Antwort zu #9:
Servus Rolf, selbstverständlich.
LG
-otto-
Antwort zu #9:
Servus Rolf, selbstverständlich.
LG
-otto-
Diese Essensbehälter (Essenträger haben wir sie genannt) wurden in einen passenden Weißblechzylinder gestellt. Dieser hatte einen (theoretisch) wasserdichten Deckel.
Der Behälter wurde mit einem Karabiner an das Schleppseil gehängt, am Behälter war eine lange Hanfleine angebunden, die ihrerseits noch in regelmäßigen Abständen mit Karabinern am Schleppseil hing.
Der Steuermann des ersten Schleppkahnes wurde mit Handzeichen angewiesen sich an dieses (von zwei gekreuzten ) Schleppseile zu lehnen, damit das Seil während der ganzen Prozedur „trägt“.
Am Behälter war noch eine etwa vier bis fünf Meter lange Leine, entweder mit einem Schwabber oder einem großen Schäckel.
Wenn dies Gewicht ins Wasser geworden wurde, zog es den Behälter nach rückwärts zum Schleppkahn.
Dort kam es darauf an, die Leine des Gewichtes abzufangen, bevor sich alles zwischen Bordwand und Schleppseil verkantete.
Zu erwähnen ist noch, das diese Prozedur nur in der Bergfahrt gehandhabt wurde, wo der erste Schleppkahn rund 100 m hinter dem Zugschiff geführt wurde.
Am niederlandische Rhein schiffe , wo die besatzung aus 2 personen wahren , und die kapitein mit familien auf hinterschif w"hten , und die Matrose seine wohnung auf vorder schiff . Dan wahre es normaal das die matrose seine mitagsesse von der Kapiteinsfrau bekomme . Das wird dan in diese essenbehalter ,nach vorne getragen .
Hallo
Aber ich kenne doch auch eine Geschichte vom Rhein: Meine Eltern waren noch nicht verheiratet und meine Mutter mit Ihr Vater (mein Opa) hingen erste Länge, als zweite Länge mein Vater. Aus irgendeinen Grund hat meine Mutter dann das Essen im Topf (zugebunden nehme ich an) mit eine Leine an das Schleppseil gehängt und als "Antrieb" im Wasser ein Reibholz. Laut meine Eltern hat der Matrose aufgepasst und kam das Essen heil an.
Gruss Jozef
Servus Jozef,
zu diesem Thema gibt es unzählige Geschichten. Ich war ja jahrelang nach Saisonschluß bei den Fahrgastschiffen bis zum neuerlichen Saisonbeginn im Jahr darauf auf Zugschiffen zwischen Linz und Regensburg unterwegs, natürlich auch zwischen Wien und Linz. Aber bleiben wir auf der Strecke Linz-Regensburg. Ein Zugschiff hatte in der Regel drei Kähne im Anhang, es kam aber auch vor das ein Vierter mitgeführt wurde, da mußte dann der “Zahlmeister“ zu den Schlepplotsen (“Bremsern“ ). Nun zum Kern der Geschichte , wie es damals üblich war herrschte auch bei den Bremsern eine Hierachie. Es gab den Ersten, Zweiten und Dritten. Aber wie schon erwähnt auch den Vierten, eben dem Zahlmeister. Als zu Mittag von der Köchin oder fallweise auch vom Koch das Essen am Schleppseil geliefert wurde, war natürlich der “Erste Bremser“ am Werk. Der war meist ein “Schlitzohr“ holte sich die Feinheiten heraus. Dann nahm der Essenbehälter seinen weiteren Weg, zum Zweiten Anhang, Dritten und eben, fallweise zum Vierten. Da kam es schon vor daß der Letzte vor der leeren Schüssel stand. Wenn das natürlich der “Zahlmeister“ war, gab‘ s einen Aufstand. Aber nach Ankunft in Regensburg löste sich das Problem in einer Gastwirtschaft bei etlichen Halben Bier in Wohlwollen auf !
Damals war, obwohl die Crew bis zu 18 Mann bestand , plus einer Köchin die Kameradschaft und Zusammenhalt groß geschrieben !Jeder konnte sich auf den andere verlassen !!
