In Hallignicourt unterhalb der Schleuse 61 gibt es eine ideale Stelle zum Einkaufen: am Rasthof der Schnellstraße gleich neben dem Kanal bekommt man Sprit und es gibt einen Rasthof mit allerlei Angeboten. Wieder beim Boot, sehe ich den beladenen TRAVELER hinter mir in die Schleuse 61 fahren - nichts wie weiter, damit ich ihn nicht vor der Nase habe! Aber ist nicht: ein VNF-Auto saust von der Schleuse herbei und verdonnert mich zum Vorbeilassen der Penische (Foto 1, KM 24).
Die Schleuse 62 erledige ich also nach dem TRAVELER, doch an der Nr. 63 in Perthes herrscht Doppelrot: Störung. Eines der Untertore ist hinter dem TRAVELER nicht zugegangen, der beim Ausfahren mit der Schraube irgendeinen Gegenstand vor das Tor gedrückt hat. Ein VNF-Werkstattwagen kommt. Sie machen das Untertor wieder auf und öffnen gleichzeitig am Obertor die Schützen. Doch die Spülung bringt keine Besserung. Also das Untertor wieder zu, so gut es geht und dann wird geflutet. Tatsächlich drückt der Wasserdruck das klemmende Tor langsam, aber sicher in seine Position. Noch eine Spülung. Beim zweiten Zudrücken des Untertors darf ich mit in die Kammer und lasse mich dann zu tal rausspülen. - Da brauche ich mal nicht an die Fotozellen zu denken!
Sie haben sich aber nicht wegen mir so beeilt: von unten kommt schon der JOSHUA hoch (Foto 2 zurück zu berg zur Schleuse 63) - richtig Betrieb hier heute! Schade, daß ich wegen des Schleusensalats die Begegnung der beiden beladenen Penischen verpaßt habe. Der Schiffer des TRAVELER, mit dem ich mich an der Schleuse 64 (KM 19) unterhielt, war jedenfalls froh, daß es so gut abgegangen war! Bild 3 zeigt den TRAVELER bereits in der Nähe von Vitry-le-Francois, vermutlich vor der Schleuse 68 (KM 9) oder 69 (KM 6). Hier ist es für eine Zeit etwas waldiger. Der TRAVELER riß eine Menge Kraut los, das sich dann um die Schrauben der nachfolgenden Boote wickelte. Auf dem Bild 3 hat er schon etwas Gas weggenommen - die Schleuse ist noch nicht offen.
Die Fotos 4 und 5 sind an der Schleuse 70 (KM 3) am "Ortseingang" von Vitry-le-Francois fotografiert. Hier gibt es ein großes Silo mit Verladeanlage. Dieses Silo ist auch auf Bild 7 - eine Aufnahme der letzten Schleuse 71 zurück zu berg - ganz im Hintergrund zu sehen. Bild 6 zeigt aufgegebene Verladeanlagen bei KM 1,5. Mein Übernachtungsplatz heute Nacht, weil ich wegen des TRAVELER die letzte Schleuse nicht mehr geschafft habe. Um 19 Uhr ist Schicht im Kanal.
Die Fotos 7-9 sind beim Abendspaziergang entstanden. Die Bilder 7 und 8 sind von der Brücke über das Unterwasser der Schleuse 71 gemacht - Bild 7 zu berg, Bild 8 zu tal. An dem futuristischen Schleusenhaus gibt man die Fernbedienung nach der Kanaldurchfahrt wieder ab (bzw. bekommt sie, wenn man in der Gegenrichtung fährt). Auf Bild 8 geht der Blick auf die Unterführung unter den Gleisen des Güterbahnhofs hindurch. Auf Foto 9 ist dieselbe Unterführung von der anderen Seite zu berg aus zu sehen - im Hintergrund das Schleusentor der Nr. 71. Jetzt weiß man auch, warum sie Le désert heißt!
Bild 10 zeigt dieselbe Blickrichtung wie in Bild 9 - bei Tag sieht doch gleich alles ganz anders aus. Von derselben Stelle aus geht der Blick auf Bild 11 zu tal. Ganz im Hintergrund erspäht man bereits das Silo am Kanalbeginn, das auch auf Bild 12 in derselben Talrichtung zu sehen ist. Die Kreuzung im Hintergrund des Fotos ist der Punkt A in der Skizze (Bild 15), der der KM O sowohl des Marne-Saône-Kanals, als auch des nach Osten führenden Rhein-Marne-Kanals ist. Links ging früher der Canal lateral á la Marne (Marne-Seitenkanal) ab. Heute ist das ein toter kleiner Arm, der als Bootshafen dient. Der Kanal durch die Stadt wurde in den Sechziger Jahren zugeschüttet und durch eine breitere Umleitung (zwischen den Punkten B und C auf der Skizze) ersetzt. Damals war noch was los auf den Kanälen und es war sicherlich sehr eng in diesem Bereich! Wasserflächen wie auf Bild 11 waren früher voll mit Penischen.
Auf Bild 13 der Blick zurück in den Bootshafen hinein - links geht es in den Marne-Saône-Kanal. Schwenkt man mit der Kamera noch weiter nach links, sieht man das Dock der Werft Garnier. Ich hatte Pech, daß das Becken gerade geflutet wurde. Wenige Stunde vorher, als mein Fotoapparat noch am Ladegerät hing, war das Becken leer zu sehen gewesen! Im Hintergrund die Baumreihe des Kanals; das Hochhaus ist das Silo, welches auch auf Bild 12 zu sehen ist, jedoch hier von der nördlichen Seite.
Gernot