Thema: Tankschiff nahe der Loreley gekentert

  1. #1331
    Rheinkilometer 546
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    Zitat Zitat von binnenvaart Beitrag anzeigen
    Gefährlich steil ragt der Loreley-Felsen über den Rhein, mitten im Weg des gewaltigen Stroms, der sich hier in engen Kurven seine Bahn sucht.

    Ein Strom macht dicht - die Folgen der Tanker-Havarie auf dem Rhein
    Tja, alles sehr aufrüttelnd und sehr reißerisch jetzt, meiner Meinung nach war die dreiwöchige Sperrung der Talfahrt eine überzogene Maßnahme mit dem, was man jetzt treibt verglichen.

    ->Ablassen des Gemischs. Das hätte man schon vor 14 Tagen machen können...

    Jetzt nimmt man dann den "kurzen" Dienstweg ?
    Soweit hätte es gar nicht kommen müssen.
    Da mußten u.a. Schiffe in Gustavsburg ZWEIMAL leichtern, da auf Wasserstand rückwärts rein, das ist dann alles richtig so.
    Als der Pegel bei ca. 300 Kaub, 280 Oestrich war, hätte man reagieren müssen und nicht noch warten, bis die Schiffe in Basel und Breisach sich schon stapeln !
    Was ist wenn sich zu Berg ein Gas Tanker da rein fährt ?
    Kann niemand eindämmen, das Risiko, oder ?
    Finde es echt bemerkenswert, daß die Schiffer und Reedereien das alles so mitgetragen haben.
    Wenn wir früher 2 Stunden zum Schichtwechsel oder Einkaufen lagen, waren die auffem Büro schon mim nassen Höschen unterwegs, könnt einem in Iffezheim ja einer die Schleuserei vermasseln...

    Das muß mal raus.

  2. #1332
    Avatar von Bigmäc74
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    Wer das alles so akzeptiert, der kann das gerne so handhaben!
    Ich nicht! Höhere Gewalt und lauter so´n bla bla,bla!
    Ich habe mit einem sehr guten Anwalt kontakt, der mir helfen wird nicht in die Pleite getrieben zu werden!!!
    und er sagte mir schon halbwegs gute aussichten vorraus!!
    Werde euch gerne informieren wenn es neues gibt!
    falls jemand diesen Anwalt beautragen möchte auch seine interessen zu vertreten, bitte PN an mich!
    Grüsse aus der ferne
    markus
    “Waiting is a very funny activity: you can’t wait twice as fast.” übersetzt: Warten ist eine seltsame Aktivität: man kann sich damit nicht beeilen

  3. #1333

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    Hallo Forum!

    Jetzt wachsen mir aber langsam Hörner. Ich war erst im Glauben das die Verantwortlichen die Sache den Umständen nach im Griff hatten. Nun aber denke ich das wir mit den ganzen "tollen und offenen" Mitteilungen nur eingelullt wurden. Die Mitteilungen und "Bemühungen" sollten wohl doch die Unfähigkeit und Ratlosigkeit vertuschen. Unglaublich das jetzt plötzlich 900 Tonnen fehlen sollen und der Rest eingeleitet werden soll. Aber im Interwiew konnte man deutlich die Unsicherheit erkennen.
    Naja die Bergungsfirma freut sich, wenn sie nach Zeit bezehlt wird. Kaum vorzustellen wenn unter diesen Umständen die Bergungsfirma auch beratende Funktion hatte.

    Bin nicht sicher aber bei der Menge die fehlt oder sich vermischt hat, hätte man dies doch analysieren können.

    Eine Frage noch, kann man gefahrlos Tanks beschallen um die Menge im Tank festzustellen?

    Gruß Kawumm 68

  4. #1334

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    Standard Pressemitteilung Nr. 45 des Pressezentrums "Havarie Loreley"

    Aktuelle Nachrichten vom Pressezentrum (Stand 15.30 Uhr):

    Demnach soll das Ablassen der Säure bislang wohl problemlos funktionieren...

    http://www.wsa-bingen.wsv.de/pdf/Pre...%2c_1530_h.pdf

  5. #1335
    wolle.D
    Gast

    Standard Dummbüddlei

    Nach 25 Tagen intensiver Arbeit von Experten und Einsatzkräften ist jetzt eine Situation entstanden, die gefährlicher ist, als am Tag nach der Kenterung.

