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water
In Anlehnung an die lobenswert allgemeinverständliche Darstellung von P. Hartung zur Wasserchemie versuche ich ebenfalls, allgemeinverständlich zu bleiben.
Inzwischenhaben wir uns hinlänglich klarmachen können, dass bei der Verdünnung von konzentrierter Schwefelsäure viel sog. Hydratationswärme freigesetzt wird. Nochmal: Vermischung konz. Schwefelsäure mit der zehnfachen Wassermenge erhöht die Gemischtemperatur um ca. 30-35°C.
Die derzeitige Verklappungsmethode führt durch das Überangebot an kaltem Rheinwasser zu keinem merklichen Temperaturanstieg, ausser in direkter Umgebung der Dosierstelle und auch dort ist das Kühlungsangebot zufriedenstellend gross.
Jetzt wird angeregt, die Säure vor Einleitung zu neutralisieren, um die natürliche Karbonathärte - welche jetzt unter Bildung von Kohlensäure, Gips und Magnesiumsulfat reagiert - zu schonen.
In der Praxis stünden zwei Neutralisationsmittel zu Auswahl - Natronlauge oder Kalk. Lassen wir die Kostenseite mal ausser acht.
Mit beiden Chemikalien entstünde neben der Hydratationswärme zusätzlich eine sehr beachtliche Neutralisationswärme. Im Chargenverfahren (Tank) halte ich die Neutralisation für undurchführbar. An der Einleitstelle ist die exakte Vermischung der Reaktionspartner nicht gewährleistet.
Die enorme Menge an Natriumionen, die bei der Natronlaugemethode entstünde, muss nicht sein.