Ein Ausflugsschiff mit südkoreanischen Touristen an Bord kentert bei einer abendlichen Fahrt auf der Donau in Budapest.
Schiff sinkt auf der Donau in Budapest: Sieben Tote, viele weitere Vermisste
Ein Ausflugsschiff mit südkoreanischen Touristen an Bord kentert bei einer abendlichen Fahrt auf der Donau in Budapest.
Schiff sinkt auf der Donau in Budapest: Sieben Tote, viele weitere Vermisste
The Mermaid, an 86ft tourist boat, capsized and sank after it collided with a larger vessel on Wednesday night
Seven South Korean tourists dead and 21 missing, including a girl, six, as river cruise boat crashes into another vessel and sinks on River Danube in Hungary during storm
Auf "srf.ch" findet man ein ausführlicher Bericht.
Hallo zusammen,
es ist in diversen anderen Medien ja schon kommuniziert worden von welcher Reederei das Schiff ist welches das Ausflugsboot "versenkte". Irgendwie kommt mir diese Firma so langsam wie die damalige Fluglinie Spantax vor welche auch immer wieder durch Zwischenfälle in die Schlagzeilen geriet. Vielleicht ist gnadenlose Expansion doch nicht so positiv wenn man nicht in gleichem Maße das dazu erforderliche Personal in qualifizierter Form findet. Klar, auch hier muss man erst einmal die Untersuchung der Ursache abwarten bis ein Schuldiger benannt werden kann, aber auffällig ist die Unfallhäufigkeit bei diesem Unternehmen schon irgendwie.
Gruß
Chris
Aus Bildern und Marinetraffic sieht man dass Viking hat mit dem kleinen Ausflugschiff genau vor die Brücke kollidiert. Die fuhren beide selbe Kurs, der kleine war langsam. Ich gehe davon aus , dass der Viking einfach den Kleinen nicht in Radar gesehen hat oder dachte , dass das ein Echo ist. Bald werden wir alles erfahren , dauert nicht lange.
Hi Greg,
wenn es ein Echo gewesen wäre hätte der Viking ja erst recht vorsichtig agieren müssen oder meinst Du ein Fehlecho? es gibt ja auch Webca,-Zeitrafferaufnahmen denen man entnehmen kann dass die Sicht nicht so schlecht war, also hätte man meiner Auffassung nach den "Kleinen" auch anhand seiner Lichter identifizieren und sehen können. Mit 28 Meter Länge und 7 m Breite war der Hableany jetzt für ein Radar auch nicht so klein. Ich gehe auch davon aus dass dieses Ausflugsschiff aus Stahl war und eigentlich ein vernünfiges Echo hätte abgeben müssen, aber wie Du schon sagst, warten wir die Ursache ab.
Hallo,
hier noch ein Video vom Moment der Havarie, etwas nach unten scrollen:
https://www.luzernerzeitung.ch/newst...igt-ld.1123498
So traurig und dramatisch dieser Vorfall ist, vor allem, weil wieder einmal die Schifffahrt für negative Schlagzeilen sorgt, möchte ich doch in Erinnerung rufen, daß das Schiff auch am 28. Jänner 1997 am Grund der Donau im Linzer Hafen war. Damals allerdings noch unter dem Namen "BESSARABIJA" (Ukraine).
-otto-
Danke.Das Video hab jetzt erst gesehen. Alles stimmt. Übrigens der Kaptain von Viking war ein Ukrainer. In der Ukraine wird jeder Diplom und Fahrzeit einfach über Internet und Facebook ganz offentlich verkauft.
weitere info-
https://news.sky.com/story/three-dea...apest-11731282
Grüsse
R. S. Koeln
Hallo Forum
Wenn man das Video betrachtet und die Sicht so schlecht war (Starkregen) frage ich mich warum der Viking nicht mal einen Scheinwerfer benutzt hat um genauer nach zu sehen. Bei Schleusenfahrten nachts am Main und Kanal von Kabinenschiffen werden oft die Schlafzimmer bei uns bis zur Tageslichtstärke angeleuchtet.
