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Thema: Tankschiff nahe der Loreley gekentert

  1. #821

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    Guten Tag zäme,

    Also was ich da von der WSA als erste Analyse Ergebnis lese, finde ich echt krass.

    Habe da meine Vergangenheit in der Pharma/Chemie, bei der ich 12 Jahre lang in Basel gearbeitet habe und daher klingt das was die da schreiben für mich wie ne "Bombe" die da im Rhein liegt ! Wer Benzin schon als gefährlich sieht (Explosionsgrenze (0,6 … 7,6% (nur!!!), der hat mit Wasserstoff (Explosionsgrenze (in Luft) 4 – 75 %) seinen Meister gefunden !!!

    Zwar kann ich euch Berufsschiffer schon verstehen, betr. den Postings über die Talfahrt die viell. doch möglich wäre, nur x, y verbietet das usw.... aber Freunde, das da ist gar nicht so "Peanuts" und ist wirklich massiv gefährlich was da aus der Ladung entstanden sein soll.
    (Exkurs: Man stelle sich vor es wird eine scharfe 500kg Bombe aus dem 2WK beim Buddeln auf ner Strassen-Baustelle gefunden und ich sage: Hey Freunde, mit meinem Auto komme ich da auch in 50-150m Distanz bestimmt sicher schon noch vorbei - ich bin ja ein guter Autofahrer !).

    Ich möchte nicht in der Haut der Menschen stecken, die da zur Bergung so nahe an der, oder sogar auf Waldhof stehen. Ich weiss sehr gut wie das sein kann, da ich ich als Hauptmann der Feuerwehr jahrelang im Ersteinsatz-Kommando, und auch Einsatzleiter war - auch im Zusammenhang mit der Basler Chemie/Pharma... !

    Drücken wir den Jungs die da zuwege sind doch einfach die Daumen, das nicht noch sehr viel schlimmeres passiert !
    Nichts für ungut.
    mfG Robert

    Edit: Kein Wunder schneiden die dort mit Hochdruck Wasserstrahl den Stahl - man stelle sich vor die würden mit Trennscheiben, oder Acetylen/Oxi-Brennern.....
    Geändert von Robert_BS (27.01.2011 um 16:32 Uhr) Grund: Nachtrag

  2. #822
    Avatar von Km 632,2
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    Ent- oder Belüftungsrohre wären für den Transport von Schwefelsäure ( H2SO4 )
    nicht zu verwenden, da Schwefelsäure stark h y g r o s k o p i s c h ist.
    ( d. h. sie zieht sämtl. Feuchtigkeiten an unter Bildung von Wasserstoff )
    desweiteren würde die Säure dann mit Metallen reagieren. (Rost und Rostfrass )

    Gruss Dieter

  3. #823

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    Zitat Zitat von Dachdeckermeister Beitrag anzeigen
    müssten doch eigentlich auch mehrere Schiffe kurz darauf an der Unglücksstelle vorbeigekommen sein??Davon hört man auch nichts
    Doch Jürgen, lies mal Beitrag # 296, der offenbar etwas untergegangen ist - vielleicht, weil er auf holländisch ist.

    Da steht, kurz gesagt, drin, daß die bergfahrende VERA, die am Betteck den talfahrenden KV AMETHYST abwartete, etwas im Wasser treiben sah und das dem AMETHYST mitteilte. Der AMETHYST sichtete kurz darauf das Wrack des Tankers, auf dem einer der Schiffbrüchigen stand (der AMETHYST telefonierte und der Mann wurde daraufhin von einem Vorspannboot runtergeholt. Weiß jemand, von welchem?). Der schlafende Steuermann des AMETHYST wurde nach oben geholt und hörte auch gleich Hilferufe - vom zweiten Geretteten auf einer Platte - wohl dem Steuerhausdach. Der Mann wurde abgeborgen, hatte aber des Texts in Schuttevaer zufolge eine heftigere Beinverletzung. Trotz des vielen Blaulichts überall gelang es dem AMETHYST aber erst in Koblenz, einen Arzt an Bord zu bekommen!

    Die Meldungen, daß einer der Schiffbrüchigen 5-6 km unterhalb - in einem Bericht war gar von Salzig (10 km) die Rede - gerettet worden sei, waren also falsche Gerüchte.

