Thema: Tankschiff nahe der Loreley gekentert

  1. #1831
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    Standard ... Der Rest meiner Gedankengänge ist nix für die Öffentlichkeit! ...

    Guten Morgen Leser,

    warum zum Teufel sind die Gedankengänge von TMS Schiffsführern nix für die anderen Kollegen - ihr könnt es doch anonym äußern. Insbesondere die Angestellten der größeren Befrachter.

    Auch wenn die "Staatsanwaltschaft" hier mitlesen sollten - dem Schiffsführer der Waldhof - mein Beileid den Hinterbliebenen - kann man nun nichts mehr anhaben.

    Aber Spekulationen sind meines Erachtens auch wichtig - dafür steht euer Forum. VIele Umstände führten zum Kentern. Und wenn es noch so kleine Details sind. Alles ist wichtig. Nur so kann man die Sicherheit anderer fördern.

    Ein Gruß an die Kollegen

    Manfred aus Bergeshövede
    Geändert von Dewi (16.02.2011 um 11:14 Uhr) Grund: freigeschaltet!

  2. #1832
    lutz
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    Standard radarbild

    erklärt mir bitte mal, was auf dem radarbild so außergewöhnliches zu erkennen ist.
    ich sehe, dass sich 2 schiffe begegenen, wovon eines plötzlich nicht mehr angezeigt wird.

    was mich zusätzlich wundert: in einem zeitungsbericht wurde davon berichtet, die waldhof hätte kieloben noch einen kontakt zu einem anderen schiff gehabt-kann das sein? warum treibt ein vollbeladenes schiff kieloben auf dem rhein und sinkt nicht direkt an ort und stelle? wie tief ist der rhein an dieser stelle bei hochwasser? 11m?

    da ich überhaupt keine ahnung von schifffahrt besitze, aber über dieses forum sehr viel interesse daran gefunden habe, würde ich mich über eine kurze aufklärung freuen.

    grüße lutz
    Geändert von Dewi (16.02.2011 um 11:13 Uhr) Grund: freigeschaltet!

  3. #1833

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    Zitat Zitat von Dirk Beitrag anzeigen
    hoffentlich nie wieder geben
    @Dirk, "hoffentlich" ist aber etwas zu wenig, findest Du nicht auch?

    Gernot

  4. #1834

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    Hallo zusammen!

    Ich habe als Laie mal eine ganz andere Frage:

    Was wird denn jetzt mit der Waldhof passieren?
    Ich habe gelesen, dass sie nun in eine Werft geschleppt werden soll.

    Und dann?

    Unter einer Werft stelle ich mir vor, dass Schiffe gebaut und repariert werden.
    Kann man bzw. wird man dieses Schiff wieder reparieren (zudem es sich ja beim abpumpen des Tanks 7 verzogen haben soll)?


    Viele Grüße aus Würzburg,

    Oliver

  5. #1835
    Avatar von seebear
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    Standard Erfahrung der Besatzungen 2

    Hallo Mods, vielleicht sollte man dafür wirklich ein eigenes Thread eröffnen.
    So nun zum Thema, Wir, meine Söhne und ich fahren seid 10 Jahren auf einem Centertanker mit Doppelhüllen.
    Abmessungen 110x11,45 To 2241. 7 Centertanks, 7 Sektionen, Produkte alles was Heiß und Schwarz ist auch mit Dichten über 1. Fahrstrecke Hauptsächlich Vlissingen- Antwerpen, ab und an auch mal wieder auf dem Rhein bis Basel.
    Ich/ Wir haben in dieser gesamten Zeit keine Negativen Erfahrungen gemacht, dazu muss ich aber auch sagen, das wir Grundsätzlich alle Negativen Möglichkeiten im Voraus vermeiden. Soll heißen: extreme Ruderlagen bei voller Fahrt oder ab Windst. 9 nicht mehr ab Vlissingen geladen usw.
    Des weiteren können wir durch unsere Isolierung kein Ballstwasser in den Wallgängen / Doppelhülle fahren, so das es da stets trocken und Übersichtlich ist.
    Es wird drauf geachtet dass das Schiff gerade liegt, im Normalfall bei uns 2 bis 5 cm nach Backbord. je nach Brennstoffmenge Bugraum (Steuerbordseite). Jede Abweichung davon wird direkt auf Ursache untersucht und möglichst beseitigt. In Kurven bei voller Fahrt mit 60° Wendegeschwindigkeit legt sich das Schiff ca 10-15cm bei 80° ungefähr 25 cm wobei dann schon mein Magen rumort. Wohl bemerkt bei voller voraus Fahrt, nicht beim wenden, da wir die Fahrt über Wasser fast ganz gestoppt. In der Regel allerdings fahren wir Kurven Maximal mit 40° Wendegeschwindigkeit was auch in den meisten fällen volkommen ausreicht. Es ist aber noch nie passiert das wir nach Schräglage Stb/ oder Bb nach dem aufrichten in die Gegenseite gekrängt sind. Die extremsten Schräglagen erfahren wir bei der Ein oder Ausfahrt in Vlissingen bei Seegang.
    Da kommt es durch den Wellengang auch schon mal zu Schräglagen die über einem Meter sind, wobei das Schiff dann aber nicht Tiefer ins Wasser taucht sonder mit der Welle schräg liegt. Durch gleichzeitige Querruderlage vermeide ich aber ein aufschaukeln nach der Gegenseite. Da ich weiß das mein Autopilot in solchen fällen gerne mal hin und her steuert, schalte ich Ihn vorher auf Hand. Mit Pilot wäre auch für mich ein Aufschaukeln denkbar. Nachdem das Schiff aus dem Seegangsbereich raus ist, ich rede hier extra von Seegang nicht von Wellenschlag (den können wir ignorieren), richte sich das Schiff innerhalb einer Minute wieder völlig aus. Etwas stärkere Schräglage erleben wir auch schon mal wenn wir ein Seeschiff achtern kreuzen, dass hält sich aber in der Regel im bis max 50cm Bereich.
    Aber Trotzdem würden mich, auch insbesondere negative Erfahrungen und eventuelle Ursachen dafür von anderen Centertankschiffe brennend interessieren.

