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Super-Moderator
Hallo,
hier noch ein Auszug aus dem historischen Marinearchiv Betreff ANNA WALLNER verfasst von Renato Schirer
"Nach zähen Ringen zwischen den Wehrmachtsteilen Heer und Marine wurden am 19. Dezember 1943 zwei moderne Motorzugschiffe für den Umbau zu Behelfsmonitoren freigegeben. Bei den von der Wehrmachtstransportleitung Südost angebotenen Schiffen handelte es sich um das am 18.12.1941 in Dienst gestellte Motorzugschiff „Köln“ des Bayerischen Lloyd und das am 11.4.1942 in Dienst gestellte Motorzugschiff „Anna Wallner“ der Reederei Josef Wallner in Deggendorf. Trotz der Zusage des Wehrmachtsführungsstabes auf insgesamt fünf Schiffe blieb es bei diesen zwei Abgaben, da es auf der Donau allgemein an Schleppkraft mangelte. Die Situation wurde zu Anfang des Monats April 1944 durch den Abwurf von Luftminen noch weiter verschärft, als zu den Ausfällen durch die Magnetminen noch die Abgabe von zahlreichen Zugschiffen für die Minenräumung kamen. Damit war jede weitere Beschlagnahme zugunsten der Kriegsmarine illusorisch geworden.
Den Anfang machte das Motorzugschiff „Anna Wallner“, welches als erstes für die Kriegsmarine in Anspruch genommen wurde. Das in den Jahren 1941/42 bei der Deggendorfer Werft & Eisenbau GmbH erbaute Schiff gehörte zum Typ N des nach Kriegsbeginn aufgelegten „Sofortprogramm“ des Reichsverkehrsministeriums für Schiffsneubauten. Das 48 m lange und 7,20 m breite Schiff wurde am 11.4.1942 in Dienst gestellt und die Beschlagnahme erfolgte am 29.12.1943. Der Umbau erfolgte anschließend bei der Marine-Ausrüstungsstelle Linz, wobei eine 7,5 cm Seezielkanone, eine 3,7 cm Seezielkanone und ein 2 cm Flakvierling sowie zwei 2 cm Maschinengewehre c/30 auf entsprechenden Ständen montiert wurden. Am 7. April 1944 erfolgte die neuerliche Indienststellung unter dem Namen „Balmung“. Das zweite angebotene Motorzugschiff, die bei der Werft Christof Ruthhof in Regensburg 1941 erbaute „Köln“, war 49 m lang und 7,6 m breit. Das Schiff wurde am 5.1.1944 beschlagnahmt und anschließend der Marine-Ausrüstungsstelle in Linz zum Umbau übergeben. Die Bewaffnung entsprach jener der „Balmung“ und das Schiff konnte am 12.6.1944 unter dem Namen „Nothung“ der Marine übergeben werden. Beide Schiffe wurden der Donauflottille zugeteilt und kamen zur Sicherungsgruppe Eisernes Tor. Da man mittlerweile den mit der 10,5 cm Kanone ausgerüsteten Artillerieträgern die Funktion eines Donaumonitors zugedacht hatte, wurden die beiden ursprünglich als Behelfsmonitore vorgesehen bewaffneten Schlepper nun als Wachschiffe bezeichnet."
Grüße Joana
P.S. Danke muranfan
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