Nachdem du oben geschrieben hast, daß ihr Elektrostart hattet wurde die Drehrichtung des Propellers auch durch ein Wendegetriebe bewirkt. D.h. der Motor lief immer mit gleiche Drehrichtung und es wurde im Getriebe geschaltet. Beim oben beschriebenen Umsteuerrad wird von langsamlaufenden, umsteuerbaren Motore gesprochen, die immer mit der Propellerwelle starr verbunden sind. Mit dem Umsteuerrad wird die Nockenwelle verschoben und dann der Motor in der anderen Richtung wieder neu angelassen. Diese Bauart wird aber bei Binnenschiffen schon länger nicht mehr verwendet. Ich weiß nicht wie lange das auf den Rheinschiffen schon so ist, wir haben in Korneuburg das letzte Mal umsteuerbar Langsamläufer ca. 1979 in Passagierschiffe für die Sowjetunion eingebaut. Und damals waren mir als Lieferanten für diese Motore auch nur mehr SKL und russische Lieferanten bekannt.
Bei den von uns eingebauten Maschinen handelte es sich um 900PS Motor mit 375 1/min russischer Erzeugung. Umsteuerrad gab es natürlich nicht mehr, die Motorfernbedienung erfolgte pneumatisch über einen normalen Telegraf der über ein Automatikprogramm das Bremsen der Welle, Verschieben der Nockenwelle und Wiederanlassen steuerte.
Grüße aus Wien
swk