Meine Geschichte bezieht sich auf die Jahre 1964 - 1970 !
mfG
-otto-
Heribert Heilmeier berichtet heute :
" Im Schifffahrtsmuseum Regensburg hängt aus der Donauschifffahrt so ein Transportbehälter für das Essen. Zum Größenvergleich, dahinter ist das Steuerrad eines Schleppkahns."
mfG
-otto-
Geändert von danubenews (10.04.2020 um 17:52 Uhr)
Hallo,
kurz und schmerzlos, wir auf dem Rhein hatten keine Henkelmänner für die Verpflegung von Personal vom Schleppboot aus auf die Anhänge. Das Personal jedes Fahrzeugs im Schleppzug musste sich eigenständig nicht nur mit Verpflegung versorgen. Alle Schiffe in der Streckenfahrt waren dafür eingerichtet. Auf allen großen Schleppbooten waren Menageleute (Köche) tätig, die im Tarifrang gleich dem Rudergänger entlohnt wurden. Die höheren Chargen an Bord (hier Radschlepper SCHÜRMANN 2) hatten meist ihre Frauen mit an Bord, auch auf den Schleppkähnen. An der Menage nahmen meist die 2. und 3. Maschinisten, 4 Heizer, 1 Rudergänger und 2 Matrosen teil, die wöchentlich, meist Freitags, dem Koch den gemeinsam verzehrten Speiseanteil bezahlen mussten. Das war z. B. um 1952 an die DM 8,00. Auf Schleppkähnen mussten die Matrosen und fallweise 1 Schiffsjunge für ihre Verpflegung selbst sorgen. Auch hier war die Unterkunft entsprechend eingerichtet. Schiffführer auf Schleppkähnen (bei uns Schiffmann genannt) hatten mit ihrer Familie mit der Versorgung ihrer Matrosen nichts zu tun.
Als Beweis meiner Ausführung im Anhang ein Foto auf MS SCHÜRMANN 54, wo ich als Matrose neben meiner Verlobten als Besucherin und dem Schiffsjungen Tim bei einem Sonntags-Aufenthalt in Salzig zu sehen bin. Tim zunftgerecht mit Kittelschürze als Koch.
Mit frohem Ostergruß, Handhaspel
Hallo,
dann schiebe ich gerne noch etwas nach zur Bordverpflegung. Zunächst möchte ich feststellen, das dies nicht in einer Art Baustellenessenspause geschah sondern in einer angemessenen mitteleuropäischen Esskultur. Die Kücheneinrichtung, also die "Werkstatt" des Menagemanns, enthielt in jener Zeit weder einen Kühlschrank, noch floss warmes Wasser aus dem Krahn. Ein großer Kohlen-befeuerter Herd und ausreichend Geschirr sorgte für fachgerechtes Anrichten der Speisen.
An Fahrtagen gab es um 11:30 h Mittagsessen und gegen 17:00 h Abendessen in kleinerer Ausführung. An Tagen, an denen nicht gefahren wurde, gab es nur Mittagessen. Alle Mahlzeiten entstanden nach Vorstellungen des Menagemanns, eine Speisekarte gab es nicht. Zu kühlende Waren wurden in Fliegenschränken* untergebracht, die bei den großen Dampfschrauben- und Radschleppbooten unter der Brücke im Schatten und Luftzug hingen. Ich kann mich nicht erinnern, das diese abgeschlossen waren.
Bild 1: Unser Managemann Hannes in seiner Küche
Bild 2: Er und die Frau vom Käpi
Bild 3: wie zu sehen, konnte es auch spaßig zu gehen; alle aus dem Bereich der Küche.
Alles auf Dampfschleppboot SCHÜRMAN 3 um 1953.
Gruß, Handhaspel
Geändert von Handhaspel (11.04.2020 um 22:53 Uhr)
Hallo Kollegen,
interessant ist auch auf dem Bild des Beitrages Nr. 17, wieviel Schiffe in Bad Salzig damals Sonntags im Päckchen lagen.
Da war man schön zusammengelegen und es wurde erzählt und des wurde "Schiff gefahren" und man konnte sich
noch persönlich kennenlernen. Alles Geschichte! Gibt es so nicht mehr! Leider!