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Thema: Fragen zur Ausbildung und Perspektive in der Binnenschifffahrt

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  1. #1

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    Frage Fragen zur Ausbildung und Perspektive in der Binnenschifffahrt

    Hallo,
    vorab: Es handelt sich hier um kein Stellengesuch. Ich würde mich einfach freuen aus erster Hand ein paar Infos zur Binnenschifffahrt und dem Beruf bzw. der Ausbildung des Binnenschiffers zu erhalten.

    Da ich hier neu bin, stelle ich mich aber erst einmal vor:
    Mein Name ist Daniel, ich bin 25, komme aus Wiesbaden und schließe gerade meinen B.A. In Geschichte ab. Nebenbei arbeite ich seit ca 4 Jahren als techn. Redakteur und Übersetzer.
    Warum ich so spät noch eine Ausbildung und sie dann auch noch auf einem Schiff machen will? Das lässt sich nicht einfach beantworten. Unter anderem weiß ich mittlerweile das ich in keinem Büro arbeiten will, bin trotz geisteswissenschaftlichem Studium von klein auf an Technik interessiert und mache so viel ich kann selber, würde aber gerne mehr können. Mir gefallen die vielfältigen Arbeitsbereiche in der Schifffahrt. Außerdem habe ich während der Schulzeit bereits mit dem Gedanken gespielt in der Schifffahrt Fuß zu fassen. Als "romantischer" Faktor kommt sicherlich noch dazu, dass ich als alter Pfadfinder gerne unterwegs bin bzw. etwas von der Welt sehen möchte.

    Ursprünglich wollte ich dieses Jahr eine Ausbildung als Schiffsmechaniker anfangen. Meine Seediensttauglichkeit liegt vor und ich war eigentlich recht optimistisch eine Stelle zu finden. Daraus wurde bisher aber noch nichts. Zugegeben, ich bin mit 25 und fast-fertigem Studium (Ende Juli ist es dann hoffentlich soweit) nicht der klassische Azubi, aber die Schifffahrtskrise scheint mir gerade einen Strich durch die Rechnung zu machen. Viele der Reedereien bei den ich mich beworben habe sind mittlerweile pleite oder kurz davor, andere stecken noch mitten in der Krise (Verkleinerung und Ausflaggung der Flotte) und stehen damit quasi auf der Kippe. Die meisten größeren Reederei á la Hapag Lloyd (welche ja auch gerade größere Veränderungen durchmacht) und co scheinen die Ausbildung mehr als Kadetten-Programm anzugehen und nur 1er Abiturienten als zukünftige Offiziere einzustellen.
    Ich hab die Entwicklung das letzte Jahr mitverfolgt und trotz Fachkräftemangel, zu wenig Nachwuchs etc. ist es mir nicht gelungen eine Stelle zu finden - trotz Hilfestellung der zentralen Heuerstelle in Hamburg, Liste der ausbildenden Betriebe, dutzenden Bewerbungen etc. Mein Abitur ist mäßig, mein Realschulabschluss gut. Daran kann es aber bei einem Beruf, der theoretisch keinen Schulabschluss benötigt nicht liegen.

    Da es mit der Hochseeschifffahrt nicht klappt, bin ich jetzt dabei mich in das Thema Binnenschifffahrt einzulesen und erhoffe mir hier ein paar aktuelle Informationen aus erster Hand zu bekommen. Im Internet gibt es einiges zum Thema, aber mich würde die aktuelle Meinung der Binnenschiffer interessieren.
    Warum dieser Wandel? Es ist ein Kompromiss mit dem ich gut und gerne leben kann.

    Ein paar Fragen:

    -Wie steht es um die Binnenschifffahrt in Deutschland und Europa? Es geht mir jetzt nicht um das Gehalt, sondern mehr um die allgemeine Entwicklung. Steckt die Binnenschifffahrt in einer ähnlichen Krise wie Hochseeschifffahrt?

    -Wie sieht es mit der persönlichen Perspektive aus? Wie stehen die Chancen einen Ausbildungsplatz bzw. später einen Arbeitsplatz zu bekommen?

    -Wie sieht es mit der Tauglichkeitsuntersuchung aus? Würde meine Seediensttauglichkeit anerkannt werden?

    -Gibt es eine zentrale Stelle wo man Infomaterial anfordern kann? (sowas wie http://www.berufsbildung-see.de)

    -Weitere Dinge die man unbedingt noch wissen sollte?


    Danke für eure Hilfe.


    Gruß,
    Daniel

    PS: Ich habe bereits festgestellt, dass ich nicht gut darin zu begründen warum ich in die Schifffahrt will. Sollte euch also etwas unklar sein, fragt.

  2. #2

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    Hallo Danke,

    Und willkommen im Forum, hier hast du schon eine sehr wichtige Informationsquelle.

    Grundsätzlich sind See und Binnenschifffahrt sehr verschieden auch was die Ausbildung und Anerkennung der Qualifikationen betrifft.

    Jetzt zu deinen Fragen:
    Auch die Binnenschifffahrt steckt noch in der Kriese. Allgemein hast du sicher gute Perspektiven wenn du dich nicht auf Deutschland festlegst.

    Was die Tauglichkeit betrifft solltest du beim WSA welches Schifferdienstbücher ausstellt nachfragen. Bei dir müsste das in Bingen sein.

    Beim Schulschiff in Duisburg kannst du Listen von Firmen bekommen, die Praktika und Ausbildungsplatze anbieten.

    VG Padler
    Es scheint so als ob die besten Schiffer an Land stehen und Fotos machen! Pro Null Promille in der Binnenschifffahrt für die gesamte Besatzung! und Contra Schleusenstreik!

