Thema: Tankschiff nahe der Loreley gekentert

  1. #2081
    Avatar von Helmut
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    Hallo Bomätscher 60, hallo Ernst, und hallo an alle die sich über Dachdeckermeister aufregen,

    wir sind hier in einem Diskusionsforum und da ist es üblich dass auch jemand mal Vermutungen äussert.Davon lebt ein Forum. Ob dies dann Blödsinn ist oder nicht wird man dann sehen wenn ein Ergebnis vorliegt.
    Bei meinem Bericht über einen event.Einbahnverkehr wurde ja auch gleich mit einem abwertenden Komentar geantwortet (es gab aber auch Zusprüche). Gleich wurde von "Unsinn" und "Rückschritt" geschrieben. Entschuldigung: eine sichere Wasserstrasse ist kein Rückschritt!!!
    Und wenn auf dem Neckar mal 135er fahren werden, wird es auch Stellen geben wo "Einbahnverkehr" im Wechsel stattfinden muß - also auch ein Rückschritt dieser Ausbau?
    Aber zurück zum Thema: ich finde es gut wie Dachdeckermeister sich mal richtig für die Auflösung des Falles interessiert und was er so alles schon entdeckt hat. Ob das dann auch so war, wie er vermutuet kann die WSP ja rausfinden. Aber die meisten Straftaten werden durch Hinweise aus der Bevölkerung von der Kripo gelöst und warum soll nicht der eine oder andere Hinweis als Pusselstein für die Lösung der Havarie dienen.Also ruhig weiter so - DDM-Jürgen. Für mich kommen hier immer mehr Rätsel auf: die beiden Besatzungsmitglieder die nichts zum Fall sagen können weil sie in der Wohnung waren - einer wurde tot in der Wohnung gefunden und wenn ich das Radarbild sehe ging das Kentern in Sekundenschnelle - interessant dass es die Beiden geschafft haben raus zu kommen - die hatten ja mords Glück!!! ich hätte als aussenstehender vermutet dass beide an Deck waren - hieß es nicht auch mal der eine wäre vom Steuerhaus gerettet woreden ? Das war aber gar nicht mehr da.usw , usw....
    Ihr schreibt doch auch ab und an eurer Vermutungen - die müssen auch nicht immer stimmen!!!!!! Wenn doch, dann könnt ihr den Fall ja aufklären und alle anderen klinken sich hier aus - oder noch besser : WIR MACHEN DIESES THEMA JETZT DICHT UND ÖFFNEN ERST WIEDER WENN EIN ERGEBNIS VORLIEGTHallo Jürgen mach weiter so und sollte dieses Thema dicht sein, dann gib alle deine Spuren und Fotos an die entsprechende WSP-Dienststelle ich denke die sind dankbar über alle Hinweise!! Vielleicht erinnern sich bald alle die was wissen oder mehr wissen als sie bisher sagen doch noch an den genauen Ablauf und alle wissen bald an was es lag: Fahrfehler , technischer Fehler , Baufehler , falsche Beladung oder einiges zusammen. Auf jeden Fall muß die Ursache der Havarie zum Schutz der heute auf DHT fahrenden Besatzungen lückenlos geklärt werden.
    Grüße vom Neckar
    Helmut

  2. #2082
    Avatar von Bigmäc74
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    Die Backbordseite der Waldhof sieht genauso aus wie die Steuerbordseite!!! Bis auf die Stelle an der sie "Draufgelegen" hat, die is halt schon bissl neidruckt. Aber das ist ja wohl nicht verwunderlich, denn die Ladung hat da schon gewlt ausgeübt!!!
    Nach meiner Meinung kamen an jenem Morgen einfach etliche Faktoren zusammen! Hochwasser, Begegnung wo eigentlich keine sein soll, Schiff ohne Mittelschott, und vielleicht auch ein zu Hartes Manöver... Aber wir sollten das den Ermittelnden Beamten überlassen!!!
    so oder so, es werden gravierende Änderungen auf uns zu kommen, wenn die Ergebnisse vorliegen!
    Und es sollte sich jeder Schiffsführer über die Verantwortung im klaren sein, die er auf sich nimmt bei einer Schiffsübernahme!!!
    Wenn man da einige so rumfahren sieht, Fernsehguckend, den funk leise, oder Keine Antwort wenn man gerufen wird, ect. pp....
    Grauenvoll, da möchte ich gern manchesmal ein WSP Beamter sein...lappen weg!!!
    In diesem Sinn... Allzeit sichere und AUFMERKSAME Fahrt!!!
    Markus
    “Waiting is a very funny activity: you can’t wait twice as fast.” übersetzt: Warten ist eine seltsame Aktivität: man kann sich damit nicht beeilen

