Auf der Donau könnte es wegen der anhaltenden Trockenheit bald zu Niedrigwasser kommen. Auch für die nächsten Tage wird kein Regen gemeldet. Drohen Einschränkungen für die Schifffahrt?
Wasserstände auf Main und Donau durch Trockenheit gesunken
Auf der Donau könnte es wegen der anhaltenden Trockenheit bald zu Niedrigwasser kommen. Auch für die nächsten Tage wird kein Regen gemeldet. Drohen Einschränkungen für die Schifffahrt?
Wasserstände auf Main und Donau durch Trockenheit gesunken
https://binnenvaartlog.nl
«Wenn der Durchfluss unter einen bestimmten Wert sinkt, dann schleusen wir langsamer.» heisst es in dem Bericht. Ist es nicht egal wie schnell oder langsam man schleust?! In jedem Fall geht das Wasser in der Schleusenkammer ‘verloren’. Seltsam…
Hallo Ronald
Das Schleusen auf Sparflamme gibt es wirklich : langsamer schleusen ist ein Witz, die Menge Wasser wird eh verbraucht. Aber es wird gewartet damit vielleicht zwei Schiffe zusammenkommen, oder auch auf den Gegenverkehr warten. Einfach die Kammer leer umsetzen, auch für Sportboote wird dann möglichst vermieden.
Gruss Jozef
@Jozef; ja, das ist mir - glaube ich - auch schon aufgefallen. Wobei bei den gegenwärtigen Abflusswerten die erste Mainschleuse etwas 3 1/2 Minuten bräuchte um die Kammer in Viereth zu füllen. Also ich denke - noch kein Grund zur Panik...
Gleich drei (teilweise ehemalige) Kollegen haben mich auf meinen Post angesprochen und gemeint, es wäre tatsächlich möglich ‘langsamer’ zu schleusen. Also langsam natürlich nicht im Bezug auf die Geschwindigkeit des Schleusens, sondern den Wasserverbrauch. Ich gebe zu, der Ausdruck ‘langsam’ ist in diesem Zusammenhang unpassend, aber ehrlich gesagt habe ich jetzt ein bisschen darüber nach gedacht - und mir fällt auch kein passender ein. Aber ich denke, alle wissen inzwischen was gemeint ist:-)
Servus!
"Langsamer Schleusen" bedeutet auch, keine Sunk- oder Schwallwellen zu schaffen welche für die Flußlandschaft nicht unbedingt gut sein sollen und diese auch die garantierte Fahrrinnentiefe beeinflußen können. Theoretisch könnte ja ein voll abgeladenes Schiff "Mainintern" unterwegs sein.
Grüße von der staubigen Donau
Jürgen
"Tradition ist Bewahrung des Feuers, nicht Anbetung der Asche" (Gustav Mahler, österr. Komponist)
Dann möchte ich mich auch mal zu Wort melden.
Es ist möglich die Schleusenkammer langsam zu füllen oder zu entleeren. Die meisten Anlagen werden normalerweise im Automatikbetrieb gefahren. Das heißt der Schleusenwärter leitet mit dem Schließen der Schleusentore die Schleusung ein. Danach läuft das Schleusenprogramm ab bis der Vorgang beendet ist und das andere Schleusentor geöffnet ist. Dann braucht der Bediener nur noch das Signal zur Aus- oder Einfahrt auf grün stellen.
Es ist möglich jeden einzelnen Bedienschritt einer Schleusenkammer von Hand auszuführen. Dann sollte der Bediener nach Möglichkeit nur diese eine Schleuse bedienen. Ein sicheres bedienen einer zweiten Schleuse gleichzeitig ist dann fast unmöglich.
Als Beispiel, im Februar 2012 ist der Rhein-Herne-Kanal das letzte mal zugefroren. Seitens des WSA ist eine Längenbeschränkung bis 135 m herausgegeben worden. Was zu intensiver Beratung einiger Schifffahrtstreibender geführt hat.
Grund dafür war das Eis welches vom Oberwasser in die Kammern gedrückt worden ist. Das trotz laufender Luftspudelanlage im Torbereich. Es wurde nur noch ganz langsam im Handbetrieb geschleust. Das reine befüllen oder entleeren einer Kammer in Gelsenkirchen dauert normalweise 8 Minuten, damals haben wir fast 20 Minuten gebraucht. Um 1. bei der Bergschleusung so weinig Eis wie möglich in den oberen Einfahrtstrichter zu ziehen und 2. bei der Talschleusung damit das Eis nicht die unteren Stemmtore blockieren kann. Teilweise hat es noch einige Minuten nach dem Wasserspiegelausgleich gedauert, bis die Luftsprudelanlagen den Torbereich frei gespült haben.
Das ganze System mit dem langsam Schleusen, funktioniert natürlich auch bei niedrig Wasser, wie Jürgen es beschrieben hat keine Sunk- oder Schwallwellen zu erzeugen.
Das bei 300 m langen Schleusenkammern eventuell auf ein zweites Schiff gewartet werden muss, wird bei einigen Schifffahrtstreibenden nicht auf Gegenliebe stoßen, kann aber sinnvoll sein.
Übrigens, schneller schleusen als in der Automatik geht nicht!
Gruß Norbert
Zu fällen einen schönen Baum, braucht 's eine halbe Stunde kaum.
Zu wachsen, bis man ihn bewundert, braucht er, bedenk' es, ein Jahrhundert.
Eugen Roth