Moin!

Mitteilung aus dem gemeinsamen Pressezentrum von WSA, Polizei, Landkreis und Staatskanzlei RP:

Stand: 11.30 Uhr
Heute Abend treffen zwei niederländische Kollegen der Wasserschutzpolizei am Unglücksort ein. Der Kontakt wurde über das Netzwerk der europäischen Wasserschutzpolizei, AQUAPOL, hergestellt. Die Polizisten werden zur
Unterstützung der deutschen Kollegen, insbesondere zur Ansprache der vielen niederländischen Schiffsführer, die auf die Talfahrt warten, eingesetzt.

Durch Einsatzkräfte der Feuerwehr wurde das havarierte TMS „Waldhof“ zur Suche nach den beiden vermissten Besatzungsmitgliedern betreten.
Nach eingehender Prüfung kann derzeit keine weitere Suche in den zerstörten Wohnräumen, die teilweise noch unter Wasser liegen, erfolgen. Die Nachsuche würde für die eingesetzten Rettungskräfte ein unvertretbar hohes Risiko darstellen.

Inzwischen sind die Vorarbeiten des Bergungsteams soweit fortgeschritten, dass die Fachleute den Termin für die Probeentnahme für den morgigen Mittwoch um 14 Uhr
vorgesehen haben.

Hierbei kommt es, wie bereits gestern angekündigt, zu folgenden
Beeinträchtigungen:

1) Schifffahrt:
Voraussichtlich ab etwa 13.00 Uhr wird, neben der bereits gesperrten Talfahrt, auch
die Bergschifffahrt eingestellt werden müssen. Sobald es genauere Angaben zur
Dauer der Sperrung gibt, werden diese bekannt gegeben.

2) Straßenverkehr:
Zur Vorbereitung der Probebohrungen am Havaristen muss die B 42 ab Mittwoch,
09.00 Uhr, zwischen dem Marktplatz Sankt Goarshausen und Kaub voll gesperrt
werden.
Ab ca. 13.00 Uhr (unter Vorbehalt) muss die linksrheinisch verlaufende B 9 ebenfalls
voll gesperrt werden.

3) Anwohner Sankt Goarshausen:
Ab etwa 14.00 Uhr bis voraussichtlich 17.00 Uhr (alle Zeiten unter Vorbehalt) greifen
die Regelungen, die den Anwohnern bereits am Wochenende durch die Feuerwehr
per Flugblatt vorab bekannt gegeben wurden.

4) Bahnverkehr:
Ebenso ist am Mittwochnachmittag der Personenverkehr auf der rechtsrheinischen
Bahntrasse betroffen. Hier gilt wieder das Zeitfenster von ca. 14.00 bis ca. 17.00 Uhr.
Aktuelle Auskünfte hierzu erteilen auch die Deutsche Bahn bzw. die Betreiber der
Regionalbahn VIAS.
Der linksrheinische Bahnverkehr wird von den Maßnahmen nicht beeinträchtigt.

mfg Peter Hartung

Link zum Download: http://www.wsa-bingen.wsv.de/pdf/Pre...5%2c_1130h.pdf

Bereits um 10 Uhr wurde die nachfolgende Mitteilung bekannt gegeben, die wichtig ist für die wartenden Talfahrer und zeigt, dass deren Ungeduld ihre Wirkung zeigt:

Presseinformation Nr.: -14-
Stand: 10:00 Uhr
Die Bergung des an der Loreley havarierten TMS „Waldhof“ läuft auch Hochtouren.
Heute Morgen wurde der Hebekran „Grizzly“, der bereits als Sicherungskran an der
„Waldhof“ liegt, durch den stärkeren Hebekran „Amsterdam“ ersetzt. Das
Durchziehen von Stahlseilen unter dem Schiff wird anschließend fortgeführt. Nach
Einschätzung der Bergungsexperten wird das havarierte Schiff bereits am morgigen
Mittwochnachmittag in einer sicheren gestützten Lage sein. Dann ist es möglich, mit
Spezialverfahren die Ladetanks des Schiffes anzubohren und das Vorhandensein
von Wasserstoffgas und den Zustand der Schwefelsäure zu untersuchen. Von den
Ergebnissen hängt ab, ob von den Hohlräumen des Schiffes größere Gefahren
ausgehen. Von dieser Information ist die weitere Vorgehensweise zur Bergung
abhängig.
Die Bergungsfirma fasst die unterschiedlichen Szenarien und die technischen
Handlungsoptionen in einem Bergungskonzept zusammen. Die Eckpunkte dieses
Bergungskonzeptes werden heute der Einsatzleitung vorgestellt und mit dem
Einsatzleiter Wasserstraße, Herr Martin Mauermann vom Wasser- und
Schifffahrtsamt Bingen, abgestimmt.

Während die Bergfahrt in den letzten Tagen unter ständiger Überwachung durch
Wasserschutzpolizei und Wasser- und Schifffahrtsamt den Havaristen in Richtung
Mainz passieren konnte, ist die Vorbeifahrt für die Talfahrer weiterhin gesperrt. Der
Druck und die Anspannung bei den liegenden Schiffen sind groß. Über 300 Schiffe
warten stromauf des Havaristen - größtenteils im Großraum Mainz. Die
Liegemöglichkeiten dort sind schon seit Tagen ausgeschöpft. Vom Oberrhein
rheinabwärts fahrende Schiffe müssen bereits bis zu 100 Kilometer vor der
Unglückstelle einen Liegeplatz suchen. Jeder Tag an dem ein Schiff nicht fährt bringt
enorme Verluste für die Schiffer und die Wirtschaft.
Der auf der Schifffahrt lastende Druck ist der Einsatzleitung bekannt. Wie Martin
Mauermann berichtete, erarbeiten bereits jetzt Nautiker des Wasser- und
Schifffahrtsamtes und der Wasserschutzpolizei Pläne zur kontrollierten Talfahrt nach
der Bergung des Havaristen.