  3. #2083
    Avatar von Micha
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    Hallo zusammen,
    eben mal wieder was gefunden von unserem Herrn Beck
    Gruß Micha

    "Havarie des TMS „Waldhof“: Beck dankt allen Helfern für großartige Gemeinschaftsleistung"

    http://www.prport.net/havarie-tms-wa...g-pr11359.html

  4. #2084
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    Als Laie wäre ich dankbar, wenn mir einer der Kundigen in diesem Forum erklären könnte: Was ist ein zu Hartes Manöver? Wenn ich aus welchen Gründen auch immer zu weit in den Hang gefallen bin muß ich doch reagieren z.B
    Kopf nach backbord und anschließen schnellstens mein Heck wieder aufstrecken weil es ja anschließend und schnell wieder nach Steuerbord in Richtung St. Goarshausen geht. Bei diesem Wasserstand geht ja alles ein wenig schneller
    oder? Wenn der Schiffsführer die Gefahr erkennt, mit seinem geladenen Schiff und bei dieser Geschwindigkeit in den Hang zu fallen ( Schwere Havarie ) und er dann Ruderhartlagen steuert, ist das nicht erlaubt, oder ist dies dann ein zu hartes Manöver??

    Über eine Antwort würde ich mich schon freue.

    Danke
    Geändert von Dewi (28.02.2011 um 01:30 Uhr) Grund: freigeschaltet!

  5. #2085

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    Zitat Zitat von Bigmäc74 Beitrag anzeigen
    ... Bis auf die Stelle an der sie "Draufgelegen" hat, die is halt schon bissl neidruckt.
    ...
    Hallo Markus,

    du bist ja momentan unser Hauptberichterstatter von der Werft-Front (muß ja übrigens auch wohl ein komisches Gefühl sein, neben der WALDHOF auf Helling zu liegen...) Danke jedenfalls für deine aktuellen Berichte!

    Da ich des badischen (?) Dialekts leider nicht mächtig bin, möchte ich mich aber nochmal vergewissern, ob ich das "bissl neidruckt" wirklich auch richtig verstanden habe. Ich vermute, daß dieses mit "ein bißchen eingedrückt" zu übersetzen ist und würde mich über eine diesbezügliche Bestätigung freuen.


    Gruß
    Thomas


    P.S.: Ich will hier auch keine Haare spalten (ich weiß, daß dies kein Rechtschreibforum ist...), aber ich spreche hier auch im Sinne vieler ausländischer User, die die deutsche Sprache zwar recht gut beherrschen, aber mit solchen Dialekt-Ausdrücken schnell überfordert sind.
    (Ich weiß, daß "net" oder "ned" eigentlich "nicht" bedeutet, aber die Freunde aus Holland, Frankreich, Polen etc. kratzen sich bei sowas wohl am Kopf...)

  6. #2086

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    Hallo liebe Kollegen, hab da mal einen Gedanken zur Ursache wie oder warum die Waldhof gekentert sein könnte. Fahrfehler des Schiffsführers sollte wohl allen Fahrensleuten klar sein kann es nicht geben, da ein Schiff bei schnellen Ausweich- oder Wendemanövern wohl nicht kentern darf, sonst hätten wir wohl täglich Kopf auf Kopf Havarien weil keiner mehr sich traut auszuweichen wenn der entgegnkommende Herr Kollege oder man selbst etwas unachtsam war. So weit ich die Diskussion verfolgt habe hat noch niemand die gewaltige Kraft des Wasser bei der gefahrenen Geschwindigkeit in Betracht gezogen. Ab einer bestimmten Schräglage und bei relativ geringem Freibord wie bei der abgeladenen Waldhof kommt das Schiffsdeck ins Wasser. Bei der Geschwindigkeit zu Tal und der Wendegeschwindigkeit an der Loreley wirkt diese Kraft quer zur Schiffslänge.
    Was für Kräfte da auf das Schiff einwirken kann sich wohl jeder der schon mal die Hände während der Fahrt im Gangbord gewaschen hat selbst vorstellen. Die Waldhof und einige ander Edelstahl Typ C Tanker haben im vergleich zu normalen Doppelhüllentankern eine relativ geringe Seitenhöhe im Verhältnis zun ihrer Abladetiefe. Und das fehlende Mittellängsschott macht sich natürlich bei nicht voll beladen Centertanks extrem bemerkbar. Die kollegen auf den DHT beladen im kleinen Wasser auch nicht ohne Grund nur so wenige Tanks als möglich um sie voll zu kriegen, da sie sonst bei jedem größeren Ruderausschlag rumschaukeln. Die maximale zulässige Füllhöhe ist auch abhängig von der Dichte des geladen Produktes. Dies ist wohl auch der Grund weshalb bei Schwefelsäure alle Tanks der Waldhof beladen waren.
    Ein Kollege, der auf einem Säuretanker einer anderen Reederei fährt, hat mir beim Solitreffen am 30.01.2011 in Mannheim erzählt dass auch er schon ein Flaues Gefühl hatte beim Aufdrehen, oder wenn es wie auf der Gebirgsstrecke hart um die Ecken ging. Es war wohl immer genug Freibord an Deck, aber die achtere Schanz war schon mal unter Wasser, das geländer gerade noch trocken. Bei geöffneten Fenstern und Tür wäre wohl die Wohnung abgesoffen. So weit ich weis ist Geländerhöhe 90 cm über Deck.
    Ob die Waldhof Wasser in der Doppelhülle hatte wie hier schon spekuliert wurde, oder ein Ladetank in die Doppelhülle gelekt hat,
    hätte sie eine Längsschott , dann wäre Sie mit Sicherheit nicht gekentert.