Gruss Jozef
Hallo zusammen,
zum Kommentar von danubenews, Beitrag #8, denke ich nicht dass die Schifffahrt in ein schlechtes Licht gerückt wird. So tragisch Unglücke sind passieren Sie halt. Egal ob auf Straßen, Schiene, zu Wasser oder in der Luft. Demnach dürfte der Straßenverkehr in einem ganz schlechten Licht stehen weil dort wesentlich mehr mit wesentlich mehr Opfern passiert als auf dem Wasser. Wenn die Technik versagt oder ein handelnder Mensch einen fehler macht geschehen halt Unfälle oder Unglücke. kein Mensch kann sich davon freisprechen fahrlässig zu handeln, ebenso gibt es keine absolut fehlerfreie Technik.
Zu Gregs Beitrag #9 passt auch wunderbar dieser Thread. Viking kann am Ende froh sein dass sie überwiegend in den USA oder englischsprachigen Ländern vermarkten wo nicht gleich jede Steuerhausanfahrung oder Grund-, bzw. Brückenberührung den weg in die dortigen Medien findet. Wenn potentielle Fahrgäste dort sämtliche Havarien von Viking-Schiffen lesen würden ist es fraglich ob sie noch einen Fuß auf deren Schiffe setzten. Natürlich hat Viking eine große Flotte und damit eine höhere Wahrscheinlichkeit von Unfällen, aber diese nutzen sie auch voll aus. es scheint mir einfach dass diese Reederei kein geeignetesPersonal findet und alles was ein Patent irgendwie besitzt an das Ruder lässt um die Flotte in Fahrt zu halten und natzürlich dann auch damit Gewinn erzielt. In meinen Augen ist es eine Expansion zulasten von Qualität.
Ich gehe einmal davon aus dass man mit jedem normalen Patent ohne weitere Zugangsvoraussetzung auch ein Kabinenschiff führen darf. Im Straßenverkehr gibt es für Busse beispielsweise extra Führerscheine (D und DE). Mit dem "normalen" LKW C und CE darf man keinen Bus mit Fahrgästen im gewerblichen Umfeld lenken. Hier wäre doch einmal ein Ansatzpunkt um ein wenig die Spreu vom Weizen zu trennen.
Im Video ist ja zu sehen, dass der Viking das Ausflugsboot quasi von hinten überrollt. Klar, vor der Brücke war für ein Ausweichmanöver nicht mehr der Platz und dass ein Kabinenschiff einen gewissen Bremsweg hat ist mir auch klar, aber sollte nicht mit den Ruderpropellern eine gewisse Manövrierbarkeit gegeben sein wenn man ein anderesSchiff in seiner Kurslinie rechtzeitig wahrnimmt? Irgendwann hätte er das Schiffchen ja schon vorher einmal vor sich oder auf dem Radar sehen müssen und ggf., wie schon erwähnt, auch einmal seinen Scheinwerfer bemühen können um bei unklarer Lage sich zu vergewissern. Ich finde es schon seltsam dass er das Ausflugsschiff einfach einmal so mit mehr oder weniger "Volland voraus" über den Haufen fährt.
Gruß
Chris
Hallo miteinander,, Malta darf Schiffsführerpatente ausstellen, Östereich stellt Schiffsführerpatente für Deutschland aus und die dürfen sich auch noch Kapitän nennen. MfG Mittelpoller
http://www.borsonline.hu/aktualis/du...bleanyt/176328
Viking möglicherweise laut Presse Borsonline involviert aber Schuldfrage nicht geklärt !!!! gerammt und die Hablany runter gedrückt, Dauer 7 Sekunden!!!!, wird aber weiter untersucht laut Pressebericht. Die ersten Blumen liegen schon am Ufer.
https://www.youtube.com/watch?v=pMrkj127ZBs
Ich bin Ungarische.....mein herzliches Beileid! :regen::mad1::mad1::mad1:
Laut ungarischen TV ist der ukrainische Kapitän vom Viking Schiff wegen mehrfacher fahrlässiger Tötung angeklagt und sitzt zur Zeit in Untersuchungshaft.
Hallo slowman
Wenn du mal mit schön einem 135 meter dürch Budapest am Abend Selbs gefahren bin, zal du aus einem andere Erfahrung sprechen.
