mein Uropa, mein Opa und mein Vater stammen aus Aken/Elbe, leider kann ich keinen mehr befragen. Doch so einiges ist von Vaters Erzählungen.
Die Nachen wurden "kleiner Kahn genannt, die waren extra so groß, damit konnte man im Notfall ein aufgelaufenen Kahn leichtern konnte.
Der Schoorbaum ist mit dem Tau gesichert, auf dem Bild geht dieses durch das fünfte Loch in der Verschanzung, der Matrose verdeckt am oberen Ende des Schoorbaum diese Sache.
Da viel Elbkähne kein Poller an Deck hatten (frühere Holzbauweise) hatten sie in der Verschanzung diese Löcher, durch diese wurden die Rundhölzer gesteckt und wie auf dem Bild zu sehen der Festmacher Draht herum geschlungen. Viel Elbkähne hatten auch keine Ankerklüse, wie auf dem Bild #8 zusehen, liegt dieser vor Anker und die Ankerkette läuft hinter dem Mann in dem "kleinen Kahn" schräg an der Bordwand nach oben und verschwindet durch ein Loch, wo die Ankerkette an Deck sicher befestigt ist, die Elbe war ja nicht so tief.
Die Öhringkette kommt vom Anker hoch und geht durch das zweite Loch in der Verschanzung, zum Anker lichten wurde diese dann zum Block am kurzen Bugspriet gebracht und der Anker mit der Ankerwinde gehoben.
Die Kette am Bug ist für den schweren eisernen Schleppblock vorgesehen, mittels des kleinen Davits konnte der Block zur Kette bewegt werden und dort eingehängt werden. Durch diesen Block lief dann beim Schleppzug zu Berg der Schleppdraht, siehe Foto: Kahn mit liegendem Steuerrad.
Die Spundwand auf dem Bild #8 ist das Ruderblatt von dem Schleppkahn, der davor an Land liegt.
Die Bilder habe ich aus dem Buch: Aken und die Elbe - vom Heimatmuseum Aken/Elbe
Vielen Dank, Willy, das sind sehr wertvolle Informationen!
Die Sache mit dem Anker ist pfiffig - wenn die Ankerkette etwas weiter hinten am Schiff befestigt war, brauchte man beim Ankeraufnehmen nicht so viele Meter Kette hochzuleiern, wie wenn der Anker ganz vorne an der Winde hing.
Der Block: vermutlich machte man das wegen der Steuerbarkeit des Anhangs und man brauchte auch nicht zu fieren, wenn es mal eng um die Ecke ging. - Hatten nicht auch die Weserböcke diesen Block?
Auch der Heckanker (Krohnleuchter)war am hinteren Gangbordpoller oder Ankeröse mit dem Draht befestigt. Der Vorteil war, dass der Kahn schneller zum stehen gekommen ist und der "Bremsweg" dadurch viel kürzer war, wichtig im Kanal, da der ganze Schleppzug aufgestoppt werden mußte. Mein Opa mit seinen Breslauer war immer der Letzte im Schleppzug und mußte das oft machen. Gruß Mittelpoller
Geändert von Mittelpoller (25.01.2019 um 18:30 Uhr)
Hallo Schiffsfreunde, Winter Dez. 1941 in Dessau-Wallwitzhafen. Ich sehe den Eildampfer " Waldersee ", innen liegt ein Schiff der Schlesischen Dampferkompanie Berliner Lloyd (S.D.C.-B.L. 204) und der Finowmaßkahn heißt " Marie ". MfG Mittelpoller :tongue2:
Bild und Notiz aus dem Nachlassarchiv Kapitän Franz Kirsch, Dortmund.
An gleicher Stelle. Elbumschlagplatz Dessau-Wallwitzhafen um 1940. V.l.n.r. G.Büchlein, Dessau, Nr. 4. Carl Kreuzfeld, Malz. Carl Conrad, Nienburg/S.
Max Boldt, Dreisen. MS Frankfurt / SDC-BL. A.Borsdorf,Winkwitz/E.
Bilder und Notizen aus dem Nachlassarchiv Kapitän Franz Kirsch, Dortmund.
Gruß Mittelpoller :tongue2:
Trennungsdamm Magdeburg, nicht nur S/K " Liselotte " wird geleichtert. Schwimmkräne im Einsatz. Bild aus dem Nachlassarchiv Kapitän Franz Kirsch, Dortmund.
Gruß Mittelpoller :tongue2: