Das allzeit junge Thema (Neptun & Rhenania) EXPRESSe hat mich wieder mal erwischt - und ich habe nach einigen Jahren Pause doch noch einige Fehler in meinen Listen entdeckt. Aber was soll's - jetzt veröffentliche ich sie mal - vielleicht findet der eine oder andere noch weitere Fehler (von denen es wahrscheinlich genug gibt).

Ich nehme an die erste Frage wird wohl sein: WIE VIELE GAB ES DENN NUN EIGENTLICH?! Momentan würde ich antworten: 212.

Ich fange mit dem deutlich leichteren Thema an: den Neptun Schiffen:

Ab 1934 beginnt Neptun mit der Anschaffung kleiner Schnelläufern. Fast alle (bis auf #30, 31 & 32) entstehen auf der 'Hauswerft' in Erlenbach. Die 23 Schiffe unterscheiden sich in der Größe kaum - im Laufe der Zeit werden die Neubauten ein bisschen länger, #30-36 sind ein bisschen schmäler. Man könnte die Modelle genauer unterscheiden, doch das führt an diesem Punkt zu weit - denn fast alle haben bei uns eine eigene Seite. Übrigens; 11 baugleiche Schiffe entstehen zeitgleich auch für Rhenania:

EXPRESS 21
EXPRESS 22
EXPRESS 23
EXPRESS 24
EXPRESS 25
EXPRESS 26
EXPRESS 27
EXPRESS 28
EXPRESS 29
EXPRESS 30
EXPRESS 31
EXPRESS 32
EXPRESS 33
EXPRESS 34
EXPRESS 35
EXPRESS 36
EXPRESS 37
EXPRESS 38
EXPRESS 39
EXPRESS 40
EXPRESS 41
EXPRESS 42
EXPRESS 43

1940 die erste Zäsur; die als #44-49 geplanten Expresse (ob sie wirklich diesen Namen getragen haben entzieht sich meiner Kenntnis) werden als EXPRESS 10, 16, 60, 61, 75 und 80 für diverse Tochterunternehmen der Rhenania in Fahrt gebracht.
1938 wird nämlich Firmenchef Hermann Hecht aus politischen Gründen zum Rücktritt gezwungen und muss sämtliche Anteile an der Rhenania-Gruppe veräußern, das Unternehmen (und all seine deutschen Tochterunternehmen - zu denen auch die Erlenbacher Werft gehört) gehen an den Haniel-Konzern. Die nach 1938 für Neptun bestimmten Neubauten behält Haniel-Rhenania. Nach dem Krieg werden diese Schiffe 1950 an Neptun 'zurück' gegeben und als EXPRESS #58-62 in Fahrt gebracht. Lediglich der (Rhenania)-Express 75, der in der Ostzone verblieben war, wird erst 1956 zurückgegeben. Das kann man viel ausführlicher erzählen, aber für unsere Zwecke reicht die Kurzfassung:

EXPRESS 58
, ex-Rhenania EXPRESS 80
EXPRESS 59, ex-Rhenania EXPRESS 10
EXPRESS 60, ex-Rhenania EXPRESS 60
EXPRESS 61, ex-Rhenania EXPRESS 61
EXPRESS 62, ex-Rhenania EXPRESS 16
EXPRESS 66, ex-Rhenania EXPRESS 75

Nach 1972 werden all diese 'kleinen' Eilmotore verkauft, nur wenige werden kurzzeitig in die SRN aufgenommen. Fast ausnahmslos sind sie inzwischen abgewrackt.

Nach dem Krieg beginnt die Neptun sehr früh mit Neubauten. Da die Erlenbacher Werft noch nicht wieder (neue) Schiffe bauen darf, bedient man sich belgischen Werften in Rupelmonde und Hemiksen, wo die ersten Schleppkähne NEPTUN 9, 10, 11 und 20 entstehen (manche noch auf im Krieg entstandenen Konstruktionen). Diese werden 1949 motorisiert:
EXPRESS 45, ex-NEPTUN 11 (GSK)
EXPRESS 46, ex-NEPTUN 10 (GSK)
EXPRESS 47, ex-NEPTUNoo9 (GSK) (der Rupelmonde-Bau basiert angeblich auf einem Kahn namens S.B. 202)
EXPRESS 48, ex-NEPTUN 20 (GSK)

Zwei weitere Motorschiffe entstehen aus den Schleppkähnen NEPTUN 17 und 19. Umgebaut, höher motorisiert und umbenannt wird zudem Pèniche NEPTUN 1:
EXPRESS 49, ex-NEPTUN 19 (GSK)
EXPRESS 50, ex-NEPTUN 17 (GSK)
EXPRESS 51, ex-NEPTUNoo1 (Pèniche)

Parallel dazu baut man in Hemiksen ab 1948 drei komplett neue Motore, einem mit DEK-, zwei mit RHK-Maß:
EXPRESS 44 (DEK-Maß)
EXPRESS 52 (RHK-Maß)
EXPRESS 53 (RHK-Maß)

