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Thema: WERRA: Schleuse Eschwege

  1. #1

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    Standard WERRA: Schleuse Eschwege

    Die Schleuse Eschwege - neun Kilometer unterhalb von Wanfried. Die Strömung auf dieser Strecke ist recht beachtlich. Bild 1 gibt einen Überblick der Situation - es ist die Infotafel für die Wasserwanderer, die entweder schleusen oder parallel zum Wehr umtragen (die Stufen in Bild 2 sind zum Wiedereinsetzen) und durch die Haarlache fahren können. Der alte Speicher steht auf der Tafel (er ist nicht eingezeichnet) ganz links etwa in der Mitte. Neben der Schleuse der Turbineneinlauf - deshalb dort auch der Rettungssteg. Der Steg zum Anlegen zum Schleusen ist an der Schleuseninsel, ganz rechts im dritten Bild.

    Die Schleuse mit den auf der Infotafel (Foto 7) angegebenen Daten ist an den Toren schmaler als die Kammer selbst. Es gab früher sicherlich viele "Schelche" (ich weiß nicht, wie man sie an der Werra nannte), die so klein waren, daß zwei Stück nebeneinander in die Schleuse paßten. Die Annahme von Maßschiffen ist für die damalige Zeit sicherlich ganz falsch.

    Die Tore werden mit waagerechten Handrädern über Zahnstangen bedient, in den Toren gibt es die üblichen Schützen mit ihren Handkurbeln. Das Unterwasser wirkt wenig vertrauenerweckend. Keine Ahnung, was hier momentan für Tiefen herrschen. Auf dem letzten Foto steckt eine Säule in der Öffnung, die eigentlich für die Sperrverschlüsse gedacht ist - am Untertor gibt es auch eine. Das werden wohl Pegel sein, nehme ich an. - Im Hintergrund guckt der Kirchturm von Eschwege hervor, rechts das Schloß, am Rettungsring der Einlauf zur Turbine. Apropos Turbine: es gibt noch eine zweite unter einem schönen Haus (Bild 11) mit einem automatisch hin und herfahrenden Rechen. Auf der Tafel in Bild 1 ist das der braune Teil neben dem Wehr auf der rechten Seite in Richtung Haarlache.

    Gernot
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  2. #2
    Avatar von norwegian_gem
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    Die Schleuse bin ich heute gefahren. Ein Mann Bedienung. 2 im Boot. Ich hatte das 4. Boot des Bedieners. Ca. Ei e Stunde Aufwand. Ausfahrt wegen wenig Wasser schwierig.
    Kann mir jemand erklären, wozu diese Schleuse dien(te)?
    Auch die Schifffahrtszeichen bei manchen Brücken und A kerverbote finde ich seltsam. Wer fährt da?

  3. #3
    Moderator Avatar von McRonalds
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    In der HNA stand vor fast 15 Jahren mal ein Artikel über diese Schleuse - vielleicht hilft das ein wenig:

    'Die Werraschleuse am Doktorwerder steht am Anfang einer bis zum Ersten Weltkrieg (1914 bis 1918) nach und nach geplanten, aber glücklicherweise nur zum Teil realisierten Reihe von großen Wasserbaumaßnahmen an den Flüssen.

    Der erste Anstoß zum Bau der Schleuse geschah im Dezember 1866, aber erst 1872 erfolgte die offizielle Bekanntmachung der preußischen Regierung in Berlin über eine „Wasserbauanlage“ zum Zweck der „Herstellung einer directen Schiffahrt zwischen Weser und Werra.“

    Danach sollte unterhalb der alten Werrabrücke im stadtseitigen Arm der Werra eine Schiffsschleuse gebaut und diese mittels eines Nadelwehrs mit der gegenüber liegenden Schlagdmauer verbunden werden. Die dazu erforderliche Verbreiterung des Werraarms musste zu Lasten des Doktorwerders erfolgen. Wegen der Prüfung der Baupläne und Kostenvoranschläge, wegen des erst 1876 möglichen Ankaufs der stadtseitig gelegenen Glasurmühle und des Doktorwerders, nicht zuletzt auch wegen politischer Auseinandersetzungen in Berlin über die Finanzierung, verzögerte sich der Baubeginn bis zum Frühjahr 1877.

    Die Schleuse mit einer Länge zwischen den Toren von 52,6 Meter und einer Breite von 7,3 Meter war schon Ende 1878 fertiggestellt. Die notwendige Vertiefung des Werraarmes stieß hingegen auf unerwartete Schwierigkeiten.

    Die Schlagdmauer war in schlechtem baulichem Zustand. Sie hätte eine drohende Unterspülung nicht überstanden und musste aufwändig saniert werden. So konnte die Schleuse erst 1881 in Betrieb genommen werden.

    Die schon frühzeitig geäußerten Bedenken gegen ihren Bau bewahrheiteten sich sehr bald. Der Mündener Magistrat hatte schon 1867 darauf hingewiesen, „daß die Werra für den durchgehenden Verkehr schon seit Jahren jede Bedeutung verloren habe und ihre Schiffahrt voraussichtlich nach Vervollständigung des Eisenbahnnetzes ganz aufhören werde, während andererseits ein Uebergang der Weserschiffe in die Werra wegen ihrer Abmessungen nicht thunlich sei“.

    Der seinerzeit führende Wasserwirtschaftler bemerkte 1901: „Nach Eröffnung der in den siebziger Jahren gebauten Eisenbahnlinie Bebra-Eschwege-Göttingen stellte auf der Werra ein Schiffer nach dem andern den unlohnend gewordenen Betrieb ein, sodaß seitdem fast nur noch Flößerei betrieben wird“.

    Die mit dem Schleusenbau verbundene Erwartung, die Schifffahrt auf der Werra wiederbeleben zu können, hatte sich nicht erfüllt. Die Werraschleuse erwies sich als Fehlinvestition.'

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