    Auszüge aus Presseinformation 44 vom 07.02.2011 11.30 Uhr

    Jetzt weiß plötzlich das Umweltbundesamt 1 Stunde nach bekanntwerden des kontrollierten Ablasses, daß dies alles völlig ungefährlich ist.
    Als der Rhein beim Hochwasser die fast 3-fache Menge Wasserdurchfluß hatte, wurden noch Bedenken geäußert.

    Bereits 900t Schwefelsäure ausgelaufen.
    Woher plötzlich diese Erkenntnis?

    Das Bergungsunternehmen kann unter diesen Umständen keine Verantwortung für die Sicherheit der an dem Schiff arbeitenden Einsatzkräfte mehr garantieren.
    Wer hatte bisher die Verantwortung und wer übernimmt sie jetzt?

    Wir werden alles tun, um die Bevölkerung, die Einsatzkräfte und die Umwelt zu schützen.
    Die gleiche Formulierung haben wir schon vor Beginn der Bergungsarbeiten gehört und wenn die Waldorf in die Luft fliegt oder auseinanderbricht wird uns diese Standardaussage wieder um die Ohren gehauen.

    Die Säure wird durch das Rheinwasser unter Wärmeentwicklung neutralisiert.
    Alles klar? Wird wahrscheinschlich durch die heutige Sonnenwärme noch neutralisierter.

    Was uns in den letzten Wochen an Widersprüchen und Fehlinformationen untergejubelt wurde, ist unverantwortlich und grenzt an Verdummung. Das gilt auch für unterschlagene Informationen.

    Ich möchte ausdrücklich erwähnen, daß das WSA Bingen lobenswerterweise alles getan hat, um uns Informationen zeitnah zu übermitteln und für die fragwürdigen Inhalte der Pressemeldungen m.E. nicht verantwortlich ist.

    Gruß wolle
    Geändert von Stadt_Aschaffenburg (07.02.2011 um 18:51 Uhr) Grund: freigeschaltet

  6. #1336

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  7. #1337
    Im ewigen Hafen
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    Standard @water

    Um eine Niveaumessung mit Radar machen zu können, muss der Behälter zuerst leer sein und den "Nullabgleich" machen. Dabei wird die Höhe des Tanks mit den Wellen eruiert und anschliessend mit Berechnungen die Software parametriert.
    Störechos müssen evt. ebenfalls gedämpft werden (innere Einbauten).
    Einfach so den Radar in ein Loch halten und dann den Füllstand messen -das ist unmöglich-. Jedenfalls in der Firma wo ich arbeite...

    @wolleD / Bigmäc : Was regt ihr Euch immer noch über die Säure auf ? Wenn eh schon 900 ton den Bach runter sind, kommts auf weitere Tonnen nicht mehr drauf an. Und ich glaube nach wie vor, das die verantwortlichen Personen mit Krisen umzugehen wissen, die Sicherheit zuoberst steht und es eben nicht so einfach ist, auf jede Verändurung optimal zu reagieren. Sorry Leute, als privater und Familienvater muss ich mindestens 3 Monate ohne Einkommen überbrücken können, in dieser Verantwortung stehe ich. Also sparen...
    In der Branche wo ich arbeite, werden Firmen seit Jahren verkauft, umstrukturiert, Personal abgebaut usw. Auch ich muss damit rechnen,morgen ohne Job dazustehen. Das heisst aber nicht, dass ich der Meinung bin es würde genug für die Binnenschifffahrt gemacht. Aber das ist ein anderes Thema.

    mfG
    Stephan
    Wenn wir heute nix tun, leben wir morgen wie gestern...

  8. #1338

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    Hallo zusammen,

    ich kann verstehen, daß sich einige jetzt aufregen, daß man nun die Schwefelsäure abläßt. Die einen werden sagen: "Sowas geht nicht", die anderen "das hätte man auch gleich machen können...!"