Anfang der 50er Jahre wird man auch in Erlenbach wieder aktiv. Dort werden NEPTUN 13, 14 und 16 motorisiert (und verlängert?!) und als EXPRESS 55, 56 & 57 in Fahrt gebracht (die mit dem merkwürdig 'verschobenem' Ruderhaus). Anmerkung: alle drei werden 1976 nach Nigeria verkauft:
EXPRESS 55, ex-NEPTUN 13 (GSK)
EXPRESS 56, ex-NEPTUN 14 (GSK)
EXPRESS 57, ex-NEPTUN 16 (GSK)

1953 kommen dann die ersten kompletten Neubauten (der erste allerdings für Rhenania) - es entstehen die berühmten 'Erlenbacher Expresse'; bis 1962 14 neue Motore in DEK-Größe, sowie 4 baugleiche Typen für Rhenania (#80 [2], 93, 83, 110) und weitere 4 für die belgische 'Tochter' Neptune (siehe unten). Der letzte trägt merkwürdigerweise ein zweites Mal den Namen EXPRESS 51, da der erste EXPRESS 51 im selben Jahr ausgemustert wird:
EXPRESS 54
EXPRESS 63
EXPRESS 64
EXPRESS 65
EXPRESS 67
EXPRESS 68
EXPRESS 69
EXPRESS 70
EXPRESS 71
EXPRESS 72
EXPRESS 73
EXPRESS 74
EXPRESS 75
EXPRESS 51 (2)

Inzwischen ist man im 60er Ziffernbereich angelangt. So kommt es zu Verwirrungen zwischen (NEPTUN)-EXPRESSEN und (RHENANIA)-Expressen. Um 1956 verschiebt die Rhenania ihren gesamten Nummernkreise nach oben und so entstehen die vielen (43, wenn ich mich nicht verrechnet habe) Expresse von 121 bis 281!

Anfang 1972 erfolgte die Übernahme der Kapitalmehrheit an der Rhenania/Neptun durch die britische Finanzholding Ralli International Ltd. - die nächsten Jahre werden Jahre der Umstrukturierung, in denen fast alle alten, kleinen Schiffe verkauft werden. Lediglich die #26, 27 und 44, sowie die beiden größeren 58 und 60 werden für eine kurze Zeit noch zu 'Roten Schweizern'. Der Neubau-'Hunger' ist jedenfalls erst mal gestillt, als Ergänzung kommen lediglich die früheren NEPTUNE und TRITON Schiffe hinzu.
EXPRESS 76,oooooex-Rhenania EXPRESS 93 (Triton)

EXPRESS 45 (2), ex-NEPTUNE 9
EXPRESS 78,oooooex-NEPTUNE 10
EXPRESS 47 (2), ex-NEPTUNE 11
EXPRESS 58 (2), ex-NEPTUNE 13
EXPRESS 48 (2), ex-NEPTUNE 14
EXPRESS 77,oooooex-NEPTUNE 16
EXPRESS 79,oooooex-Rhenania EXPRESS 95 (Triton), NEPTUNE 17
EXPRESS 80,oooooex-Rhenania EXPRESS 92 (Triton), NEPTUNE 18

1972 zwei Übernahmen von HSB
(Hamburg-Berliner-Schiffahrts-Gesellschaft). Mit diesen Abmessungen wurden seinerzeit viele Güter- und Tankschiffe gebaut, die in der Berlin-Fahrt eingesetzt wurden. Es gab für die Betreiber Steueranreize und wenn die Auflagen erfüllt waren, konnte der Dampfer z.B. verlängert oder auch anderswo eingesetzt werden. Die Schiffsstruktur wurde von vornherein darauf ausgelegt. Der 83er war der letzte 'Neubau' für Neptun:

EXPRESS 81, ex-HSB 22
EXPRESS 82, ex-HSB 21
EXPRESS 83, Zusammenbau eines Europa I-Leichters mit neuem Hinterschiff auf der Hilgers-Werft

1973 werden noch vier weitere TRITON Schiffe angegliedert. Diese behalten allerdings ihre alten Nummern (und sorgen so für Verwirrung bei Neptun-Chronologen). Anmerkung: die Triton EXPRESSE 96 & 97 wurden offenbar schon früher verkauft - hier suche ich noch nach Informationen:
EXPRESS 91, ex-Rhenania EXPRESS 91 (Triton)
EXPRESS 94, ex-Rhenania EXPRESS 94 (Triton)
EXPRESS 98, ex-Rhenania EXPRESS 98 (Triton)
EXPRESS 99, ex-Rhenania EXPRESS 99 (Triton)

1975 geht der aktuelle Bestand in der SRN auf. Ernst hat ihn in einem Beitrag mal folgendermaßen definiert:
Express 26
Express 27
Express 44
Express 45
Express 48
Express 50
Express 51
Express 52
Express 53
Express 55
Express 56
Express 56
Express 57
Express 58
Express 62
Express 63
Express 64
Express 65
Express 66
Express 67
Express 68
Express 69
Express 70
Express 71
Express 72
Express 73
Express 74
Express 75
Express 76
Express 77
Express 79
Express 80
Express 81
Express 82
Express 83
Express 99
Navi-Fer 59
Navi-Fer 91
Navi-Fer 94
Neptun 1
Neptun 2
Neptun 5
Neptun 8
Neptun 12
Neptun 15