Hallo Peter
Hallo zusammen
Das Abbauen des Steuerhauses gibt zwar ordentlich Arbeit, aber so riesig ist das Puzzle nun auch wieder nicht. WILLI wurde als Kanalschiff der Freycinet-Klasse beim Umbau von 1961/1962 mit einem abbaubaren Steuerhaus ausgerüstet. Die beiden Schiebertüren können ausgehängt werden. Die 4 Steuerhauswände haben Scharniere und könnten nach dem Abbau des Steuerhausdachs auch nur heruntergeklappt werden, nur würde das die Bewegungsfreiheit zu stark einschränken, daher bauten wir komplett ab. Das Steuerhaus hat einen doppelten Boden. Oben Holzbretter auf welchen man steht und darunter ein Stahlboden mit Wasserabläufen zur Backbord- und zur Steuerbordseite.
Ausser dem obligatorischen (nicht mehr demontierbaren) Suchscheinwerfer und der zerlegbaren, sehr einfach demontierbaren (2 Flügelmuttern) blauen Begegnungstafel (Stahlrahmen mit blauem Stoffüberzug) mit Blinklicht gibt es auf dem Dach nur noch die beiden Solarpanelen. Auch diese sind dank Tubtara-Blindnietmuttern sehr einfach zu entfernen. Die Steckerkontakte sind schutzisoliert, die Solarpanelen müssen deshalb nicht abgedeckt werden, um sie spannungslos zu machen.
Das Dach besteht aus 3 Teilen und 2 Merklingen. Die beiden Seitenwände werden bei den Scharnieren ausgehängt. Bei der vorderen und hinteren Wand entfernten wir die Klappfenster, damit sie "TS" (tragbar schwer) wurden. Auch sie könnten bei den Scharnieren ausgehängt werden. Danach folgte der Aufbau eines flachen Gerüsts (Bilder 5 und 6; Made by Erlenbacher Schiffswerft) für den Wetterschutz des Fahrpults (Bild 7). Die Instrumente für die Maschinenüberwachung, die beiden ICOM-Funkgeräte, die Bugstrahlersteuerung, das Echolot, der Wendeanzeiger, die Gegensprechanlage sowie der Laptop mit der Tresco-Wasserstrassenkarte sind nicht wasserfest.
Alle abgebauten Steuerhausteile können auf dem Nasszellencontainer gelagert und mit den normalen Luckendeckeln vor Nässe geschützt werden (Bilder 8, 9 und 10).
Die Tafel am Heck mit ENI, Heimathafen und Landeskenner muss ebenfalls entfernt werden (3 Schrauben), damit der hintere Mast (mit Typhon, gelbem Typhonlicht und Funkantennen) nach hinten umgelegt werden kann. Auch die beiden Hutzen (je 2 Schrauben), die Tafel www.historische-binnenschifffahrt.ch mit 3.61 Meter (2 Schrauben) und die beiden Positionsleuchtenkästen mit 3.57 Meter (je 2 Schrauben) auf dem Roefdach müssen ausgehängt und entfernt werden. Da auf den französischen Kanälen nachts nicht gefahren werden darf, braucht es keine Positionslichter.
Die Deckel zu den Abgängen in dem Maschinenraum und ins ehemalige WC müssen auf der niedrigsten Öffnungsstufe eingehängt oder ganz geschlossen werden. Der Nachendavit muss in 2 Teile zerlegt und ausgehängt werden. Der Rettungsnachen kann auf dem Luckendach liegen bleiben. Der vordere Mast muss ganz umgelegt werden. Am Bug muss der Originalflaggenstock durch ein Provisorium mit 3.50 Meter Durchfahrtshöhe ersetzt werden.
Das wär's dann schon für die erforderliche Durchfahrtshöhe von 3.50 Meter gewesen. Für extrem niedrige Brücken gibt es noch Reservemöglichkeiten, Gasöl vom Haupttank vorn in die beiden Tank im Maschinenraum laufen lassen, sowie den Ballasttank hinten mit Kanalwassser auffüllen. Das bringt den Fixpunkt (Originalhaspel) von 3.37 auf unter 3.27 Meter herunter. Der letzte Notnagel ist das neue Holzhaspel mit etwas weniger Druchmesser wie das Eisenhaspel. Ein so genanntes Kanalhaspel (oval) haben wir an Bord von WILLI nicht.
Freundliche Grüsse aus Basel
Peter
PS: Die Pause in Charmes wurde geplant, bevor die Schifffahrt auf dem Canal des Vosges (Vogesenkanal) wegen Bruchs der Schleuse Nr. 6 gesperrt worden ist. Wir nehmen es wie es kommt, ganz nach dem Naturgesetz AGA (alles ganz anders). Vielleicht müssen wird den gleichen Weg zurück nach Strassburg fahren.





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