De meiste diese Rundfahrt-schiffen nehmen oft kein Rücksicht auf der andere Schifffahrt, Undanks der gesetzt in Ungarn das alle schiffen in Budapest in der Deutsche spräche mussten Communiseren, sprechen de wenigste Kapitänen von diese schiffen ein andere Sprache als Ungarisch. Seit einige Jahren darfen de Schiffen länger dann 80 meter nich mehr wenden schwisen de Obere Trennungstonne von das Fahrwasser von de Margrit Insel und unter halb de Petrofibrücke. Schwisen 18 Uhr am Abend und Mitternacht.
Das sind mass namen die durch der Autoritäten in Budapest gemacht sind.
Trotzdem bin ich jedesmal froh das ich ich ohne Problem nach der Rundfahrt zuruck am steiger liegt.
Der Rundfahrt ist schön für unsere Passagieren, aber nicht für der Kapitän die es Fahrt.
mfg :captain: Reinier
Nach einer der schlimmsten Schifffahrtskatastrophen in der neueren Geschichte Ungarns ist der Kapitän eines Kreuzfahrtschiffs festgenommen worden.
Kapitän von Kreuzfahrtschiff nach Unglück festgenommen
Ich denke, man sollte sich hier mit Mutmaßungen, was auf der Donau geschehen ist oder wer Schuld haben könnte, als Außenstehender aus Respekt vor allen irgendwie Betroffenen zurückhalten. Das wird Gegenstand von Untersuchungen sein, und nur das ist der richtige Ort dafür, und nur in dem Rahmen werden alle notwendigen Informationen vorliegen, die das Unglück aufklären helfen können.
Dies schreibt die NZZ über das Unglück:
https://www.nzz.ch/panorama/schweize...sst-ld.1485690
hallo zusammen,
nun gibts ja auch die videos aus den ueberwachungskameras zu sehen/berichte anzuhoeren ...
https://orf.at/stories/3125149
lg heute aus abwinden
andreas
Hallo Andreas,
die Videos waren gestern schon im Netz zu sehen. Die gezeigten Sequenzen geben aber auch keine Informationen über den hergang. In dem von Dir verlinkten Bericht wird erwähnt dass das Ausflugsboot einen Schwenk nach Backbord gemacht haben soll, zu sehen ist auf den Aufnahmen davon aber nichts. Die Ursache ist reine Spekulation bis das Ergebnis feststeht zumal ja auch noch, warum auch immer, der Schiffsführer der Viking festgenommen wurde.
Gruß
Chris
Hallo
Was würde wohl passieren wenn ein kleineres Schiff BB Hinten touchiert wird und weggedrückt nach SB? Dann geht wohl automatisch das Vorschiff nach BB oder?
Gruss Jozef
Hallo Jozef,
Richtig! Das Vorschiff geht so lange nach BB bis das kleine Schiff quer vor dem "Großen" liegt und dann zum Kentern gebracht wird oder unter Wasser gedrückt wird.
Gruß
Chris
Ein Schiffsunglück, wie es sich auf der Donau in Budapest mit mindestens sieben Toten ereignete, sei in Passau nicht möglich, heißt es bei einer Passauer Reederei.
Passau: Reaktionen nach dem Schiffsunfall auf Donau in Budapest
Moin,
Ich habe mal eine Frage an mich selbst gestellt:
„Wäre der Unfall vielleicht glimpflicher ausgegangen, wenn der Viking nicht diesen
Nasenbären-Bug gehabt hätte?“
Ich meine, wären dann die Schiffe evtl. besser aneinander „vorbei geglitten“.
Nur so eine Hypothese ...
Ein anderer Bug hätte an der Situation nichts geändert.
Wie geschrieben Hypothese, wäre wohl auf den Winkel und seitlichem Versatz angekommen.
21 Menschen werden nach einem Schiffsunglück in Budapest noch vermisst. Der Kapitän eines Kreuzfahrtschiffs wurde festgenommen.
Kapitän wehrt sich gegen angebliche Vorverurteilung
Auf dem Video sieht man, dass sich das kleinere Schiff zunächst vor dem Viking befindet, der Viking war schneller und hat somit ein Überholmanöver eingeleitet.
Die Donauschifffahrtspolizeiverordnung (DonauSchPV) sagt dazu folgendes:
"§ 6.09 Überholen: Allgemeine Bestimmungen
Das Überholen ist nur gestattet, nachdem sich der Überholende vergewissert hat, dass dieses Manöver ohne Gefahr ausgeführt werden kann."
Wurde das Überholmanöver mit Schallsignalen angekündigt? Üblich ist sowas heute kaum noch. Absprache über Funk? Wird man feststellen, es gab ja sicher andere Schiffe im Revier, welche den Funkverkehr mithörten.
Muss man direkt vor einer Brücke, wo es oft Fehlechos von der Brücke im Radar gibt, ein Überholmanöver einleiten? Durch den starken Regen gibt es auch Fehlechos im Radar. Dazu noch starke Strömung, da muss man damit rechnen, dass das kleinere Schiff etwas nach Backbord steuert um Abstand zum Brückenpfeiler zu gewinnen.
Was Reinier über den Funkverkehr schreibt, stimmt sicherlich. Aber wenn Deutsch jetzt die offizielle Funksprache in Budapest ist, die Schiffsführer der Ausflugsboote aber kein Deutsch sprechen, dann kann man eben per Funk den § 6.09 der DonauSchPV nicht nachkommen.
Dann muss man eben hinterher fahren, ob es einen selbst oder den Disponenten passt oder nicht. Tatsache ist aber, dass immer öfters völlig rücksichtslos gefahren wird. Es sind leider auch immer öfters "Kollegen" unterwegs, welche die einfachsten Grundregeln nicht einhalten oder noch nicht einmal kennen.
Gruß Thomas
Was in den Links auch wieder für ein Schwachsinn geschrieben wird:
"Um einen klareren Blick auf die Sehenswürdigkeiten zu haben, dimmen die Ausflugsboote zudem oft ihre Positionslichter, was sie weniger sichtbar für andere macht; im Polizeivideo gibt es zumindest Anhaltspunkte, dass dies auch im vorliegenden Fall eine Rolle gespielt haben könnte. "
Also ich kann im Video die Posi-Lichter des kleineren Schiffes deutlich erkennen. Was soll das dimmen auch bringen? Posi-Lichter strahlen doch nicht in Richtung der Fahrgäste.
Und dann:
"Auch grosse Luxus-Hotelschiffe wie die «Viking .....» erfreuen sich zunehmender Beliebtheit; Istvan Tarlos, der Bürgermeister von Budapest, erklärte, er werde prüfen, ob deren Anwesenheit im Innenstadtbereich ein Sicherheitsrisiko darstelle und sie stattdessen ausserhalb ankern müssten."
Das Schiff war auf Talfahrt. Welchen Einfluss soll der vorherige Liegeplatz auf die Fahrweise haben?
Und dann das mit den Rettungswesten. Was soll eine Rettungsweste bringen, wenn die Leute im Fahrgastraum eingeschlossen sind? Hochzeitsfeier auf den FGS und die Braut trägt über den Hochzeitskleid eine Rettungsweste. So kann man Kunden gewinnen.
Da müssen in Zukunft auch alle Fahrgäste im Flixbus einen Vollkörper-Airbag tragen.
Hallo miteinander
Ich weiss das man nicht spekulieren soll.
Aber mir scheint die Ursache des Unglückes relativ klar. Wie Elbianer schreibt, man überholt nur wenn das Manöver ohne Risiko ausgeführt werden kann. Das war bestimmt nicht gegeben wenn ein grosses Schiff einem kleinen ein kleines Fahrgastschiff derart nahe auffährt.
Das der Kreuzer das Schiff nicht bemerkt haben soll infolge Fehlechos des Radars scheint auch ausgeschlossen. Es kursieren Videos im Netz beide denen man beide Schiffe weit vor der Brücke in grossem Abstand sieht. Also irgendwann muss das Ausflugsschiff im Radar und auch auf Sicht aufgefallen sein.