    Auf welcher Basis die Entscheidung gefällt wurde, weiß ich nicht, aber mit Sicherheit haben auch Umweltbedenken eine große Rolle dabei gespielt.
    Man wußte zwar, daß sich die Säure schnell mit dem Rheinwasser vermischen würde, aber trotzdem gab es von überall Aufschreie der Empörung.
    Wahrscheinlich deswegen hat man beschlossen, die Säure in Leichter oder Schiffe umzupumpen.

    Zu diesem Zeitpunkt wußte noch NIEMAND, wie es in den Tanks der WALDHOF wirklich aussieht. Man ging zwar davon aus, daß keine Säure ausgetreten war, aber einen Beweis dafür gab es nicht, man mußte erstmal die Tanks sichten und Proben nehmen.

    Das hat man dann ja auch gemacht und festgestellt, daß die Säure mit Wasser durchsetzt ist und sich Wasserstoff gebildet hatte....

    Jetzt sind wir ein paar Tage weiter, ein Tank, von dem man vermutete, daß die Säure noch unverdünnt war, wurde bereits geleichtert und das Produkt nach Mannheim zu BASF gebracht. Und jetzt kommts: Ich bin mir sicher, daß man dort festgestellt hat, daß die Säure doch mehr mit Wasser durchsetzt war, als man es vorher gedacht hatte. Ich könnte wetten, daß es in dem Tank Wassernester gab, die sich nicht aufgelöst hatten und beim Umpumpen für EINIGE Probleme gesorgt haben.


    In einem Zwischenbereich der Verdünnung ist Schwefelsäure so aktiv und aggressiv, daß es Stand heute keinen Behälter gibt, in dem man dieses Produkt sicher transportieren könnte. Ich denke, da werden einige froh gewesen sein, als diese Suppe aus dem Schiff wieder draußen war.

    Und dann entsorgt man sie über die Hauseigene Kläranlage...
    Wie?
    Man verdünnt sie, neutralisiert sie vielleicht auch zum Teil mit Lauge.
    Und wohin mit dem Zeug?
    In den Abfluß!
    Und wo geht der Abfluß hin?
    In den Rhein!

    Und wahrscheinlich ist genau so eine Suppe (oder noch schlimmer) in den anderen Tanks ebenfalls vorhanden....

    Wenn die WALDHOF jetzt auch noch Richtung Kolk rutscht, warum soll man dann das Risiko auf sich nehmen, immer damit rechnen zu müssen, beim Homogenisieren Probleme zu bekommen, weil es bistimmt auch in den anderen Tanks Wassernester gibt und sich wieder Gase und Hitze bilden?!?

    Nur damit die Suppe den Rhein hochgeschippert und dann doch in die Kläranlage laufen läßt, damit sie dann (natürlich längst durchmischt und unschädlich) in St. Goarshausen vorbeiläuft.

    Wozu das alles?

    Ich habe vollstes Verständnis dafür, daß man das Produkt jetzt kontrolliert in den Rhein pumpt.

    Gut: Ich möchte jetzt gerade kein Fisch sein und in den 200 Metern schwimmen müssen, bevor die Säure sich aufgelöst hat, aber sonst wird das keine Auswirkung haben.


    Man könnte sich fragen, warum das nicht gleich so gemacht wurde, aber so ist es eben: Nachher ist man immer schlauer!


    LG
    Micha

  9. #1339

    Deutschland Hoffnung für Rheinschiffer

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    Hoffnung für Rheinschiffer

  10. #1340

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    Hallo water hallo Gamperdona!

    Danke für die schnelle Info. Die Sache hat aber, wie ich finde, eine sonderbare Wendung genommen. Für haben die Verantwortlichen an Glaubwürdigkeit verloren.

    Ich entnehme euren Texten das ihr nicht direkt mit der Schifffahrt zu tun habt. Ich finde es daher super wie ihr euch hier einbringt. Mehr davon

    Gruß Kawumm 68

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