Hallo

Bei der „Überholleine“ fallen mir unsere Schleichfahrten mit den „Menzer-Schiffen“ ein. Die hatten vorne dicke Backen und achtern dicke Pobacken, kurz sie waren auf Tragfähigkeit gebaut. Die Schiffe waren mit ihren 500 PS Maschinen bei 950 to nur Mittelklasse bei der Geschwindigkeit. Überholen hat trotzdem Spaß gemacht, wenn ein Räderboot mit 8 oder 9 Kähnen in Sicht war. Es war in meiner Lehrzeit, ich zog die Blaue Flagge hoch und wir begannen den Überholvorgang. Als wir am 5. Schiff waren, wechselte das Räderboot die Rheinseite und wir waren eingeschlossen. Toll, Überholen abbrechen und warten, bis der ganze Schleppzug gewechselt hat. Die Moral von der Geschichte, niemals einen Räderboot-Schleppzug ohne Anfrage und Genehmigung überholen! Danach neuer Versuch, die Flagge war schon gesetzt, nun kam die Anfrage mit dem Überhol-Signal, das Räderboot antwortete und nun ging alles wie geschmiert. Als wir das Räderboot passierten, stand der „Kapitän“ auf seiner Brücke, wir grüßten brav dankend mit der Mütze und bekamen einen Gruß zurück.
An diesem Beispiel erkannte ich, wer die waren „Kapitäne“ auf dem Rhein waren!

Es grüßt der Rhein-Skipper