Es kursieren weiter im Netz Videos auf denen man Personen auf dem Deck vor dem Steuerhaus zu sehen sind. Warum gab da keiner ein Zeichen?
Die Donau ist bei der Brücke hell erleuchtet, das Ausflugboot musste zu sehen sein, auch bei Regen.
Sollte die Sicht so schlecht gewesen sein was ich nicht denke wenn Webcam gute Aufnahmen aus der Entfernung machen, dann hat der Schiffsführer von Viking das Boot im Blick gehabt.
Mir scheint als ob Zeitdruck, Probleme mit Stress oder Aggression das Problem waren. Ich habe zu meiner Fahrenszeit selbst erlebt wie 2 Schiffsführer sich in einer Schleuse auf die Nase gaben nur weil der eine den anderen nicht überholen liess.
Aber ein technisches Problem wird es nicht sein. Es ist klar zus sehen das Viking das kleine Boot bedrängt. Ansonsten hätte Viking mal die Maschinen mal ein wenig gedrosselt.
Was mich aber ärgert ist, wir in der CH legen sehr grossen Wert hochwertige Produkte und Dienstleistungen zu erbringen. Viking geniesst aber diesen Ruf nur beschränkt. Aber nun wird der :ch: Standort strapaziert. Das von einer Firma welche bloss den Standort :ch: als Aufwertung verwendet.
Grüsse vom Rolf
Hallo! Sind Sie sicher, was Sie geschrieben haben? Ich kann nur vermuten, wer Kapitän auf diesem "Viking" war, aber mit Sicherheit nicht mit gekauftem Diplom.
"Einige Experten sprachen von einer erwartbaren Katastrophe". Das ist eine Zitat aus die Zeitung. Und ich kann nur zustimmen - ein Paar graue Haren ich habe gerade in Budapest bekommen bei Abendfahrt durch die Stadt. Was diese Ausflugboote manchmal veranstalten - kaum zu glauben! Und manche von denen haben kein Radar, d.h. sie fahren ausschlißlich nach Augenmaß, was bei schlechte Sicht nur verschlechtet Situation, weil man kann sehr schnell auch grosse Schiff übersehen an die Stadtkulisse mit helle Lichten.
Meine Beileid an alle beteiligten in diesem Unglück.
Igor.
Quelle: OÖNachrichten vom 1. Juni 2019
-otto-
Laut ungarischen Medien ist der Viking Kapitän von der Untersuchunghaft ins Gefängnis gekommen und kann gegen eine Kaution von 44000€ auf freien Fuss mit einer Fussfessel sich bewegen.
Hoi Cabincruiser
In der CH meldet SRF das der Kapitän wegen krimineller Fahrlässigkeit angeklagt wurde und der Kautionsantrag abgelehnt wurde.
LG Rolf
Da ich immer noch windows XP verwende und mit dem google-browser nicht mehr hier ins Forum kann, habt ihr längere Zeit nichts mehr gehört von mir. (was aber eh wurscht ist...:-) )
Aber diese Diskussion rund um die Kollision in Budapest tut schon richtig weh und somit habe ich mich über firefox hier erneut angemeldet.
1 - ja, das Unglück in Budapest ist tragisch,. Keine Frage
2 - wie danubenews schon schrieb, gibt es sicher negative Schlagzeilen für die Donauschifffahrt, für die Kreuzfahrtschiffe, für das unfähige Personal, besoffen etc etc,,,,
3 . wimmelt es jetzt überall von "Experten", egal, ob die wissen, warum "Eisen schwimmt", oder nicht......
Der Grund, warum ich hier jetzt schreibe ist die Diskussion gerade hier, im "Binnenschifferforum", also der Plattform der wirklchen Experten, würde ich meinen.
Natürlich war niemand von uns dabei in Budapest.
Wenige, wenn überhaupt jemand, hat die Spuren der beiden beteiligten Schiffe über AIS gesehen.
Was aber ganz sicher ist, wenn ich mir das Video ansehe, ist:
- der Kapitän des kleinen Dampfers hat sicher nicht gewußt, welche Gefahr da hinter ihm lauert. Er hat den Kopf nicht umgedreht, um sich zu vergewissern.