  3. #3

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    Hallo Danke,
    kuckst Du

    http://www.binnenschiff.de/

    Freundlicher Gruss
    der schappes
    Wer nicht vom Weg abkommt - bleibt auf der Strecke

  4. #4
    Moderator Avatar von Heidi Franz
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    Hallo Danke,

    Listen für Praktikums- und Ausbildungsplätze in der Binnenschiffahrt findest Du hier, auf diesen Seiten gibt es auch jede Menge Infomaterial.

    Gruß
    Heidi
    http://www.smiliecenter.de/smilies/s...ilies_0003.gifIch bin süß und nett, doch der Schein trügt!
    Ich hab' die Scheiße jahrelang vorm Spiegel geübt.

    Manche Menschen sind mit einer solch herrlichen, ignoranten Dummheit gesegnet,
    daß sie ihre eigene Lächerlichkeit gar nicht bemerken

  5. #5

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    Hallo,
    danke für die weiterführenden Infos und Links.
    Ich werd mich noch etwas einlesen und dann zur Tat schreiten.

    Gruß,
    Daniel

  6. #6

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    Hallo,
    nachdem ich mich weiter eingelesen habe und mit dem WSA in Bingen gesprochen habe, ergeben sich noch ein paar Fragen bei denen es nett wäre wenn ihr mir helfen würdet.

    - Wie läuft die Tauglichkeitsuntersuchung und was kostet sie? Ich habe noch keine "offizielle" Angabe gefunden. In Foren usw. schwanken die Angaben zwischen 100€ und 150€. Für die Seediensttauglichkeit musste ich einen Spießrutenlauf durch verschiedene Arztpraxen machen (Radiologe, HNO, zugelassener Arzt für die Tauglichkeitsuntersuchung). So wie ich das lese (http://www.cipa-online.org/global/do...egel_23_de.pdf) bezieht sich das meiste ja auf die Augen.

    -Ausbildungsbeginn: Für den August diesen Jahres wird es knapp. Wie wird das in der Binnenschifffahrt gehandhabt? Aufgrund des Blockunterrichts gibt es ja keinen klassischen Schulbeginn.

    -Salopp formuliert: Wie viel baut und repariert man als Binnenschiffer selber? Ich frage, da zwar immer vom Warten und Bedienen die Rede ist, Metallverarbeitung aber zumindest auf http://www.binnenschiffahrtswelt.de als erwünscht und daher optional bezeichnet wird. Auch in der Ausbildungsübersicht des Schulschiffs Rhein (http://binnenschiff.de/downloads/BDB...Broschuere.pdf) wird lediglich das Warten und Bedienen der Anlagen diverser Anlagen/ Einrichtungen aufgezählt, aber lerne ich wie ich einen Motor instandsetze und mir Notfalls mein Werkzeug/ Ersatzteil selber zusammenschweiße? Für mich war dieses "Allround-Wissen" einer der Gründe warum ich mich für die Ausbildung zum Schiffsmechaniker begeistert habe und es wäre wenn das in ähnlicher Forum auf die Binnenschifffahrt zutrifft.


    Das wäre es vorerst. Danke für eure Hilfe!

    Gruß,
    Daniel

  7. #7

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    Hallo Danke,

    Die Mindestanforderungen für die Tauglichkeit sind in der RheinSchPersV bzw. BinSchPatentV nachzulesen.

    Zufinden unter elwis.de/Schifffahrtsrecht...

    Auf http://www.ast-ist.gdws.wsv.de/servi...nte/index.html findest du Listen mit Adressen für die Untersuchung.
    Was die Untersuchung dann kostest solltest du direkt beim Arzt/ASD/BAD erfragen.

    VG Padler
    Es scheint so als ob die besten Schiffer an Land stehen und Fotos machen! Pro Null Promille in der Binnenschifffahrt für die gesamte Besatzung! und Contra Schleusenstreik!

  8. #8

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    Ich habe in einem archivierten Thread gelesen, man könne mit einer Rot-Grün-Schwäche zwar kein Patent erwerben, aber problemlos als Decksmann, Matrose, Bootsmann oder sogar als Steuermann fahren. Leider wissen weder die zuständigen Ärzte als auch das WSA Oberrhein eine Antwort auf meine Frage, ob man mit einer Rot-Grün-Schwäche als Decksmann fahren könne.

    Hat jemand Erfahrung mit dem Prozedere? Dass es (noch 2012) mehrere Forenmitglieder gab, die mit Rot-Grün-Schwäche in der Binnenschifffahrt tätig waren, ist eine Tatsache.

  9. #9

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    Zitat Zitat von Joe Beitrag anzeigen
    Hat jemand Erfahrung mit dem Prozedere?
    Dass es (noch 2012) mehrere Forenmitglieder gab, die mit Rot-
    Grün-Schwäche in der Binnenschifffahrt tätig waren, ist eine Tatsache.
    Ahoi, ich habe Erfahrungen da ich selbst eine Rot-Grünschwäche habe!

    Es hat verschiedene Abstufungen dazu die ein Augenarzt feststellen kann, man
    kann dennoch trotz verschiedener Abstufungen dazu seine Nachweise machen.

    Gruß kaos
    Eine alte Schifferweisheit besagt:
    Gott beschütze uns vor Sturm und Wind - und vor den Booten die gechartert sind !!!

  10. #10

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    Salve kaos!

    Vielen Dank für die rasche Antwort. Das bedeutet, dass man in jedem Fall die Zusatzuntersuchung beim Augenarzt machen muss, auch wenn man nur als Decksmann fahren möchte?

    Bei welchem WSA lässt du die Eintragungen im Schifferdienstbuch vornehmen? Dann würde ich nämlich auch dort vorbeigehen. In Heidelberg hatte man von verschiedenen Abstufungen etc. noch nichts gehört.

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