Hallo Gernot, also auch bei hölzernen Segelschiffen wurde der Anker niemals an Deck festgezurrt, dafür gab es den Kranbalken. Teilweise wurden die Flunken in speziellen Halterungen am Schanzkleid gesichert und die Bordwand war in diesen Bereich in der Regel auch verstärkt. Bei den damaligen Navigationsmöglichkeiten und Abhängigkeit vom Wind war die Wahrscheinlichkeit den Anker plötzlich zu brauchen viel zu groß. Einen an Deck verzurrten Anker erst klar zu machen, hätte viel zu lange gedauert.
Fähre und "to veer" klingt in Verbindung einleuchtend, da könntest du recht haben.
Das Aufstoppen mit der Leine war, als dieser Begriff entstand, kein Not-Manöver sondern gängige Praxis. Schleppkähne haben nun mal keinen Motor mit Rückwärtsgang, die ersten Dampfschiffe konnten teilweise auch nicht oder nur sehr langsam die Maschine umsteuern. Schiffsdiesel wurden lange Zeit mit Druckluft umgesteuert, Getriebe waren eher die Ausnahme. Das umsteuern dauerte auch einige Zeit. Leere Frachtschiffe sind sehr viel Windanfälliger als es sich die meisten "Nichtschiffigen" vorstellen. Das heißt man durfte ohne Bugstrahl nicht zu zeitig stoppen, sonst war man "vom Winde verweht". Da Wind aber selten konstant weht, sondern häufig Stärke und Richtung ändert, sowie Ablenkung des Windes durch Bauwerke, Böschung, Bäume usw. hinzukommt, gelang es nicht immer passend zu stoppen. Da musste der Matrose auch immer mit der Leine mithelfen.
Ich möchte mir auch gar nicht vorstellen ein leeres Frachtschiff ohne Bugstrahl zu fahren, wenn an Deck nur eine Matrose steht, welcher nur anlegen mit Bugstrahler kennt. Bei den Gedanken kommt mir nur und in den Sinn.
Das fieren nicht mit den englischen Wort für Feuer zu tun haben muss kann schon sein, der Vergleich hat sich mir aber aufgedrängt.
Gruß Thomas