    Die VERA könnte dem gekenterten WALDHOF also vielleicht sogar begegnet sein. Was die VERA genau gesichtet hat, den (sicherlich dunklen) Tanker oder das Steuerhausdach, geht aus dem Bericht leider nicht hervor.

    Gernot

  4. #824

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    Zitat Zitat von Hürth Beitrag anzeigen
    Ent- oder Belüftungsrohre wären für den Transport von Schwefelsäure ( H2SO4 )
    nicht zu verwenden, da Schwefelsäure stark h y g r o s k o p i s c h ist.
    ( d. h. sie zieht sämtl. Feuchtigkeiten an unter Bildung von Wasserstoff )
    desweiteren würde die Säure dann mit Metallen reagieren. (Rost und Rostfrass )

    Gruss Dieter
    ...und was passiert mit einem eventuell entstehenden Überdruck,meinetwegen durch Volumenausdehnung bei erwärmung durch Sonnenstrahlen?
    MfG Jürgen

  5. #825
    Avatar von Ouzo
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    Hallo Robert_BS,

    das mit der Explosionsgrenze ich schon hart. Dabei stand u.a. am 13.01.2011 in der Rheinzeitung:
    BASF-Experten entschärften Situation:Stoff weder explosiv noch brennbar, noch leicht flüchtig#Die Wasserschutzpolizei war mit Booten aus Bingen, St. Goar und Koblenz im Einsatz. Die BASF hatte aus Ludwigshafen, wo das Tankschiff gestartet war, Experten geschickt, um bei der Behandlung der Ladung, 2500 Tonnen Schwefelsäure, beratend zur Seite zu stehen. Sie entschärften die Situation, indem sie erklärten, dass der Stoff weder explosiv noch brennbar, noch leicht flüchtig sei
    ------
    Da frag ich mich doch, was waren das für Experten
    Jetzt werden zwei Bundesstraßen, Bahnverkehr usw. gesperrt.
    Anwohner dürfen die Wohnung nicht verlassen.

    Hoffentlich geht das alles gut aus.

    Gruß
    Ouzo

  6. #826
    Avatar von Km 632,2
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    Zitat Zitat von Dachdeckermeister Beitrag anzeigen
    ...und was passiert mit einem eventuell entstehenden Überdruck,meinetwegen durch Volumenausdehnung bei erwärmung durch Sonnenstrahlen?
    MfG Jürgen
    Im Rheinwasser gibt es unterhalb der Wasserlinie keine erwärmende Sonnenstrahlen.

  7. #827
    Avatar von Km 632,2
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    Zitat Zitat von Ouzo Beitrag anzeigen
    Hallo Robert_BS,

    das mit der Explosionsgrenze ich schon hart. Dabei stand u.a. am 13.01.2011 in der Rheinzeitung:
    BASF-Experten entschärften Situation:Stoff weder explosiv noch brennbar, noch leicht flüchtig#Die Wasserschutzpolizei war mit Booten aus Bingen, St. Goar und Koblenz im Einsatz. Die BASF hatte aus Ludwigshafen, wo das Tankschiff gestartet war, Experten geschickt, um bei der Behandlung der Ladung, 2500 Tonnen Schwefelsäure, beratend zur Seite zu stehen. Sie entschärften die Situation, indem sie erklärten, dass der Stoff weder explosiv noch brennbar, noch leicht flüchtig sei
    ------
    Da frag ich mich doch, was waren das für Experten
    Jetzt werden zwei Bundesstraßen, Bahnverkehr usw. gesperrt.
    Anwohner dürfen die Wohnung nicht verlassen.

    Hoffentlich geht das alles gut aus.

    Gruß
    Ouzo
    Es steht doch anschliessend immer im Bericht:

    DIE BEVÖLKERUNG WAR ZU KEINER ZEIT GEFÄHRDET

  8. #828

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    Zitat Zitat von Dachdeckermeister Beitrag anzeigen
    Hat ein Tankschiff eigentlich für die Tanks jeweils eine Entlüftungsöffnung,durch die Wasser eindringenkann?
    Vielleicht ist hier ja jemand dabei,der diese Frage beantworten kann.
    In dem Bericht steht gar nichts,ob das Wasser auch in den Wallgängen steht.
    MfG.Jürgen
    Moin!