- es geht nicht um Vorfahrtsrecht, wenn überhaupt - es geht darum, daß der Kapitän sich nicht vergewissert hat, ob er gefahrlos unter die Brücke reinfahren kann, oder nicht. Auf ein etwaigiges "Vorfahrtsrecht" zu beharren, bringt eben solche Ergebnisse, wie nun in Budapest.
Ich habe jahrelang mit einem relativ kleinem Schiff Passagiere auf der Donau, vorwiegend zwischen Linz und Jochenstein, gefahren. Bei jeder Tages- und Nachtzeit, Winter und Sommer, bei Nebel, Regen und Schneefall.
Würde ich so gefahren sein wie der kleine Ausflugsdampfer in Budapest, würde ich nicht mehr hier sitzen und schreiben können, denn da wäre ich samt den Passagieren schon lange von den Fischen gefressen worden.
Die größten Schiffe, denen man damals die Vorfahrt ließ - eh klar - waren die MOZART, DNEPR; VOLGA, UCRAINA, MOLDAVIA....plus DELTA STAR und DOANAU STAR....plus SOFIA und RUSE ...plus den Frachtschiffen, den Zugschiffen - eh klar......
Und bei einer Brückendurchfahrt sowieso...!!!!!
Vorfahrtsrecht - nur ein Idiot pocht darauf
Nächster Punkt:
Schiffsfunk
Hat man früher bei jeder Haselnßstaude seine Position per Funk durchgegeben - in deutscher Sprache - so fällt mir auf, daß heutzutage nur mehr Autisten am Ruder sitzen, welche - hoffentich gebannt - auf´s AIS starren. Man hört sehr, sehr selten etwas auf dem Funk.
Was mir letztes Jahr zwischen Passau und Linz passiert ist.
Ich fahre mit einem 27 meter Passagierschifflein rein in die Schlögener Schlinge, laut AIS weit und breit niemand.......doch mein von früher geübtes Auge sieht hinter den Büschen am Ufer (weil 2 x 180 Grad Biegung) kurz was Weißes daherkommen.
Ein ausgewachsenen Kreuzfahrtschiff mit 135 m, ohne AIS.
Und so ein 135 meter Monster braucht Platz in der 180 Grad Biegung.....ohne geübtes Auge steht der dann plötzlich vor dir und gibt dir mit seinem Heck noch eine mit.
Weiters:
"Ukrainischer Kapitän" - in den Medien, aber auch hier im Forum.
Klar - Ukraine, Korruption, minder qualifiziert, Depp, Wodka, unfähig........
Stimmt aber nicht:
Der 64 Jahre alte Kapitän des VIKING Schiffes hat aller Voraussicht nach noch eine russische Offiziersausbildung für Schifffahrt. Die haben damals alle roten und grünen Bojen vom Schwarzen Meer bis nach Kelheim auswendig lernen müssen.
Aber selbst wenn er die nicht mehr hat:
Er hat sicher erst einmal mit Erztransporten von Izmail nach Linz begonnen.
Bei dieser langsamen Schlleichfahrt zu Berg lernst du jeden Stein zwischen Izmail und Linz kennen.
Eventuell ist er auch auf den russischen -- jetzt ukrainischen - Kreuzfahrtschiffen gefahren, der alte Hase.
Dem zu unterstellen, daß er "Ukrainer" ist, sein Patent womöglich eh gekauft hat - ist für mich typische Präpotenz der Menschen im Westen Europas und ich hoffe als gebürtiger Österreicher, der über 20 Jahren in Rumänien, Rep. Moldau, Bulgarien udn Ukraine gelebt und gearbeitet hat - und vorher noch in Algerien, Frankreich und DDR, daß uns diese Präpotenz hoffentlich bald einmal auf den Schädel fällt
Mir tut der Kapitän leid und ich hoffe, daß VIKING ihm einen guten Anwalt bezahlt, denn - Frage an die wirklichen Profis hier:
- wie nahe seht ihr Dinge vor eurem Bug (bei den großen Kreuzfahrtschiffen, Schubverbänden, Han-Schiffen, Getreidebargen, MGSS Straubing, J.Strauss etc...)
