankschleppkahn)
SVS = Sleepvrachtschip (niederländisch für Güterschleppkahn)
TC = Tlačný člun (tschechisch für Schubleichter / Schubprahm)
TF = Tragflächenboot
TMB = Tragflügel-Motorboot
TMS = Tankmotorschiff
TPO = Tankponton
TR = Tlačný remorkér (tschechisch für Schub-Schlepper / Schubschiff)
TS = Turbinenschiff
TSK = Tankschleppkahn
TSL = Tankschubleichter / Trägerschiffsleichter
TSP = Tankschubprahm
WBO = Werkboot
ZB = Zollboot
ZK = Zollkutter / Zollkreuzer
ZSP = Zwischenschubprahm
Mir ist aufgefallen, dass hier schon öfters Wert darauf gelegt wurde das SGMS = Schiebendes Gütermotorschiff nicht zu vergessen. Was ist aber mit einen zum Schleppen ausgerüsteten Gütermotorschiff? Ist das dann ein Schleppendes Gütermotorschiff? Würde ja auch der Abkürzung SGMS entsprechen. Solche Schiffe gab es doch viele und es gibt auch noch Etliche, auch wenn heute kaum noch geschleppt wird.
Ich finde man sollte diese Zusätze weglassen. Fährt das Schiff Solo ist es einfach ein GMS und mit SL, dann ist es ein Koppelverband, bzw. Schleppverband / Schleppzug mit SK.
Jetzt könnte man die in der Liste genannten Schiffstypen noch alle einzeln erklären und zusammenfassen welche Abkürzungen / Typbezeichnungen eigentlich das Gleiche meinen. Das überlasse ich aber gern Jemand anderen. :roooll:
Gruß Thomas
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Abkürzungen
Hallo Thomas
War hier nicht das Kürzel für SGM dabei,wäre ich tot umgefallen! Da fehlt aber immer noch etwas!:fragkratz::confused:
Wo ist dann (dann schiffische Redeweise vom Mittelrhein) das Kürzel für Beunschiffe???
Zur weiteren Orientierung über Beunschiffe einige Erläuterungen mit Fotos.
Zur Berichtigung :Die Waardbeunschiffe iin meinem Beitrag gehörten der Reederei Convent aus Emmerich und nur das Beunschiff "Hildegard" der Firma Lehnkering.
Ich habe hier zwei Systeme bei Beunschiffen aufgeführt.
1. MS Stadt Hattem Beunschiff
Außenklappen mit Gummi abgedichtet, 6 Stück mit Fallriegel auf konischem
Eisen zum Verschließen.
Nach dem Beladen stand das Wasser 50 cm über Besteckkante (über Gangbord).Die Klappen wurden verschlossen und das Restwasser über die nur nach oben offene ,im Boden befindliche Drainage vom Mittelherft aus abgepumt.
Eemland Beunschiff
Während dem Einspülen wurde über den Schieber das Wasser in den am Mittelherft befindlichen Seewasserkasten gespült .Mit dem Absinken des Schiffes wurde der Schieber entsprechend höher gezogen.
Das Restwasser wurde mittels einer im Mittelherft befindlichen Membranpumpe (Katzenkopf) abgepumt.
Alle Beunschiffe fuhren verbotenerweise mit bis zu 40 cm Plus auf dem Tiefgangsanzeiger,(Einsenkungsmarke) aus den Kieslöchern.
Grüße grotefend