Hallo!
Hier habe ich mal ein aktuelles Foto vom ex-Laborschiff Reinwasser. Es ist vom August 2025, aufgenommen in Berlin-Rummelsburg.
MfG Thomas
Hallo!
Hier habe ich mal ein aktuelles Foto vom ex-Laborschiff Reinwasser. Es ist vom August 2025, aufgenommen in Berlin-Rummelsburg.
MfG Thomas
Man muss die Schuld auch mal bei ANDEREN suchen!
Moin,
über die frühere Personenfähre "Jos. von Keller" aus Linz am Rhein kann ich folgendes sagen:
Das Motorboot „Jos von Keller“ war das dritte Motorboot der Fährgesellschaft Linz, das seit der Gründung 1920 angeschafft wurde.
Es wurde, ebenso wie die „Hansa“, im Geschäftsjahr 1925 beschafft.
Bei dem „Jos von Keller“ handelte es sich nicht um ein gebrauchtes Boot, sondern vermutlich um einen Neubau,wie man anhand des Baujahr von 1925 der Abschreibung vermuten kann.
Auf welcher Schiffswerft es gebaut wurde, ist leider nicht bekannt.
Nach der Form der „Jos. von Keller“ zu urteilen, könnte sie bei der Schiffs-/ und Bootswerft von Jean Stauf aus Königswinter auf Kiel gelegt worden sein.
Ca. 50% der damals auf dem der auf dem Rhein verkehrenden Lokalboote und Fahrgastschiffe wurden in Königswinter bei Jean Stauf und seinem Lehrmeister Jean Schmitz gebaut.
Die "Jos. von Keller“ wurde im laufenden Geschäftsjahr (1925) mit 10% = 1.650 RM abgeschrieben.
Die "Jos. von Keller" war 16 m lang und 3,20 m breit.
Sie hatte einen 25 PS Motor mit klassischen Wellenantrieb und war aus Eisen gebaut.
Quelle: Rheinschiffsregister 1935.
Sie wird in den Geschäftsberichten der Fährgesellschaft (1925 - 1929) erwähnt. Spätere Geschäftsberichte sind anders abgefasst oder nicht im Stadtarchiv Linz vorhanden.
Der Verbleib der "Jos. von Keller" ist bisher unbekannt. Sie wurde vermutlich zwischen 1930 - 1935 verkauft.
Außer der "Jos von Keller" gab es noch weitere Motorboote in Linz:
Das erste Linzer Motorboot von 1905 hatte keinen Namen. Es wurde am 10. April 1905 vom Fährpächter Alexander Lurz in Dienst gestellt.
Es wurde vermutlich am 01.01.1914 durch den neuen Fährpächter der Linzer Fähre, A. Dörries, Kripp übernommen.
Es ist bekannt, das A. Dörries auch ein Motorboot besaß, ob er es aber von Alex Lurz übernommen hatte, ist nicht festgehalten.
Man kann aber davon ausgehen, denn das war damals übliche Praxis bei den Pachtbedingungen.
Folglich wäre das Boot dann ab 1920 von der Linzer Fährgesellschaft übernommen worden.
Im Bericht vom 01.05.1933 über die Entwicklung der Linzer Fährgesellschaft (1920-1929) steht:
"In den ersten 3 Jahren nach der Gründung 1920, kämpfte die Fährgesellschaft Linz-Kripp GmbH noch immer mit den Spätfolgen des 1. Weltkriegs und der stetig steigenden Inflation.
Das vorhandene alte Motorboot wurde abgeschafft, ein besseres beschafft, wozu noch später zwei weitere größere hinzukamen.
Auf der Kripper Seite wurde eine Schienenanlage geschaffen, um Boote aus dem Wasser zur Vornahme von Instandsetzungsarbeiten ziehen zu können."
Aus dem Geswchäftsbericht 1925:
"Die Einrichtung der Fahrten auf der neuen Fährlinie zwischen Linz und Remagen hat sich gut bewährt und wurde vom Publikum sehr gut in Anspruch genommen.
Der Dienst wurde daher auch im Winter mit 2 Fahrten pro Tag aufrecht erhalten. Ohne Sonderfahrten, wurden 13.639 Personen befördert.
Ab dem 1. Dezember 1925 wurde auch die tägliche, zweimalige Postbeförderung von Remagen nach Kripp mit übernommen.
Das altersschwache und zu kleine Motorboot wurde im Laufe des Geschäftsjahrs 1925 durch ein besseres Motorboot, der ”HANSA“, ersetzt.
Es wurde vor der Inbetriebnahme einer gründlichen Instandsetzung unterworfen und wieder in Dienst gestellt."
Bei der "HANSA", Baujahr 1920, Vorbesitzer unbekannt, handelte es sich um ein sogenanntes Rundspantboot mit "Klipperbug".
Es war 15 m lang, 2,50 m breit und hatte einen 18 PS Motor mit klassischem Wellenantrieb. Quelle Rheinschiffsregister 1935
"Die "HANSA“ wurde im Winter wegen ihrer besonderen Bauart gerne durch mehrere Passagiere schaukelnd als kleiner Eisbrecher benutzt."