    Ich hoffe das war Aufschlussreich
    Werner..im Moment mit festen Boden unter den Füßen.

  6. #1836
    Avatar von seebear
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    Standard Kleiner nachtrag

    Ich wäre in dieser betreffenden Nacht nicht zu Tal gefahren, egal was unser Disponent gesagt hätte. Und das nicht wegen dem Hochwasser sondern wegen der zu erwartenten Bergfahrt nach der HW sperre..Man muss ja stehts mit Fehler anderen rechnen.
    Wobei ich Nachterfahrungen im Gebirge genügend habe...10 jahre mit Containerkoppelverband usw. Und ich bin selbst schon..allerdings leer, bei Kauberpegel 635 und schnell steigen Wasser (in Bingen wollten sie mich stoppen weil gerade die HW Marke II überschritten wurde) zum Loreleyhafen geflogen
    Gruß Werner

  7. #1837
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    Standard

    Hallo seebaer,
    als sie dich damals stoppen wollten, waren das sicherlich gerade die berühmten 2 cm,
    im übrigen ein Danke für den informativen Beitrag eines ausgewiesenen Fachmanns, mit Fakten und nicht Mutmassungen o.ä.

    freundliche Grüsse aus dem Allgäu
    der schappes
    Wer nicht vom Weg abkommt - bleibt auf der Strecke

  8. #1838
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    Standard

    Hallo Werner,

    danke für Deinen ausführlichen Erfahrungbericht. Nun können sich auch "Kanalfahrer" mal ein ungefähres Bild von der Fahrt im Gebirge bei HW machen. Ich gehöre auch dazu.

    Nun bitte ich aber auch die Kollegen zu Wort die schlechtere Erfahrungen mit Centertankschiffen hatten.

    Ein Gruß an die Kollegen

    Manfred aus Bergeshövede
    Geändert von Dewi (16.02.2011 um 13:29 Uhr) Grund: freigeschaltet!

  9. #1839
    Avatar von seebear
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    Zitat Zitat von Schappes Beitrag anzeigen
    Hallo seebaer,
    als sie dich damals stoppen wollten, waren das sicherlich gerade die berühmten 2 cm,
    im übrigen ein Danke für den informativen Beitrag eines ausgewiesenen Fachmanns, mit Fakten und nicht Mutmassungen o.ä.

    freundliche Grüsse aus dem Allgäu
    der schappes
    Ne ich war schon zu weit, ich war schon am Mülstein und sollte dann irgendwo aufdreh, ich sage vor Lorch ist mir das zu gefährlich und ab Lorch zählt ja wieder der Kauper Pegel
    Wenn schon Hochwasser dann wenigstens vor der Haustür liegen

  10. #1840

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    Zitat Zitat von lutz Beitrag anzeigen
    erklärt mir bitte mal, was auf dem radarbild so außergewöhnliches zu erkennen ist.
    ich sehe, dass sich 2 schiffe begegenen, wovon eines plötzlich nicht mehr angezeigt wird.

    was mich zusätzlich wundert: in einem zeitungsbericht wurde davon berichtet, die waldhof hätte kieloben noch einen kontakt zu einem anderen schiff gehabt-kann das sein? warum treibt ein vollbeladenes schiff kieloben auf dem rhein und sinkt nicht direkt an ort und stelle? wie tief ist der rhein an dieser stelle bei hochwasser? 11m?

    da ich überhaupt keine ahnung von schifffahrt besitze, aber über dieses forum sehr viel interesse daran gefunden habe, würde ich mich über eine kurze aufklärung freuen.

    grüße lutz
    Hallo Lutz!

    Das Radarbild gibt viele Infos. Eine Vermutung, so habe ich einige Andeutungen verstanden, war, dass die Bergfahrt zu wenig Platz gelassen haben könnte. Dann geht der Talfahrt der Rhein aus. Muß die ein Fomel 1 Auto vorstellen was schnell die Kurve durch fahren will. Das hällt auch die Innenseite an will die Fliehkraft es nach außen drücken. Kommt man zu spät in die Kurve fliegt man raus. Ich kann aber auf diesen Bilder nich unbedingt ein Fehler fest des Bergfahres feststellen.

    Das ein Schiff Kieloben noch lange treiben kann ist kein Problem. Das Schiff ist letztlich ein Schwimmkörper dem es egal ist wie rum er im Wasser liegt. Stell dir eine geschloßene Keksdose vor die im Wasser treibt. Die kannste drehen und wenden wie du willst sie wird so lange treiben so lange genung Luft für den Auftrieb in der Dose steckt. Wenn die Luft dann langsam entweicht wird die Dose untergehen.

    Gruß Kawumm 68

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