Hallo an alle, hallo Ralf,
bezüglich Deiner Vermutung zum Radarecho (#2024) kann ich folgendes sagen:
Ich war während meiner Bundeswehrzeit (Marine) in der elektronischen Aufklärung tätig und hatte viel mit Radar & Radargeräten zu tun (Empfangsseitig) und eine der ersten Informationen, die wir damals gelernt haben war, das je größer das reflektierende Objekt ist, desto größer fällt auch das Radarecho aus.
Das ist auch der Grund, warum die heutige moderne Kriegsschiffe möglichst schräge und kleine Flächen haben, um so auf dem Radar ein möglichst kleines Echo zu erzeugen.
Erreicht wird das dadurch, indem man den Winkel der reflektierenden Flächen so zur Wasseroberfläche ausrichtet, das der einfallende Radarstrahl abgelenkt wird und nicht mehr zum Sender zurückgeworfen werden kann.
Das ist das gleiche Prinzip wie wenn Du Dich vor einen Spiegel stellst und mit dem Lichtstrahl Deiner Taschenlampe rein leuchtest, nur wenn Du gerade in den Spiegel hinein leuchtest, kommt das Licht zu Dir zurück.
Der einzige Unterschied zum Radar ist, das Du bei Radar eben nicht nur einen einzelnen, gebündelten Strahl hast, sondern viele und das es auch Reflektionen und Spiegelungen vom Wasser gibt, die ebenfalls zurückgeworfen werden können.
Das sind dann sogenannte Geistersignale und Echos, die von modernen Radargeräte teilweise ausgeblendet oder reduziert werden können.
In dem Augenblick, wo die Radarstrahlen das Deck getroffen haben, dürfte sich die reflektierte Fläche um ein vielfaches vergrößert haben, als vorher, wo nur der über Wasser befindliche Teil des Rumpfs und die Aufbauten reflektiert haben.
Nach dem der Waldhof gekenntert ist, war nur noch das Unterwasserschiff als Reflektor vorhanden und der war zu klein oder so zur Wasseroberfläche geneigt, das die Radarstrahlen abgelenkt wurden und den Weg zurück zum Empfänger nicht mehr gefunden haben; die Waldhof vom Radar verschwand.
Eine kleine Einschränkung / Erklärung muss ich aber noch zu meiner Eingang erwähnten Aussage machen, sonst schimpfen die Experten hier: Radargeräte unterliegen der „Zweiwegeausbreitung“. Gemeint ist damit folgendes: Der Radarstrahl geht zum Objekt (1. Weg), wird dort reflektiert und trifft beim Sender / Empfänger wieder ein (2. Weg). Dadurch ist ein Radargerät in der Reichweite begrenzt, da das reflektierte Radarsignal ja immer wieder zurück zum Empfänger muss.
Durch die Zweiwegeausbreitung haben wir einen Signalverlust, der durch Streuverlusten und durch Umwelteinflüsse verursacht wird und selbst bei optimale Reflektion haben wir immer ein schwächeres Signal am Empfänger, als jenes welches vom Sender abgegeben wurde.
Das ist auch der Grund, warum Radargeräte eine fest definierte Reichweite haben, nämlich jene, in der ein bestimmtes Objekt einer definierten Größe noch zuverlässig reflektiert und somit auf dem Radar dargestellt werden kann.
Im Fall der Waldhof haben wir das Signalproblem aber nicht, da wir uns innerhalb der definierten Reichweite des Radargerätes befunden haben und deswegen die Signalstärke des reflektierten Radarsignals egal ist.
Mein Beileid an die Angehörigen.
Gruß Alex