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Thema: Slowakei 1944

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    Im ewigen Hafen Avatar von danubenews
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    Standard Slowakei 1944

    Im letzten Quartal des Jahres 1944 fand der große Rückzug der Donauflotte ab Budapest statt. Von der deutschen Wehrmacht wurde alles, was schwimmfahig war zusammengefasst und mit dem Ladungsmaterial, was landseitig verfügbar war durch militärischen Befehl beladen. Die meist ungarischen Eigentümer der Waren erhielten keine Bezahlung und hatten auch keine Möglichkeit die Ausfuhr der Güter ins Deutsche Reich zu verhindern.

    In den Herbstmonaten setzte im Bereich der Donau oberhalb von Budapest bis etwa Bratislava eine verstärkte Verminung durch britische Streitkräfte ein. Ein Schwerpunkt war dabei der Donauabschnitt zwischen Do-km 1853 und 1791.
    Welche Schiffe damals versenkt wurden, ist bekannt. (z.B. RUST, DDSG, KREMS, DDSG u.a.) Was aber nach 1945 gehoben bzw. geborgen wurde, ist wenig dokumentiert.
    Slowakische Forscher haben nun aufgrund des aktuellen Niederwassers das Wrack des WOTAN entdeckt. WOTAN, ein Zugschiff der Bundesstromverwaltung, war zu dieser Zeit als Minensucher eingesetzt.
    Am 7.9.1944 lief der Minensucher bei Do-km 1805 (Medve) selbst auf eine Mine und sank.
    Nun hat das Niederwasser Teile des Schiffes freigegeben, die mit Drohnen vermessen wurden. Es handelt sich zweifelsfrei um die Reste des WOTAN.

    Recherchen zu einem weiteren Wrack sind aktuell:
    Die größte Katastrophe im Minenkrieg auf der Donau fand bei Do-km 1828 (Kisbodak) statt. Dort lief der Personendampfer VOJVODA MISIC am 21.10. 1944 auf eine Mine und sank. Nach den Akten kamen dabei 324 Personen ums Leben. VOJVODA MISIC war der frühere DDSG-Dampfer RADETZKY (Bj. 1851, Òbuda), der nach 1918 zur jugoslawischen Donauschifffahrt kam.
    Mit dem gekaperten RADETZKY landeten im Mai 1876 200 bulgarische Freischärler unter der Führung von Christo Botev in Kozloduj, um die türkische Besatzung in Bulgarien niederzukämpfen. Das Vorhaben scheiterte, Botev wurde erschossen auch seine Mitkämpfer fanden den Tod. Botev ist heute ein Nationalheld Bulgariens.

    VOJVODA MISIC ex RADETZKY wurde 1941 der deutschen Reederei "Kommissarischer Leiter" zugeteilt und deutschen Interessen nutzbar gemacht. Offensichtlich auch beim Rückzug der Donauflotte Ende 1944, wo VOJVODA MISIC mit 800 Personen auf Bergfahrt - Höhe Do-km 1828 - war. An Bord waren sowjetische Kriegsgefangene und italienische Soldaten (Status Kriegsgefangene), die wohl aufgrund der vorrückenden Roten Armee nach Westen verlegt werden sollten. Durch die Minenexplosion waren
    224 Passagiere waren sofort tot, 41 verwundet, 240 wurden vermißt.

    Ob von dem Schiff noch Teile vorhanden sind wird untersucht. Über die weiteren Forschungen wird berichtet.

    RADETZKY, DDSG, Bild
    RADETZKY, Pressebericht nach Ankunft in Linz
    WOTAN, Wrack, slowak. Quelle
    WOTAN, Detail, slowak. Quelle
    WOTAN, Werftbild


    Klaus heilmeier
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