Lieber Thomas,
was Du schreibst, ist alles richtig und schön; geht aber an der Realität vorbei. Wenn ein Schiff eine Fahrt auf einem Flußabschnitt abzulegen hat, für den der (reguläre) Schiffsführer (SF) kein Streckenpatent hat, wird ein SF mit entsprechendem Patent angefordert. Und den nennen alle Beteiligten in der Regel "Lotse". Und weil der die Strecke, aber selten das Schiff kennt, macht der keine Manöver, sondern fährt "nur" die Strecke. Wenn der "Lotse" an einem Tag ein Schiff mit einem Bugstrahlmotor von 120 PS, die nur nach Back- oder Steuerbord gehen, und drei Tage später ein Schiff mit einem Bugi mit 560 PS in alle Richtungen, dann macht das auch Sinn. Da ist das Havarierisiko beim Anlegen durch den streckenunkundigen, aber schiffskundigen SF viel geringer als umgekehrt!
Seien wir froh, dass es keine Toten oder Schwerstverletzten bei der Havarie gegeben hat und überlassen wir den Experten die Aufklärung des Hergangs.
Mit freundlichem Gruß in die Runde und besten Wünschen für das neue Jahr,
Klaus




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