- wie nahe seht ihr Dinge seitlich von eurem Schiff?
Und weil auch ein Superexperte meint: "aber der Kleine hatte doch auch Positionslichter an"
- wenn du was siehst von hnten kommend, ist es maximal eine kleine Funze von einem Hecklicht hinten
- wie hoch war das Hecklicht des Kleine über dem wasser montiert? Irgendwo versteckt hinter der Flagge?
- wie weit müßte der Kleine von euch weg sein, damit ihr dieses Funzerl im Stadtgebiet von Budapest vor eurem Bug auch sehen könnt?
Übrigens:
Danubenewes hat einen interessanten Pfad gelegt zum Vorleben des kleinen Schiffes, welches in den 90er Jahren in Linz auf meinem Steg - und dann später an der auch inzwischen auf Grund von Dummheit abgesoffenen "Schwimmenden Werkstätte" im Hafen Linz - festgemacht war.
Nach Österreich gekommen ist das Schiff damals unter ukrainischer Flagge mit 15 Ukrainern - wohl den ersten boat people auf der Donau...:-)
Die haben gehört, daß in Österreich jeder 55.000 öS bekommt (7 DM = 1 öS)
Denen hat ein Idiot einer staatlichen Schifffahrtsfirma einen Lohnzettel mit Urlaubs-und Weihnachtsgeld brutto gezeigt und gesagt, daß jeder in Österreich soviel Geld bekommt. Jedes Monat.
Die 15 Leute haben ihr Geld zusammengelegt und noch dazu einen Kredit in der Höhe von 2.000 USD (Monatslohn damals in Rumänien ca 20 €, wenn überhaupt. Ukraine und Rep. Moldau noch darunter) genommen mit 72 % Zinsen. Ein Schnäppchen - dafür mußten sie auch ein Reklamebanner ihrer Bank auf´s Schiff montieren. (BANK OF UCRAINA LTD...oder BANK OF BESSARABIA LTD ...weiß nimmer, welche)
In Österreich wollten sie ursprünglich Korbmöbel aus der Ukraine verkaufen....kompletter Stumpfsinn - haben aber dann schnell gemerkt, daß sie mit der Sammlung von Autoreifen, Kühlschränken, Waschmaschinen, Autos etc, welche sie bei mir zwischengelagert und dann mit den leeren Erztransportern nach Izmail geschickt haben, leichter Geld machen konnten.
Zum Teil haben die auch bei mir auf der Schwimmenden Werkstätte gewohnt. Auch wenn Schiffsleute aus dem Osten vor der Wende und auch danach gesundheitliche Probleme hatten, haben sie sich an uns gewandt udn wir habe wieder Ärzte und Zahnärzte gehabt, welche sie kostenlos behandelt haben, da die Verischerungssystem aus Ost und West nicht kompatibel waren.
Link facebook, 2. Eintrag von oben.
Bilder und Beiträge von danubenews zum Schiff hier im Forum
Bernhard, der einmal Dampf ablassen mußte......
Hallo Bernhard, mein hohes Kompliment für diese kompetente Stellungnahme.
Es ist das Beste, was man bisher zu diesem traurigen Thema gelesen hat.
MfG Hannes
Hannes, es freut mich, daß du damit was anfangen kannst....:-)
Mich beunruhigt die Vorverurteilung des ukrainischen Kapitäns - für mich ist offensichtlich, daß dem der Strick gedreht werden soll und falls ich etwas beitragen kann, daß die Geschchte objektiv, ohne Vorverurteiung und Scheuklappen betrachtet wird, so leiste ich gerne meinen Beitrag dazu...:-)
Ehrlich gesagt kann ich mir auch nicht vorstellen, dass eine Reederei ein 2 Mio Schiff einem Kapitän anvertraut, der nicht entsprechende Referenzen hat.
Natürlich erwartet die Öffentlichkeit einen Schuldigen, das war schon zu Zeiten der Hexenverbrennungen so.
Dreimal darf man raten, wer hier im Spiel um sehr viel Geld und Image die schlechtesten Karten hat.
Die besten aber haben jedenfalls immer die Anwälte ...