Die "Hansa" wurde 1935 an die Fährleute Josef Müller und Josef Vollmer aus Unkel verkauft.
Dort wurde sie bis ca. 1965 als Personenfähre im Fährbetrieb zwischen Unkel und Remagen-Birgel, und als Ausflugsboot in der Personenschifffahrt auf dem Rhein eingesetzt.
2. Dann gab es das "Egon von Fürstenberg" (I):
Das Motorboot "Egon von Fürstenberg“ wurde im Geschäftsjahr 1926 von der Fährgesellschaft Linz-Kripp GmbH angeschafft. Es konnte 94 Personen transportieren und war das größte, bis dahin angeschaffte Motorboot. Wegen seiner Länge war es besser für den Längsverkehr auf dem Rhein geeignet und konnte daher die neue Fährstrecke Linz – Leubsdorf – Strandbad Sinzig leichter befahren, da es nicht so anfällig für die starke Strömung des Rheins war und auch weniger auf den Wellengang der vorbeifahrenden Schiffe reagierte. Es war so auch für die Fahrgäste deutlich bequemer da diese in den kleineren Booten deutlich heftiger durchgeschaukelt wurden.
Technische Daten der "Egon von Fürstenberg“ (I):
Bauwerft: Schiffswerft Jean Stauf, Königswinter
Baujahr: 1926
Länge über alles: 17,48 m
Breite über alles: 3,45 m
Tiefgang: 0,73 m
Höhe: 2,50 m
zul. max. Tragfähigkeit: max. 94 Personen
Indienststellung: 1926
Antrieb: 1x 75 PSe* Deutz - Diesel auf feststehendem Propeller
Quelle: Rheinschiffsregister 1956 mit Datenstand 31.05.1954
Während der Kriegszeit wurde es von den Franzosen beschlagnahmt und beschädigt. Nach der Rückgabe wurde es umgebaut. Es war bis 1954 in Linz im Einsatz.
1954 tauschte man das Motorfährboot "Egon von Fürstenberg“ gegen das größere und modernere Motorboot "Rolandsbogen" vom Fährmann Ferdinand Braun aus Rolandswerth aus.
Beide Boote wurden auf die ursprünglichen Namen umgetauft. So wurde aus dem „Rolandsbogen“ (I), der "Egon von Fürstenberg" (II) und aus dem "Egon von Fürstenberg“ (I) der „Rolandsbogen“ (II).
Wie lange der „Rolandsbogen“ (II) ex „Egon von Fürstenberg“ (I) tatsächlich im Fähreinsatz geblieben ist, ist leider nicht bekannt. 1964 wurde jedenfalls ein neues Fährboot, das "Rolandswerth“ für die Klosterschule angeschafft. Lange war der Verbleib des „Rolandsbogen“ (II) unklar, bis ich einen Hinweis im Rheinschiffsregister von 1956 fand.
Aus im ging hervor, das Ferdinand Braun ein Mootorboot „Rolandsbogen“ an die Personenschiffahrt Gilles aus Vallendar verkauft hat, die das Schiff nun unter dem Namen „Ursula“ einsetzten. Im Archiv von Dieter Schubert fand sich dann auch ein Antwortbrief auf seine Anfrage bei Gilles zur ”Ursula“, in der bestätigt wird, das die ”Ursula“ der frühere ”Egon von Fürstenberg“ (I) gewesen ist und das dieser als Mietboot zu Gilles gekommen ist. Es wurde um 1955 von der Personenschiffahrt Gilles als Ausflugsboot gepachtet und 1958 schließlich übernommen. Für den Winter 1958 / 1959 wird ein Umbau vermerkt, der aus dem kleinen Motorboot ein großes Fahrgastschiff macht. 1979 verkauft Gilles das Schiff an die Maas nach 5500 Dinant in der Provinz Namur, Belgien. Dort wir es als "LE COPÈRE“ in Dienst gestellt. Auch 2019 noch im Betrieb. www.dinant-evasion.be
3. Der "Egon von Fürstenberg II" ist es definitiv auch nicht gewesen. Der Kasko liegt als Motoryacht bei der Schiffswerft in Neckarsteinach.
Nachtrag: Was für Motoren in den Booten drinnen waren, kann ich zum aktuellen Zeitpunkt noch nicht sagen, da ich noch nicht alle Zeitungsberichte eingepflegt habe.
Je nach Alter des Bootes, können es Rohöl-Motore, Benzin/- Spiritus Motore oder sogar Gasmotoren bzw. später auch Diesel zum Einsatz.
Bevor nur noch Dieselmotoren zugelassen wurden, gab es oftmals Unfälle durch Verpuffung, wenn der Bootsführer den Kraftstoff falsch nachgoss.
Gruß Alex
Geändert von faehrenfan (15.09.2025 um 13:35 Uhr) Grund: Ergänzungen
~~~ Fähren sind die schönste Art, Menschen miteinander zu verbinden ~~~