    @ Jürgen:

    Die Mitteilung der gemeinsamen Pressestelle, derzufolge im Tank 7 Schwefelsäure, Wasser und Wasserstoff festgestellt wurden, ist eine Nachricht, die leider zu befürchten war.
    Es ist auch nicht so, dass lediglich die Verharmlosungen der BASF, wie andere hier erwähnen, den Einsatzkräften vorlagen, sondern dass dieses Risiko sehr genau schon im BSU-Untersuchungsbericht über den Unfall (Kentern) der ENA 2 im Juni 2004 beschrieben wurde. Dieser Bericht liegt den Einsatzkräften vor.

    Die nun zu treffenden Maßnahmen, nämlich die Einleitung von Stickstoff in den Tank, um der Explosionsgefahr des Wasserstoffs zu verhindern, wurde schon nach dem Kentern der ENA 2 angewendet. Womit ich sagen will, dass ich den Eindruck habe, dass die Einsatzkräfte das Risiko zu beherrschen scheinen.

    Ich darf darauf hinweisen, dass ich frühzeitig in diesem Thread auf die nun eingetretene Situation hingewiesen habe. Siehe mein Beitrag # 276 vom 18.1.2011 um 23.18 Uhr.

    Vgl. hierzu die Links: http://www.fotoschiff.de/assets/plug...erichtena2.pdf

    Erwähnen muss ich noch, dass die ENA 2 Entlüftungsöffnungen hatte, aus der seinerzeit Schwefelsäure unkontrolliert austrat. Die ENA 2 hat zwei Lüfter mit Feuchtigkeitsfilter. Zwei je Ladetank, es ist die einzige Be- und Entlüftungsmöglichkeit beim Be- und Entladen, sie sind nicht verschließbar und permanent offen und waren nach dem Durchkentern der ENA 2 eine Austrittsmöglichkeit für die Schwefelssäure.

    Aber: Es gibt ganz offensichtlich Bauartunterschiede zur "WALDHOF" und deshalb kann - ich weise ausdrücklich darauf hin - die Entlüftungsanlage auf der "ENA 2" NICHT auf die "WALDHOF" übertragen werden.

    Hier gibt es den komplette BSU-Bericht: http://www.bsu-bund.de/cln_005/nn_99...cht_155_04.pdf

    mfg Peter Hartung
    Geändert von Peter Hartung (27.01.2011 um 17:57 Uhr)

  9. #829

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    Ehem - die BASF Experten haben eigentlich schon recht, die beurteilen ihren Stoff, so wie sie es auf die TMS verladen haben und Schwefelsäure ist weder brennbar, noch explosiv ! Nur was dann damit geschieht, wenn eine Havarie entsteht, davon haben die nichts gesagt - *Ironie ein* Ist doch auch nicht wirklich Ihr Problem, oder ? *Ironie aus* !

    Ich hab das selbst erlebt als Einsatzleiter im Kommando bei einem Brand einer Stahl-Härterei: "Wir haben 500kg ungefährliche HärteSalze im Keller an Lager". Ja die Salze waren ungeföhrlich, aber zusammen mit dem Löschwasser, gabs hochtoxische Blausäure (500 Teile pro Million Teile Luft = Tod !). Nicht deren Problem ! Unseres !... Leider läufts meistens so ! Sei es aus Schutz vor "Nachforderungen", oder schlicht aus fehlendem Wissen (was ich persönlich,in der Regel ausschlisse, wenn ausgebildete Leute mit diesen Substanzen arbeiten, oder diese verladen).

    Edit: Hier das Sicherheitsdatenblatt von Schwefelsäure:
    http://www.synthesia.eu/external-dat...20tech._de.pdf

    "Highlights": Siehe Kapitel 5 !!!
    Geändert von Robert_BS (27.01.2011 um 17:23 Uhr) Grund: Aus Liebe zu meiner ehem. FW-Kommando Tätigkeit ;-)

  10. #830
    Unregistriert
    Gast

    Deutschland Bund Experten

    es konnte/kann doch niemand wissen, ob Wasser in die Tanks eingedrungen war/ist; deshalb wird das ja jetzt geprüft.

    Schwefelsäure in der geladenen Konzentration ist weder brennbar, noch explosiv; welche Reaktionen bei Zuführung anderer Stoffe, z.B. Wasser, entstehen wissen die Rettungs- bzw.Bergungskräfte vor Ort selbst, auch das sind Experten.
    Geändert von Jan (27.01.2011 um 19:54 Uhr) Grund: freigeschaltet...

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