    Gruß
    Horst

  7. #2087

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    Hallo zusammen........
    Konnte leider in der letzten Zeit das Forum nicht verfolgen.
    Meine Gedanken sind noch immer oft bei den Opfern und ihren Hinterbliebenen.
    Hat man den zweiten Vermissten schon gefunden ........???

    Gruß

  8. #2088
    Lutz
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    @Seebaer: nein noch nicht
    Geändert von Heidi Franz (01.03.2011 um 16:01 Uhr) Grund: freigeschaltet

  9. #2089
    Avatar von Micha
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    Hallo zuammen ,
    hier noch was aus der Presse

    Untersuchungskommission soll Ursache für "Waldhof"-Unglück an der Loreley klären


    Gruß Micha

  10. #2090

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    Hallo miteinander,
    ich habe lange gezögert hier im Forum "meine Meinung" zu dem tragischen Schiffsunglück an der Loreley zu äußern, denn meine praktische "Schiffahrtszeit" endete vor 47 Jahren, ich habe sie nie ganz vergessen, nur etwas verdrängt.
    Das Unglück ist durch unglückliches Zusammentreffen verschiederer Ursachen eingetreten.
    1. Fehlende Mittelschotte bei so breiten Tankschiffen,
    2. falsche, auch unglückliche Beladung bei schwerem Produkt (Schwefelsäure) und
    3. durch vermutlich unvermeindliche Fahrfehler.
    Zu Punkt 1 möchte ich nichts weiter hinzufügen, aber ich appelliere an die Herren Konstrukteure, neue Tankschiffe zuerst mit naturgetreuen Stabilitätsversuchen zu entwickeln.
    Zu Punkt 2, es waren vermutlich nicht alle Kammern bis zur max. Füllhöhe befüllt. Jetzt kommt das Phänomen "Verrutschen der Ladung" ins Spiel, in diesem Fall natürlich fließende Flüssigkeit. In der Seeschiffahrt erledigt das Beladen der
    1. Offizier und in der Binnenschiffahrt der Schiffsführer!
    Zum Thema fließende Flüssigkeit möchte ich auf meinen Beitrag "Binger Loch vom 16.02.2010" hinweisen, da ist mir die
    Flüssigkeit Benzin in halbvollen Kammern von vorn nach achtern und zurück hin - und hergeschwappt.
    Nun komme ich zum Punkt 3, die "Waldhof" kam bei hohem Wasserstand auch mit hoher Geschwindigkeit um die Loreley
    "geschossen", was eine erhebliche Neigung des Tankers nach Backbord bewirkte. Um nicht zu tief in den "Hang zu fallen",
    wurde die Fahrt durch erhebliche Steuerkraft aufgerichtet. Dieses Manöver verursachte ein erhöhtes Fließen der Schwefelsäure von Steuerbord nach Backbord bei diesem Kammerbreiten von 10 - 12 m. Diese Flüssigkeit von Steuerbord erscheint an Backbord als doppelte Menge und brachte so die "Waldhof" zum Kentern über Backbord.
    Dies ist meine eingene "Theorie"!
    Es grüßt der Rhein-Skipper

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